SlaughtertripV.I.P.
#1Hört, hört! Im Bereich der musikalischen Romance-Dramen gibt es einen Manga, der »Shigatsu wa Kimi no Uso« Konkurrenz macht! Die Paarungen sind ähnlich, nur dass hier auf die Violine verzichtet wird. Stattdessen dreht sich die Geschichte um einen talentierten Jung-Pianisten, der vor Beginn der Geschichte im Ausland nach Höherem gestrebt hat, und ein Mädchen, das ihr Hobby-Werk so lala beherrscht.
Wenn wir schon beim Thema sind, möchte ich den Schopf an der Gelegenheit packen und unangeberisch das gesamte Forum darauf aufmerksam machen, dass ich ebenfalls Klavier spielen kann. Als Kind hatte ich so ein Teil, nur älter. Und ich denke nicht, dass meine Fähigkeiten schon eingerostet sind, denn wie jeder weiß, ist Klavier spielen wie Fahrrad fahren – das verlernt man nicht. Mein Signature Song war »Alle meine Entchen«.
Mio ist ein junges, fröhliches Mädchen. Als sie hört, dass ihre erste Liebe, Naoto Sakuma, endlich wieder nach Japan zurückkehrt, wird sie zwar nicht jünger, aber noch fröhlicher. Als sie sich nach all der Zeit wiedersehen, läuft zunächst alles glatt. Glatter als Mio es sich vorgestellt hat, denn Naoto ist nicht mehr der kleine Wimp von damals, sondern hat sich zu einem echt cool aussehenden Teenager entwickelt. »Kyaaa~!« Doch irgendetwas stimmt nicht. Naoto scheint irgendwie angepisst zu sein. Und er sagt, nie wieder Klavier spielen zu möchten. Das Drama nimmt seinen Lauf …
Wie beim in der Einleitung angesprochenen großen Manga-Bruder ist das Drama hier beidseitig. Heißt: Auch Mio hat mit etwas zu kämpfen. Nur ist es kein psychisches Problem und schwieriger bis gar nicht zu bekämpfen. Bei ihr wurde eine Augenkrankheit diagnostiziert, die schon bald zur vollständigen Blindheit führen soll. Bereits zu Beginn hat sie Probleme mit dem Sehen, denn je dunkler es wird, desto weniger nimmt sie visuell wahr. (»You don‘t say!«, »No Shit, Sherlock!«) Sie kann nachts nicht einmal mehr die Sterne am Firmament sehen. Ihr größter Wunsch ist es deshalb, Naoto noch einmal Klavier spielen zu sehen. Ein Glück für sie, dass sie nicht auch Gefahr läuft, taub zu werden!
Man könnte eigentlich erwarten, dass Mio mehrere (teils absurde) Versuche wagt, Naoto zum Spielen zu bringen. Herrlich viel Comedy-Potenzial hätte diese Ausgangssituation. Doch das wird bewusst liegen gelassen, um die Geschichte, die sich mehr auf das Drama fokussiert, nicht ins Lächerliche zu ziehen. Statt mehrere zum Scheitern verurteilte Versuche (die in anderen Mangas ganz Comedy-typisch im reduzierten Chibi-Stil gehalten worden wären) gibt es nur einen einzigen: Mio spielt selbst etwas, um Naoto dazu zu animieren, selbst in die Tasten zu hauen, so ganz nach dem Motto »mitgehangen, mitgefangen«. Dabei kommt es ihr zugute, dass sie Nachbarn sind und Fenster an Fenster wohnen. Es ist eine Standardsituation, wie sie in vielen Romanzen und Köpfen von Verliebten vorkommt, jedoch nur selten in der Realität. (Vor meinem Fenster sehe ich einen Baum. Und in gerader Linie kommt kein Haus mehr. Das nächste, was ich sehe, ist ein Berg …)
Bald (noch in Chapter 1) schafft Mio es zwar, Naoto zum Spielen zu bringen, erkennt in dessen Spiel jedoch eine noch nie zuvor gehörte Dunkelheit. So nimmt Mio sich vor, Licht in Naotos Herz und infolgedessen auch in sein Spiel zurückzubringen – und dieser Vorgang wird glücklicherweise weniger schwülstig dargestellt, als es sich anhört.
Nach ungefähr vier Dutzend Shoujo-Manga bin ich mir nun ziemlich sicher, dass es für diese Mehrecke Schablonen oder dergleichen geben muss. Zeichnerisch ist dieser Manga in den romantischen Momenten also mit allen zu erwartenden geometrischen Mustern ausgestattet. Richtige Comedy gibt es hier zwar keine, da es sich um ein astreines Drama handelt, doch selbst in den ausgelassenen und energischen Momenten, in denen die Charaktere in anderen Mangas deformed dargestellt werden, sind die Figuren vergleichsweise formschön gezeichnet. Wenn die Zeichnungen nicht in schwarz-weiß gehalten wären, würde ich gerne sagen, »die Farben sind schön satt«. Dennoch hat Mangaka Ren Koizumi es geschafft, eine gewisse Sanftheit in den Linien zu transportieren, wenn auch nicht so sehr wie bei »Shachiku-san wa Youjo Yuurei ni Iyasaretai.«, bei dem der Weichzeichner up to eleven gedreht wurde.
Statt den üblichen 160-200 Seiten besitzt dieser Manga gerade einmal 90. Aus diesem Grund sind (laut externen Quellen) auch zwei Kurzgeschichten hinzugefügt worden, um das Büchlein ein bisschen dicker zu machen. Dennoch – oder gerade deshalb? – schafft es der Manga, in nur wenigen Seiten eine packende und emotionale Geschichte zu erzählen, wo andere Manga sich trotz One-Shot-Format gestreckt anfühlen, da die Geschichten oft schon im ersten Chapter ein Happy End finden und in den restlichen Kapiteln die Beziehungen vertieft oder Liebesrivalen eingeführt werden. »Sono Hoshi o Bokutachi wa Koi to Yobu Koto ni Suru.« kommt auf den Punkt und punktet dadurch.
Wenn wir schon beim Thema sind, möchte ich den Schopf an der Gelegenheit packen und unangeberisch das gesamte Forum darauf aufmerksam machen, dass ich ebenfalls Klavier spielen kann. Als Kind hatte ich so ein Teil, nur älter. Und ich denke nicht, dass meine Fähigkeiten schon eingerostet sind, denn wie jeder weiß, ist Klavier spielen wie Fahrrad fahren – das verlernt man nicht. Mein Signature Song war »Alle meine Entchen«.
Mio ist ein junges, fröhliches Mädchen. Als sie hört, dass ihre erste Liebe, Naoto Sakuma, endlich wieder nach Japan zurückkehrt, wird sie zwar nicht jünger, aber noch fröhlicher. Als sie sich nach all der Zeit wiedersehen, läuft zunächst alles glatt. Glatter als Mio es sich vorgestellt hat, denn Naoto ist nicht mehr der kleine Wimp von damals, sondern hat sich zu einem echt cool aussehenden Teenager entwickelt. »Kyaaa~!« Doch irgendetwas stimmt nicht. Naoto scheint irgendwie angepisst zu sein. Und er sagt, nie wieder Klavier spielen zu möchten. Das Drama nimmt seinen Lauf …
Wie beim in der Einleitung angesprochenen großen Manga-Bruder ist das Drama hier beidseitig. Heißt: Auch Mio hat mit etwas zu kämpfen. Nur ist es kein psychisches Problem und schwieriger bis gar nicht zu bekämpfen. Bei ihr wurde eine Augenkrankheit diagnostiziert, die schon bald zur vollständigen Blindheit führen soll. Bereits zu Beginn hat sie Probleme mit dem Sehen, denn je dunkler es wird, desto weniger nimmt sie visuell wahr. (»You don‘t say!«, »No Shit, Sherlock!«) Sie kann nachts nicht einmal mehr die Sterne am Firmament sehen. Ihr größter Wunsch ist es deshalb, Naoto noch einmal Klavier spielen zu sehen. Ein Glück für sie, dass sie nicht auch Gefahr läuft, taub zu werden!
Man könnte eigentlich erwarten, dass Mio mehrere (teils absurde) Versuche wagt, Naoto zum Spielen zu bringen. Herrlich viel Comedy-Potenzial hätte diese Ausgangssituation. Doch das wird bewusst liegen gelassen, um die Geschichte, die sich mehr auf das Drama fokussiert, nicht ins Lächerliche zu ziehen. Statt mehrere zum Scheitern verurteilte Versuche (die in anderen Mangas ganz Comedy-typisch im reduzierten Chibi-Stil gehalten worden wären) gibt es nur einen einzigen: Mio spielt selbst etwas, um Naoto dazu zu animieren, selbst in die Tasten zu hauen, so ganz nach dem Motto »mitgehangen, mitgefangen«. Dabei kommt es ihr zugute, dass sie Nachbarn sind und Fenster an Fenster wohnen. Es ist eine Standardsituation, wie sie in vielen Romanzen und Köpfen von Verliebten vorkommt, jedoch nur selten in der Realität. (Vor meinem Fenster sehe ich einen Baum. Und in gerader Linie kommt kein Haus mehr. Das nächste, was ich sehe, ist ein Berg …)
Bald (noch in Chapter 1) schafft Mio es zwar, Naoto zum Spielen zu bringen, erkennt in dessen Spiel jedoch eine noch nie zuvor gehörte Dunkelheit. So nimmt Mio sich vor, Licht in Naotos Herz und infolgedessen auch in sein Spiel zurückzubringen – und dieser Vorgang wird glücklicherweise weniger schwülstig dargestellt, als es sich anhört.
Nach ungefähr vier Dutzend Shoujo-Manga bin ich mir nun ziemlich sicher, dass es für diese Mehrecke Schablonen oder dergleichen geben muss. Zeichnerisch ist dieser Manga in den romantischen Momenten also mit allen zu erwartenden geometrischen Mustern ausgestattet. Richtige Comedy gibt es hier zwar keine, da es sich um ein astreines Drama handelt, doch selbst in den ausgelassenen und energischen Momenten, in denen die Charaktere in anderen Mangas deformed dargestellt werden, sind die Figuren vergleichsweise formschön gezeichnet. Wenn die Zeichnungen nicht in schwarz-weiß gehalten wären, würde ich gerne sagen, »die Farben sind schön satt«. Dennoch hat Mangaka Ren Koizumi es geschafft, eine gewisse Sanftheit in den Linien zu transportieren, wenn auch nicht so sehr wie bei »Shachiku-san wa Youjo Yuurei ni Iyasaretai.«, bei dem der Weichzeichner up to eleven gedreht wurde.
Statt den üblichen 160-200 Seiten besitzt dieser Manga gerade einmal 90. Aus diesem Grund sind (laut externen Quellen) auch zwei Kurzgeschichten hinzugefügt worden, um das Büchlein ein bisschen dicker zu machen. Dennoch – oder gerade deshalb? – schafft es der Manga, in nur wenigen Seiten eine packende und emotionale Geschichte zu erzählen, wo andere Manga sich trotz One-Shot-Format gestreckt anfühlen, da die Geschichten oft schon im ersten Chapter ein Happy End finden und in den restlichen Kapiteln die Beziehungen vertieft oder Liebesrivalen eingeführt werden. »Sono Hoshi o Bokutachi wa Koi to Yobu Koto ni Suru.« kommt auf den Punkt und punktet dadurch.
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