Kuro-OkamiV.I.P.
#1Mit Pluto liefert Naoki Urasawa einen weiteren, klasse Thriller ab, der es schaffte mich von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern. Einfach weil man hier als Leser sehr sympathische Charaktere zusammen mit einer fesselnden Geschichte bekommt.
Pluto spiet in einer futuristischen Welt, wo Roboter fest in die Gesellschaft integriert sind. Gesicht ist ein Roboter, der für Europol arbeitet. Als der beliebte Roboter Montblanc sehr qualvoll getötet wird, macht sich Gesicht auf, um diesen Fall zu lösen: seine einzige Spur sind seltsame Hörner, die sich an Montblancs Kopf befinden.
Nur selten schaffte es ein Werk mich so zu beeindrucken, dass ich die große Lust verspürte es an einem Tag zu beenden, Pluto ist aber bisher das einzige Werk, das bei mir diese Art der Faszination bereits nach einem gelesenen Kapitel auslöste. Möglich ist das nur, weil sich Naoki Urasawa für einen sehr schnellen Erzählstil entschied, ständig wird man mit neuen Mysterien konfrontiert und ein gelöstes Mysterium enthält weitere Mysterien und so schafft es Naoki den Spannungsbogen bereits zu Beginn sehr hoch zu halten, um ihn dann gegen Ende bis zum Bersten zu bringen, weswegen der Leser dann gar nicht anders kann als bis zum Ende der Geschichte zu lesen, ohne den Manga zur Seite zu legen. Mit dem Erzähstil werden vielleicht manche Leser nicht zurechtkommen, denn da er so schnell ist, werden viele aufkommende Fragen erst später beantwortet, weswegen der Leser sich aufgrund zu vieler Informationen an frühere Dinge möglicherweise nicht erinnert. Ein eingegangenes Risiko, was ich allerdings sehr gut fand, denn auch wenn man ein wenig im Trockenen steht, man bekommt alles sehr gut erklärt und hält den Spannungsbogen ständig weit oben. Das wichtigste ist aber, dass man als Leser zu keiner Zeit sagen kann, wie die ganze Geschichte voranschreiten wird, eben weil man nicht alles weiß, wo es einfach bewusst weggelassen wurde, damit man den Leser einige spannende Wendungen bieten kann. Die ganze Geschichte könnte man auch so betrachten: Naoki Urasawa schickt den Leser von mehreren Richtungen aus gen Mitte, wechselt aber immer die Wege, um einerseits viele Charaktere einbauen zu können, aber auch um die ganzen Nebengeschichten und Fragen des Lesers beantworten zu können (Vor allem die Kenner von Monster und 20th Century Boys werden diese Art des Voranschreitens kennen). Durch diese Art des Erzählens kann man viele verschiedene Charaktere in den Vordergrund rücken, ohne dass ein einzelner erzählerisch bevormundet wird, da jeder seinen eigenen Erzählstrang hat, den Naoki immer wieder innerhalb der Geschichte auffängt und weiterführt, bis dann alle Geschichten sich in der Mitte treffen.
Der Manga hat also nicht nur einen wichtigen Charakter, aber vor allem Gesicht fand ich in diesem Manga hervorragend. Ein wenig Gesellschaftskritik schwingt in dieser Geschichte merklich mit, denn die Roboter sind hier keineswegs nur Stützen für die Menschen, die ihnen ein Leben leichter machen sollen, sie entwickeln in Pluto schon eine Art eigenes Leben. Da sie wie menschliche Wesen wirken, hassen die Menschen sie auch, weswegen sich viele das Verschwinden dieser Roboter wünschen. Für den Leser ist es daher unmöglich zu sagen, wer nun Mensch ist und wer Maschine. Die Roboter dieser Geschichte sind aber ohnehin so sympathisch und gut ausgearbeitet, dass man sie zumindest als Leser nicht mehr als Roboter sieht und genau deswegen verfolgt man sie auch so gerne bei ihrem Kampf gegen Pluto und gegen die Diskriminierung. Aber Gesicht macht dann hier auch noch eine Art Entwicklung durch. Bedenkt man, dass er eine Maschine ist, der über keinerlei Emotionen verfügen dürfte, ist es doch interessant zu sehen, wie ein gefühlskalter Ermittler der Polizei sich immer mehr verändert. Eine Entwicklung, die ihn schon viel mehr ans Mensch-sein nähert und ihn somit zu einem besonderen Charakteren macht. Anfangs ist er sehr gefühlskalt, aber irgendwie schafft er es sich zu entwickeln, aber wie kann eine Maschine Hass empfinden? Ein scheinbar recht flacher Charakter bietet somit zunehmendst immer mehr Aspekte, die das Interesse des Leser wecken können. Aber nicht nur Gesicht, auch die anderen wichtigeren Maschinen dieser Geschichte verhalten sich ähnlich, nur nicht so ausgeprägt wie bei Gesicht.
Was ich aber nicht gedacht hätte, wäre, dass diese Art der Faszination noch einmal, bei einem erneuten Lesen bei mir ausgelöst werden kann, ich kannte beim erneuten Lesen die ganzen Handlungsstränge schon, wusste von vornherein, was als nächstes geschehen wird, aber dennoch verspürte ich noch immer den Drang einen Kapitel nach dem anderen zu lesen. Dies verdankt der Manga dann nicht mehr seiner spannenden Geschichte, sondern seinen einzigartigen Charakteren, die einfach so gut ausgearbeitet sind, dass man ihre Geschichte als Leser immer wieder gerne verfolgt. Sie erneut zu sehen, wie sie sich durch diese Welt schlagen, wo viele Menschen die Roboter nicht akzeptieren können, befriedigt den Leser auch beim mehrfachen Lesen. Und ich bin mir sicher, dass dieser Aspekt immer wieder begeistern kann und somit ein mehrfaches Lesen gerechtfertigt.
Wie man es von Naoki Urasawa kennt, eignet sich sein Zeichentstil bei Thrillern sehr gut, er schafft es einfach durch kantige und grobe Zeichnungen die negativen Seiten eines Charakters nur durch seinen Zeichenstil hervorzuheben, wodurch es einem leichter fällt sich in diese düstere Welt einzufinden. Durch eine ständige Länderwanderung und dem Erzählstil, wo man viele verschiedene Erzählstränge kreiert hat, bekommt man als Leser immer was neues zu sehen, nie wird man Wiederolungen zu Gesicht bekommen und stetes wird die so unglaublich spannende Geschichte von sehr düsteren Bildern untermalt. Ab und an kommen auch heiterere Bilder, diese wurden dann auch heller und freundlicher gestaltet, kommen innerhalb der Geschichte aber eher seltener vor.
Fazit:
Wem würde ich diesen Mnaga empfehlen... ich will es anders formulieren und zwar wem dieser Manga womöglich nicht gefallen könnte. Aufgrund des sehr schnellen Erzählstils muss man ständig sehr konzentriert lesen und da vieles, was später in der Geschichte passiert, auf vorige Ereignisse aufbauen, wird hier ein hohes Maß an Konzentration von dem Leser erfordert. Wer also nicht bereit ist diese Art der Konzentration aufzubringen und lieber leichtere Kost lesen will, kann dieses Werk ignorieren. Für all die anderen, die eine von Anfang an unglaublich fesselnde Geschichte mit sehr gut ausgearbeiteten, sympathischen Charakteren sehen möchten, die können hier ruhig mal reinschauen.
Pluto spiet in einer futuristischen Welt, wo Roboter fest in die Gesellschaft integriert sind. Gesicht ist ein Roboter, der für Europol arbeitet. Als der beliebte Roboter Montblanc sehr qualvoll getötet wird, macht sich Gesicht auf, um diesen Fall zu lösen: seine einzige Spur sind seltsame Hörner, die sich an Montblancs Kopf befinden.
Nur selten schaffte es ein Werk mich so zu beeindrucken, dass ich die große Lust verspürte es an einem Tag zu beenden, Pluto ist aber bisher das einzige Werk, das bei mir diese Art der Faszination bereits nach einem gelesenen Kapitel auslöste. Möglich ist das nur, weil sich Naoki Urasawa für einen sehr schnellen Erzählstil entschied, ständig wird man mit neuen Mysterien konfrontiert und ein gelöstes Mysterium enthält weitere Mysterien und so schafft es Naoki den Spannungsbogen bereits zu Beginn sehr hoch zu halten, um ihn dann gegen Ende bis zum Bersten zu bringen, weswegen der Leser dann gar nicht anders kann als bis zum Ende der Geschichte zu lesen, ohne den Manga zur Seite zu legen. Mit dem Erzähstil werden vielleicht manche Leser nicht zurechtkommen, denn da er so schnell ist, werden viele aufkommende Fragen erst später beantwortet, weswegen der Leser sich aufgrund zu vieler Informationen an frühere Dinge möglicherweise nicht erinnert. Ein eingegangenes Risiko, was ich allerdings sehr gut fand, denn auch wenn man ein wenig im Trockenen steht, man bekommt alles sehr gut erklärt und hält den Spannungsbogen ständig weit oben. Das wichtigste ist aber, dass man als Leser zu keiner Zeit sagen kann, wie die ganze Geschichte voranschreiten wird, eben weil man nicht alles weiß, wo es einfach bewusst weggelassen wurde, damit man den Leser einige spannende Wendungen bieten kann. Die ganze Geschichte könnte man auch so betrachten: Naoki Urasawa schickt den Leser von mehreren Richtungen aus gen Mitte, wechselt aber immer die Wege, um einerseits viele Charaktere einbauen zu können, aber auch um die ganzen Nebengeschichten und Fragen des Lesers beantworten zu können (Vor allem die Kenner von Monster und 20th Century Boys werden diese Art des Voranschreitens kennen). Durch diese Art des Erzählens kann man viele verschiedene Charaktere in den Vordergrund rücken, ohne dass ein einzelner erzählerisch bevormundet wird, da jeder seinen eigenen Erzählstrang hat, den Naoki immer wieder innerhalb der Geschichte auffängt und weiterführt, bis dann alle Geschichten sich in der Mitte treffen.
Der Manga hat also nicht nur einen wichtigen Charakter, aber vor allem Gesicht fand ich in diesem Manga hervorragend. Ein wenig Gesellschaftskritik schwingt in dieser Geschichte merklich mit, denn die Roboter sind hier keineswegs nur Stützen für die Menschen, die ihnen ein Leben leichter machen sollen, sie entwickeln in Pluto schon eine Art eigenes Leben. Da sie wie menschliche Wesen wirken, hassen die Menschen sie auch, weswegen sich viele das Verschwinden dieser Roboter wünschen. Für den Leser ist es daher unmöglich zu sagen, wer nun Mensch ist und wer Maschine. Die Roboter dieser Geschichte sind aber ohnehin so sympathisch und gut ausgearbeitet, dass man sie zumindest als Leser nicht mehr als Roboter sieht und genau deswegen verfolgt man sie auch so gerne bei ihrem Kampf gegen Pluto und gegen die Diskriminierung. Aber Gesicht macht dann hier auch noch eine Art Entwicklung durch. Bedenkt man, dass er eine Maschine ist, der über keinerlei Emotionen verfügen dürfte, ist es doch interessant zu sehen, wie ein gefühlskalter Ermittler der Polizei sich immer mehr verändert. Eine Entwicklung, die ihn schon viel mehr ans Mensch-sein nähert und ihn somit zu einem besonderen Charakteren macht. Anfangs ist er sehr gefühlskalt, aber irgendwie schafft er es sich zu entwickeln, aber wie kann eine Maschine Hass empfinden? Ein scheinbar recht flacher Charakter bietet somit zunehmendst immer mehr Aspekte, die das Interesse des Leser wecken können. Aber nicht nur Gesicht, auch die anderen wichtigeren Maschinen dieser Geschichte verhalten sich ähnlich, nur nicht so ausgeprägt wie bei Gesicht.
Was ich aber nicht gedacht hätte, wäre, dass diese Art der Faszination noch einmal, bei einem erneuten Lesen bei mir ausgelöst werden kann, ich kannte beim erneuten Lesen die ganzen Handlungsstränge schon, wusste von vornherein, was als nächstes geschehen wird, aber dennoch verspürte ich noch immer den Drang einen Kapitel nach dem anderen zu lesen. Dies verdankt der Manga dann nicht mehr seiner spannenden Geschichte, sondern seinen einzigartigen Charakteren, die einfach so gut ausgearbeitet sind, dass man ihre Geschichte als Leser immer wieder gerne verfolgt. Sie erneut zu sehen, wie sie sich durch diese Welt schlagen, wo viele Menschen die Roboter nicht akzeptieren können, befriedigt den Leser auch beim mehrfachen Lesen. Und ich bin mir sicher, dass dieser Aspekt immer wieder begeistern kann und somit ein mehrfaches Lesen gerechtfertigt.
Wie man es von Naoki Urasawa kennt, eignet sich sein Zeichentstil bei Thrillern sehr gut, er schafft es einfach durch kantige und grobe Zeichnungen die negativen Seiten eines Charakters nur durch seinen Zeichenstil hervorzuheben, wodurch es einem leichter fällt sich in diese düstere Welt einzufinden. Durch eine ständige Länderwanderung und dem Erzählstil, wo man viele verschiedene Erzählstränge kreiert hat, bekommt man als Leser immer was neues zu sehen, nie wird man Wiederolungen zu Gesicht bekommen und stetes wird die so unglaublich spannende Geschichte von sehr düsteren Bildern untermalt. Ab und an kommen auch heiterere Bilder, diese wurden dann auch heller und freundlicher gestaltet, kommen innerhalb der Geschichte aber eher seltener vor.
Fazit:
Wem würde ich diesen Mnaga empfehlen... ich will es anders formulieren und zwar wem dieser Manga womöglich nicht gefallen könnte. Aufgrund des sehr schnellen Erzählstils muss man ständig sehr konzentriert lesen und da vieles, was später in der Geschichte passiert, auf vorige Ereignisse aufbauen, wird hier ein hohes Maß an Konzentration von dem Leser erfordert. Wer also nicht bereit ist diese Art der Konzentration aufzubringen und lieber leichtere Kost lesen will, kann dieses Werk ignorieren. Für all die anderen, die eine von Anfang an unglaublich fesselnde Geschichte mit sehr gut ausgearbeiteten, sympathischen Charakteren sehen möchten, die können hier ruhig mal reinschauen.
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