Des Weiteren finde ich Ganbatte auch meist deshalb langweilig, weil nicht wirklich etwas für die Charaktere auf dem Spiel steht. In den seltensten Fällen ist es so, dass jemand stirbt, sollte man versagen.
Harem-Anime funktionieren deshalb einfach, weil Jungs nun einmal darauf stehen von Frauen begehrt zu werden. Ohne das gutzuheißen oder zu verurteilen, liegt das einfach in unserer Biologie verankert. Ein Mann der viele Frauen abbekommt wird von seinen männlichen Kollegen bewundert. Er verschafft sich so eine Wertigkeit, die schon immer entscheidend in unserer Biologie als Mensch war. Man kann also sagen, dass Harem-Animes letztlich nur eine Projektion unseres Wunschdenkens ist, als Mann eine besondere Wertigkeit in unserer Gesellschaft zu erlangen. Es symbolisiert die Überlegenheit im Konkurrenzkampf um die Frauen.
Was Mechas betrifft, ist das ja genau mein Ding, aber auch ich habe festgestellt, dass abgesehen von Mechas jeder Mechaanime auch anderweitige Schwierigkeiten mit sich bringt. Code Geass hat einen Zeichenstil, der vor allem Frauen ansprechen soll und die Charaktere leicht schwul wirken lässt, was sie aber keineswegs sind. Neon Genesis Evangelion hat als Hauptcharakter ein weinerliches Weichei, was aber gerade bei mir der ausschlaggebende Punkt ist. Tengen Toppa Gurren Lagann bringt ziemlich viele altgebackene Dinge, setzt diese aber phänomenal um. Kann man über all das hinweg sehen, kann man da durchaus seinen Spaß mit haben. Lass dich also nicht von Mechas und komischen Zeichnungen abschrecken. Da steckt meist sehr viel mehr dahinter als sinnloses Draufhauen.
Prinzipiell bin ich gegen Fanservice, weil ich mir in der heutigen Zeit einfach mehr von Autoren erwarte als einen Charakter durch ihre physischen Merkmale sympathisch zu gestalten. Ecchi ignoriert jegliche Charakterschreibe und punktet reduziert die Frau damit auf billigste Art und Weise auf blanke Haut und große Brüste. Es reduziert aber auch den Verstand des Mannes, der durch so etwas Sympathie für Charaktere entwickelt auf ein Minimum, woducht das Bild von Mann und Frau in narrativen Medien zurück in die Steinzeit befördert wird. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert und ich erwarte mir einfach, dass Charaktere durch gute Schreibe symathisch gemacht werden.