Godzilla: Final Wars (2004)

Gojira: Final Wars / ゴジラ ファイナルウォーズ

Informationen

  • Film: Godzilla: Final Wars
    • Japanisch Gojira: Final Wars
      ゴジラ ファイナルウォーズ
      Typ: Movie, 1 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 29.11.2004
      Adaptiert von: Originalwerk
    • Englisch Godzilla: Final Wars
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 29.11.2004
    • Deutsch Godzilla: Final Wars
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 28.11.2005

Beschreibung

In der nahen Zukunft verliert Godzilla den Kampf gegen die Menschheit und wird im ewigen Eis des Nordpols eingeschlossen. Einige Jahre später droht die Erde im Chaos zu versinken: An diversen zivilen Brennpunkten auf der ganzen Welt tauchen plötzlich die unterschiedlichsten Monster auf: So treibt zum Beispiel der Flugsaurier Rodan in New York, der Riesenigel Anguirus in Shanghai oder die Megaheuschrecke Kamacuras in Paris ihr Unwesen. Selbst die eigens zur Bekämpfung der Monster ins Leben gerufene Spezialeinheit EDF (Earth Defense Force) scheint mit ihrem Heer aus Super-Soldaten hilflos gegen die Übermacht der Ungetüme zu sein. Doch plötzlich tauchen Außerirdische namens Xiliens vom Planeten X auf und beamen sämtliche Monster weg.

Die Hilfe der Xiliens wird zunächst dankbar angenommen, doch diese haben ganz andere Pläne, als die Menschheit zu retten. Die Fremdlinge wollen sich unseren Heimatplaneten untertan machen, indem sie führende Politiker und Wissenschaftler gegen steuerbare Klone austauschen. Der Schwindel fliegt jedoch bald auf und so stellt sich die EDF gegen die Xiliens. Als Folge dessen wüten schon bald wieder die verschiedensten Monster auf Mutter Erde - und der aussichtslose Kampf beginnt von neuem. Die letzte Rettung scheint Godzilla zu sein. Dieser steht der Menschheit zwar gleichgültig gegenüber, jedoch ist der mutierte Saurier erwiesenermaßen das einzige Lebewesen auf Erden, das es mit den feindlichen Monstern aufnehmen könnte. Alsbald macht sich Captain Gordon (Don Frye) mit seiner Crew auf den Weg zum Nordpol, um Godzilla aus dem Eis zu befreien. Zunächst scheint der Plan auch aufzugehen und der vermeintliche Retter der Menschheit vernichtet ein gegnerisches Monster nach dem anderen. Doch dann trifft Godzilla auf seinen ärgsten Feind und auch die Xiliens haben ihr Vorhaben noch nicht aufgegeben …
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Rezensionen

Avatar: Slaughtertrip#1
Historie:
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Der letzte Tag im April. Mein persönlicher »Godzillapril« ist nun vorbei. Deshalb möchte ich noch einmal so richtig die Sau rauslassen, denn das macht dieser Film auch. Warum das so ist? Lest selbst.

Das »Final« im Titel kommt nicht von irgendwo. In gewisser Weise wurde die japanische Filmreihe hiermit beendet, oder zumindest die Herangehensweise, dass man alle paar Jahre einen neuen Film veröffentlicht. Und so ganz ist Godzilla natürlich nicht von den Bildschirmen verschwunden. Dennoch dauerte es 12 Jahre, bis mit »Shin Godzilla« ein neuer japanischer Film veröffentlicht wurde. Und nur ein Jahr später wurde Godzilla mit einer Animefilmtrilogie auf besonders originelle Weise umgesetzt. Doch es war Hollywood, welches Godzilla kurz vor der Veröffentlichung der japanische Filme mit dem schlicht und einfach betitelten Film »Godzilla« im »MonsterVerse« wiederaufleben ließ, und fünf Jahre später wurde das Sequel »Godzilla II: King of the Monsters« veröffentlicht. »Godzilla: Final Wars« wurde zum 50. Geburtstag der beliebtesten japanischen Riesenechse veröffentlicht und schließt somit natürlich auch die Millennium-Staffel ab.

Dieser Film hat so viel zu bieten – Positives wie auch Negatives –, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Ich werde versuchen, mich kurzzufassen. Ich weiß aber jetzt schon, dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist, weil ich einfach zu gerne über Godzilla schreibe. Viel Spaß bei meinem Monolog.

PS: Der Film darf unter keinen Umständen ernstgenommen werden. Dafür ist er viel zu Banane.
PPS: Viele Spoiler, ich werde in weiterer Folge aber darauf hinweisen.

Handlung:
Der Film spielt ein paar Jahre in der Zukunft. Dafür entschied man sich wahrscheinlich deshalb, um die ganzen kitschigen Science-Fiction-Szenen zu rechtfertigen. Und, oh boy, gibt es hier ’ne Menge kitschige Science-Fiction-Szenen. Gleich zu Beginn sieht man einen Kampf von Godzilla gegen die Earth Defense Force (EDF). Ich habe bei einer meiner Godzilla-Rezensionen ja schon mal erwähnt, dass es in diesen Filmen immer wieder neue Organisationen gibt. Voilà – die nächste Organisation! Aufgrund der immer schrecklicheren Waffen und der Umweltzerstörung (message detected) wurde das Gesicht der Erde verändert. Aus dem ganzen Gift und Müll wurden mit den Kaijuu riesige Monster geboren, wie sie die Menschheit seit Urzeiten nicht mehr gesehen hat. Die Earth Defense Force kümmert sich um diese Trampel- und Krabbelviecher. Diese hat jedoch auch noch eine Unterorganisation. Ja, fast jeder Godzilla-Film hat eine eigene Organisation, und in diesem Film gibt es eine Organisation in einer Organisation. Sie nennt sich: M-Organisation. Die Unterorganisation der Oberorganisation heißt also M-Organisation – toll. Dieser Orga (ich will dieses Wort nicht mehr verwenden) Einheit gehören Mutanten mit außerordentlichen Fähigkeiten an. Dieser Umstand wurde dazu benutzt, um aus diesem Film einen »Matrix«-Abklatsch zu machen, bei dem Godzilla zum Nebencharakter degradiert wurde. Um jetzt aber auf den Kampf dieser Einheit gegen Godzilla zurückzukommen: Sieg! Godzilla fiel nach einem erfolgreichen Angriff in eine Schlucht und wurde eingefroren.

Das Problem ist jetzt nur, dass aus irgendeinem Grund haufenweise Kaijuu auf der Welt auftauchen – und das gleichzeitig! Die EDF ist total überfordert. Glücklicherweise tauchen Aliens auf und machen die Kaijuu platt. Diese heißen Xiliens. Also nicht Aliens, sondern Xiliens. Warum nicht gleich Ziliens? In der deutschen Fassung heißen sie X-Aliens, also weitaus unkreativer. Sie warnen die Menschen vor dem Planeten Gorath, der auf Kollisionskurs mit der Erde ist. Ein Asteroid war für das Produktionsteam wohl nicht schlimm genug, nein! Es musste ein ganzer Planet her, der auf die Erde zurast. Ich bin ja kein Astronom, aber geht das überhaupt, dass Planeten wie Asteroiden schnurstracks durchs Weltall düsen? Wie ist der aus seiner Umlaufbahn geraten?

Die Aliens haben jedoch ein Geheimnis. Wer das nicht wissen möchte, sollte nicht weiterlesen. Die Aliens wollen die Menschen als Nahrungsmittel benutzen. Um überleben zu können, müssen sie die Mitochondrien aus den Zellen der Menschen entfernen. Schade, dass man diesen Vorgang nie zu Gesicht bekommt. Sie erklären den Menschen jedoch nicht den Krieg, sondern haben einen perfiden Plan entwickelt. Sie nehmen die Gestalt der obersten Anführer des Planeten an, was ein typischer plot eines »Body-Snatcher«-Movies ist. Zum Plan der Aliens gehört auch, dass sie die Kaijuu kontrollieren und diese vor den Augen der Menschen liquidieren, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Der junge, hitzköpfige Xilien Controller versteht nicht, warum der Xilien-General so einen umständlichen Plan geschmiedet hat. Immerhin sind sie viel stärker und haben bessere Waffen als die Erdlinge. Der Xilien-General sagt ihm aber, dass man, wenn man immer nur auf reine Stärke setzt und sein Hirn nicht benutzt, irgendwann auf jemanden treffen wird, der stärker ist, und dann brennt der Hut. Der junge, hitzköpfige Xilien Controller ist jedoch stur und hört wahrscheinlich nur »bla, bla, bla« aus dem Mund des Anführers. Ironischerweise ist der Plan des Xilien-Generals, der doch so sehr auf einen raffinierten Plan Wert legt, total beknackt. Die Menschen finden heraus, dass es sich bei vielen Anführern der Erde um Fälschungen handelt, weil diese nicht zwinkern. Das fällt nicht jedem sofort auf und ist gut durchdacht. Jedoch sollten den Menschen zuallererst ganz andere Dinge auffallen. Beispielsweise dass die Aliens so überhaupt gar keine Ahnung von den Menschen haben, in deren Körper sie geschlüpft sind. Wenn man mit jemandem redet, der nicht der ist, für den er sich ausgibt, fällt doch schon nach spätestens einer Minute auf, dass irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Nachdem sie aus offensichtlichen Gründen enttarnt werden, greifen sie die Menschen mit den Kaijuu an. Und wer kann hier Abhilfe schaffen? Natürlich Godzilla, der ein Monster nach dem anderen abmurkst.

Godzilla:
Der hier gezeigte Godzilla ist einer der hässlichsten überhaupt. Er sieht mehr aus wie ein mutiertes Krokodil als wie ein mutierter Dinosaurier. Sein Kopf ist etwas flacher, seine Schnauze ebenfalls. Seine Augen sind so dunkel, dass man diese kaum sieht. Seine Statur ist generell etwas schlanker, und seine charakteristischen Rückenplatten sind kleiner, runder und treten nur in geringer Anzahl auf, weshalb diese nicht so viel hermachen wie die Rückenplatten vieler anderer Godzilla-Inkarnationen. Im Großen und Ganzen sieht Godzilla wie eine fiese, mutierte Echse aus, die bei weitem keine so furchterregende Präsenz hat wie die Godzillas der letzten Filme. Um das Gewicht des Anzugs zu verringern und dem Schauspieler mehr Bewegungsfreiheit zu geben, wurde ein anderes Material genommen als bei den restlichen Filmen. Dem Schauspieler kam diese Entscheidung sicher entgegen, wenn man bedenkt, wie oft er hier herumspringen musste wie ein Ninja.

Kaijuu:
Hier tauchen so viele Kaijuu auf, dass meine Rezension einem Buch gleichen würde, wenn ich auf jeden genau eingehen würde. Sinn und Zweck dieses Films ist, dass man hier Fanservice pur machen wollte. Die Fans freuen sich, wenn sie ihre Lieblingsmonster sehen, aber hier hat man es echt übertrieben (wie ich mit meiner Rezension). Ein bisschen erinnert mich der Film an den Promotional Anime »Super Dragon Ball Heroes«. Dort haben auch so ziemlich alle Charaktere einen Auftritt, fusionieren andauernd und verwandeln sich in alle möglichen und unmöglichen Gestalten. Man sollte es nicht immer übertreiben. Der angestrebte Effekt geht dann nämlich verloren.

Zuerst taucht der mies animierte Manda auf, der von der EDF in einen Unterwasservulkan gelockt wird, letzten Endes aber eingefroren und zerschmettert wird. Es geht hier also heiß her, bevor er kaltblütig getötet wird. Als er von der Besatzung mit dem Gefrierstrahl beschossen wurde, wurde diese Waffe als »Maser« bezeichnet. Ein Maser ist eine wirksame Waffe gegen Kaijuu, die für gewöhnlich aussieht wie ein Elektroschock. Warum der Gefrierstrahl als Maser bezeichnet wurde, weiß ich nicht. Es könnte sich hierbei aber auch einfach nur um einen Fehler handeln.

Mit Gigan gibt es hier einen meiner Lieblings-Kaijuus. Als Kind war ich begeistert von ihm. Der Typ hat ’ne Kettensäge am Oberkörper! Wie geil ist das denn? Er ist außerirdischen Ursprungs und eine Mischung aus Monster und Roboter. Also sozusagen ein außerirdisches Kettensägenmonster. Welcher Knirps würde nicht total auf sowas abfahren!?

Mothra und die bezaubernden Zwillings-Feen aka Shobijin aka Cosmos dürfen auch nicht fehlen. Leider hat hier Mothra nicht allzu viel Screentime, aber sie kommt ohnehin in vielen anderen Filmen vor, weshalb man das verkraften kann. Die Shobijin sind nur vielleicht etwas steif und fade.

Rodan wird hier besonders mächtig dargestellt. Wenn er durch die Stadt fliegt, erzeugt er so starke Schallwellen, dass nicht nur die Fensterscheiben zerspringen, sondern auch die Gebäude selbst explodieren.

Zilla ist mordshässlich animiert. Vielleicht wollten sich die Japaner damit auch nur an den Amerikanern rächen. Zilla ist nämlich der Hollywood-Godzilla aus dem Film »Godzilla«, der bei den Fans so unbeliebt ist. Weil er von Toho nicht als Godzilla akzeptiert wird, hat er den Namen »Zilla« bekommen. Hollywood habe ihm nämlich »das Göttliche genommen«, weshalb Toho ihm das »God« im Namen weggenommen hat. Rechtens sind der Hollywood-Godzilla und Zilla deshalb zwei verschiedene Kreaturen. Mir persönlich gefällt sowohl der Hollywoodfilm als auch Zilla. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich mit diesem Film aufgewachsen bin. Und auch heute noch finde ich das Design echt stark.

Der mutierte Ankylosaurus Anguirus nimmt hier den anderen viel Screentime weg, aber wenigstens wurde diese Zeit gut genutzt. Herrlich, was man aus ihm hier gemacht hat. Er sorgte für die besten Comedy-Szenen. Genaueres gibt es unter dem Punkt »Kämpfe«.

Caesar könnte glatt aus einer Episode von »Power Rangers« stammen. Dieser goldene Dackelaffe, der so aussieht, als hätte er zu viel Wasser getrunken und einen Brustpanzer für Amazonen angezogen, rennt so schnell, dass man meinen könnte, die Produzenten hätten darauf vergessen, dass die Kaijuu sehr GROSS und deshalb sehr SCHWER und deshalb sehr SCHWERFÄLLIG sind.
Kuckuck, ich bin ein Muppet!

Bei der riesigen Gottesanbeterin Kamakuras wurde hier eine Mischung aus Puppe und CGI verwendet. Jetzt haben wir also praktische Effekte, CGI-Effekte und eine Mischung aus beiden. Das trägt nicht unbedingt dazu bei, dem Film ein einheitliches Aussehen zu geben.

Kumonga ist eine Riesenspinne und somit der Schrecken aller Zuseher, die an Arachnophobie leiden. Sobald sie aber ihren Spinnenfaden abschießt, der so aussieht wie ein gelbes Seil – pardon, ihr Spinnenfaden IST ein gelbes Seil –, dann finden ihn wahrscheinlich auch von Arachnophobie geplagte Menschen ganz putzig.

Ebirah ist ebenfalls ein übergroßes Tier, nämlich ein Riesenhummer (Ebi = Hummer). Dieser bildet ein »Rah«-Team mit Hedorah, welcher aussieht wie ein Müllmonster (Hedo = sich übergeben bzw. etwas eloquenter ausgedrückt: kotzen). Beide spielen keine große Rolle. Ebirah ist eigentlich nur dazu da, damit Kazama einen obercoolen Spruch ablassen kann: »Sorry, aber ich bin Vegetarier.«

Minilla ist Godzillas Sohn, darf aber nicht mit Godzilla junior verwechselt werden, der ebenfalls Godzillas Sohn ist. Beide Inkarnationen sind in manchen Filmen extrem hässlich, in anderen jedoch ganz niedlich. Minilla sieht hier so gut aus wie in keinem anderen Film. In den anderen Filmen sieht er nämlich aus wie eine traurige Gestalt, von der man denkt, dass sie gleich sagt: »Bitte töte mich.«

Dieser Film hat aber auch das, was jeder Film, in dem gekämpft wird, braucht: einen Endgegner. Dieser ist bei diesem Kaijuu-Showdown überraschenderweise NICHT King Ghidorah, sondern Monster X. Dieses Monster wurde eigens für diesen Film kreiert, damit die Zuseher auch etwas Neues zu sehen bekommen. Doch ganz hat man nicht auf Ghidorah verzichtet, denn Monster X kann sich transformieren. Seine wahre Gestalt ist Keizer Ghidorah. Nach seiner Verwandlung sieht er aus wie eine Mischung aus Monster X und Ghidorah. Für Godzilla-Fans gibt es wohl nichts Schöneres als einen Kampf zwischen Godzilla und einem dreiköpfigen Monster.

Viele weitere Monster kommen in Form von Rückblenden vor: Varan, Baragon, Gaira, Gezora, Titanosaurus, Megaguirus (dieser wäre mir lieber gewesen als Kamakuras), Godzilla junior und der sich als Godzilla ausgebende Mechagodzilla.

Kämpfe:
Die Kämpfe sind es, die dem Zuseher nicht nur einen deutlichen Hinweis darauf geben, dass man den Film nicht ernstnehmen sollte, sondern ein Megaphon in die Hand nehmen und laut schreien: »Bitte nimm diesen Film nicht ernst!!!« Hier spoilere ich ein bisschen, da ich auch den Ausgang der Kämpfe beschreibe.

Ein Highlight ist ganz bestimmt Godzilla gegen meinen heißgeliebten Gigan. Dieser kämpft nicht nur mit seiner Kettensägenbrust und seinen stacheligen Armen, sondern auch mit Ketten, weshalb er irgendwie so wirkt wie ein Sadomaso-Monster. Am Ende pustet Godzilla seinen Kopf weg.

Gigan kommt aber wieder! In seiner zweiten Form – jener mit seltsamen Kettensägenhänden – kämpft er gegen Mothra. Er feuert Wurfsterne auf Mothra ab, weshalb er nun wie ein Sadomaso-Ninjamonster wirkt. Danach steckt er Mothra in Flammen, was ein sehr schmerzhaftes Ende für die Motte ist. Im letzten Film, »Godzilla: Tokyo SOS«, wurde sie ebenfalls in Brand gesteckt. Warum brennt Toho Mothra so gerne nieder? Bevor Mothra aber stirbt, rammt sie Gigan mit ihrem brennenden Körper, was dieser jedoch überlebt. Seine Wurfsterne kommen aber wieder zurück und köpfen den vergesslichen Gigan. Dass er in diesem Film gleich zwei Mal den Kopf verliert, könnte man als ganz, ganz kleinen Running Gag bezeichnen.

Zilla wird von Godzilla schnell und schonungslos fertiggemacht. Hier erkennt man, dass Godzilla der God ist. Zilla wird von ihm zuerst in das Sydney Opera House geschmissen, und danach wird er von seinem Mundstrahl atomisiert.

Kamakuras wird von Godzilla auf einen Strommast geworfen und von diesem aufgespießt. Lecker ... Gottesanbeterin am Spieß!

Beim Kampf gegen Kumonga setzt Godzilla die Waffe der Riesenspinne gegen ihn selbst ein. Er packt den Spinnenfaden, dreht sich um die eigene Achse und schleudert ihn – und das ist jetzt nur geschätzt – mehrere hundert Kilometer weit. In dieser Szene hat nur noch gefehlt, dass er ganz klischeehaft am Horizont verschwindet und dabei ein weißer Stern aufleuchtet.

Der Kampf gegen Ebirah und Hedorah geht ziemlich schnell vorbei. Godzilla pustet sie einfach mit seinem Mundstrahl weg. Ihr zwei habt nur Screentime gestohlen!!!

Mein Lieblingskampf ist wohl der gegen Anguirus, Caesar und Rodan. Zuerst tritt Godzilla auf Anguirus‘ Kopf, springt in die Höhe, gibt Caesar einen Kick und schmeißt ihn danach auf Anguirus‘ stacheligen Rücken. Anguirus rollt sich danach zusammen und steuert auf Godzilla zu. Dieser benutzt seinen kräftigen Schwanz, um Anguirus auf Rodan zu schleudern. Anguirus bleibt zusammengerollt. Als er auf Caesar zufliegt, feuert sein Kampfpartner ihn mittels eines Volleyschusses auf Godzilla, der versucht, Anguirus wie ein Tormann aufzufangen. Doch weil Anguirus so viel Effet hat, fliegt er an Godzilla vorbei und trifft Rodan. Godzilla schmeißt danach Caesar auf die beiden anderen Monster, die daraufhin wie ein Monster-Sandwich aufeinanderliegen. Schon alleine wegen dieser Szene ist eine Rezension zu diesem Film unabdingbar. FUCKING! GODZILLA! ALS! TORMANN!!!

Sobald Godzilla sich mit Monster X bzw. Kaizer Ghidorah duelliert, hat er endlich mal einen Gegner auf Augenhöhe. Wenn dieser ihn hochhebt – zwei Mal sogar –, sieht selbst der mächtige Godzilla ganz klein aus. Doch auch Godzilla hat seine Momente. Er zerstört zwei seiner Köpfe, packt den dritten und wirft ihn wie einen nassen Sack über seine Schulter.

Non-Kaijuu:
Die Menschen-Protagonistin ist die Biologie-Professorin Miyuki Otonashi, die ein attraktives Doppelpack mit ihrer Schwester, der Fernsehmoderatorin Anna Otonashi, abgibt. Anna ist diejenige, die die Xiliens enttarnt, indem sie vor laufender Kamera zeigt, dass UN-Generalsekretär Naotaro Daigo den Namen und das Aussehen seines geliebten Hundes nicht kennt. Also kann man darauf schließen, dass er entweder ein Alien ist oder Alzheimer hat.

Der männliche Menschen-Protagonist ist Captain Douglas Gordon. Sein Schnauzbart kommt 20 Jahre zu spät, aber da dieser Film in der Zukunft spielt, könnte es ja sein, dass das wieder modern ist. Er ist ein richtiger Badass, und zwar so sehr, dass er sein Schwert lieber in die Wand rammt und mit seinen Fäusten kämpft. Warum nimmst du dann überhaupt ein Schwert mit, Captain!?!?

Shinichi Ozaki ist der Mutanten-Protagonist in diesem Film. Er ist nicht so hitzköpfig wie die anderen Mitglieder der EDF. Vor allem Kazama, der sich immer gerne zu bücken scheint, kommt mit seiner »verweichlichten« Einstellung überhaupt nicht klar. Shinichi umgibt ein Geheimnis, da er anscheinend dasselbe Blut wie Gigan hat. Generell sind die Mutanten mordsmäßig cool. Zumindest sollen sie so wirken. Zudem sollen sie beim Zuseher mächtig Eindruck hinterlassen, sobald dieser erfährt, dass sie aus sagenhaften fünf Basen bestehen. Normale Menschen besitzen nämlich nur vier. Nicht 4 ⅓ oder 4 ½ Basen, sondern ganze FÜNF Basen!

Die Xiliens sind nicht minder cool als die Mutanten. Bei diesen erkennt man wieder die Matrix-Anleihen. Der Film kam nur ein Jahr nach den letzten beiden Matrix-Teilen heraus, weshalb der Hype wohl noch ziemlich groß war. Dunkle Sonnenbrillen, Lack und Leder und keinesfalls Gefühle zeigen. So wurde Coolness vor 20 Jahren definiert. Die Xiliens sehen in ihrer wahren Gestalt sogar ziemlich cool aus. Ganz anders als z.B. die Affen-Aliens aus dem Film »King Kong gegen Godzilla«.

Der Xilien Controller erinnert zur Abwechslung mal NICHT an »Matrix«, sondern an Johnny Depp. Ihr kennt ja die eigentümliche Schauspielkunst von Johnny. Er spielt oft etwas exzentrische Figuren, die viel Kajal und Eyeliner verwenden. Wenn etwas nicht ganz nach Plan läuft, zeigt Johnny seinen Missmut auf sehr offene Weise, würzt sein Poltern aber auch mit etwas Comedy und seinen charakteristischen Gesichtsausdrücken. Das alles hat sich Kazuki Kitamura, der Schauspieler des Xilien Controllers, wohl von ihm abgeguckt.

Ganz allgemein möchte ich hier ein Lob an die Schauspieler aussprechen. In so einem kitschigen Film könnte ich nicht mitspielen – ich würde nämlich andauernd lachen müssen. Die Blicke der Schauspieler sind jedenfalls Gold wert. Ich hab nur keine Ahnung, ob diese das Resultat hoher Schauspielkunst oder hoher Dilettantenkunst sind.

Technisches:
Der Film hat einen Stich. Eigentlich sogar mehrere. Oft hat der Film einen Blaustich, aber auch einen Rot-, Rosa-, Gelb-, Grün,- Oliv- oder Roststich. Es ist aber völlig egal, welchen Stich man hier zu sehen bekommt – aussehen tut’s immer mies. Hier gibt es quasi nur jede Menge Stiche, die nie vermischt werden, wodurch eine normale Farbe entstehen würde.

Die apokalyptischen Szenen sehen aber ganz anständig aus. Eine davon könnte eine Referenz auf »Planet der Affen« sein. Ich bin mir sogar mehr sicher als unsicher, dass es eine ist, denn welcher Filmproduzent denkt bei diesem Bild nicht an die berühmte Schlussszene dieses Klassikers der Filmgeschichte?

Ich habe es ja schon öfters erwähnt: Der Film borgt sich zu viel von »Matrix« aus. Das betrifft unter anderem die Kämpfe, die teilweise wie schwebend in der Luft stattfinden, und die Kostüme sowie die Verhaltensmuster der Mutanten und Xiliens. Shinichi könnte einem japanischen Matrix-Remake entsprungen sein. Sobald er seine wahren Kräfte entfaltet, kann man gar nicht anders, als Vergleiche mit Neo anzustellen. Sein völlig emotionsloses Gesicht, das dennoch eine innere Ruhe und absolutes Selbstvertrauen ausstrahlt, erinnert mich an Neo, als dieser zu »The One« wurde. Shinichi hat sogar ähnliche Kräfte. Er stoppt Laserstrahlen auf dieselbe Weise, wie es Neo mit Pistolenkugeln macht.

Sonstiges:
In diesem Segment möchte ich ein paar herrliche Comedy-Szenen ansprechen und diese mit den dazugehörigen Bildausschnitten ausstatten. Anfangen möchte ich mit ein paar Dialogen.

Als Captain Gordon sieht, dass Shinichi mit den hübschen Otonashi-Schwestern zusammenarbeitet, sagt er verschmitzt grinsend: »Ozaki, gute Arbeit.« Wenn man Ozakis Gesichtsausdruck sieht, weiß man ungefähr, was er denkt: »Peinlich, dieser alte, perverse Sack.«

Ein Dialog ganz am Ende des Films – Achtung, Spoiler – hat mir besonders gut gefallen, vor allem in Kombination mit der Mimik. Miyuki sagt zu Ozaki: »Ich würde sagen, das Schlimmste ist überstanden.« Miyuki ist über alle Maßen froh, dass sie die Erde gerettet haben. Sie lächelt und freut sich auf die Zukunft, nur damit Ozaki diesen Moment mit nur einem einzigen Satz zerstört. Er sagt: »Nein, das war erst der Anfang. Der Anfang eines neuen Krieges.« Ganz toll, Ozaki, du Spaßbremse. Du weißt ganz genau, wie man die Stimmung zerstört, was? Man erkennt ganz genau, dass Miyuki nun total die Lust auf alles vergangen ist, und Ozaki guckt ernst mit einem Tunnelblick nach vorne und weiß gar nicht, was er angerichtet hat. Das hätte noch eine heiße Nacht für Ozaki werden können.

Besonders witzig ist die Szene mit dem lächerlichen Musiker, der sich in X umbenannt hat, nachdem die zu dieser Zeit noch für friedlich gehaltenen Xiliens für einen X-Hype gesorgt haben. Während dieser arrogante Bengel irgendwelchen Mist erfindet, weshalb er sich umbenannt hat und was für eine Bedeutung sein Name hat, sieht man dem Radiomoderator ganz genau an, dass er Mr. X aka Mr. Das-war-wohl-nix für einen Totaldepp hält.

Ebenfalls sehr witzig ist die Szene mit dem Zuhälter und dem Cop. Während die beiden damit beschäftigt sind, sich zu streiten und ihre Waffen zu zücken, greift ein Kaijuu an. Dieser erzeugt einen so starken Windstoß, dass die Hüte der beiden von ihren Köpfen wegfliegen und dabei einen hochfrequenten Ton wie aus einem »Looney Tunes«-Cartoon von sich geben.

Während Godzilla aus seinem Eisgefängnis befreit wird, stehen zwei völlige Idioten im Mittelpunkt. Zuerst fragen sie sich, ob es überhaupt eine gute Idee ist, ihn zu befreien. Doch sie machen es, weil: Befehl. Es stellt sich heraus, dass es keine so gute Idee war, ihn freizulassen – zumindest für die beiden Idioten. Der Typ auf der linken Seite zeigt zumindest, dass er Angst hat, während der Typ auf der rechten Seite »ins Narrenkastl schaut« und seinem bevorstehenden Tod gleichgültig entgegenblickt.

Fazit:
Dieser Film ist etwas ganz Spezielles. Zum krönenden Abschluss bzw. zum 50-jährigen Godzilla-Jubiläum wollte man eine Art Best of machen. Man ließ unzählige Kaijuu auftreten und wollte einen Film machen, der alle guten Seiten der letzten 27 Godzilla-Filme vereint. Doch der Film ist einfach zu viel des Guten, und leider übernahm man viele der kitschigen Seiten der alten Godzilla-Filme. Der Kitsch wiegt bei den alten Filmen jedoch nicht so schwer, weil sie einen sympathischen naiven Charme haben, der diesem Film fehlt. Die Atmosphäre dieses Films lässt sich mit keinem anderen Godzilla-Film vergleichen. Man wollte das Konzept dieses Franchise vermutlich nicht wiederholen und den Zuseher mit etwas Neuem überraschen, wobei man einfach nur bekannte Elemente anderer Filme in weitaus schlechterer Qualität übernommen hat. Als Fan wäre es mir jedoch lieber gewesen, wenn ich mich in vertrautem Terrain von Godzilla hätte »verabschieden« können. Lustig ist der Film allemal. Am besten genießt man ihn, wenn man ihn als reine Komödie betrachtet. Ein weiteres Problem des Films ist, dass er zu lang ist – so wie meine Rezension. Hach, hätte man doch nur die Martial-Arts-Szenen bzw. alle Szenen mit Non-Kaijuus um die Hälfte gekürzt. Weil diese so viel Platz einnehmen, kommt Godzilla zu kurz. Und Godzilla darf nie zu kurz kommen. Warum? Weil er der König der Monster ist!
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Kommentare

Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#1
50 Jahre lang kann das Millitär kaum etwas gegen Kaijūs ausrichten und dann wird hier einer von ein paar Menschen mit Laserknarren besiegt. Die Begründung: Sie sind Mutanten.

Das neue Design von Gigan spricht mich an. Dafür sieht Zilla schlechter aus als im 6 Jahre älterem US-Film.
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