Anspruch: | 8 |
Drama: | 10 |
Psycho: | 8 |
Auslöser war die Sexgeilheit ihres Freundes in mitten der Schule, wo ein Klassenkamerad von ihr Zeuge davon wird. Am nächsten Tag wird sie fortwährend als Schlampe bezeichnet und aufs übelste Schikaniert und gemobbt. Ihr Freund erweist sich als Feige und macht mit ihr sogar Schluss. Sie fühlt sich von da an völlig allein gelassen. Selbst Lehrer und ihre Eltern sind mit ihr überfordert und können/wollen ihr nicht helfen. Der Hass gegen alles richtet sich letztendlich gegen sich selbst. Ein gefährlicher Teufelskreis, aus dem zunächst Sawako kein entrinnen findet. Doch dann entdeckt sie im Zimmer ihrer Mutter Zeichenpapier und Stifte...
Die Geschichte liest sich wie ein schlechter Alptraum. Ijime haben sicherlich schon viele von uns erlebt. Doch wenn dies eine extreme Art des Ijime erreicht, kann man sich als Außen-stehender nur schwer vorstellen, wie es den Opfern zumute geht. Viele Familien sind daran zerbrochen oder finden nur schwer Hilfe und Mittel aus dem Teufelskreis. Der Manga erzählt eine Möglichkeit des Auswegs und der Titel "Vitamin" wird am Ende sogar wörtlich genommen, um die Symbolkraft dieses Weges deutlich herauszustellen.
Für Menschen mit zarten Gemüter oder psychischer Labilität ist der Manga nicht ganz geeignet, auch wenn er Positiv ausgehen möge. Die schonungslose Art der Ijime wird hier sehr deutlich herausgehoben und auch die "Gespenster im Kopf" werden auf eine Art und Weise gezeichnet, das man es wirklich mit der Angst zu tun bekommt.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt bekommt eine dramatisch traurige Geschichte zu lesen, die immerhin gut zu Ende geht.
Die Zeichnungen sind "deutlich" oft mit Stiften gemacht worden und sorgen mit ihrer Art und der gespielten Emotionalität der Figuren für Authentizität.
Kommentare
Ich habe mit einer schrecklichen Geschichte gerechnet, doch sie war so viel heftiger und hat mich so viel mehr berührt als ich hätte erwarten können. Man darf definitiv nicht unterschätzen, dass dieser Manga wirklich sehr schwere Kost ist, doch wer mit diesem Thema irgendwie klar kommt sollte ihn unbedingt lesen!
Er zeigt ungeschönt die Grausamkeit von Mobbing und lehrt dabei Verständnis für Betroffene, die wie ohnmächtig auf Hilfe hoffen und völlig machtlos gegen die Taten anderer und die eigene Angst, oft auch gegen die Leere, sind.
Dennoch sieht man auch die Stärke die manche - aber nicht alle - daraus entwickeln können und erfüllt einen mit so viel Hoffnung und Mut! Aber das muss man beim Lesen einfach selbst fühlen.
Mir wurde zwischendurch echt schlecht, und ab einem Punkt konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu weinen.