Es ist ein gewöhnlicher Schultag, mit der Ausnahme, dass Kirishima, der Starathlet des Volleyballclubs, nicht in der Schule erscheint. Keiner weiß warum, keiner weiß wo er sich rumtreibt, oder wie er zu erreichen ist. Er ist spurlos weg. Was zunächst für leichte Unruhe sorgt, entwickelt sich zu einem spannungsgeladenen Portrait einer japanischen Schulklasse.
[...]Es ist ein verrücktes Filmchen, obwohl es in allen Belangen völlig normal ist. Der Schulalltag einer japanischen Schule wird in fast schon dokumentarisch nüchternen Bildern eingefangen, in dem ein Schüler – oder wie es hier eher passt: ein gesellschaftlicher Fixpunkt – plötzlich nicht mehr auftaucht.
Die Frage, die [Regisseur] Yoshida nun unkommentiert in den Raum stellt, ist folgende:
Wie reagiert das soziale Geflecht der Schule auf diesen Umstand?
Aus verschiedenen Perspektiven, jeweils immer ein kleines Stück weit versetzt und mit winzigen, zusätzlichen Details auf dem Weg zur Auflösung versehen, lässt sich ein Schulalltag beobachten, der völlig aus den Fugen gerät und Rollenbilder entrückt, die zuvor noch festgefahren schienen.[...]
Regisseur Yoshida stellt sich dabei sehr geschickt an. Er erzählt nicht stringent nach vorn – er geht in die Breite. So muss er auch keine Konflikte etablieren. Die Konflikte sind schon da. Sie schwelen unter der Oberfläche der Schule. Dadurch muss er nur die Kamera draufhalten und die Figuren machen lassen. Ihren klassischen Schulalltag verfolgen. Konfrontation entsteht aus ihren Rollen heraus, ausgelöst durch den Wegfall einer gewohnten Struktur. Von der nur niemand weiß, wie wichtig sie ist.[...]
Die komplette Review gibt es auf Infernal Cinematic Affairs.
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