Saint Young Men (2006)

Eine gar göttliche Komödie über die gemeinsame WG von Jesus und Buddha in Japan, welche die beiden Religionen bzw. ihre Führungsfiguren gutmütig auf die Schippe nimmt, weshalb man dafür in religiösen Dingen wohl versiert, aber nicht unbedingt streng gläubig sein sollte.


Auch Götter und spirituelle Führer brauchen Urlaub. Warum ihn also nicht gemeinsam verbringen? Kurzerhand mieten sich Jesus und Buddha eine kleine Wohnung in Japan und entspannen sich mit Alltagsleben und kulturellem Sightseeing. Und weil man ja schließlich nicht Irgendwer ist, begeben sich auch allerlei für diese Figuren einzigartige Dinge. Da teilt Jesus aus Wasserscheu im Schwimmbad kurzerhand das Wasser, verwandelt diverse Dinge versehentlich zu Brot oder sein Dornenkranz beginnt vor lauter Freude zu blühen. Buddha hingegen hat seine Not damit, dass seine langen Ohrläppchen im kalten japanischen Winter nicht ganz so praktisch sind oder er, wenn er nicht Acht gibt, aufgrund spiritueller Erleuchtung schnell als Stehlampe durchgehen könnte. Man merkt, dass der Manga wohl der Alptraum jedes stockkonservativen Religionsangehörigen ist. All jenen, die es mit der Religion lockerer nehmen, bietet er hingegen eine Vielzahl an witzigen Momenten, indem man sich gekonnt die diversen Überlieferungen über die beiden zu Nutze macht, ohne dabei jedoch je bösartig oder wirklich beleidigend zu sein. Grundsätzlich ist der Humor auch auf den unterschiedlichen Persönlichkeiten von Jesus und Buddha aufgebaut. Jesus wird als fröhlicher Lebemann dargestellt, den böse Zungen vielleicht auch als ein wenig vertrottelt bezeichnen könnten, während Buddha besonnener agiert, wobei ihn auch das nicht davor bewahrt in diverse Fettnäpfchen zu treten.

Was für den Manga zweifellos von Vorteil ist bzw. ihn überhaupt erst seine volle Stärke ausleben lässt, ist eine Kenntnis über die behandelten Religionen und Figuren. Man merkt es schnell an sich selbst, dass die Witze über Jesus, den man im Normalfall in unseren Breiten ja doch besser kennt als Buddha, besser wirken, auch wenn man auch über Buddha gut lachen kann. Letztendlich ist das aber eine der Schwächen des Manga, wenn diese letztendlich auch auf den Leser zurückzuführen ist.

Fazit:
Hinsichtlich Humor ein wohl einzigartiger Manga, für den man aber ein gewisses Vorwissen braucht damit er wirklich wirkt, was letztendlich wohl auch seine Achillesferse ist. Empfehlenswert für all jene, die mal ein menschlicheres, humorvolleres Bild von Jesus und Buddha gezeichnet haben möchten.