Alcazar: Oujou (1984)

Alcazar: Oujou handelt vom zügel- und rücksichtslosen Leben des Königs von Kastilien und León, Pedro I. el Cruel, 1334-1369 („Peter I. der Grausame“), der von 1350 bis 1369 regierte. Als Pedro 1350 an die Macht kam, führte er Krieg gegen seine Halbbrüder. 1348 sollte er Joan von England heiraten, sie starb jedoch an der Pest. Weswegen er aus machtpolitischen Gründen 1353 Blanche de Bourbon, die Tochter des Herzogs Pierre I. de Bourbon, ehelichte. Er ließ sie aber verhaften und einkerkern, um mit seiner Geliebten María de Padilla zusammenleben zu können, die er ebenfalls heiratete. Dies hatte weitreichende Folgen: Der Papst und der Hochadel wandten sich gegen ihn. 1354 heiratete der Bigamist noch einmal – diesmal Juana de Castro, das brachte ihm die Unterstützung Portugals ein. 1356 brach endgültig der Krieg mit Aragón gegen König Pedro IV. aus. Nachdem Pedro 1366 von seinem Halbbruder Enrique de Trastámara vertrieben wurde, schloss er ein Bündnis mit Edward, dem Schwarzen Prinzen und eroberte 1367 den Thron zurück. Enrique trieb Pedro bis Toledo zurück und ermordete „die Bestie“ 1369 eigenhändig.

Anmerkung:
1991 wurde Alcazar: Oujou mit dem „Excellence Award“ des Japan Cartoonists Association Award ausgezeichnet. Der Titel des Mangas bezieht sich auf Pedros einziges nennenswertes Vermächtnis, den Palast in Sevilla, den Alcázar, den er im „maurischen Stil“ bauen ließ. Von den meisten historischen Quellen wird Pedro als „bösartiges Monster“ beschrieben, er war extrem despotisch und unberechenbar, selbst nach den Maßstäben seiner Zeit. Im Laufe der Zeit wurde sein Beiname von der Geschichtsschreibung jedoch von „El Cruel“ in „El Justiciero“ („Vollstrecker der Gerechtigkeit“) geändert.

Quelle: www.anisearch.de/manga/27351