Ryuu MITSUSE (Person)

Ryu Mitsuse war ein japanischer Science-Fiction-Schriftsteller. In seinen Arbeiten kombinierte er oft fernöstliche Philosophie, Religion und Hard Science-Fiction. Nur wenige seiner Romane wurden ins Englische übersetzt, darunter die Geschichte The Sunset, 2217 A.D., die in Frederik Pohls „Best Science Fiction for 1972“ Erwähnung fand. In Nordamerika und Europa war Mitsuse besser bekannt für seine als Manga adaptierten Werke, wie Keiko Takemiyas Andromeda Stories und Moto Hagios Hyakuoku no Hiru to Senoku no Yoru („Ten Billion Days and One Hundred Billion Nights“).

Mitsuse wurde 1928 in Minami-Senju im Bezirk Kita-Toshima der Präfektur Tokyo geboren. Sein Geburtsname war Kimio Chiba, nach seiner Eheschließung nahm er den Familiennamen seiner Frau an, sein bürgerlicher Name war fortan Kimio Iizuka.

1948 ging er nach Tokyo und absolvierte die Kawamura-Oberschule. Er schrieb sich an der Touyou Universität, für den Vorbereitungskurs des Instituts für Philosophie, und der Meiji Universität, Fakultät für Landwirtschaft, ein, blieb dort aber nur einige Monate. Im März 1949 nahm er sein Studium an der Tokyo Universität im Fachbereich Land- und Forstwirtschaft auf, wechselt aber bereits im Juli desselben Jahres zum Institut für Biologie, Abteilung Zoologie. Nachdem er im März 1953 seine Ausbildung abschloss, begann er im April 1954 an der Universität Tsukuba an der literaturwissenschaftlichen Fakultät ein Philosophiestudium.

Mitsuse schloss sich dem Kagaku-Sousaku-Klub an, bei dem Takumi Shibano als Herausgeber und Redakteur der Fanzine Uchuu-jin arbeitete. Er veröffentlichte unter dem Pseudonym Ryu Mitsuse verschiedene Novellen in Uchuu-jin und benutzte diesen Namen von diesem Zeitpunkt als Künstlernamen.

Als Science-Fiction-Autor schuf er die Serie Space Chronicles, zu der auch sein Frühwerk Tasogare ni Kaeru gehört. Die meisten seiner Kurzgeschichten stammen aus dieser Serie, wie auch die Geschichte Rakuyou 2217-nen („The Sunset, 2217 A.D.“). Die 1967 erstveröffentlichte Erzählung Ten Billion Days and One Hundred Billion Nights, die das Interesse an Technik mit dem Buddhismus verknüpft, wurde 2006 bei einer Umfrage eines Science-Fiction-Magazins zu einen der beliebtesten Science-Fiction-Romane Japans gewählt.

Ryu Mitsuse verstarb im Juli 1999 im Alter von 71 Jahren.

Quelle: www.anisearch.de/person/42927