Steht die Anime-Kultur vor dem Untergang?
Veröffentlich am von Firo... zugegeben, ein etwas reißerischer Titel für die Podiumsdiskussion, die da am 19. September auf der Connichi 09 geführt wurde. Vertreter aus der Fan(sub)Szene und Industrie waren eingeladen, über die Gesamtsituation des (vornehmlich) deutschen Animemarktes zu diskutieren.
Die Probleme sollten offen angesprochen werden, um sich letztendlich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen. Im Vordergrund stand aber die Kommunikation zwischen der Szene und Industrie.
Zentrale Themen der Diskussion waren:
Und dementsprechend war die Veranstaltung auch gegliedert, in der sich zuerst die Diskutanten, samt ihrer Tätigkeitsbereiche, vorstellten. Das Interessanteste dürfte für viele sicherlich der Prozess sein, der da aufzeigt, wie ein Anime den Weg nach Deutschland nimmt. Über langwierige Lizenzverhandlungen, die aufwendige Lokalisierung, bis hin zum Vertrieb. Da gerade in dem Bereich, viele Fans teils sehr illusorische Vorstellungen haben. Meistens als Mythen von Forum zu Forum weitergereicht.
Der zweite Teil befasst sich mit den Auswirkungen der illegalen (vereinfacht ausgedrückt) Raubkopien auf die Industrie. Dass DVD-Rips und Bootlegs dem Markt, nicht nur dem in Deutschland, schaden, dürfte noch den meisten einleuchtend sein. Dass aber auch Fansubs - insbesondere englische - teilweise mehr schaden, als durch den Werbeeffekt nutzen, dürfte für viele noch immer ein Schock sein. Intoleranz hilft aber auf beiden Seiten nicht gerade bei einer möglichen Annäherung.
Der dritte und letzte Teil ist ein sogenanntes Brainstorming, bei dem verschiedene Ideen zur Sprache kamen, um den Animemarkt wieder auf die richtige Spur zu bringen.
Natürlich ist die Diskussion nicht wirklich professionell aufgezogen, was mit dem eher unbeholfenen Moderator anfängt und den deutlichen Wissenslücken der (meisten) Beteiligten - vor allem und leider des Fandoms - aufhört. Nichtsdestotrotz denke ich, dass mit diesem Mitschnitt, viele Vorurteile, Mythen und Legenden aufgeklärt werden können. Auch wenn ich persönlich so manche Vorschläge und Einwände für sehr weltfremd halte.
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Die Namen der Teilnehmer, sowie weitere Infos, entnehmt ihr bitte der dazugehörigen Animexx-Seite.
Hier geht's zum Video!
UPDATE
Weiterführende Diskussionen zu diesem Thema sind in unserem Forum zu finden: Diskussion: "Steht die Anime-Kultur vor dem Untergang?"
Die Probleme sollten offen angesprochen werden, um sich letztendlich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen. Im Vordergrund stand aber die Kommunikation zwischen der Szene und Industrie.
Zentrale Themen der Diskussion waren:
- Was sind Anime-DVDs, was sind Fansubs und wie entstehen beide?
- Was sind die Auswirkungen von Fansubs, DVD-Rips und Bootlegs auf den deutschen Anime-DVD-Markt?
- Was sind die Lösungsansätze, damit die Blase Anime nicht platzt?
Und dementsprechend war die Veranstaltung auch gegliedert, in der sich zuerst die Diskutanten, samt ihrer Tätigkeitsbereiche, vorstellten. Das Interessanteste dürfte für viele sicherlich der Prozess sein, der da aufzeigt, wie ein Anime den Weg nach Deutschland nimmt. Über langwierige Lizenzverhandlungen, die aufwendige Lokalisierung, bis hin zum Vertrieb. Da gerade in dem Bereich, viele Fans teils sehr illusorische Vorstellungen haben. Meistens als Mythen von Forum zu Forum weitergereicht.
Der zweite Teil befasst sich mit den Auswirkungen der illegalen (vereinfacht ausgedrückt) Raubkopien auf die Industrie. Dass DVD-Rips und Bootlegs dem Markt, nicht nur dem in Deutschland, schaden, dürfte noch den meisten einleuchtend sein. Dass aber auch Fansubs - insbesondere englische - teilweise mehr schaden, als durch den Werbeeffekt nutzen, dürfte für viele noch immer ein Schock sein. Intoleranz hilft aber auf beiden Seiten nicht gerade bei einer möglichen Annäherung.
Der dritte und letzte Teil ist ein sogenanntes Brainstorming, bei dem verschiedene Ideen zur Sprache kamen, um den Animemarkt wieder auf die richtige Spur zu bringen.
Natürlich ist die Diskussion nicht wirklich professionell aufgezogen, was mit dem eher unbeholfenen Moderator anfängt und den deutlichen Wissenslücken der (meisten) Beteiligten - vor allem und leider des Fandoms - aufhört. Nichtsdestotrotz denke ich, dass mit diesem Mitschnitt, viele Vorurteile, Mythen und Legenden aufgeklärt werden können. Auch wenn ich persönlich so manche Vorschläge und Einwände für sehr weltfremd halte.
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Die Namen der Teilnehmer, sowie weitere Infos, entnehmt ihr bitte der dazugehörigen Animexx-Seite.
Hier geht's zum Video!
UPDATE
Weiterführende Diskussionen zu diesem Thema sind in unserem Forum zu finden: Diskussion: "Steht die Anime-Kultur vor dem Untergang?"
Kommentare (62)
Für viele Leute scheint das Video im Anhang nur ein nettes Gimmick zu sein, dem man natürlich besser keine Beachtung schenken sollte...*hust*
Sonst wüsstest du, dass die 20 Euro pro DVD erstens gerechtfertigt und zweitens noch ein Spottpreis sind, angesichts dessen, was die Dinger in Japan kosten. (Rechne mal mit dem Doppelten, bei weniger Folgen)
Eine Episode einer guten Serie kostet um die 10.000 Euro Lizenzkosten, dazu kommt Synchro, Untertitel, DVDs pressen. Die sollen billiger gemacht werden? Wie denn?
Anime sind keine Hollywood-Filme mit sechsstelligen Absätzen. Wie in den Videos erwähnt wurde, kommt man ab ca 4000 verkauften DVDs in die Gewinnzone, und nicht mal das wird erreicht.
Idioten wie du sind einer der Gründe, warum's dem Anime-Markt so schlecht geht.
Es ging ja auch um englische Subs, nicht nur deutsche
Conanmichi hat ja dieses unglaublich intelligenten Satz abgegeben, von wegen in Japan brauche man nur den Fernseher anzumachen, und schon sehe man Anime. Das ist nicht wirklich die Realität.
Wenn man sich mal die Ausstrahlungszeiten von Anime anguckt, dann merkt man, dass sehr viele auf Sendeplätze NACH Mitternacht verdrängt wurden.
Kann sein, dass der Untergang der Animeindustrie in Deutschland für uns verkraftbar ist, aber wir sollten auch mal an die denken, die darauf angewiesen sind. Wenn RTL II allerdings für jemand anderen den Platz räumt, wär mir das Recht
20 euro sind vll aufgrund der produktionskosten angemessen, nichtsdestotrotz sind das bei einem durschnittlichen 24 eps anime bei 3 folgen pro dvd schon 160 euro was definitv nicht wenig geld ist. Und je nach zielgrp sieht es da mit dem taschengeld/einkommen auch anders aus. Wenn dann noch die teils grauenhafte deutsche snycro dazukommt ist das für viele ein grund es nicht zu kaufen bzw es sich dann umsonst zu laden.
Die sollten einfach auf ein guten sub umsteigen, spart auch geld und zeit und schont das gehör^^
Ich werde weiterhin die DVDs kaufen, die sich gut anhören und die ich gern gesehen habe (Shakugan no Shana *toi toi toi*) kaufen.
Interessant wiederum fand ich den Herrn von Tokyopop, der hat was aufm Kasten und mal aufgezeigt, was Sache ist mit "Anime-DVDs in Deutschland" ...nämlich null
Lösungsvorschläge waren zum Teil auch skurille Sachen dabei, bevor man nach Lösungen sucht, sollte man sich erstmal klar werden, wer denn die Kunden sind, denn mMn machen die Publisher da meist den 2. vor dem 1. Schritt und wundern sich danach dann, dass nicht das gewünschte Ergebnis dabei rauskommt...trotzdem ist diese Diskussion zu empfehlen, weil es doch dem ein oder anderen die Augen öffnen wird, woher da die Preise kommen und wieso die DVD so ist, wie sie dann letztendlich im Laden steht
Kanon und Beck sind Nischentitel selbst im Nischenbereich Anime. Sie werden von einer eigentlich kleinen aber auch lauten Gruppe gehypt, weshalb man den Eindruck kriegen könnte diese wären Mainstreamtitel. Sowas wie AiKa ist für Vertriebe da schon attraktiver, vom potenziellen Gewinn her. Solche Titel sind kurz und naja, Sex sells. (HxH ist zu "alt" und zu lang. Ohne TV-Unterstützung würde sich heute da kein Vertrieb mehr ran wagen.)
Nach "nur" 4000 verkauften DVDs könnte Gewinn eingefahren werden? Hab da bedeutend mehr erwartet und damit die Marktsituation wohl noch zu gut eingeschätzt...
Bietet sich denn da nicht eine Kooperation mit RTL2 an? Damit müsste die TV-Unterstützung doch gewährleistet sein.
Bei Kanon stimmt das nicht. Bishoujo/Moe-Animes sind in Japan (natürlich nur in der Otaku-Szene) sehr beliebt und gerade Animes von KyoAni verkaufen sich auch sehr gut. Nur eben nicht in Deutschland, weshalb es sie hier auch nicht gibt.