Sind Anime zu teuer in Deutschland?

Allgemeine Themen rund um Anime.

Sind Anime zu teuer in Deutschland?

Avatar: NooneThemenstarter#1
Hallo,
ich war gestern in Augsburg und wollte mich da im Müller umsehen. Da ist mir aufgefallen wie viel die Anime Serien hier in Deutschland kosten, für 3 Folgen 25 Euro, für 8 Folgen 40 Euro und eine Staffel mit 26 Folgen kostet 80 Euro.
Haltet ihr auch die Preise für zu hoch in diesem Land? 
Ich hab mir dann leider nix gekauft, weil es für mich zu teuer war.
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Avatar: ania#2
Animes simd in Japan noch teurer, klar ist es hier in Deutschland nicht grade günstig, aber immer noch besser als Japan.
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Avatar: OPYoshi
Moderator
#3
ania hat es schon passend zusammengefasst. In Deutschland kommen wir noch recht billig davon. In Japan kostet eine DVD/BD gerne mal 40 Euro und teilweise sind nur 2 Folgen darauf.

Im Vergleich zum westlichen Raum hält sich Deutschland aber nicht ganz so gut. Oftmals sind da andere Länder wiederum billiger als wir.
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#4
Falls wen die Kosten und Preise in Japan interessieren:
TaZEine Folge kostet in der Produktion häufig zwischen $100.000 und $300.000, also bei 13 Folgen zwischen $1.300.000 und $3.900.000. Quelle

Normale Preise in Japan sind..
¥40k für 13 Folgen, also ca ¥3.07k pro Folge Quelle
¥8.4k für drei Folgen, also ca ¥2.8k pro Folge Quelle

In Euro umgerechnet kostet eine Folge in Japan quasi 22€ im Handel und zwischen 85.500,- € und 256.400,- € in der Produktion. Das bezieht sich übrigens nur auf TV-Serien. OVAs können bis zu 4x soviel kosten..

Darum kaufen auch nur die wenigsten japanischen Animefans Anime.

TaZComiket hat über eine halbe Millionen Besucher, 590.000 in 2013. (Source)
Alles Leute die sich mehr oder weniger als Otaku identifizieren.

Anime verkaufen sich durchschnittlich so um die 3k-5k je Serie, ungefähr zwei Titel pro Quartal schaffen es die 10k zu knacken. (Source)

Schlussfolgerung: Nur die wenigsten, ca. 1%, der japanischen Otaku kaufen Anime.

Würde aber niemand zu diesen Preisen kaufen, gäbe es Anime, wie wir sie heute kennen, nicht.
Beitrag wurde zuletzt am 04.09.2015 12:43 geändert.
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#5
Ach herrje, wieder so ein Thread ... 
Auf jeden Fall bin ich fast erleichtert das die Antworten objektiv sind und nicht subjektiv, wie sie es so oft sind bei dem Thema. 
/Ironie an
Es fehlt nur noch eine Umfrage zu dem Thema. 
/Ironie aus
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#6
TaZ, die Rechnung geht aber nicht ganz auf. Auf die Comiket gehen ja nicht nur Anime-Fans. Wenn man den Geschichten Glauben schenkt, werden dort überwiegend Doujinshis verkauft. Sicher auch andere Fanwerke und Cosplay spielt auch eine größere Rolle. Sprich dort sind genauso Fans von Mangas (vermutlich weitaus mehr als Anime-Fans), Light Novels, Visual Novels, Cosplay usw. Vermutlich gibt es diese Allrounder-Otakus gar nicht, die Fan von allem sind, was die japanische Popkultur hergibt.

Trotzdem stimmt es, dass nur die wenigsten Anime-Fans Scheiben kaufen. Wahrscheinlich aus den gleichen Gründen wie bei uns: Preis + kann man sich ziehen (oder sogar selbst aufnehmen). Die Leute, die sich Animes kaufen, machen das, weil sie Sammler sind.
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#7
An der Stelle hätte ich mal eine Frage an alle, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen.
Also ich weiß, dass die meisten Anime DVDs/BDs in DE tatsächlich so teuer sind, wie der Threadersteller es angeschnitten hat. Aber warum gibt es dann einige Ausnahmen und viel mehr - Warum richten sich nicht alle Publisher an diese "Ausnahmen"?

Einige dieser "Ausnahmen":

Eden of the East (Komplettbox) - Preis: ca. 30€ (Universum Anime)
Tokyo Magnitude 8.0 (Komplettbox) - Preis: ca. 30€ (Universum Anime)
Blood-C (Komplettbox) - Preis: ca. 30€ (Animaze)
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#8
Wir reden hier von Komplettboxen. Die werden meist erst ein paar Jahre nach dem offiziellen DVD / BD Release rausgehauen, um quasi die letzten potzenziellen Kunden noch vor dem Ofen hervorzulocken. 
Sprich: Diese Boxen werden nur gemacht um noch ein bisschen Ertrag aus der Lizenz herauszuholen.
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Avatar: ZackPlay
V.I.P.
#9
Guter Punkt Paladin. Universum Anime gehört für mich generell zu einem dieser "Ausnahmen". Das bescheuerte ist auch, dass z.B. Kaze und Peppermint allen in Volumes aufteilen. Und dann auch noch so viele. Bei der Produktion könnte man schon Geld sparen.
Kaze: 12 Folgen Tokyo Ghoul = 4 Volumes = 100€
Nipponart: 13 Folgen Highschool of the Dead = 1 Box = 70€
KSM: 51(!) Folgen Fullmetal Alchemist = 2 Boxen = 100€ (Gutes KSM Beispiel)
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#10
@TripleB: Die "ca. 1%" sind eine Schätzung.

Im Folgenden bezeichne ich "japanische Animefans" als Otaku.

>> ca. 600.000 Otaku besuchen jährlich Comiket
Nicht alle Otaku besuchen Comiket, das stimmt. Ich schätze aber, dass mindestens 95% der Besucher Otaku sind. Die Bedingungen dort sind einfach zu extrem, als dass sich viele andere dorthin verirren würden. Für die Schätzung habe ich 100% angenommen.

>> Die Titel, die sich ausschließlich über Otaku finanzieren, verkaufen sich unter 10k
Nur Anime die auch außerhalb von Otaku einen gewissen Bekanntheitsgrad haben schaffen es die 10k zu knacken. Natürlich kaufen nicht nur Otaku, sondern auch andere Menschen Anime. Von den Otaku nehme ich für diese Schätzung 600.000 an. Also alle Comiket-Besucher aufgerundet. Sind vermutlich mehr. Aber die Leute, die keine Otaku sind, sind in Japan (Einwohnerzahl: ca 130 Millionen)  trotzdem eine Mehrheit und von denen kaufen auch einige Anime. Bspw. Black Lagoon, den kennt man ja auch hierzulande und der hat sich nur ca 6.000 Mal verkauft. Normale Verkaufszahlen für direkte Otaku-Anime sind so um die 3.000.

3.000 von 600.000 sind 0.5%. Das hab ich dann einfach verdoppelt und bin bei 1% rauskgekommen.


Man könnte das jetzt noch ein wenig anders versuchen zu schätzen und sich einen Anime herauspicken, von dem man annimmt, dass jeder der aktuellen Generation an Otaku ihn sich gekauft hat. Sagen wir Bakemonogatari.

Es gibt in der Geschichte von Anime nur zwei andere Titel die sich besser als Bakemonogatari verkauft haben. Shin Seiki Evanglion von 1995 mit ca 111.000 verkauften Exemplaren der ersten Version und Kidou Senshi Gundam von 1979 mit ca 30.000 verkauften Exemplaren der ersten Version und weiteren 54.000 verkauften Kopien über Re-releases. (Evangelion hat ca 60.000 weitere Kopien über Re-releases verkauft.)

Bakemonogatari hat ca 80.000 Abnehmer gefunden. Macht von 600.000 ca 13%.


...und ja, das geht alles nicht so genau auf. Vor allen wenn man die Mentalität der japanischen hardcore Otaku berücksichtigt, die sich von allem 3 Exemplare kaufen. Eins zum Hinstellen, eins zum Verleihen und eins zum benutzen ;D

Oder die geistesgestörten Idol-Fans, bei denen es nicht ungewöhnlich ist, wenn sich einer tausende Kopien kauft. Die hat die Anime-Industrie mit Titeln wie Love Live (Verkaufszahl: 65.000) auch für sich entdeckt.
Quelle für Verkaufszahlen
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Avatar: NipponFreak#11
Meiner Meinung nach befinden wir uns in der Tragischen Mitte ...günstiger als im Ursprungsland und teurer als im größerem Teil des Englischsprachigen Raums... Ich persönlich finde das es gerade genau an der grenze ist zwischen "noch ok" und "zu teuer", allerdings bin ich auch der Meinung das man nicht mit Bestimmtheit sagen kann ob bspw. eine Blu-ray oder DVD mit 3-4 Folgen für 25€ zu teuer ist oder nicht weil es doch sehr subjektiv ist, ob man einerseits das Geld für das Produkt hat und andererseits man bereit ist es für jenes auszugeben. Ich als Sammler bin beispielsweise fast immer bereit etwas mehr Geld auszugeben für zb. eine "collectors" oder "delux" Edition, die ja generell etwas teurer sind, als einer der "nur" die normale Version erwerben will.
Viel Interessanter finde ich die relevantes- und Vergleichs Meinung, die viele (mich eingeschlossen) nur aus großen Elektronik Märkte mit ihrer Auswahl an "normalen Serien/Filmen" oder aus dem Ausländischen Anime Markt beziehen.
Lange Rede kurzen Sinn: bin ich der Meinung das solange der Deutsche Anime Markt sich nicht mit dem inländischen oder ausländischen Film Markt einigermaßen messen kann, es schwierig ist eine 100%ge antwort zu geben.
...dennoch würde ich mich riesig freuen wenn die preise sinken würden!
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Avatar: Cretaceous
V.I.P.
#12
Durch die Anime-"Fans" die alles mit "Anbietern" wie proxer etc als kostenlos ansehen wird sowas in nächster Zeit nicht günstiger.
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Avatar: Fuyu.A#13
Also ich habe jetzt mal ein bisschen im Internet gesucht und wollte wissen wie es eigentlich mit den Kosten bei US-Serien aussieht und musste feststellen das im Vergleich zu Animes dort zum Teil deutlisch höhere Kosten anfallen. So lässt sich Netflix die Serie Marco Polo 90. Mio US-Dollar kosten, das macht bei 10 Folgen 9 Mio. US-Dollar pro Folge. Quelle
Auch Navy CIS ist mit 2,5 Mio. US-Dollar (Quelle) pro Folge noch weit über dem für Animeserien. Ich bin mir natürlich im klaren das nicht alle Serien so teuer sind, aber Navy CIS bekomme ich die 11. Staffel auf Amazon für 27 €. Das sind immerhin 24 Folgen mit 40 Min länge.

Für mich stellt sich manchmal die Frage ob bei Animes mit günstigeren Preisen vielleicht mehr Kunden gewonnen werden können. Gerade in Japan sind Animes ja doch sehr beliebt und sehr weit verbreitet. Ist es nicht möglich das die geringen Verkaufszahlen darauf beruhen weil sich jeder dort genau überlegen muss welche Serie er sich kauft, da er kein Geld für mehrere hat?
Und leute die da nicht wirklich dann ein Fan von dem Anime sind überlegen sich bei den Preisen gar nicht erst das zu kaufen. Je höher der Preis, desto mehr denke ich darüber nach ob ich das wirklich haben will. Immerhin soll es sich für mich ja auch lohnen, ich will ja was für mein Geld. Ist die Gegenleistung in meinen Augen zu wenig, so gebe ich das Geld nicht aus. Solange die Preise so hoch bleiben werden nur wirkliche Fans zu den DVDs und BDs greifen und sich diese kaufen. Hingegen alle die die Serie einfach gut fanden werden wohl die Finger davon lassen.
Ich denke das Problem ist einfach das der Markt noch zu klein ist, um mit den Preisen runter zu gehen. Es ist nicht möglich wirklich auf Masse zu setzten, also bleibt der Preis so teuer, da sich sonst ein Release gar nicht erst lohnt. Man hat einfach international nicht die Verkaufszahlen die nötig wären. Aber das ist nur eine Vermutung, ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
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Avatar: RocketsSnorlax
Freischalter
#14
Wenn auf der anderen Seite genug Geld rein kommt - bei US-Produktionen durch PayTV/Netflix-Abos - stören die hohen Produktionskosten nicht wirklich. Die DVD/BDs später sind da teilweise nur noch die Sahne-Häubchen, denn die Produktion und die TV-Synchronisation sind ja schon bezahlt.

Nur: Ohne TV-Partner muss der DVD-Publisher die Synchronisationskosten selber tragen, nicht selten über 5.000€ pro 25min-Episode. Und diese Kosten müssen bei Animes dann auf vergleichsweise moderate Stückzahlen umgelegt werden.
Daher ist es natürlich nachvollziehbar, wenn hier bei uns höhere Preise gezahlt werden müssen als in den USA oder UK - weil die englischen Publisher die Synchronisationskosten auf weit größere Stückzahlen umlegen können.

Ob allerdings die BD-Box von Noir hier für 90€ verkauft werden sollte? Der US-Preis liegt aktuell bei 30$ (erschienen ist die Box dort im April 2015), was unter Berücksichtigung von Wechselkursen und Mehrwertsteuer in 32€ resultieren könnte. Die Kosten für die Synchronisation sind bei diesem Titel vermutlich schon lange abbezahlt...
Bei Elfen Lied wurde exakt die gleiche Box in Deutschland und Frankreich verkauft - wobei die deutsche Auflage offiziell doppelt so hoch gewesen sein soll. Trotzdem lag der Verkaufspreis zum Start in Frankreich bei rund 55€, in Deutschland hingegen bei 99€.
Wurde hier der deutsche Lizenznehmer über den Tisch gezogen? Oder was soll der Grund für den Preisunterschied sein?
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#15
Was viele scheinbar nicht wissen ist, dass sich Anime nicht ausschließlich über die verkauften Discs finanzieren. Die werden nur zu Premiumpreisen in begrenzter Stückzahl produziert und wenn sie ausverkauft sind, werden die auch meistens nicht neu aufgelegt. Es geht nicht darum viele Anime zu verkaufen. Ist nicht deren Geschäftsmodell. Sie verdienen viel mehr an geringen Stückzahlen zu hohen Preisen. Außerdem werden Flops so noch ein wenig abgefedert. 

Man produziert je Quartal sehr viele verschiedene Serien und ein paar davon werden erfolgreich und die melkt man dann. Über Merchandize. Um da das Risiko gering zu halten bekommen wir immer mehr Adaptionen und weniger Originalwerke.

Wie das mit den Animemärkten außerhalb Japans ausschaut weiß ich allerdings nicht und interessiert mich auch nicht. Alles was ich von denen weiß ist, dass sie finanziell irrelevant für die Japaner sind, die Otaku-Anime produzieren. Die mussten eh überredet werden überhaupt Anime ins Ausland zu lizenzieren, von allein wären die da nie drauf gekommen und ohne die Hilfe von Fansubs, hätte die auch niemand dazu gedrungen.
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