Hotel Del Luna (2019)

Vielleicht hat IU in "Hotel del Luna" vielen bewiesen, dass sich hinter einem schönen Gesicht auch wahres Talent verbirgt. Anders kann man es nicht bezeichnen. Ihre schauspielerische Leistung als Man-wol war unheimlich überzeugend. Sie brachte immer wieder ein Überraschungsmoment in jede Episode mit hinein. Ihr Charakter war teils unberechenbar. Zu hübsch, um ein unsterbliches Monster zu sein und doch übernatürlich stark. Des Weiteren hatte sie einige erfrischende Eigenarten. Sie war quasi das „rich girl“ und ein waschechter Shopaholic. So eine Heldin ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Auch wenn sie manchmal seltsame Aktionen veranstaltete, hat man sie deswegen nicht gehasst. Noch nicht einmal wegen ihrer Verbitterung, die sie seit Langem mit sich herumträgt.

Chan-sung (Yeo Jin-goo) ist ihr passendes Gegenstück dazu. Er ist ein Kopfmensch und kann Man-wol in schwierigen Situationen beruhigen. Er ist einer der wenigen, zu dem sie noch Vertrauen fasst. Dazu akzeptiert er Man-wol für die Person, die sie wirklich ist mit all ihren schlechten Angewohnheiten. Er ist definitiv ein guter Zuhörer für sie gewesen. Ein bisschen lag genau dort das Problem. Ihm war immer eine gewisse Passivität zugedacht. Bei ihm fehlte ein wenig die Spontanität, die man zwischen IU und Lee Joon-gi beobachten konnte. Seine Zurückhaltung war durchaus ein Wermutstropfen. Der Schauspieler ist exzellent, aber gefühlt wurde sein wahres Potenzial nicht ganz ausgeschöpft.

Das mag sich wie eine Hommage an IU lesen und das ist diese Show teils auch. Sei es nun gut oder schlecht. Sie hat diese Show getragen. Persönlich habe ich mir mehr edgy-ness von Chan-sung erhofft. Er hätte noch weitaus mehr hervorstechen können. So befand sich der Fokus größtenteils auf der charakterstarken Man-wol. Das ist zwar nicht verkehrt, aber ich denke Chan-sung kann mehr als sich um ihr gekränktes Herz zu kümmern. Ansonsten hat mir dieses Drama rund um das Thema Ghost Stories großen Spaß bereitet, sodass ich es gerne weiterempfehle.