Warum japanische Spielfilme so schlecht sind

Allgemeine Themen rund um asiatische Serien und Blockbuster.

Warum japanische Spielfilme so schlecht sind

Avatar: YunoXD#91
Also mir gefallen Japanische Filme.
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Avatar: RETROBOTER#92
Die meisten Filme sind naja.., aber es gibt einige wenige Perlen darunter. Schaut man rüber, waren die ganzen HK Eastern B-movies mit Chan und Co. auch nicht grad der Brüller aber iwie dann doch wieder hehe, ich schweife ab.

Sicherlich spielt das Budget eine große Rolle. Filme wie Titanic seiner Zeit oder der Herr der Ringe genießen gutes ansehen, sind auch top, die japanische Filmindustrie haut halt keine 300 - 400 Mio. $ raus, was auch gut ist, die sollen bei geilen Anime bleiben, das beherschen die mit Abstand am besten. Könnte mir z.B auch GoT nicht vorstellen, zumindest nicht so wie es gerade ist, würde dann sicher auch eher "billig" aussehen, geschweigenden von den guten Schauspielern die gewählt wurden. Also ja, teile die Meinung des Themea eröffners, schau solche Filme dennoch ab und zu an.
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Avatar: Oh Reo#93

Um noch einmal darauf zurückzukommen: Mit Popularität ist das immer so eine Sache, ich kann jedoch aus eigener Erfahrung (reddit, YouTube, so ziemlich jede Webseite, die sich mit Film befasst etc.) sagen, dass Kurosawas Filme durchaus populär sind. Die sind sehr einsteigerfreundlich und wirken in ihrer Machart so modern, dass sich da relativ wenige Anpassungsschwierigkeiten auftun. Erzählweise sowie Inszenierung wirken ebenfalls oftmals vergleichsweise westlich. Kein Wunder, so war er doch ein großer Bewunderer zahlreicher westlicher Filme, die ihn wiederum beeinflusst haben, und hat beispielsweise mehrfach Shakespeare adaptiert (Throne of Blood (1957), Ran (1985)). Davon abgesehen, hat es so ziemlich jeder Film außerhalb des Hollywood-Mainstream schwer. Insbesondere dann, wenn er in einer anderen Sprache als Englisch gedreht worden ist.

Kann auch nicht verstehen, wieso da immer auf Anime verwiesen wird. So, als seien Anime perfekt und frei von jeglichem Schund. Sind sie nämlich ganz und gar nicht.

Und wie bereits mehrfach betont, lässt sich zwischen Budget und Qualität kein zwangsläufiger Zusammenhang ziehen. Von Hollywood mal abgesehen, kann nahezu niemand mit wirklichen massiven Budgets aufwarten. Soll das also heißen, auch alle anderen Filme seien schlecht, sprich alle französischen (filmhistorisch gesehen die wohl relevanteste aller Nationen, zudem wohl der Geburtsort des gesamten Mediums Film), alle italienischen, alle britischen, alle deutschen ... ? Bezweifle ich, so haben sie doch allesamt maßgeblichen Einfluss auf das Medium gehabt bzw. tun dies immer noch. Relevant ist, was dargestellt werden soll, wie dies geschehen soll, wie das Budget eingeteilt werden soll etc. Braucht es stets ein CGI-Spektakel, Explosionen? Die bekanntesten Darsteller? Davon mal abgesehen, dass solche millionenschweren Blockbuster viel mehr "Produkte" als Filme sind, welche den Verantwortlichen in der Regel kaum Freiheiten bieten. Da wird stets von oben herab interveniert, verändert, umgeschrieben etc. Ein solcher Film muss möglichst leicht verdaulich sein, darf weder anecken noch provozieren. Öde, wie ich finde. Von anderen Aspekten, wie unterschiedlichen Lohnniveaus, mal ganz abgesehen.

Beitrag wurde zuletzt am 11.06.2017 22:23 geändert.
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Avatar: Fragmaster
Freischalter
#94

Zum Thema Meisterwerk.

 

Hier habe ich nie behauptet, dass ich bestimme, was ein Meisterwerk ist. Für mich bestimmen die unabhängigen Filmkritiker, ob der Film zum Meisterwerk taugt oder nicht, also nicht der Einzelne Filmkritiker, sondern die Masse der Filmkritiker. So lässt scih zumindest schon mal Feststellen, ob der Film von der Machart ein Meisterwerk ist. Zum wahren Meisterwerk wird dieser Film, wenn er es zusätzlich schafft das Publikum zu begeistern und so populär wird.

 

Natürlich kommt es manchmal vor, dass ein solcher Film, der von den meisten als Meisterwerk betrachtet wird, für mich persönlich nur Durchschnitt ist. Anders herum kann dies natürlich auch der Fall sein.

 

Und ja, nicht englischsprachige Filme werden in den USA leider wirklich immer noch viel zu oft links liegen gelassen. Dies ist auch ein Grund, dass man lieber ein Remake macht. Ein weiterer Grund ist, dass das Remake einfach mehr Publikum ins Kino bringt, egal um wie viel schlechter es ist (weil eben das grandiose Original links liegen gelassen wird).

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Avatar: TaZ
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Themenstarter#95
Oh Reo

Kann auch nicht verstehen, wieso da immer auf Anime verwiesen wird. So, als seien Anime perfekt und frei von jeglichem Schund. Sind sie nämlich ganz und gar nicht.

Anime haben es halt von sich aus und ohne äußeres zu tun von offizieller Seite geschafft, sich von allein zu verbreiten. Mittlerweile auch mit offiziellem Streaming-Angebot. Japanische Spielfilme haben das nicht fertig gebracht. Zumindest nicht, dass ich wüsste.

Wie Budget und Qualität miteinander zusammenhängen sei mal dahingestellt, zumindest wurde die Beobachtung gemacht, dass es keine japanischen Filme gibt, in die massig Geld gesteckt wird (in Anime aber schon) und der Thread-Titel hier ist ein Indiz dafür, dass japanische Filme eben eher den Ruf haben schlecht zu sein. Deutsche Filme nach Heinz Rühmann auch, aber warum auf Deutschland ablenken, wenn es hier um Japan geht? Dass neue deutsche Filme auch alle beschissen sind macht die Situation in Japan nicht besser.


Fragmaster Ok, du wolltest populäre jap. Filme hier sind ein paar die mir sofort einfallen [...]

  • - 13 Assassins (Remake)
    - Audition
    - Battle Royale 1+2
    - Brother
    - Confessions
  • - Dolls
    - Godzilla-Reihe
    - Hana-bi - Feuerblume
    - Harakiri (Original)
  • - Ju-On- Reihe
    - Kikujiros Sommer
    - Like Father - Like Son
    - Nobody Knows
  • - Nokan
    - Ring-Reihe
    - Sonatine
    - Suicide Circle
    - Tetsuo
  • - The Call
    - Visitor Q
    - Zatoichi - Der blinde Samurai

Audition, BR, Ring und Godzilla (eher Gojira) sagen mir was. Harakiri hab' ich letztens erst in Zusammenhang mit diesem Thread gesehen. In dem verlinkten Kommentar steht, was ich davon halte. BR kenn ich Teil 1, fand ich beschissen. Die anderen kenn ich nur vom Namen her, aber nie gesehen. Gojira von 1954 hab ich mal angefangen, aber nach 10min pausiert, mit dem Vorsatz den mal irgendwann fertig zu sehen, ist aber auch schon 4 bis 7 Jahre her und daraus wird wohl nichts mehr. War einfach stinklangweilig.

Vom Rest hab ich noch nie was gehört. Aber gut, populär heißt ja nicht, dass ich es kennen muss. (Die Co-Produktionen hab ich mal entfernt, sind ja nur Co-Produktionen und keine richtigen japanischen Filme.)
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Avatar: Oh Reo#96
Anime nimmt als Medium irgendwie eine ungewöhnlich Sonderrolle ein. Animationsfilme/-serien sind zudem eigentlich überall auf der Welt populär, u.a. weil die mit familienfreundlicher Unterhaltung verbunden werden und damit eine große Zielgruppe abdecken (vor allem im Westen), aber dementsprechend auch mal der Wunsch, nach etwas anderem, düsterem aufkommt, einem Wunsch, dem viele Anime nachgehen, es oftmals den Anschein zu haben scheint, als werde Animation eher angenommen und sei kulturellen Unterschieden und damit verbundener Zurückhaltung weniger ausgesetzt etc.

Bei Spielfilmen hingegen läuft die Diskussion meist sehr homogen ab, ich verweise jedoch einmal auf die renommierte Criterion Collection, welche in erster Linie auf die Veröffentlichung preisgekrönter und/oder filmhistorisch relevanter Titel spezialisiert ist. Japanische Filme (nicht bloß Kurosawa, versteht sich) machen dabei einen enorm großen Anteil aus und viele davon lassen sich auch legal streamen, beispielsweise über FilmStruck.

Dieser Thread ist des Weiteren sicherlich nicht als sonderlich repräsentativ anzusehen, ganz allein deshalb, da es den meisten an nötiger Kenntnis der Materie zu fehlen scheint, um wirklich präzise antworten zu können. Dir ja offenbar auch, wenn dir so viele der von Fragmaster genannten Filme nichts zu sagen scheinen. Denn, wie bereits von mir erwähnt, genießen japanische Filme innerhalb der entsprechenden Kreise, sprich unter Kritikern sowie Cineasten/Cinephilen, einen ausgezeichneten Ruf und äußerst hohe Anerkennung.

Das Heinz Rühmann-Gerede lasse ich mal besser unkommentiert.
Beitrag wurde zuletzt am 07.08.2017 22:55 geändert.
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Avatar: Rabiator
V.I.P.
#97
Aus meiner Sicht beantwortet sich die Frage, warum es so wenige Besucher in der Film/Dorama-Rubrik im Vergleich zur Anime/Manga-Sektion gibt, ein bissel anders als durch den OP vollzogen: Nicht die japanischen Spielfilme sind Scheixe, sondern das Zielpublikum ist ein anderes.

Mit anderen Worten: Das hier ist hauptsächlich eine Anime-Seite, auf der Manga/Filme/Doramas/LifeAction eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn man auf die entsprechenden Stammseiten der jeweiligen Sparten geht (z. B. http://wiki.d-addicts.com/, http://asianwiki.com/Main_Page) , sind dagegen Anime unterrepräsentiert/gar nicht vertreten. Wollen wir daraus schließen, dass Anime Scheixe sind?! Nöö, oder?

Die besten japanischen Dramen/Filme liegen dort übrigens regelmäßig bei 93%-98%, bei Tausenden Bewertungen!

Persönlich muss ich sagen, dass ich Kurosawa-Filme seit meiner Jugend kenne und schätze. Godzilla hab ich gehasst, genauso wie die Balleranime der 90er. In der Hinsicht war Japan kulturell bei mir eher außen vor. Inzwischen hab ich 'nen Haufen japanischer Filme und Doramas gesehen - in meinen Augen haben die Japaner uns (hier in D) in der Relevanz & Akzeptanz der Eigenproduktionen für die/bei der eigene(n) Bevölkerung inzwischen bei weitem überholt. Insofern sollten wir hier in D die Füße stillhalten...
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Avatar: Oh Reo#98
RRook Inzwischen hab ich 'nen Haufen japanischer Filme und Doramas gesehen - in meinen Augen haben die Japaner uns (hier in D) in der Relevanz & Akzeptanz der Eigenproduktionen für die/bei der eigene(n) Bevölkerung inzwischen bei weitem überholt. Insofern sollten wir hier in D die Füße stillhalten...

Was genau meinst du mit "in Relevanz & Akzeptanz überholt"? Japanische Produktionen sind stets prominent auf dem eigenen Markt vertreten, das war eigentlich schon immer so. Chihiro beispielsweise, ist bis heute der umsatzstärkste Film, der je in Japan gelaufen ist. Sieht hierzulande auch nicht groß anders aus, deutsche Produktionen besitzen immer noch einen relativ gesunden Marktanteil und locken nicht selten viele Zuschauer in die Kinos (Siehe hier!).

Um noch einmal auf den Aspekt "Budget" zurückzukommen, da scheint TaZ ja keine Ruhe geben zu wollen: Akira Kurosawas Epos Ran (1985), einer der besten Filme aller Zeiten, war seiner Zeit zwar die aufwändigste, kostenintesivste japanische Filmproduktion überhaupt, mit den damaligen großen Hollywood-Produktionen konnte der diesbezüglich dennoch nur bedingt mithalten. Ein gutes Beispiel dafür, dass eben nicht bloß das Budget als solches, sondern vielmehr der Umgang damit, das entsprechende Talent sowie der nötige Einsatz und ein starker Wille entscheidend sind. Ran, vielleicht Kurosawas Lebenswerk, hat mehr als zehn Jahre in Anspruch genommen. Alleine das Schneidern der über 1400 verwendeten Uniformen erfolgte in einem Zeitraum von zwei ganzen Jahren, es ist ein originalgetreues Schloss errichtet worden, bloß um dieses darauf niederzuverbrennen, und der Film beinhaltet einige der eindrucksvollsten Kampfsequenzen, die jemals mit einer Kamera festgehalten worden sind. Kagemusha (1980), in der Zwischenzeit entstanden, wird im Allgemeinen als eine Art Testfilm für Ran angesehen. Der Film ist zudem für seine ausdrucksstarken Farben bekannt, welche exzellent gebraucht werden, bemerkenswert auch deshalb, weil Kurosawas Augenlicht zu diesem Zeitpunkt bereits stark nachgelassen hatte, der Grund auch, weshalb er tausende Zeichnungen geplanter Szenen anfertigte, welche wiederum als Storyboard fungierten.
Beitrag wurde zuletzt am 11.08.2017 10:38 geändert.
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Avatar: Rabiator
V.I.P.
#99
Oh Reo

Was genau meinst du mit "in Relevanz & Akzeptanz überholt"? Japanische Produktionen sind stets prominent auf dem eigenen Markt vertreten, das war eigentlich schon immer so. Chihiro beispielsweise, ist bis heute der umsatzstärkste Film, der je in Japan gelaufen ist. Sieht hierzulande auch nicht groß anders aus, deutsche Produktionen besitzen immer noch einen relativ gesunden Marktanteil und locken nicht selten viele Zuschauer in die Kinos (Siehe hier!).

Nackte Zahlen: Bei den Filmen zum Beispiel sieht man, wenn man deinen Links folgt, dass die Einnahmen der besten Produktionen auf dem Heimmarkt in Japan (bereinigt um die Anzahl der Einwohner) um einen Faktor drei höher liegt. Auch die Einschaltquoten im Fernsehen bei heimischen Produktionen sind in Japan höher, da ging's zuletzt auch mal bis auf 42% hoch (Hanzawa Naoki). Da hält bei uns nur der Tatort mit seinen besten Folgen mit.

Davon mal abgesehen (und jetzt kommt das subjektive Empfinden - mein Schriebs war ja als Meinung gekennzeichnet): Auf dem besten Sendeplatz sitzt in Deutschland eine Krimiserie. Sonntag für Sonntag kriegen die Deutschen Mord und Totschlag, bzw. kriminelle Umtriebe zur Primetime serviert. Die Alternative ist, überspitzt gesagt, Rosamunde Pilcher. Das war's. Wir haben keine Probleme in den Hierarchien unseres Alltags, oder in unseren Schulen, oder im Umgang miteinander, auf die man irgendwie eingehen müsste, geschweige denn sie ändern (positive Ausnahme aus meiner Sicht im letzten Jahr: Honig im Kopf).

Schau ich in Japan auf den gleichen Sendeplatz, sehe ich eine Reihe von gesellschaftlich relevanten Themen, die man in dieser Klarheit hier in Deutschland (noch?) nicht sieht. Ich habe mich selbst hier und da dabei ertappt, dass ich mich in meinen Entscheidungen an ethischen Schlüsselstellen japanischer Serien und Filme (Koreeda!) orientiere - einfach weil es mich auf zwischenmenschlicher Ebene ereicht hat: direct hit - Bam! Das ist etwas, was mir bei deutschen Produktionen wesentlich seltener passiert(e).

In meinen (bisher wenigen) Kritiken versuche ich auch, das hier und da herauszustreichen, wie Kino und Fernsehen durchaus dazu in der Lage sind, eine Gesellschaft zu verändern, weil sie normierend wirken - die normative Kraft des virtuell Faktischen, sozusagen... 
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Avatar: TaZ
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Themenstarter#100
Oh ReoDenn, wie bereits von mir erwähnt, genießen japanische Filme innerhalb der entsprechenden Kreise, sprich unter Kritikern sowie Cineasten/Cinephilen, einen ausgezeichneten Ruf und äußerst hohe Anerkennung.
Innerhalb der entsprechenden Kreise genießt auch Scheiße verpackt in Dosen einen ausgezeichneten Ruf und äußerst hohe Anerkennung. Das sind halt so inhaltsleere Floskeln. Die Realität ist, dass japanische Filme den Ruf haben, beschissen zu sein. Gut, Anime haben den Ruf chinesische Zeichentrickpornos zu sein, aber darüber hat sich schon lange keiner mehr beschwert.

Die Gründe fürs Versagen der japanischen Filme werden nun an folgenden Stellen vermutet: zu kleines Budget, wenn Japaner schauspielern, wirkt es unnatürlich (Stichwort: overacting) und meistens werden irgendwelche populären Gesichter vor die Kamera gestellt, keine ausgebildeten Schauspieler. Die einzige Art von Film, die die Japaner hinbekommen (mal von low-budget Horror abgesehen) sind so Kunstfilme mit ein wenig Drama. Ein Genre, welchem ich nichts abgewinnen kann. Zumindest bekommt man diese Art Film ständig als Beispiel für angeblich gute Filme vor den Kopf geknallt. Und Kurosawa halt, der 1998 verstorben ist, weil man sonst keine großen Namen zu nennen weiß.


Oh Reo deutsche Produktionen besitzen immer noch einen relativ gesunden Marktanteil und locken nicht selten viele Zuschauer in die Kinos (Siehe hier!).

Ja,.. ne. Ist klar. Schuh des Manitu (2001) und Traumschiff Surprise (2004) auf Platz 1 und 2, dicht gefolgt von Schulmädchen-Report (1970), einem Soft-Porno-Film. So sieht deutsches Kino also aus. Große Klasse.
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Avatar: Oh Reo#101
Du bist es, der hier immer wieder mit "inhaltsleeren Floskeln" daherkommt. Nicht die Allgemeinheit, sondern du bist der Meinung, japanische Filme seien beschissen, aber da stehst du ziemlich alleine da. Wie gesagt: In der IMDb Top250-Liste finden sich zahlreiche japanische Filme, Godzilla besitzt Kultstatus und ist weltbekannt, gerade zur Jahrtausendwende waren japanische Horrorfilme sehr beliebt ... die Realität sieht anders aus. Aber ich habe ehrlich gesagt wenig Lust, mich andauernd zu wiederholen. Ich habe zahlreiche Quellen (Sight & Sound, letterboxd etc.) geliefert, wenn du die ignorierst, so ist das nicht mein Problem. "Scheiße in Dosen", dass ich nicht lache. Dabei bist du es doch, der du offenbar jeden Film, der keine kontinuierliche Action zu bieten hat, unter der Bezeichnung "Kunstfilm" zusammenzufassen versucht. Ein unsinniger Begriff, das nur so am Rande. Engstirnig und naiv.

Budget und Qualität hängen in keiner Weise zusammen, schlechte Schauspieler (und zugleich auch gute) gibt es überall und ich habe bereits zahlreiche renommierte Namen genannt, wiederhole mich da aber gerne: Akira Kurosawa, Kenji Mizoguchi, Yasujiro Ozu, Masaki Kobayashi, Kaneto Shindo, Toshio Matsumoto, Shohei Imamura, Yasuzo Masamura, Masahiro Shinoda, Hiroshi Teshigahara, Keisuke Kinoshita, Koji Wakamatsu, Mikio Naruse, Kon Ichikawa, Kinji Fukasaku, Seijun Suzuki, Ishiro Honda, Nagisa Oshima, Yoshishige Yoshida, Takeshi Kitano, Sion Sono, Kiyoshi Kurosawa, Takashi Miike, Hirokazu Koreeda, Hideaki Anno, Tetsuya Nakashima, Naomi Kawase, Yoji Yamada, Shunji Iwai, Shin’ya Tsukamoto, Gakuryu Ishii. Und das sind bloß einige derer, die mir spontan einfallen.

Ist doch aber ohnehin unsinnig. Der durchschnittliche Kinogänger kann wohl Steven Spielberg benennen, vielleicht auch noch David Fincher oder Christopher Nolan, da hört es dann aber auch schon auf. Sind nun also alle anderen Hollywood-Regisseure nichts wert? Wie viele Filmemacher kannst du denn aufzählen? Dürften nicht sonderlich viele sein.

Wo habe ich jetzt behauptet, diese Filme seien gut? Es handelt sich lediglich um Zahlen, Fakten, die ich genannt habe. Es sind populäre Titel, die unterhalten und die Masse ansprechen, kein Wunder, dass die oben stehen. In der Liste der finanziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten finden sich u.a. auch Avatar und Titanic, mit Verlaub keine Meisterwerke. Schulmädchen-Report ist ein Titel seiner Zeit und war übrigens ein globales Phänomen, da existieren immerhin zwölf Fortsetzungen und mindestens genauso viele Nachahmungen.
Beitrag wurde zuletzt am 24.10.2017 22:54 geändert.
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Avatar: moyashi#102
"Anime haben es von alleine geschafft, weil ... naja, weil sie halt einfach gut waren." Was ist das denn eigentlich für eine Begründung? Damit ist alles und gleichzeitig nichts erklärt. 

Ich denke, gerade an diesem Punkt sollte man ansetzen und vertiefen: Ja, wieso haben es japanischen Animationsproduktionen eigentlich geschafft, sich international zu etablieren und eine relativ breite Zuschauerbasis aufzubauen, während japanische Spielfilme das nicht hinbekommen haben?

Ich würde Folgendes vermuten: Anime wird als "klar japanisch" wahrgenommen und verfügt über Elemente, die als Alleinstellungsmerkmale (unter anderen Formen der Animation) gelten. Das zeigt sich z.B. immer wieder in den Debatten darüber, ob Serien wie Avatar: The Last Airbender nun Anime sind oder nicht. Mit Dragon Ball, Sailor Moon, Pokemon, Digimon etc. sind sie Ende der 80er bzw. im Laufe der 90er nicht unbedingt deswegen groß im Westen eingeschlagen, weil sie im direkten Vergleich "besser" waren als westliche Cartoons oder Filme, sondern weil sie etwas anderes lieferten. Darin liegt meiner Meinung nach auch ihre anhaltende Popularität begründet. Neben dem allgemeinen Zeichenstil ("Anime-/Manga-Stil") zählen dazu auch die erzählerische Struktur und bestimmte Untergenres bzw. Archetypen, die man woanders nicht genau so findet, wie z.B. die klassische Fighting-Shonen-Story (Dragon Ball und seine "Nachkommen" Naruto, One Piece, Bleach), Magical Girl-Kram (Sailor Moon, Card Captor Sakura, Madoka), Niedliche Mädchen x Niedliche Dinge (K-On, Joshiraku, Yuru Yuri und X andere)...
Ja, Anime waren und sind immer noch ein Nischenprodukt, als solches aber relativ erfolgreich und vor allem haben sie diese Nische fast ausschließlich für sich. Japan konnte mit seiner Spezialisierung auf diesem Gebiet und einer charakteristischen Handschrift eine eigene Tradition aufbauen und nutzt die so entstandene Marktlücke ziemlich gut aus. Die Werke und Produktionen unterliegen nicht dem "Raubbau" durch andere große Player, anders als auf dem Live-Action-Filmmarkt mit Hollywood (und in letzter Zeit vielleicht noch China).

Eine große japanische Live Action-Produktion in den Genres Action/Fantasy/SciFi/Abenteuer, die ein hohes Spezialeffekt-Budget fordert (damit man zumindest die Mindeststandards der internationalen Zuschauer erfüllt) ist ein wahnsinnig großes finanzielles Risiko. Hier bietet es sich durchaus an, der Vergleich zum "nationalen Film" in anderen Ländern, wie z.B. Deutschland, zu suchen. Vielleicht sind die Schauspieler nicht gut genug, vielleicht liegt es einfach nur daran, dass ihr Name auf dem internationalen Markt (wo man erfolgreich sein muss, um die Kosten zu decken) nicht genug Zuschauer anzieht. Fakt ist jedenfalls, dass die Ausgangssituation schlecht ist und man Gefahr läuft, zwischen den ganzen hochprofiligen amerikanischen Produktionen unterzugehen.

In Japan hat man nun parallel zu Live-Action die Option, im selben Genre einen Anime-Film zu machen, der sozusagen in seiner eigenen kleinen Liga spielt und bei dem man sich von Anfang an dem Grundinteresse der Animefans sicher sein kann. Zudem kann ich zwar keine Zahlen nennen, aber ich gehe stark davon aus, dass eine durchaus überzeugende bzw. zeitgemäß wirkende Fantasy/SciFi-Kulisse in 2D einfacher zu umzusetzen ist als in 3D, vor allem wenn einem zu letzterem das "Startkapital" fehlt. Die blockbusterigen Genres Action/Fantasy/SciFi/Abenteuer werden somit - und das ist auch gut so, würden viele sagen - von Animes besetzt, während Geschichten, die sich weiter in der Realität verorten lassen (Dramen etc.) zur Live Action tendieren (natürlich gibt es auch reine Anime-Dramen, aber ich denke man versteht, was ich meine).

Wenn man das Ganze so betrachtet, finde ich es schon ziemlich vermessen, dem gesamten japanischen Kino gewissermaßen ein "Versagen auf ganzer Linie" zuzuschreiben, nur weil die (guten) Live Action-Produktionen zu den Genres gehören, die man selbst zufällig nicht bevorzugt. Zudem sind nicht-amerikanische Filme generell weniger bekannt und erreichen nur selten ganz von allein ein größeres Publikum, wie hier im Thread schon richtig angemerkt wurde. Koreanische oder chinesische Produktionen mögen aufgrund ihren eigenen Traditionen ein etwas besseres Ansehen genießen, aber für Nicht-Cineasten (wie mich z.B.) sind sie immer noch Nischenkram, über den man nicht mal einfach so stolpert, sondern nach dem man schon aktiv suchen muss. Gerade in den letzten paar Jahren merkt man doch, was für Massen an Geld die Chinesen in ihre eigenen Produktionen pumpen oder in solche, an denen sie zumindest gut mit beteiligt sind. Aus dem Fantasy-Bereich fällt mir spontan The Great Wall ein. Und selbst unter diesen Umständen und mit diesem ganzen Aufwand haben sie es immer noch nicht "geschafft", Hollywood ist auf dem Gebiet der Action-Blockbuster einfach zu stark. Aus japanischer Perspektive ist die Situation also vielleicht einfach schon von vornherein aussichtslos und sie konzentrieren sich lieber auf ihr eigenes Ding im Live Action-Bereich, wo sie, wie Oh Reo gezeigt hat, international ganz gut ankommen. Das muss einem nicht gefallen, ist aber wahrscheinlich die pragmatischste Lösung. Wenn man es mal mit blockbustigerem Kram versucht, dann meistens nur auf nationaler Ebene mit dort bekannten Gesichtern - wodurch dann wieder das Problem zutage tritt, was Dino bereits ansprach (Pop-Sternchen und Models als "Draw", die aber keine Ahnung vom Schauspiel haben).
Beitrag wurde zuletzt am 25.10.2017 17:31 geändert.
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Avatar: Oh Reo#103
Hier mal eine Liste japanischer Filme, Anime mit eingeschlossen, nach IMDb-Rating sortiert. Als Mindestanzahl Stimmen habe ich mich mal für 2000 entschieden, aber natürlich bietet sich da Variationsfreiraum. Es sei aber noch gesagt, dass es sich bei einigen dieser Filme, Bin-jip beispielsweise, um Koproduktionen handelt. Habe Dokumentationen zudem mal außen vor gelassen. Die The Human Condition-Trilogie ist vollkommen zurecht vollständig in den Top 10 vertreten, da ist jeder einzelne Teil jeweils Anwärter auf den Titel des besten Films aller Zeiten. Kurosawa übrigens nur mit einem Film.
Beitrag wurde zuletzt am 25.10.2017 21:33 geändert.
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Avatar: dinosauriergeist#104
Aber schon irgendwie bezeichnend, dass bei den Nicht-Animes eigentlich nichts aktuelleres dabei ist, alles nur "alte" Filme, und wieso die aktuellen Sachen es nicht in solche Liste schaffen, das kann man (leider?) mit moyashis und TaZ' Punkten so schon begruenden...
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Avatar: Oh Reo#105
Na ja, nicht wirklich. Love Exposure, Nobody Knows, Departures ..., allesamt Titel der 2000er.  

Es sollte aber zunächst einmal verstanden werden, wie IMDb überhaupt funktioniert. Gerade anspruchsvollere Filme/Filme, die sensible Themen ansprechen, erhalten oftmals grundsätzlich niedrigere/vergleichsweise niedrige Bewertungen, ganz einfach, da die polarisieren, Horrorfilme im Allgemein ebenfalls. Es ist dementsprechend schwierig zu sagen, welcher Bewertungsrahmen noch als "gut" angesehen werden sollte. Gibt zum Beispiel zahlreiche Filme mit einer Bewertung von unter 7,0, welche als Meisterwerke durchgehen könnten. Der "kritische Kanon" sieht da teilweise ganz anders aus, dass sollte nicht vergessen werden. Bin selbst eigentlich kein sonderlich großer Freund der Seite, da sie von Fanboys überlaufen ist (siehe Boruto, der da aber mal so gar nichts verloren hat), die Userschaft sagt mir nicht zu und orientiert sich sehr am Mainstream. Es ist allerdings nun einmal die bekannteste Online-Datenbank für Filme. letterboxd ist mir da deutlich lieber, aber da fehlt es an einer solch präzisen Suchfunktion. Hatte die dortige Topliste allerdings bereits einmal verlinkt, in welcher sich extrem viele japanische Filme finden, in erster Linie zwar ebenfalls Titel aus jener Zeit, dennoch wird ein weitaus breiteres Feld abgedeckt

Hinzu kommt der Status, den solche Klassiker nun einmal innehaben. Verhält sich bei allen anderen Nationen nicht anders, da handelt es sich nun einmal um Titel, die sich bewährt haben. Ich habe ja auch nie behauptet, der kontemporäre japanische Film reiche an die Hochzeiten heran, das Goldene Zeitalter des japanischen Films ist ungeschlagen. Ist auch ganz normal, so etwas unterliegt nun einmal Schwankungen. Hollywood steht heute für Sequels, Franchise-Ausschlachtung, CGI-Overkills und plump geschriebene Charaktere, in den 30ern und 40ern hingegen sah das ganz anders aus. Heißt aber im Umkehrschluss dennoch nicht gleich, alle (modernen) japanischen Filme seien schlecht. Denn da wird immer noch sehr viel Gutes produziert, "Problem" dabei ist nun aber Folgendes: Viele japanische Filme sind im Westen ganz einfach nicht offiziell verfügbar, es existieren zwar unzählige Möglichkeiten, diese dennoch zu sehen, dem Durchschnittsbürger dürften diese jedoch nicht bekannt sein. Und selbst wenn, so sieht er davon ab, diese zu nutzen. Der zappt lieber mal durch das aktuelle Netflix-Angebot, wird dort dann aber wohl nicht fündig werden. Zum anderen sind viele moderne japanische Filme schlicht und einfach nicht massentauglich und nicht ohne Grund für ihre extremen Inhalte bekannt. (Übertriebene) Gewaltdarstellung, Erotik und sexuelle Inhalte, abgedrehte Konzepte ..., allesamt Elemente, die "anecken". Man denke an Filmemacher wie Takashi Miike oder Sion Sono. Wobei Love Exposure dennoch eine sehr hohe Bewertung aufweist. Japan hat den Ruf, "weird" zu sein, ja nicht von ungefähr. Solche Elemente schlagen sich dann dementsprechend auch in den IMDb-Scores wieder, da die Bandbreite der Bewertungen weitaus größer ist. Japanischer Cyberpunk beispielsweise, hat einige meiner Lieblingsfilme herausgebracht und ist weltweit gesehen ziemlich einzigartig. Jedoch sind diese Filme in ihrer Ausführung und ihren Themen so extrem, so radikal, dass es mich nicht wundert, dass der wohl bekannteste Vertreter, Tetsuo: The Iron Man einen IMDb-Score von "bloß" 7,0 aufweist. Sollte deutlich höher sein, das nur am Rande.
Beitrag wurde zuletzt am 26.10.2017 02:34 geändert.
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