Haru

In der Demokratischen Republik Nepal, genauer gesagt im Himalaja, 5.000 Meter über dem Meeresspiegel, gibt es ein Stammesdorf. Dort lebte früher ein Junge, den man „monströses Kind“ nannte. Mit sechs Jahren war er stark genug, einen erwachsenen Mann mit nur einem Arm über seinen Kopf zu stemmen. Mit zehn Jahren war er der größte Mann des Stammes. Mit elf Jahren tötete er mit bloßen Händen einen Schneeleoparden. Mit 15 Jahren unterzogen sich er und weitere junge Mitglieder seines Stammes einem Ritual, das sie offiziell zu Erwachsenen machen sollte. Nur mit einem Messer bewaffnet, war deren Aufgabe, ein Kliff hinunterzuklettern, eine Bergziege zu töten und sie das Kliff hinauf zu tragen. Der 15-jährige Junge eilte unbewaffnet das Kliff hinunter, tötete sechs Bergziegen – eine für jeden Prüfling – und rannte mühelos das Kliff hinauf. Jede Bergziege hatte ein Gewicht von 80 kg, was insgesamt 480 kg ausmachte. Er war der stärkste Krieger des Stammes und wurde ein paar Jahre später der Anführer des Dorfes: Haru.

Ein paar Jahre später tauchte ein Hubschrauber auf. Der Mann, der aus diesem stieg, erklärte ihm, was Kengan-Wettkämpfe sind und dass er einen Kämpfer suchte. Er sagte auch, er sei nach Nepal gekommen, weil er Gerüchte, über dessen Kraft gehört hatte. Haru träumte schon so lange davon, wenigstens einmal mit seiner ganzen Kraft kämpfen zu können, weshalb er – schweren Herzens und mit Tränen in den Augen – mit dem Mann nach Japan zurückflog. Er adoptierte Haru, wodurch dieser die japanische Staatsbürgerschaft erhielt. Er wollte ihn zu seiner Marionette machen und sorgte dafür, dass er strohdumm wird. Er machte ihm ein Leben reich mit Videospielen und ungesundem Essen schmackhaft. Doch ein Leben voller übermäßiger Zufriedenheit kann manchmal schädlich sein. Der luxuriöse Lebensstil hat Harus Geist allmählich zerfressen. Und dann wurde Haru zu Haruo.