Warum japanische Spielfilme so schlecht sind

Allgemeine Themen rund um asiatische Serien und Blockbuster.

Warum japanische Spielfilme so schlecht sind

Avatar: Aodhan
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#121
@Fragmaster
Aber es steckt implizit in der Aussage, denn wenn die Popularität - die Meinung der großen Mehrheit - nicht wirklich etwas darüber aussagt, ob ein Film gut oder schlecht ist, aber die Meinung der Cineasten - die Meinung weniger - tut es schon, dann heißt das, dass die Meinung eines Cineasten mehr wert ist als die eines Gelegenheitsschauers.

Unterhaltungsfilme richten sich aber an alle Menschen und deren Interessen und Ansprüche unterscheiden sich natürlich. Nicht jeder findet Filme aus den gleichen Gründen gut oder schlecht. Das sollte man akzeptieren.

Wenn man einen Film so gerecht wie möglich beurteilen wollte, müsste man einen Maßstab wählen, der möglichst viele Ansprüche zusammenfasst, und das ist wie gesagt der Unterhaltungswert. Aber das sollte man eben am Ende doch nicht tun, weil es gar nicht notwendig ist. Man muss niemandem beweisen, dass ein Film (entgegen einer anderen Meinung) gut oder schlecht ist.

Das ist ein ganz elementares Problem aller Diskussionen über die Qualität von Unterhaltungsmedien. Man sieht seine eigenen Maßstäbe und denkt, andere haben zumindest ähnliche, und dass es einen Konsens darüber gibt, dass bestimmte Genres und Inhalte kategorisch besser sind als andere. Den gibt es schon alleine deswegen nicht, weil sich unterschiedliche Genres und Inhalte gar nicht so gut miteinander vergleichen lassen, es sei denn man spricht über den Unterhaltungswert, den natürlich jedes Werk hat. Und es ist legitim, den Unterhaltungswert an die erste Stelle zu stellen und damit meine ich wirklich: zu sagen, dass die inhaltliche, schriftstellerische, erzählerische Qualität, wie man es auch immer nennen mag, der Spaß ist, den man beim Schauen hat.
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Avatar: Fragmaster
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#122
Aodhan@Fragmaster
Aber es steckt implizit in der Aussage, denn wenn die Popularität - die Meinung der großen Mehrheit - nicht wirklich etwas darüber aussagt, ob ein Film gut oder schlecht ist, aber die Meinung der Cineasten - die Meinung weniger - tut es schon, dann heißt das, dass die Meinung eines Cineasten mehr wert ist als die eines Gelegenheitsschauers.


Nein, dies wurde so nicht gesagt und auch nicht impliziert (zumindest nicht von mir). In diesem Thread wurde schon oft genug behauptet, dass nur der populäre Film gut sein kann, da er eben populär ist und unpopulär = schlecht. Mein Post und andere Posts stellen lediglich fest, dass Popularität eben nicht alles ist, da auch unpopuläre/unbekannte/unbeworbene Filme Meisterwerke sein können.

Beim populären Film bestimmt natürlich die breite Masse + Kritiker + Cineasten, wie gut der Film ist, bei einem unpopulären Film fällt schon mal die breite Masse weg und ein Groß der Kritiker, trotzdem kann er genauso gut sein, wie der populäre Film.

Aodhan Und es ist legitim, den Unterhaltungswert an die erste Stelle zu stellen und damit meine ich wirklich: zu sagen, dass die inhaltliche, schriftstellerische, erzählerische Qualität, wie man es auch immer nennen mag, der Spaß ist, den man beim Schauen hat.


Ja stimme dir auf jeden Fall zu, dass der Unterhaltungswert für die Allgemeinheit meistens an 1. Stelle kommt, ist bei mir auch nicht anders. Allerdings so wie es sich gerade liest, hört es sich für mich so an, als würden nur die populären Filme diesen Unterhaltungswert besitzen, dem muss ich widersprechen, denn auch die unpopulären Filme können genauso unterhalten. Btw. haben auch etliche populäre Filme (Oscarfilme) einen ziemlich geringen Unterhaltungswert, aber dafür andere Qualitäten. Der Zuschauen ist durchaus in der Lage diese anderen Qualitäten zu erkennen und sie über den Unterhaltungswert (wenn er gering ist) zu heben und den Film, trotz geringem Unterhaltungswert, eine gute Bewertung zu geben.

Damit will ich sagen, das bei manchen populären Filmen eben nicht der Unterhaltungswert an 1. Stelle kommt, sondern andere Qualitäten, allerdings stellt sich dies immer erst beim schauen des Films heraus.

Beitrag wurde zuletzt am 29.10.2017 13:07 geändert.
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Avatar: Aodhan
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#123
Natürlich kann ein unpopulärer Film ein Meisterwerk sein, denn dafür muss ja nur eine Bedingung erfüllt sein: Jemand muss ihn so nennen. Aber der Film ist auch nur für ihn - und alle, die seine Meinung teilen - ein Meisterwerk und alle anderen, die es nicht so sehen, die liegen nicht falsch, die stellen nur andere Ansprüche.

 In diesem Thread wurde schon oft genug behauptet, dass nur der populäre Film gut sein kann, da er eben populär ist und unpopulär = schlecht.

Das ist aber auch ein legitimer Maßstab. Man kann ja niemandem vorschreiben, nach welchen Maßstäben er Filme bewertet. Und wie gesagt, am gerechtesten wäre es, möglichst viele Zuschauer zu fragen. Ich würde es persönlich jedoch nicht so handhaben, weil es eben gar nicht notwendig ist, Filme abseits persönlicher Meinungen einzuschätzen.

 Damit will ich sagen, das bei manchen populären Filmen eben nicht der Unterhaltungswert an 1. Stelle kommt, sondern andere Qualitäten, allerdings stellt sich dies immer erst beim schauen des Films heraus.

Aber wenn die anderen Qualitäten dem Zuschauer gefallen, dann unterhalten sie ihn ja. Egal wie man es nennt: Das Entscheidende ist, dass sich die Maßstäbe von Mensch zu Mensch unterscheiden und wenn man eine Aussage über möglichst viele Menschen treffen möchte, müsste man die Maßstäbe irgendwie zusammenfassen, und ich würde, wenn ich müsste, zur Frage "Wie gut wurde der Zuschauer unterhalten?" greifen. Doch das ist alles wie gesagt nur hypothetisch und gar nicht praktisch und notwendig.

Mir geht es letztendlich nur darum, dass nicht gegen andere Maßstäbe, Geschmäcker und Ansichten argumentiert werden sollte. Wenn jemand einen Film, den man selbst für ein Meisterwerk hält, grottenschlecht findet, dann muss man nicht beweisen, dass der Film in Wirklichkeit doch ein Meisterwerk ist und derjenige sich irrt.
Beitrag wurde zuletzt am 29.10.2017 22:31 geändert.
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Avatar: SeWe#124
Ohne jeden Eintrag gelesen zu haben, möchte ich per se jedoch ausschließen, dass Japaner schlechte Schauspieler sind. Talentlose, grottige und doch engagierte Schauspieler gibt es überall. In Deutschland fallen mir da ganz spontan Nuschel-Schweiger oder Hampelmann-Schweighöfer ein. Als wirklich guter Schauspieler? Höchstens der Waltz (aber der nennt sich in Deutschland Deutscher und in Österreich Ösi, Vermarktung muss sein). Aber da hört es bei mir auch schon auf. Ich persöhnlich finde den modernen deutschen Film mehr als schrecklich. Japanische Produktion habe ich kaum gesehen, außer Live-Adaption von Animes. Und die sind alle schrecklich. Battle Royal fällt mir noch als guter Japan-Film ein.

Generell haben Asiaten eine ganz andere und somit fremde Gestik und Mimik. Ich als Weißer kann Emotionen bei weißen Schauspielern ohne Probleme erkennen. Viele Weiße haben jedoch Probleme Gefühlsregungen bei Aiaten zu erkennen. Das führt natürlich zu einer Einschätzung, dass diese nicht gut schauspielern können.

Ich habe in dieser Hinsicht ein ganz anderes Problem. Bei Live-Adaptionen wie Attack on Titan stören mich ehrlich gesagt generell asiatische Darsteller. Der Anime spielt ganz klar in einem deutschen Setting, sogar ein deutscher Ort ist exziplit Vorlage für die Architektur. Alle haben mehr oder weniger deutsche Namen (oder was Japaner für deutsche Namen halten) und in den Openings und Endings (besser full version auf youtube von linked horizon anhören) wird auf die deutsche Sprache zurückgegriffen. Ich habe mir 90% der Charaktere deshalb als Deutsche oder zumindest Mitteleuropäer vorgestellt. Wenn im Live-Film alles von Japaner gespielt wird, komme ich dadrauf nicht klar. Das wird auch jetzt bei Fullmetal Alchemist nicht anders werden.
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Kommentare (2)

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Avatar: Fragmaster
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#125
Die goldene Palme wurde mal wieder von einem japanischen Film gewonnen. Eine weitere Kontradiktion zum Ausgangspost.
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Avatar: Rabiator
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#126
Bin gerade aus Japan wiedergekommen, war beruflich da. Den "Palmen-Titel für Japan" hab ich live in den Medien mitbekommen - Kore-Eda hier, Koreeda da (ich weiß immer noch nicht, wie man ihn in English am besten schreibt).

War relativ lustig. Meine beiden japanischen Kollegen kannten ihn noch nicht, und ich hab mal leise angefangen zu erzählen, was ich von ihm schon gesehen habe - das ist inzwischen eine relativ lange Liste, zu der auf dem Hinflug Sandome no Satsujin noch dazugekommen ist.  Letzterer ist übrigens der erste Film von ihm, der mich nicht vollends überzeugt hat, der aber am Ende trotzdem auch stark ist. 

Das hat sie glaub ich beeindruckt, dass der Gaikokujin soviel davon wusste... Von meiner Anime/Manga-Affinität hab ich mal lieber noch nicht so viel erzählt. Das heb' ich mir für spätere Gelegenheiten auf. 
Beitrag wurde zuletzt am 22.05.2018 15:08 geändert.
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Avatar: Nyan-Kun#127
Muss zugeben, dass ich mich mit japanischen Filmen nicht allzu auskenne, aber die pauschale Aussage, dass japanische Spielfilme schlecht sind will ich doch mal abstreiten. Klar gibt da auch Gurken, aber die gibt es in Deutschland auch und auch in Hollywood erblicken regelmäßig so einige Gurken die Welt.
Wie schon erwähnt gab es letztes Jahr mit Shoplifters – Familienbande einen preisgekrönten japanischen Film, der auch für die Oscars nominiert war und den ich wirklich für gut erachte.
In gewisser Regelmäßigkeit kommen auch gute japanische Filme heraus. Mit vielen japanischen Unterhaltungsfilmen kann ich jedoch hingegen wenig anfangen. Die Japaner haben da schlicht einen völlig anderen Geschmack und Ästhetikempfinden.

Auch viele Anime Live-Action Adaptionen finde ich peinlich, weil sie meist unbedingt so sein wollen wie ihre Anime-Originale. Auch da gibt es gewisse Ausnahmen.
Ich habe den Realfilm zu Usagi Drop bei mir zu Hause und schaue den immer wieder mal gerne an. Der reicht zwar nicht an den Anime heran, aber er ist schon ganz gut und geschmackvoll umgesetzt. Auch die Schauspieler spielen ganz authentisch ohne jegliche Spur zum Overacting (naja bis auf ein paar plakative Ausnahmen über die man noch hinwegsehen kann). Da die Vorlage an sich jedoch ein recht geerdetes und "realistisches" Szenario abbildet gab es für den Realfilm auch nicht allzu viele Spielräume für Fremdscham-Momente.
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