PilopV.I.P.
#1Wenn emotional Gestörte Mechas steuern... dann kommt am Ende doch wieder nicht viel anderes heraus. Erde vs. Mars, Underdog vs. Übermacht, aufgezogen primär anhand des Schicksals dreier Charaktere, letzten Endes aber auch nur wieder typisches, seichtes Popcornkino, das mit einer spannenden Handlung über die Schwächen bei den Figuren hinweghilft.
Womit Aldnoah Zero letztendlich sicher am meisten hervorsticht ist sein Held Inaho. In ihm paart sich Genie mit Emotionslosigkeit, nur dass dieses nicht unbekannte Anime-Schema hier in einer Form dargestellt wird, dass man ihm eine emotionale Störung attestieren muss. Unter dieser Betrachtung wäre er schon fast innovativ, nur dass er in seiner oberflächlichen Darstellung dann zu einem Helden ohne Persönlichkeit wird, was zwar für mich auch nicht ganz uninteressant ist, aber abgesehen von einem gewissen Humor wenig zur Serie beiträgt. Dieser Ausfall des Helden auf emotionaler Front ist bei Aldnoah Zero dann insofern kritisch, weil sich die Serie nur mit wenigen Figuren wirklich auseinandersetzt, in erster Linie mit der Prinzessin und ihrem Kindheitsfreund Slaine. Während man bei der Prinzessin weitgehend das Mecha-Standardmodell des pazifistischen weiblichen Adelssprosses serviert bekommt, ist Slaine durch seinen Hintergrund als Mensch bei den Marsianern sicher der komplexeste Charakter der Serie, der aber gleichzeitig auch die Grenzen des Drehbuchs aufzeigt. Obwohl seiner Darstellung genug Zeit gewidmet wird, bleibt diese etwas holprig, was sie aber immer noch weit besser macht als die von manchen Nebencharakteren. Die Serie gerät bei ihren Figuren meist dann aus der Bahn, wenn sie komplexere Motivationen aufweisen sollen, besonders wenn für deren Darstellung dann auch noch nicht so viel Zeit vorhanden ist. Nur bei den marsianischen Widersachern hat man das Problem weitgehend gleich ganz umgangen, indem sie bis auf eine spätere Ausnahme gleich austauschbare Pappkameraden bleiben, was aber natürlich auch keine bessere Alternative ist. Ein Glück also, dass die Figuren durch das Charakterdesign von Takako Shimura zumindest optisch ansprechend sind.
Dass der Anime dann trotzdem unterhält – und unterhalten hat er mich eigentlich durchgängig – ist darauf zurückzuführen, dass die Handlung den nötigen Spannungsgrad und das nötige Tempo aufweist. Durch die extreme Unterlegenheit der Erdbewohner, müssen die Kämpfe mit Taktik gewonnen werden und auch wenn wieder mal ein Teenagerheld die zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Invasoren einnimmt, erscheint es hier durch den Handlungsverlauf noch etwas plausibler als in den meisten anderen Mecha-Anime. Schönheitsfehler der Kämpfe ist dann allerdings, dass der Sieg oft nur durch übersteigerte Arroganz und feudales Ehrgefühl der Marsianer erreicht werden kann, sprich sie sich zu für sie gefährlichen Aktionen hinreißen lassen, die dann gnadenlos ausgenutzt werden. Der Spannung schadet das jedoch nicht und gemeinsam mit ein paar Handlungswendungen wird man dann ohne als Zuschauer je Längen verspürt zu haben zum Zwischenfinale hingeführt, das die Geschichte nochmal ordentlich umkrempelt und das Interesse an der Fortsetzung gleich um einiges steigen lässt.
Fazit:
Seicht aber kurzweilig und unterhaltsam. Eine Mecha-Serie aus der Kategorie „Handlung und Twists gehen vor Charakteren“.
Nachtrag:
Die zweite Staffel wurde von mir schon nach zwei Episoden abgebrochen, da man so ungefähr alle Schwächen der ersten Staffel nochmal verstärkt, indem Glaubwürdigkeit im Charakterverhalten und der Handlung nun endgültig verloren gehen.
Womit Aldnoah Zero letztendlich sicher am meisten hervorsticht ist sein Held Inaho. In ihm paart sich Genie mit Emotionslosigkeit, nur dass dieses nicht unbekannte Anime-Schema hier in einer Form dargestellt wird, dass man ihm eine emotionale Störung attestieren muss. Unter dieser Betrachtung wäre er schon fast innovativ, nur dass er in seiner oberflächlichen Darstellung dann zu einem Helden ohne Persönlichkeit wird, was zwar für mich auch nicht ganz uninteressant ist, aber abgesehen von einem gewissen Humor wenig zur Serie beiträgt. Dieser Ausfall des Helden auf emotionaler Front ist bei Aldnoah Zero dann insofern kritisch, weil sich die Serie nur mit wenigen Figuren wirklich auseinandersetzt, in erster Linie mit der Prinzessin und ihrem Kindheitsfreund Slaine. Während man bei der Prinzessin weitgehend das Mecha-Standardmodell des pazifistischen weiblichen Adelssprosses serviert bekommt, ist Slaine durch seinen Hintergrund als Mensch bei den Marsianern sicher der komplexeste Charakter der Serie, der aber gleichzeitig auch die Grenzen des Drehbuchs aufzeigt. Obwohl seiner Darstellung genug Zeit gewidmet wird, bleibt diese etwas holprig, was sie aber immer noch weit besser macht als die von manchen Nebencharakteren. Die Serie gerät bei ihren Figuren meist dann aus der Bahn, wenn sie komplexere Motivationen aufweisen sollen, besonders wenn für deren Darstellung dann auch noch nicht so viel Zeit vorhanden ist. Nur bei den marsianischen Widersachern hat man das Problem weitgehend gleich ganz umgangen, indem sie bis auf eine spätere Ausnahme gleich austauschbare Pappkameraden bleiben, was aber natürlich auch keine bessere Alternative ist. Ein Glück also, dass die Figuren durch das Charakterdesign von Takako Shimura zumindest optisch ansprechend sind.
Dass der Anime dann trotzdem unterhält – und unterhalten hat er mich eigentlich durchgängig – ist darauf zurückzuführen, dass die Handlung den nötigen Spannungsgrad und das nötige Tempo aufweist. Durch die extreme Unterlegenheit der Erdbewohner, müssen die Kämpfe mit Taktik gewonnen werden und auch wenn wieder mal ein Teenagerheld die zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Invasoren einnimmt, erscheint es hier durch den Handlungsverlauf noch etwas plausibler als in den meisten anderen Mecha-Anime. Schönheitsfehler der Kämpfe ist dann allerdings, dass der Sieg oft nur durch übersteigerte Arroganz und feudales Ehrgefühl der Marsianer erreicht werden kann, sprich sie sich zu für sie gefährlichen Aktionen hinreißen lassen, die dann gnadenlos ausgenutzt werden. Der Spannung schadet das jedoch nicht und gemeinsam mit ein paar Handlungswendungen wird man dann ohne als Zuschauer je Längen verspürt zu haben zum Zwischenfinale hingeführt, das die Geschichte nochmal ordentlich umkrempelt und das Interesse an der Fortsetzung gleich um einiges steigen lässt.
Fazit:
Seicht aber kurzweilig und unterhaltsam. Eine Mecha-Serie aus der Kategorie „Handlung und Twists gehen vor Charakteren“.
Nachtrag:
Die zweite Staffel wurde von mir schon nach zwei Episoden abgebrochen, da man so ungefähr alle Schwächen der ersten Staffel nochmal verstärkt, indem Glaubwürdigkeit im Charakterverhalten und der Handlung nun endgültig verloren gehen.
Kommentare
Ich denke, dass Du das meinst. Danke. ^^
Eine atomare Reaktion findet statt, das sieht man immerhin, jedoch einzig allein des tribologischen Effekts wegen, wie als schlage ein Asteroid ein, also ganz ohne Spaltprozess, bei dem es weitaus mehr Bindungsenergie freisetze.
Wenn Mensch und Tier das nächste Jahrtausend überdauern, bevor der Mensch wegen Überbevölkerung zugrunde gegangen ist - mein Beileid an alle Tiere -, dann werden aufgrund des technischen Fortschritts solche Kriegsführungen immer wahrscheinlicher.
Jedoch steht der Sound etwas in meiner Kritik: Der Ton - DTS Coherent Acoustics - zeigt Ansätze von hoher Plastizität, dennoch fehlt es ihm an Grunddynamik, ungleich ob per Bitstream Passthrough oder DSD over PCM, besonders in dem unteren Frequenzspektrum. Dagegen nützt es ebenso wenig, dass der Datenstrom nativ zu einem D-Class-Amplifier (Modulation per PCM/PDM-Tastgrad) gespeist wird.
Darunter leidet insbesondere die prachtvolle Stimme des "Hakushaku Cruhteo". Den Tiefton anzuheben verschafft dessen Stimmlage zwar an genügender Präsenz, aber unterhalb von 120 Hz ist der Ton in viel zu dumpfer Härte präsent - auf weichen warmen Tiefton hoffe man vergebens. Der Sound von "Taimadou Gakuen 35 Shiken Shoutai" hat mich in mehr überzeugt und besticht besonders durch seine Transparenz und Nuance.
Im Übrigen... Während der Atombombe ist etwas surreal verlaufen. Bevor sich Auflockerungs- und Bruchstellen bilden können, geht der atmosphärischen Sprengung eine thermonukleare Reaktion voraus, die bei der geschätzten Menge an TNT allen Sauerstoff im Umkreis von mehr als 25 Kilometern verdichte und verbrenne, folglich hätte der Stickstoff innerhalb der Troposphäre aufglühen müssen, bis in die Stratosphäre hinein - die Stadt wäre in einem glühenden Rot eingehüllt. Des Weiteren setzt die Wirkung des EMP nicht erst nach dem Entstehen der Bruchzone ein, sondern bereits davor, unterdessen eine große Konzentration an Gammastrahlung freisetze.
Das Produktionsstudio hat sich diesem Szenario etwas zu halbherzig angenommen. Nichtsdestotrotz freut es mich, in einem Anime, überhaupt in einer Verfilmung, so etwas mitverfolgen zu dürfen. Ich erinnere mich einzig an einen Film, der wohl aus den frühen Siebzigern stammt, in dem man es sozusagen "mittendrin" mitverfolgen kann und das ziemlich nahe an der Realität, auch an Lebewesen. Andernfalls sind die Bildaufzeichnungen von "Bikini-Atoll" die beste Referenz für ein solches Ereignis. Leider existieren zu wenige nachgestellte Bildaufnahmen, die einen von solch einem Ereignis Zeuge sein zu lassen, sodass die hiesige zur Crème de la Crème dazuzähle.
In diesem Sinne ist das schon einmal ein Gewinn, da ich ihn zu den besseren Klonen zählen würde. Die Gundam Seed Story dürfte hier passend sein.
Das Storykonzept ist schon hundertfach erzählt worden aber ich finde das nicht schlimm, im Gegenteil das ist eigentlich das was ich erwarte.
Wer also mit Gundam im allgemeinen und Seed im spezielen seine Freude hatt, sollte mit Aldnoah einen guten Lückenfüller bis zum nächsten Gundam finden.
Was ich nicht gutheißen kann ist die Verkaufpolitik, die ganze Serie als 8 Einzel DVDs zu verkaufen ist bei den Preisen unterirdisch. Zumal man in UK die ganze Serie recht günstig erwerben kann.
Aber das Ende finde ich doof.. Wer auf Action und Krieganimes steht, dann sollte er diesen Anime ansehen.