LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Illustrationen
- Charaktere
- Erotik
Von Zeichnerin Akabeko sind in Japan bereits mehrere Kurzgeschichtenbände auf dem Markt. "Er kam im Frühling" ist der erste Manga von ihr, der in Deutschland erschienen ist.
Miharu ist unzufrieden mit seinem Leben. Auf der Arbeit hat er einen schlechten Ruf, seine Freizeit benutzt er vor allem dazu, um online seinem Frust Luft zu machen und Isekai-Light-Novels zu lesen. Eines Abends bleibt er auf dem Nachhauseweg aus Versehen zu lange im Zug sitzen und landet mitten im Nirgendwo, kurz vor der letzten Haltestelle. Um diese Uhrzeit kommt er da nicht mehr weg, also beschließt er, in einer Pension, die er dort vorfindet, zu übernachten. Zuerst denkt er, die Pension sei verlassen, doch dann spricht ihn ein junger, attraktiver Mann an, der sich als Fuji vorstellt. Vielleicht liegt es an seiner grenzenlosen Übermüdung, jedenfalls denkt Miharu, der hübsche Fremde sei ein Geist und er macht ihm das Angebot "alles für ihn zu tun". Den Zusatz "damit er ins Jenseits gelangst" verschweigt Miharu jedoch, deswegen nutzt Fuji die Situation schamlos aus, um über das planlose Arbeitstier herzufallen. Oder über seine Achselhöhle... Am nächsten Morgen klärt die alte Wirtin die Situation auf, was Miharu extrem peinlich ist. Da er für die Übernachtung nichts bezahlt hat (außer mit seinem Körper, aber davon hat ja nur der Sohn der Wirtin profitiert), lässt er sich zur Arbeit einspannen. Dabei schüttet er dem zwielichtigen Kerl sein Herz aus - und fühlt sich prompt etwas besser. Auch als er wenig später nach Hause zurückkehrt, denkt er immer noch an den Frieden und die Freundlichkeit (?), die er an diesem abgelegenen Ort erfahren hat und lässt sich bald darauf nicht nur zu einem weiteren Besuch überreden, sondern auch dazu, seinen gehassten Bürojob aufzugeben und bei Fujis Mutter zu arbeiten.
Dort offenbart sich ihm dann eine ganz andere Seite dieses scheinbaren Idylls. Die meisten anderen Pensionen in der Umgebung stehen nicht leer, sondern werden als Locations zum Dreh von Onsen-Pornos genutzt. Und der nette Fuji ist nicht nur der nichtsnutzige Sohn der alten Pensionsbesitzerin, sondern ein ehemaliger Pornostar, der jetzt zum Schmuddelfilm-Mogul aufgestiegen ist. Und jetzt will er auch noch Miharus neue Zuflucht zerstören?! Dieses schlimme Schicksal muss er abwenden, um jeden Preis.
Um herauszufinden, ob Miharus, die lebendige Fußmatte, diese Wundertat vollbringen und zusätzlich noch das zynische Herz seines zwielichtigen Porno-Prinzen erobern kann, muss man sich durch knapp 180 Seiten Schund kämpfen. Und ich meine wirklich SCHUND. Kaum zehn Seiten vergehen, in denen der arme Miharu mal keine ungewollten (?) Avancen abwehren muss. Mit jedem Kapitel offenbaren sich tiefere Abgründe, die sich hinter Fujis freundlicher Fassade verbergen. Viel mehr gibt die Handlung nicht her.
Bei den Charakteren habe ich eine etwas zwiegespaltene Meinung. Miharu hat mir gut gefallen, das missverstandene Arbeitstier, das alleine lebt und unter Depressionenen leidet. Seine Charakterentwicklung war glaubwürdig, auch wie er sich vom wirbellosen Waschlappen in einen... na ja, nicht ganz so wirbellosen Waschlappen verwandelt. Er hatte nur Leider das Pech, an einen eiskalten, kalkulierenden Zyniker zu geraten, der Miharus Zuneigung skrupellos ausnutzt. Und damit wären wir beim Hauptproblem angelangt, das ich beim Lesen dieses Mangas hatte: Fuji, der Super-Manipulator, der nicht einmal dann ein Gefühl erkennen würde, wenn es ihn in die Nase beißt. Mit welcher Selbstverständlichkeit er den charakterschwachen Miharu nach seiner Pfeife tanzen lässt, fand ich schon beängstigend. Selbst am Ende, als er widerwillig zugibt, keine Lust mehr zu haben, mit jemand anderem als Miharu zu schlafen, bekommt er es nicht wirklich hin, Emotionen zu zeigen. Bis zum Ende ist er mir wahnsinnig unsympathisch geblieben.
Was die Zeichnungen angeht... wenn man die Altersangabe und den Inhalt der Geschichte bedenkt, waren die Zeichnungen schon in Ordnung. In manchen Szenen gab es so viele Dampfwolken, dass von den Geschehnissen nicht mehr viel zu sehen war, aber das war vielleicht gar nicht so schlimm. Miharus Charakterdesign war ganz interessant, weil er mit seinen heftigen Augenringen und der gebückten Körperhaltung wirklich nicht sehr attraktiv war.
Ein abschließendes Urteil über diesen Manga zu fällen, ist gar nicht mal so einfach. Ohne Fuji hätte er mir bestimmt besser gefallen, aber dann wäre der Plot wohl auch ganz anders verlaufen. Und diese Geschichte war so herrlich absurd, dass sie ihre drei Sterne durchaus verdient hat, denn trotz aller Kritik habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings werde ich mir wohl keine weiteren Mangas von Akabeko zulegen.
Miharu ist unzufrieden mit seinem Leben. Auf der Arbeit hat er einen schlechten Ruf, seine Freizeit benutzt er vor allem dazu, um online seinem Frust Luft zu machen und Isekai-Light-Novels zu lesen. Eines Abends bleibt er auf dem Nachhauseweg aus Versehen zu lange im Zug sitzen und landet mitten im Nirgendwo, kurz vor der letzten Haltestelle. Um diese Uhrzeit kommt er da nicht mehr weg, also beschließt er, in einer Pension, die er dort vorfindet, zu übernachten. Zuerst denkt er, die Pension sei verlassen, doch dann spricht ihn ein junger, attraktiver Mann an, der sich als Fuji vorstellt. Vielleicht liegt es an seiner grenzenlosen Übermüdung, jedenfalls denkt Miharu, der hübsche Fremde sei ein Geist und er macht ihm das Angebot "alles für ihn zu tun". Den Zusatz "damit er ins Jenseits gelangst" verschweigt Miharu jedoch, deswegen nutzt Fuji die Situation schamlos aus, um über das planlose Arbeitstier herzufallen. Oder über seine Achselhöhle... Am nächsten Morgen klärt die alte Wirtin die Situation auf, was Miharu extrem peinlich ist. Da er für die Übernachtung nichts bezahlt hat (außer mit seinem Körper, aber davon hat ja nur der Sohn der Wirtin profitiert), lässt er sich zur Arbeit einspannen. Dabei schüttet er dem zwielichtigen Kerl sein Herz aus - und fühlt sich prompt etwas besser. Auch als er wenig später nach Hause zurückkehrt, denkt er immer noch an den Frieden und die Freundlichkeit (?), die er an diesem abgelegenen Ort erfahren hat und lässt sich bald darauf nicht nur zu einem weiteren Besuch überreden, sondern auch dazu, seinen gehassten Bürojob aufzugeben und bei Fujis Mutter zu arbeiten.
Dort offenbart sich ihm dann eine ganz andere Seite dieses scheinbaren Idylls. Die meisten anderen Pensionen in der Umgebung stehen nicht leer, sondern werden als Locations zum Dreh von Onsen-Pornos genutzt. Und der nette Fuji ist nicht nur der nichtsnutzige Sohn der alten Pensionsbesitzerin, sondern ein ehemaliger Pornostar, der jetzt zum Schmuddelfilm-Mogul aufgestiegen ist. Und jetzt will er auch noch Miharus neue Zuflucht zerstören?! Dieses schlimme Schicksal muss er abwenden, um jeden Preis.
Um herauszufinden, ob Miharus, die lebendige Fußmatte, diese Wundertat vollbringen und zusätzlich noch das zynische Herz seines zwielichtigen Porno-Prinzen erobern kann, muss man sich durch knapp 180 Seiten Schund kämpfen. Und ich meine wirklich SCHUND. Kaum zehn Seiten vergehen, in denen der arme Miharu mal keine ungewollten (?) Avancen abwehren muss. Mit jedem Kapitel offenbaren sich tiefere Abgründe, die sich hinter Fujis freundlicher Fassade verbergen. Viel mehr gibt die Handlung nicht her.
Bei den Charakteren habe ich eine etwas zwiegespaltene Meinung. Miharu hat mir gut gefallen, das missverstandene Arbeitstier, das alleine lebt und unter Depressionenen leidet. Seine Charakterentwicklung war glaubwürdig, auch wie er sich vom wirbellosen Waschlappen in einen... na ja, nicht ganz so wirbellosen Waschlappen verwandelt. Er hatte nur Leider das Pech, an einen eiskalten, kalkulierenden Zyniker zu geraten, der Miharus Zuneigung skrupellos ausnutzt. Und damit wären wir beim Hauptproblem angelangt, das ich beim Lesen dieses Mangas hatte: Fuji, der Super-Manipulator, der nicht einmal dann ein Gefühl erkennen würde, wenn es ihn in die Nase beißt. Mit welcher Selbstverständlichkeit er den charakterschwachen Miharu nach seiner Pfeife tanzen lässt, fand ich schon beängstigend. Selbst am Ende, als er widerwillig zugibt, keine Lust mehr zu haben, mit jemand anderem als Miharu zu schlafen, bekommt er es nicht wirklich hin, Emotionen zu zeigen. Bis zum Ende ist er mir wahnsinnig unsympathisch geblieben.
Was die Zeichnungen angeht... wenn man die Altersangabe und den Inhalt der Geschichte bedenkt, waren die Zeichnungen schon in Ordnung. In manchen Szenen gab es so viele Dampfwolken, dass von den Geschehnissen nicht mehr viel zu sehen war, aber das war vielleicht gar nicht so schlimm. Miharus Charakterdesign war ganz interessant, weil er mit seinen heftigen Augenringen und der gebückten Körperhaltung wirklich nicht sehr attraktiv war.
Ein abschließendes Urteil über diesen Manga zu fällen, ist gar nicht mal so einfach. Ohne Fuji hätte er mir bestimmt besser gefallen, aber dann wäre der Plot wohl auch ganz anders verlaufen. Und diese Geschichte war so herrlich absurd, dass sie ihre drei Sterne durchaus verdient hat, denn trotz aller Kritik habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings werde ich mir wohl keine weiteren Mangas von Akabeko zulegen.
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