Mary Stayed Out All Night (2010)

Maryneun Oebakjung / 매리는 외박중

Informationen

  • Film: Mary Stayed Out All Night
    • Südkorea Maryneun Oebakjung
      매리는 외박중
      Typ: TV, 16 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 08.11.2010 ‑ 28.12.2010
    • Englisch Mary Stayed Out All Night
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 09.11.2012
      Publisher: DramaFever
    • Spanisch Mary está fuera por la noche
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: ?
    • Synonyme: Marry Me, Mary!

Beschreibung

Das Geschäft läuft nicht gut für Wi Mae-Ris Vater Dae-Han. Ständig sammelt er neue Schulden an, weshalb irgendwann die Schuldeneintreiber vor seiner Tür stehen. Eine ordentliche Ausbildung kann Mae-Ri sich nicht leisten, doch zumindest kann sie sich mit ihren Gelegenheitsjobs über Wasser halten.

Als Mae-Ri mit ihren Freundinnen unterwegs ist, fährt sie unabsichtlich Kang Mu-Gyul, den Sänger und Gitarristen der Indie-Rockband Absolute Perfection, an. Mu-Gyul steht wieder auf, so als wäre nichts gewesen, und geht wieder seines Weges. Weil Mae-Ri befürchtet, Mu-Gyul sei ein Schwindler, der sie auf Schmerzensgeld verklagen möchte, läuft sie ihm nach, damit er eine Verzichtserklärung unterschreibt. Als sie ihn bis in einen Club verfolgt, sieht sie sich ganz ungeplant das Konzert von Mu-Gyul und seiner Band an. Nach dem Auftritt spricht Mae-Ri Mu-Gyul an und die beiden lernen sich langsam kennen.

Mae-Ris Vater trifft in der Zwischenzeit auf seinen alten Freund Jung-Suk, dem Geschäftsführer der TV-Produktionsfirma JI Entertainment. Jung-Suk macht Dae-Han das Angebot, ihn aus seiner Schuldenfalle zu befreien, indem ihre Kinder sich vermählen. Dae-Han ist überglücklich, dass seine Tochter die Möglichkeit bekommt, den wohlhabenden und erfolgreichen Byun Jung-In, den Direktor der Produktionsfirma, zu heiraten.

Mae-Ri ist jedoch nicht so glücklich über diese Entscheidung und gibt vor, bereits mit Mu-Gyul verheiratet zu sein. Dae-Han akzeptiert es nicht, dass seine Tochter mit einem mittellosen Musiker einer erfolglosen Band vermählt ist, weshalb die beteiligten Parteien sich auf einen Kompromiss einigen: Sie erstellen einen »100-Tages-Vertrag«, dessen Inhalt besagt, dass Mae-Ri 100 Tage sowohl mit Mu-Gyul als auch mit Jung-In verbringen und sich erst nach Ablauf dieser Frist entscheiden soll, wen sie nun heiraten wird …
Business is not looking well for Wi Mae-Ri’s father, Wi Dae-Han. He is constantly accumulating new debts, and thus, debt collectors eventually show up at his door. Mae-Ri cannot afford a proper education, but at least she can keep her head above water with her odd jobs.

When Mae-Ri is out with her friends, she unintentionally hits Kang Mu-Gyul, the singer and guitarist of the indie rock band Absolute Perfection, with her car. Mu-Gyul gets up again as if nothing had happened and goes on his way. Because Mae-Ri fears that Mu-Gyul is a swindler who wants to sue her for pain and suffering, she runs after him to get him to sign a waiver. When she chases him to a club, she sees Mu-Gyul and his band perform. After the concert, Mae-Ri approaches Mu-Gyul, and the two slowly get to know each other.

In the meantime, Mae-Ri’s father meets his old friend Jung-Suk, the managing director of the TV production company JI Entertainment. Jung-Suk makes Dae-Han an offer to free him from his debt by having their children marry each other. Dae-Han is overjoyed that his daughter gets the opportunity to marry the wealthy and successful Byun Jung-In, the director of the production company.

Mae-Ri, however, is not happy about this decision and pretends to be already married to Mu-Gyul. Dae-Han does not accept that his daughter is married to a penniless musician from an unsuccessful band, which is why the parties involved agree on a compromise: they draw up a “100-day contract”, the contents of which state that Mae-Ri is to spend 100 days with both Mu-Gyul and Jung-In and only decide after this period has expired who she wants to marry …
Hauptgenres / Nebengenres

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Rezensionen

Avatar: Slaughtertrip#1
»Was ist wichtiger? Liebe, Hoffnung oder Vertrauen? Loyalität!« Diese Frage wird in dieser Serie gleich mehrmals gestellt. Es fiel mir sehr schwer, »Maryneun Oebakjung« loyal zu bleiben (aka weiterzugucken), doch zum Glück bin ich mit dieser Serie auch nicht verheiratet …

Ein Liebesdreieck ist die gewöhnlichste Ausgangssituation für eine südkoreanische RomCom. Man muss nur die Winkel etwas verändern, sodass diese Ausgangssituation sich nicht abnutzt und das Dreieck ein Dreieck bleibt. Den Winkel hat man verändert, indem man folgende Variable hinzugefügt hat: Lästige Eltern!

Bei dieser Serie geht es um eine junge Frau namens Wi Mae-Ri, die nach einer Frist von 100 Tagen entscheiden soll, ob sie den Musiker Kang Mu-Gyul oder den Firmendirektor Byun Jung-In heiraten möchte. Schon alleine die Prämisse begünstigt keinen sinnvollen und nachvollziehbaren Handlungsablauf. Da ist es auch wenig verwunderlich, dass die Drehbuchautorin In Eun-Ah wegen miesen Einschaltquoten und »Uneinigkeiten mit dem Produktionsteam« nach zehn Folgen die Segel gestrichen hat und für die letzten sechs Folgen durch Go Bong-Hwang ersetzt wurde.

Mae-Ri (oder »Merry Christmas«, wie sie von Mu-Gyul genannt wird) wird gespielt von der erfolgreichen Moon Geun-Young, die mir irgendwie leidtut, in so einer Serie mitgespielt haben zu »müssen«. Es scheint so, als sei sich keiner so richtig einig, welche Persönlichkeitsmerkmale Mae-Ri eigentlich besitzt. Man liest etwas von »fröhlich und pragmatisch« bis hin zu »energiegeladen wie die Sonne« und »stur und temperamentvoll wie ihr Vater«. Vor allem Letzteres erscheint mir in Anbetracht der Tatsache, dass Mae-Ri sich über die gesamte Laufzeit hinweg ihrem Vater widersetzt, wie ein schlechter Scherz. Mae-Ri ist süß. In Japan sagt man »kawaii«. Wie man in Südkorea sagt, weiß ich nicht, aber ich bin heilfroh, dass es dort anscheinend keine Niedlichkeitskultur gibt. Hätte ein Stofftier ein Stofftier, dann wäre dieses nicht halb so süß wie Mae-Ri. Das war es aber schon, und irgendwie fragt man sich, aus welchem Grund ein cooler Rockmusiker und ein seriöser Geschäftsmann ausgerechnet die kleine, niedliche Mae-Ri heiraten wollen. Manchmal ist die Spannung zwischen zwei Figuren so groß, dass sie sich über den Bildschirm auf den Zuseher überträgt. Zwischen der süßen Kleinen, dem versifften Rocker und dem steifen Anzugträger gibt es jedoch weder Physik noch Chemie.

Jang Keun-Suk, der Schauspieler von Mu-Gyul, macht seine Sache sehr gut. Er tritt zunächst als gleichgültiger Frauenschwarm auf, der noch nie eine Beziehung, die länger als einen Monat gedauert hat, hatte. Er ist die Art von Figur, die mit Verlauf der Serie große Sympathiepunkte sammelt. Weil er immer etwas zwider dreinguckt, gehört es zu den Highlights der Serie, wenn er mal lacht, Spaß hat und einfach aus sich rauskommt.

Kim Jae-Wook spielt Jung-In, den Firmendirektor der TV-Produktionsfirma JI Entertainment. Ich weiß noch ganz genau, dass er in der ersten Folge sagt, dass es die Aufgabe des Schauspielers sei, eine statische Figur dynamisch zu machen. Was für eine Ironie, denn dieses Kunststück schafft er nicht einmal selbst. Bis zum letzten Achtel der Serie hat er nur einen Gesichtsausdruck, nämlich langweilige Gefasstheit. Dabei möchte ich den Schauspieler aber nicht zu sehr kritisieren, denn die gesamte Serie scheint mit einem Schleier der Steifheit überzogen zu sein. Selbst die komischen Szenen sind nicht in der Lage, diesen Schleier vollständig zu entfernen. Das liegt zum einen am Ungleichgewicht zwischen Drama und Comedy, das manchmal so hart auf die Seite des Dramas aufschlägt, dass Comedy vollständig außer Acht gelassen wird. Zum anderen liegt das an der Comedy selbst, oder an dem, was das Produktionsteam für Comedy hält. Gibt es aufheiternde, rasante oder witzige Szenen, dann steht meistens Mae-Ris Vater Wi Dae-Han im Mittelpunkt. Die Streitereien mit Mu-Gyuls Mutter Kam So-Young gehören noch zu den lustigsten Szenen der Serie, und irgendwie freut man sich für Dae-Hans Schauspieler, dass er die ganze Comedy nicht alleine tragen muss.

Die jungen Schauspieler waren in der Lage, so einiges aus ihren teils imperfekt geschriebenen Figuren herauszuholen. Von den alten Schauspielern hätte man in dieser Hinsicht wahre Wunder verlangen müssen, denn den Figuren, die sie spielen mussten, fehlt es so dermaßen an grundlegenden Dingen wie Verständnis, Mitgefühl, Akzeptanz oder Toleranz, dass nicht einmal Oscar-Gewinner den Stöpsel aus der überlaufenden Badewanne hätten rausziehen können. Was den Schauspielern gefehlt hat, um ihre Figuren einigermaßen glaubhaft rüberzubringen, war ein glaubhafter Plot.

Mae-Ris Vater hat hohe Schulden, weshalb bereits die Männer in Schwarz vor seiner Tür stehen. Glücklicherweise trifft er auf seinen alten Jugendfreund Jung-Suk, der ihm anbietet, dass Mae-Ri doch seinen reichen Sohn Jung-In heiraten könnte, um endlich schuldenfrei zu sein. Da freut sich der Papa natürlich, denn Jung-In ist ein sehr guter Fang. Er versteht aber nicht, dass Mae-Ri den vermeintlichen Fremden (später stellt sich heraus, dass sie sich kannten, als sie noch Kinder waren) einfach nicht liebt. Mae-Ri redet gegen eine Wand, weshalb sie sich sogar dazu genötigt fühlt, so zu tun, als sei sie mit ihrer neuen Bekanntschaft Mu-Gyul verheiratet. Die Papas sind einem Herzinfarkt nahe, kommen jedoch auf die geniale Idee eines »100-Tage-Vertrages«, dessen Inhalt besagt, dass Mae-Ri 100 Tage sowohl mit Mu-Gyul als auch mit Jung-In verbringen und sich erst danach entscheiden soll, wen sie letztendlich heiraten möchte. In diesen 100 Tagen (bzw. in den 16 Folgen) erklärt Mae-Ri ihrem Vater literally 100 Mal, dass sie den Mimik-immunen Anzugträger Jung-In einfach nicht liebt. Doch der entgegnet nur immer wieder damit, wie dumm es von seiner Tochter doch sei, lieber einen »armen Bettler« zu heiraten als einen betuchten Sohn aus gutem Hause. Fun Fact: Mu-Gyul wird im Laufe der Serie immer bekannter und beliebter, und selbst dann ist er für Mae-Ris Vater nur ein »armer Bettler«.

Obwohl er ein Brett vor dem Kopf hat, ist Mae-Ris Vater einer der wenigen Figuren, die Schwung in dieses Puppentheater bringen. Park Jun-Gyu, der Schauspieler von Jung-Ins Vater, hat jedoch das Pech, die am schlechtesten geschriebene Rolle der Serie erwischt zu haben. Jung-Suk möchte auf Teufel komm raus, dass sein Sohn Mae-Ri heiratet, was für den Zuseher zunächst etwas unverständlich ist. Man kann die Puzzleteile ziemlich schnell selbst zusammensetzen, doch selbst dann, als man erfährt, dass Jung-Suk Mae-Ris bereits verstorbene Mutter geliebt hat und die beiden sich versprochen haben, dass ihre Kinder eines Tages heiraten werden, bleibt Jung-Suk für den Zuseher ein Holzkopf allerhöchster Güte. Er ist eigentlich immer nur am Schimpfen und trichtert seinem Sohn mehrmals und jedes Mal in strenger Tonlage ein, dass ein Mann sowohl im Job als auch in der Liebe erfolgreich sein muss. Was sein Sohn bisher geleistet hat, interessiert ihn nicht. Wichtig ist für ihn nur, dass er Mae-Ri heiratet, erst dann erkennt er Jung-In als einen »erfolgreichen Mann« an. Man fragt sich, weshalb Jung-In den ganzen Blödsinn mitmacht. Die Erklärung dafür befriedigt wenig bis gar nicht: Für Jung-In ist sein Vater ein »Gott«, dem er sich nicht widersetzen möchte. Und die Erklärung, weshalb sein Vater für ihn ein Gott ist, ist ebenfalls etwas enttäuschend: Als er ein Kind war, wurde er entführt und im Anschluss von seinem Vater gerettet.

Kam So-Young ist von allen Elternteilen die unwichtigste Figur, aber in Sachen Persönlichkeit zumindest gut geschrieben. Sie hat Mu-Gyul bereits mit 17 Jahren bekommen und wird anfangs für seine Freundin gehalten. Ich glaube, sie ist das, was man in der Porno-Szene als »Milf« bezeichnet. Sie hat einen sehr guten Draht zu ihrem Sohn, ist aber völlig unzuverlässig. Wenn sie schon wieder einmal von einem Mann verlassen wurde, geht sie zu ihrem Sohn und verspricht ihm, bei ihm zu sein. Sobald sie jedoch die Aussicht auf eine neue Romanze bekommen hat, ist sie so schnell aus dem Leben ihres Sohnes verschwunden, dass dieser nicht einmal die Gelegenheit bekommt, sich von ihr zu verabschieden. Genauso wie Mae-Ris Vater kann auch sie nicht mit Geld umgehen, und sobald man alle drei Elternfiguren in dieser Serie kennengelernt hat, meint man, es wäre für das Wohl aller am besten, wenn die Kinder die Eltern großziehen würden.

Mu-Gyul und Jung-In sind die typischen Liebesrivalen, die mal besser, mal schlechter miteinander auskommen. Ist Letzteres der Fall, kann es schon mal zu schlagkräftigen Argumenten kommen. Schaffen Südkoreaner ihre Dispute immer mit Faustkämpfen aus der Welt? Die beiden betreten das Leben des jeweils anderen, als Mu-Gyul das Angebot bekommt, den Soundtrack für Jung-Ins neue Drama-Serie zu komponieren. In Sachen Liebesrivalität hat man in dieser Serie viel richtig gemacht. Die Stimmung wechselt immer, je nachdem, ob die beiden es schaffen, Geschäftliches und Privates zu trennen und sich wie seriöse Geschäftspartner zu verhalten, oder ob sie ihren Kampf um Mae-Ri fortsetzen. Mu-Gyul ist jedoch der Einzige der beiden, der seine Gefühle offen und für den Zuseher verständlich kommunizieren kann. Er macht eine Charakterentwicklung durch und seine Gefühle für Mae-Ri wachsen, je besser er sie kennenlernt. Bei Jung-In ist es jedoch ein Hin und Her. Mal sagt er, er liebt sie, mal sagt er, er liebt sie nicht. Mal möchte er sie heiraten, mal nicht. Wie er sich verhält, scheint abhängig davon zu sein, ob er seinem Vater Untertan ist oder ob er den Mut hat, seine wahren Gefühle und Gedanken auszusprechen. Für den Zuseher ist das jedoch nur wenig nachvollziehbar. Erschwert wird das Ganze durch die vielen Ungereimtheiten, was den Personenstand der Figuren anbelangt. Dass Mae-Ri mit Mu-Gyul verheiratet sein soll, ist zwar von Anfang an gelogen, ihnen wird aber geglaubt. Und dennoch scheint sie mitten in der Serie mit Jung-In verheiratet zu sein, da von »Scheidung« gesprochen wird. Ich weiß nicht, wie das in Südkorea rechtlich aussieht, aber bei so was möchte ich kein Scheidungsanwalt sein.

Seo-Joon ist die Liebesrivalin von Mae-Ri. Zumindest fast. Sie ist die Ex-Freundin von Mu-Gyul, doch man hat als Zuseher nie das Gefühl, dass sie wieder mit ihm zusammenkommen könnte. Weil sie eine Rolle in Jung-Ins neuer Drama-Serie spielt, kommt sie auch diesem etwas näher. Doch selbst dann, wenn die beiden gerade eine sehr emotionale Zeit durchmachen und sich in trauter Zweisamkeit befinden, knistert es zwischen den beiden nicht. Seo-Joon bleibt daher die gesamte Serie über eine anspruchsvolle und ein bisschen zickige Schauspielerin, die nur selten Momente hat, die sie gefühlstechnisch dem Zuseher etwas näherbringen.

Die tolle RomCom »Yeonaejojakdan: Shirano« habe ich dafür kritisiert, dass im letzten Arc ein unnötiges Drama rund um eine Entführung und eine Bombe aus dem Hintern gezogen wurde. Hier gibt es sogar zwei Entführungen. Zunächst die angesprochene Entführung von Jung-In, als dieser noch ein Kind war. Und später in der Serie eine kurze und plot-irrelevante Entführung von Mu-Gyul. Natürlich wird er von Men in Black entführt. Fehlen nur noch die schwarzen Brillen, dann wäre das Klischee perfekt.

Ob man mit dieser Szene den Versuch gewagt hat, etwas Abwechslung in das Geschehen zu bringen? Davor scheint man sich größtenteils gescheut zu haben, denn es fehlen ganz eindeutig interessanten Sub-Plots. Lässt man die Dreiecksbeziehung zwischen den Hauptfiguren außer Acht, bleibt von dieser Serie wenig übrig. Wenn Mae-Ris Vater und Mu-Gyuls Mutter sich streiten, könnte man meinen, das sei der Beginn einer wundervollen Beziehung zwischen zwei Menschen, die äußerlich überhaupt nicht zusammenpassen. Anscheinend hielt man eine Romanze zwischen den beiden für zu unglaubwürdig, weshalb man es bei Streitereien belassen hat. Auffällig ist, dass es – mit Ausnahme der Dreiecksbeziehung – so gar keine anderen Romanzen gibt, und das bei einer RomCom mit 16 Folgen. Die Elternteile sind alle Single, und selbst zwischen Mae-Ris Freundinnen und Mu-Gyuls Bandkollegen läuft nichts, obwohl sie gelegentlich Zeit miteinander verbringen. Der Serie muss ich jedoch hoch anrechnen, dass die Bandkollegen regelmäßig Zeilen sprechen dürfen, ganz im Gegensatz zu manchen Musikern aus »Neon Naege Banhaesseo«. Bis auf die Freunde der Hauptfiguren gibt es nur wenige Nebenfiguren, weshalb es auch hier an Abwechslung fehlt. Die TV-Produktionsfirma JI Entertainment wirkt sehr blass, vor allem im Vergleich zum Immobilienkonzern Comfo aus »Gogyocheosewang«. Man sieht praktisch nur zwei Schauspieler, und zwar die bereits erwähnte Seo-Joon und irgendeinen unsympathischen Hübschling namens Lee An. Die einzigen Figuren aus dem Produktionsteam, die man zu sehen bekommt, sind die Drehbuchautorin Lee Kang Hyun und die geld- und erfolgsgeile Regisseurin Bang. Man hat es völlig verabsäumt, dem Zuseher Einblicke in das Drehen einer Drama-Serie zu geben, obwohl in praktisch jeder Folge über die Produktion der fiktiven Serie »Wonderful Day« geredet wird.

Special Effects sind mir hier keine aufgefallen (außer man lässt das gelten). Das wundert mich, denn bisher wurden alle südkoreanischen RomComs, die ich gesehen habe, zumindest durch in der Luft schwebende Buchstaben oder Symbole aufgepeppt. Vielleicht macht die Serie auch deshalb einen so wenig verspielten, wenn nicht gar seichten und hüftsteifen Eindruck. Der OST rettet nur wenig, was schade ist, da es hier inhaltlich auch um Musik geht, wenn auch nicht vordergründig. Es gibt ein bestimmtes Lied, das immer wieder gespielt wird und auch ganz gut ist, aber auch hier habe ich das Gefühl, dass es zu wenig Abwechslung gibt. Zumindest die Performance von Mu-Gyuls Band rockt.

Dieser Serie mangelt es an vielen Dingen, vor allem an Abwechslungsreichtum, weshalb diese 16 Folgen sich sehr zäh anfühlen und man immer wieder auf der Stelle tritt und nur dann einen Schritt vorwärts macht, wenn man zuvor zwei Schritte rückwärts gemacht hat. Es fehlt an Nebenhandlungssträngen, an weiteren Romanzen, an Humor, an technischen Spielereien, an herausragender Musik und generell an einer fröhlichen Grundstimmung. Am schlimmsten jedoch ist die Prämisse selbst, die einfach keinen sinnvollen Plot zulässt, sodass manche Schauspieler in die Rollen von sturen und unvernünftig handelnden Figuren gedrängt werden, was keine schauspielerische Glanzleistung der Welt wettmachen kann. Dass es dennoch für drei Sterne gereicht hat, liegt nur daran, dass ich noch zu wenige südostasiatische Drama-Serien gesehen habe. Mit wachsender Erfahrung könnte »Maryneun Oebakjung« in nächster Zeit noch weiter in meiner Gunst fallen.

Die Moral von der Geschicht': Eltern sollten sich nicht zu sehr in das Liebesleben ihrer erwachsenen Kinder einmischen. Vor allem dann nicht, wenn man ihnen schon unzählige Male gesagt hat, dass man jemanden einfach nicht liebt und nicht heiraten will!
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