Alles ist subjektiv

Allgemeine Themen rund um Anime.

Alles ist subjektiv

Avatar: Aodhan
V.I.P.
Themenstarter#1
Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass jemand versucht, besonders dann, wenn über Animes, Mangas, Spiele, Filme usw. diskutiert wird, seine Meinung zu objektivieren, was ich mit diesem Thread kritisieren möchte. Der Einfachheit halber und weil es zum Forum passt sprech ich im Folgenden nur von Animes, aber das Thema lässt sich natürlich auch auf jedes andere Medium übertragen.

Objektivieren heißt, dass man behauptet, man würde nicht nur über seine eigenen Ansprüche und Maßstäbe sprechen, sondern über die einer größeren Gruppe. Man beruft sich auf Regeln, an die sich jeder Anime halten müsse, weil er sonst ganz unabhängig von persönlichen Vorlieben fehlerhaft sein soll. Wer das nicht so sieht soll im Unrecht sein.

Mal angenommen jemand sagt: "Die Handlung von diesem Anime ist (handwerklich) schlecht geschrieben". Das ist zunächst mal subjektiv. Die Person hat eine bestimmte Vorstellung vom "Handwerk" (über die wir nichts wissen) und ist der Meinung, dass der Anime ihr nicht gerecht wird. In der Diskussion zeigt sich aber, dass die Person davon überzeugt ist, dass die Vorstellung nicht nur für sie gilt, sondern auch für alle anderen. Widerspricht ihr jemand, ist dieser Jemand im Irrtum und das wird auch so kommuniziert. Letztendlich ist das Ziel der Objektivierung, den Meinungsaustausch zu "gewinnen" - unter der Annahme, dass objektivere Argumente besser als subjektive seien.

Es gibt einen Anspruch, den so gut wie alle Menschen an einen Anime (der ja ein Unterhaltungsmedium ist) stellen: Er soll unterhalten. Ein Anime ist also dann gut geschrieben, wenn er gut unterhält, ganz gleich, wie er das erreicht. Das ist mMn das "Objektivste", was geht. Vielleicht können Animes auch von einem künstlerischen, literarischen Standpunkt aus gesehen schlecht geschrieben sein, aber eines ist klar: Für viele Menschen spielt dieser Standpunkt keine Rolle, man sollte ihn also nicht zur Maxime erklären und abweichende Meinungen herabsetzen.

Es gibt einige Trugschlüsse - zumindest halte ich sie ganz subjektiv für Trugschlüsse - die einer angenehmen und stressfreien Diskussion im Weg stehen:

Es gibt handwerkliche Regeln (für Handlung, Animation etc.), nach denen man Animes bewerten muss
Wer hat sie denn aufgestellt und kann dieser Jemand überhaupt entscheiden, dass die Regeln für andere gelten? Ich denke nicht. Auch wenn jemand Animes nach eindeutigen Regeln bewerten würde, ist schon die Entscheidung, nach diesen Regeln zu bewerten, wieder subjektiv, weil man niemanden dazu zwingen kann. Die große Mehrheit der Zuschauer bewertet nicht nach eindeutigen Regeln, sondern nach Lust und Laune.

Beispiel Animationsqualität: Man kann mit relativ großer Sicherheit feststellen, dass sich in Anime A mehr bewegt als in Anime B. Zeichenfehler lassen sich auch ganz gut erkennen. Aber wie sehr man beides gewichtet ist wieder subjektiv. Den einen stören schlechte Animationen und den anderen sind sie vollkommen egal, solange der Rest unterhält.

Alle Zuschauer haben ähnliche Ansprüche, wenn sie über die Qualität eines Animes sprechen
Selbst wenn zwei Menschen dieselben Worte benutzen, können sie ganz Unterschiedliches meinen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das, was uns in den Sinn kommt, wenn wir Worte wie "schlecht geschrieben" oder "glaubwürdig" lesen, immer zuerst unsere eigene Interpretation ist. Kommunikation ist ziemlich fehleranfällig. Die Qualität eines Unterhaltungsmediums ist letztendlich nur ein anderes Wort für den Unterhaltungswert und wir wissen, dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen gut oder schlecht unterhalten werden können.

Alle Animes stellen ungefähr den gleichen Anspruch an Handlung und Charaktere
Unterhalten sollen sie in jedem Anime, aber ansonsten können die Ansprüche nicht unterschiedlicher sein. Sie hängen sehr stark von Genre, Zielgruppe, Inhalt, Stimmung usw. ab und das so sehr, dass man unterschiedliche Genres gar nicht miteinander vergleichen kann. Ich finde es fragwürdig, wenn jemand mit übertriebenen Erwartungen an einen Anime rangeht, weil er komplett ausblendet, was der Anime eigentlich sein will. Wenn jemand z. B. eine Romcom schaut und sich über die leichtherzige Stimmung beklagt, wäre das ja absurd. Und Genres bringen natürlich immer Muster mit sich, die zwar schlecht umgesetzt werden können, aber ihre bloße Existenz sollte man mMn den Animes nicht vorhalten, oft sind sie ja gerade der Grund, warum das Genre bei der Zielgruppe beliebt ist (Beispiel Ganbatte in einem Sport-Anime).

Man kann sagen, dass bestimmte Genres grundsätzlich inhaltlich schlechter als andere sind
Ist ein Ero-Anime aus Prinzip inhaltlich schlechter als ein Charakterdrama? Mal abgesehen davon, dass man wie gesagt beide Animes kaum miteinander vergleichen kann, stellt sich wieder die Frage, was "inhaltlich schlechter" überhaupt heißt. Der kleinste gemeinsame Nenner ist der Unterhaltungswert. Ein Ero-Anime ist inhaltlich gut, wenn er unterhält, genauso wie ein Charakterdrama, aber beide Animes unterhalten eben auf ganz unterschiedliche Art. Ich halte ein pauschales Geschmack-Diskreditieren für falsch.



Die angesprochenen Trugschlüsse können (u. a.) dafür verantwortlich sein, dass Diskussionen entgleisen und Kommentare übertrieben schlecht aufgenommen werden. Natürlich kann sich auch jemand vollkommen ohne Grund von einer Meinung angegriffen fühlen, aber das ist wieder ein anderes Thema. Das, was ich kritisieren möchte, sorgt mMn zu Recht für Unmut: Das Objektivieren von Geschmack und Meinung, das Abwerten anderer Meinungen, weil sie sich nicht auf "objektive" Argumente stützen bzw. das Abwerten anderer Geschmäcker und ein insgesamt elitäres, herabschauendes Auftreten in Diskussionen oder Kommentaren.

(Es gab keinen konkreten Anlass für diesen Thread. Ich bin einfach ein Verfechter dieser subjektivistischen Sicht)
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Avatar: ballet de la nuit#2
Aodhan
Objektivieren heißt, dass man behauptet, man würde nicht nur über seine eigenen Ansprüche und Maßstäbe sprechen, sondern über die einer größeren Gruppe.
Im Allgemeinen nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/ObjektivierungObjektivierung 1. Grades („intersubjektive Nachvollziehbarkeit“) – Es wird mit Hilfe von bestimmten Vorgehensweisen (Tools) versucht, eine vollständige und vom Betrachter unabhängige Betrachtung eines Sachverhaltes/einer Sache zu erlangen. Diese Betrachtungsweise ist somit auf alle Betrachter (Subjekte) übertragbar und nachvollziehbar. Das heißt, es soll für Störgrößen keine Möglichkeit geben, Einfluss zu nehmen.
Objektivierung 2. Grades („Entsubjektivierung“) – Es wird mit Hilfe von Vergleichen (Benchmarking), Dokumentation der Vorgehensweise und Berücksichtigung einer Restunsicherheit versucht, eine subjektive Betrachtungsweise objektiv darzustellen. Das heißt, im Nachhinein wird versucht, Störgrößen herauszufiltern.
Im Grunde genommen ist Objektivierung genau das, was eine gute Rezension ausmacht. Durch Objektivierung wird keine Objektivität vorgespielt, sondern die subjektive Bewertung anhand nachvollziehbarer Kriterien festgemacht.
Diese Subjektivitätsdiskussion beruht meiner Vermutung nach auf einer fehlenden Unterscheidung zwischen Objektivität und Objektivierbarkeit.

Edit: Link entfernt, weil aniSearch universal_lexikon. deacademic.com/279917/Objektivierbarkeit nicht gescheit verlinken will.
Beitrag wurde zuletzt am 29.06.2017 23:50 geändert.
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Avatar: Aodhan
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Themenstarter#3
Ja, das sollte auch keine Definition sein, sondern nur eine Erklärung, was ich meine. Jedenfalls halte ich das, was ich beobachtet habe und kritisiere, schon für ein Vorspielen.

 Im Grunde genommen ist Objektivierung genau das, was eine gute Rezension ausmacht. Durch Objektivierung wird keine Objektivität vorgespielt, sondern die subjektive Bewertung anhand nachvollziehbarer Kriterien festgemacht.

Nachvollziehbarkeit ist natürlich auch wieder subjektiv. ;) Wobei ich sogar ehrlich sagen muss, dass es für mich keinen Unterschied macht, ob jemand sich auf den Geschmack beruft oder etwas Handfesteres heranzieht, eigentlich sind Geschmack und Gefühle für mich sogar nachvollziehbarer als alles andere.
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Kommentare (3)

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Avatar: Neal#4
Es ist recht feige zu schreiben das ein Anime ja gar nicht mit sinnvollen Maßstäben bewertet werden könne, bzw. solche welche es doch tun, bloß nach niederen Motiven handeln. Eine so furchtbar einseitige Sichtweise muss ich einfach kritisieren. ^^ Die Hälfte deiner Standpunkte lässt sich sowieso bereits relativieren, solange man anständig miteinander diskutiert und seine eigenen Standpunkte erörtert. Wenn ich nicht mehr dazu imstande bin, meine Gedanken verständlich dem Gegenüber zu vermitteln, sollte ich jedoch bei einem "Charakter X war klasse deshalb 10/10!" bleiben. Ob mich dann der Gegenüber auch verstehen möchte, steht wieder auf einem anderen Blatt. Tatsächlich kann man nun mit dem entsprechenden Elan nach gewissen Maßstäben handeln, welche hinterher trotz subjektiver Basis zu einer nachvollziehbaren Bewertung führen. Das entspricht in etwa dem, was ballet de la nuit zitiert hatte. Z.B. durch simple Vergleiche. Viele Anime wiederholen sich sogar in derselben Saison. Sie behandeln gleiche Themen, sind ähnlich aufgebaut oder bieten eine vergleichbare Besetzung. Dadurch wird es möglich Anime A gegen Anime B aufwiegen, was nicht ganz fair ist, weil grundsätzliche Unterschiede doch immer vorhanden sind, aber soweit wunderbar funktioniert. Anime A startet nun gleich durch, lässt keine Figur zu kurz kommen, widmet sich der Handlung und betreibt ein ausführliches Worldbuilding ums Kernthema. Bei Anime B dagegen bekommt man SoL zu sehen, viele noch zu Beginn gewichtige Charaktere spielen später keine Rolle mehr und das Kernthema ersäuft stiefmütterlich. Selbst wenn nun der/die ProtagonistIn aus Anime B mit zu den sympathischsten Charakteren gehört, welche mir je untergekommen sind und der Rest einwandfrei unterhalten konnte, würde ich die Serie niemals besser bewerten. Warum? Weil hinter Anime A offensichtlich mehr entgegengebrachte Begeisterung steckt.

Schlussendlich sollte man bedenken das Anime von keinen Laien produziert werden, im Filmgeschäft sind die wenigsten solche. Die meisten Beschäftigten haben ihr Handwerk sogar studiert oder zumindest auf einer (weiterführenden) Schule erlernt. Sie können nicht frei agieren, sondern müssen sich nach höheren Mächten richten, wie den Vorständen/dem Komitee, Urhebern von Originalwerken oder schlicht geltenden Gesetzen. Tatsächlich bleiben sie zwar Profis, welche mitunter über Jahre an einem Projekt arbeiten, und dennoch sind hinterher viele ihrer Werke einfach schlecht. Als beliebtes Argument wird oft eingewendet, dass Anime an ein jüngeres Publikum gerichtet seien, von daher also andere angesetzte Maßstäbe notwendig wären. Aber zwischen einer miserabel umgesetzten Serie und einfach gehaltenen liegen Welten. Ich kann auch gut durchdachte Geschichten für Kinder schreiben ohne sie zu überfordern, da hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Zumal auch die wenigsten Werke für Erwachsene wirklich tiefgründig sind. Bei Anime hakt es vielmehr an den vor allem wirtschaftlich bedingten Zwecken, welche dadurch erfüllt werden sollen, während im seltensten Fall kulturelle Ansprüche wie Selbstverwirklichung dahinter stecken. Der Zweck heiligt hier die Mittel. Solange sich im Ergebnis trotzdem noch ein positives Ergebnis erwarten lässt, wird man weiterhin den Zuschauer mit solchen schlechten Anime konfrontieren. 
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Avatar: Gelonidres
V.I.P.
#5
(Habe den Beitrag angefangen bevor Neal seinen gepostet hat, deshalb wiederholt sich das ein bisschen.)

Ich kann der subjektivistischen Sicht nicht viel abgewinnen. Man läuft dann schon Gefahr, dass jede Debatte durch Erwähnung der Subjektivität des Themas beendet wird beziehungsweise beendet werden kann. Man diskutiert ja gerade, um das Gegenüber vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Meistens jedenfalls. Und wenn die eigenen Argumente dann über Subjektivität relativiert werden, finde ich das schon unbefriedigend.

Wenn jetzt zum Beispiel in einem Anime der Antagonist kurz vor seinem Triumph mir nichts, dir nichts von einem Meteor erschlagen wird, dann nehme ich mir heraus zu sagen, dass das objektiv schlecht konstruiert ist. Man würde dann vermutlich zu einer Diskussion kommen, inwieweit ein Ereignis in einer Serie (mit Skript) vorher angedeutet werden muss, damit es gut konstruiert ist. Aber auch da denke ich, dass man grobe Grenzen abstecken und die auch gut begründen kann. Das Beispiel ist etwas extrem und in Grenzfällen wird das schwieriger.

Aufsätze in der Schule dürfte man nach deinem Gedankengang auch nur nach Beherrschung von Ortographie und Rechtschreibung bewerten, weil andere Bewertungskriterien subjektiv wären. Und die Auswahl dieser Kriterien als Qualitätsmerkmal wäre letzten Endes auch wieder subjektiv. "Bevormundung" von Kindern ist generell ein gutes Beispiel für das, was ich meine. Die Auswahl der Kriterien, nach denen ein Film jetzt FSK 18 ist oder nicht, könnte man sich auch subjektiv reden. Ich würde trotzdem sagen, dass man den meisten solcher Entscheidungen eine objektive Richtigkeit zusprechen kann, nur einigen Grenzfällen eben nicht.

Letzten Endes ist alles irgendwo subjektiv, das stimmt schon. Aber wenn man das ständig betont, hört sich das für mich so an, als würde man einen naiven Fehler begehen, wenn man die Meinung eines anderen kritisiert, und das stimmt eben nicht. Gänzliche Objektivität ist sowieso schwierig, mir fällt auf die Schnelle kein Szenario ein, in dem man nicht irgendwo Subjektivität herbeireden könnte. Das läuft dann wohl auch darauf hinaus, was man unter "objektiv" versteht. Für mich bedeutet das in solchen Diskussionen mehr so etwas wie "gesunder Menschenverstand". Wobei das auch irgendwo ein Totschlagargument ist.


Bei den von dir angeführten Trugschlüssen habe ich noch nie mitbekommen, dass jemand den dritten vertritt. Da würde ich unterstellen, dass man nicht viele Anime gesehen haben kann, wenn man davon überzeugt ist.
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Avatar: .Raeyz#6

Es ist wohl zweifelsohne richtig, dass Geschmack und damit auch Medien-Konsum nicht objektiv ist, aber genauso wenig ist Medien-Konsum komplett zufällig. Wenn das der Fall wäre, wäre wohl auch jedes Werk theoretisch gleich gut und es hängt lediglich vom subjektiven Geschmack ab was besser ist, allerdings würde dann auch jedes Werk im Durchschnitt bei einer möglichst heterogenen Zielgruppe gleich gut wirken, was ja bekanntermaßen nicht der Fall ist. Es gibt also durchaus Faktoren, die bei Medien besonders ausgeführt werden müssen, damit diese als hochwertiger angesehen werden. So bevorzugt die Mehrheit wohl ein scharfes Bild gegenüber einem unscharfem Bild, also kann ein Bild sehr wohl handwerklich bewertet werden, zum Beispiel bei der Schärfe durch die Modulationsübertragungsfunktion. Das gleiche lässt natürlich auch auf Bildgestaltung sowie inhaltliche Gestaltung übertragen. Dabei geht es auch nicht um Objektivität, sondern um konventionelle Standards, die zur Bewertung angeführt werden können. Die Gewichtung einzelner Faktoren ist dann im gleichen Maße von konventionellen Standards abhängig.

Ich mags übrigens auch nicht, dass du Unterhaltsamkeit als einzigen allgemeingültigen Faktor ansiehst. Kann schon sein, dass er im Normalfall der wichtigste ist, aber genau so kann man in Anime (wie auch in jedem anderen Medium) nach anderen Werten suchen, zum Beispiel nach Weiterbildung, Inspiration, Motivation, etc. Ich habe auch schon genug Anime gerne angeschaut, die mich kaum unterhalten haben.

Edit: Habe bei dem Teil mit konventionellen Standards natürlich einiges unterschlagen, so werden die Nutzer natürlich auch erzogen und die Standards werden wohl in der Praxis eher von den medial gebildeteren definiert.

Beitrag wurde zuletzt am 29.06.2017 22:52 geändert.
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Avatar: Millhiore#7
Ich hab jetzt fast alles gelesen, und denke es läuft hauptsächlich darauf hinaus das der eigene Geschmack entscheidend ist.

Eine Anime soll in erster Linie Unterhalten würde ich mal sagen, je nach Anime kann dieser auch zum Nachdenken anregen oder wie .Raeyz schreibt
eine Ispiration sein und ebenso Weiterbilden. Und das alles Läuft immer auf den Persönlichen Geschmack hinaus, weshalb ich auch auf Kommentare
zu einem Anime keinen allzu großen wert lege, da diese immer den Persönlichen Geschmack des Verfassers wiederspiegeln.

@Aodan

Die Trugschlüsse die du aufzählst halte ich für Quark mit Käse

Es gibt weder handwerkliche Regeln für Anime noch haben alle Zuschauer ähnliche Ansprüche (Ich wiederhole nicht alles).

Wenn man Anime nach Regeln bewerten würde währe das nicht mehr Objektiv, sondern nach Vorgaben von Regeln die
Irgendjemand gemacht hat mit denen man z.b. nur zum Teil übereinstimmt wo wäre da bitte die Objektivität ?
Wenn alle Zuschauer ähnliche Ansprüche hätten wären alle Bewertungen Identisch was ebenfalls nicht mehr Objektiv wäre !
Man würde sich nur der Meinung der anderen anschließen, womit es keine eigene Meinung des einzelnen mehr geben würde.

Ein Beispiel meines Persönlichen geschmacks:

Long Riders!

Die meisten Bewertungen sind nur Durchschnitt bis Gut also 3-3,5 Sterne, ich hab diesem Anime volle 5 Sterne gegeben. Ich kann
auch gerne darlegen warum das so ist, natürlich spielt der Persönliche Geschmack auch wieder eine Rolle. Aber in diesem Fall
kommt noch einiges andere dazu was mich bewogen hat diesem Anime die volle Dröhnung zu verpassen.
Beitrag wurde zuletzt am 30.06.2017 00:25 geändert.
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Avatar: Aodhan
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Themenstarter#8
@Neal
Alle Maßstäbe sind sinnvoll und fragwürdige Motive haben nur Menschen, die andere Ansichten nicht tolerieren wollen. Nur die hab ich kritisiert.

Es ist wahnsinnig schwierig, seine Gedanken zu vermitteln. Wie gesagt, Kommunikation ist sehr fehleranfällig. In jeder Diskussion verstehen sich die Teilnehmer ständig falsch. Natürlich meistens nicht total, aber letztendlich ist der ganze Prozess eben doch sehr komplex, da kann viel schieflaufen.

Ähnliche Animes können miteinander verglichen werden, aber dieser Vergleich ist ja auch subjektiv. Das geht sogar so weit, dass Person A zwei Animes für identisch hält (und ähnlich bewertet) und Person B sieht zwei vollkommen unterschiedliche Animes. Die Maßstäbe, die jemand bei einem Anime ansetzt, gelten für den eigentlich identischen Anime nicht mehr. Wir Menschen sind launisch, paradox und von Emotionen gesteuert. ;)

 Aber zwischen einer miserabel umgesetzten Serie und einfach gehaltenen liegen Welten.

Sehr subjektive Welten. Den Anime, an den du gerade denkst, halte ich z. B. für ein Meisterwerk. Ok, ich will den Begriff nicht überstrapazieren: Einen meisterlich umgesetzten Anime.

@Gelonidres
Dass ein Argument subjektiv ist, kann mMn nicht gegen das Argument eingesetzt werden, weil alle Argumente (auf die eine oder andere Weise) subjektiv sind. Und diese Erkenntnis hat keine negative Auswirkung auf eine Diskussion. Die Argumente verlieren dadurch nicht an Überzeugungskraft. Wobei ich auch gar nicht finde, dass es bei Diskussionen über Medien - oder philosophischen Themen wie diesem - so sehr darum geht, jemanden zu überzeugen. Es geht eher darum, Meinungen auszutauschen und vielleicht etwas aus der Diskussion mitzunehmen.

 Wenn jetzt zum Beispiel in einem Anime der Antagonist kurz vor seinem Triumph mir nichts, dir nichts von einem Meteor erschlagen wird, dann nehme ich mir heraus zu sagen, dass das objektiv schlecht konstruiert ist.

Da würden aber ne Menge Leute sagen, dass es ein toller Twist ist. So eindeutig ist das nicht. Es gibt Animes, die nur aus solchen Twists bestehen, und trotzdem weit oben in der Toplist stehen.

Ein Lehrer bewertet Aufsätze auch nicht neutral, aber das darf er, es geht ja nicht anders. Von ihm erwartet man nur, dass er die Bewertung sachlich begründen kann.

@.Raeyz
Das stimmt, es gibt natürlich schon ein Handwerk hinter den Animes. Wie setz ich etwas um, um eine bestimmte Wirkung beim Publikum zu erreichen? Was interessiert meine Zielgruppe? Wie inszeniere ich eine Actionszene richtig? Aber das alles ist nicht in Stein gemeißelt. Da spielen so viele Faktoren mit rein, dass man nicht sagen kann: So ist es immer richtig und so ist es immer falsch. Letztendlich ist das, was ich kritisiere, Intoleranz gegenüber anderen Ansichten, die sich dadurch ausdrückt, dass jemand seine Meinung auf eine höhere (objektivere) Stufe hebt, um in der Diskussion Oberhand zu gewinnen. Und das passiert mMn dann, wenn die Argumente verobjektiviert werden.

Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Ich persönlich finde Seifenopern schlecht. Ich halte es aber trotzdem für falsch, Seifenopern zu einem minderwertigen Genre zu erklären, was nur von schlichten Gemütern gemocht wird. Wie viele Millionen Menschen werden von Seifenopern sehr gut unterhalten? Was zählt meine Stimme im Vergleich zu denen?

 Ich habe auch schon genug Anime gerne angeschaut, die mich kaum unterhalten haben.

Das klingt für mich aber widersprüchlich, doch vielleicht fass ich Unterhaltung auch weiter als du. Für mich unterhält ein Anime, wenn man ihn gerne schaut.
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Avatar: Cretaceous
V.I.P.
#9
AodhanEin Lehrer bewertet Aufsätze auch nicht neutral, aber das darf er, es geht ja nicht anders. Von ihm erwartet man nur, dass er die Bewertung sachlich begründen kann.

Aber User dürfen Dinge nicht sachlich bewerten, weil sie User oder "normale" Animefans sind? Natürlich kann niemand Animulogie studiert haben, dennoch darf ich von jemanden erwarten, welcher seine Favoriten als Meisterwerke statuiert, das er auch diese sachlich (positiv wie negativ) bewerten kann. "Weil xy gepasst hat oder die Stelle xy hat mich zum weinen gebracht" sind für mich z.B. keine Faktoren, welche es mir erlauben dürften einen Anime höher oder schlechter zu bewerten. Viel heulen != guter Anime. Gerade viele Animefans sehen die Emotionalität als immenses Kriterium, welches ihnen, laut ihrer Aussage erlaubt einen Anime als solches zu deklarieren.

 

Aodhan
Ähnliche Animes können miteinander verglichen werden, aber dieser Vergleich ist ja auch subjektiv. Das geht sogar so weit, dass Person A zwei Animes für identisch hält (und ähnlich bewertet) und Person B sieht zwei vollkommen unterschiedliche Animes. Die Maßstäbe, die jemand bei einem Anime ansetzt, gelten für den eigentlich identischen Anime nicht mehr. Wir Menschen sind launisch, paradox und von Emotionen gesteuert. ;)

Wieso sollte solch ein Vergleich subjektiv sein? Wenn wir zwei Anime gleicher Genre miteinander vergleichen, ist dies sehr wohl möglich, diese nüchtern zu vergleichen. Zum Beispiel Romantische Komödien. Während Anime A eine wunderbare Symbiose zwischen dem (eh schon schwierigen Genres) Romantik und Komödie bietet, und Anime B dafür in der Rubrik Romantik durchfällt sollte eigentlich klar sein das Anime A besser ist als B.

 

Gelo
Ich kann der subjektivistischen Sicht nicht viel abgewinnen. Man läuft dann schon Gefahr, dass jede Debatte durch Erwähnung der Subjektivität des Themas beendet wird beziehungsweise beendet werden kann. Man diskutiert ja gerade, um das Gegenüber vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Meistens jedenfalls. Und wenn die eigenen Argumente dann über Subjektivität relativiert werden, finde ich das schon unbefriedigend.

This. Mit ganz großen Ausrufezeichen! Das ist mitunter das schlimmste, was jeden diskussionsfreudigen User stört. Dieses ewige "mimimi es ist alles mein Geschmack und das bleibt so" ist wohl mit Abstand der größte Töter jeglicher Diskussionsgrundlage. Wie wohl jede seriöse Politikrunde aussehen würde, würde man dort mit dem "Argument" kommen. Uff.


@Milihiore Es gibt weder handwerkliche Regeln für Anime noch haben alle Zuschauer ähnliche Ansprüche

Äh. Doch. Die gibt es sehrwohl. Schau dir Kyoto Animation der letzten 10 Jahre an. Oder die Shounen Jump in Japan. Diese folgen allen gewissen Regeln um ein größtmöglichstes Klientel zu erreichen. Ansonsten frage ich dich - wieso dürfen Lehrer in Schulen Aufsätze (nach ihren Ermessen bzw. Schulregeln) bewerten, aber Fans einer Nischengruppierung nicht?

 

Schaut man sich den heutigen Spielejournalismus an, so wird das ganze ebenfalls zwar als Subjektivität betitelt, jedoch in einem nüchternen Rahmen. Natürlich schließe mich mich der grundlegenden Stimmung hier an und sage ebenfalls, das eine vollkommene trockene Objektivität praktisch nicht vorhanden ist, dennoch muss man auch aller subjektivität zum trotz sagen, das es möglich ist, DInge nüchtern (ergo objektiv) zu sehen. Vieles ist auch mit der Wortwahl verbunden.

 

(ihr habt alle immernoch shittaste)

Beitrag wurde zuletzt am 30.06.2017 05:36 geändert.
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Avatar: ZackPlay
V.I.P.
#10
@stinkytoast Gerade viele Animefans sehen die Emotionalität als immenses Kriterium, welches ihnen, laut ihrer Aussage erlaubt einen Anime als solches zu deklarieren.
Und du willst jetzt behaupten, dass du jeden Anime total emotionslos verfolgst? Außerdem fällt unter Emotionalität nicht nur heulen, sondern auch die Feude, die man beim gucken hat. Wenn es mir Spaß macht einen Anime zu gucken und bei mir keine Langeweile aufkommt, ist das doch sehr wohl ein Bewertungskreterium.

Nehmen wir mal als persönliches Beispiel Highschool DxD. Die Story ist Müll und Dialoge so flach wie Koneko. Das einzige, was wirklich gut ist(Qualität hat), sind die Zeichnungen, der Stil und die Musik. Also normalerweise ein 2 Sterne Anime. Trotzdem hatte ich beim gucken sehr viel Spaß und wurde gut unterhalten. Deshalb habe ich auch 3,5 gegeben.

Man sollte die persönlichen Bewertungen deshalb auch nicht falsch verstehen. "Der Anime ist gut bzw. schlecht" ist was anderes wie "mir hat der Anime gefallen bzw. nicht gefallen".


Ich verstehe auch nicht warum man das immer und immer wieder diskutieren muss. Es beteiligen sich immer die selbe Leute, mit dem Selben Standpunkt und den Selben Argumenten. Kann man es nicht einfach mal aktzeptieren, wenn andere einen Anime feiern, den man selbst nicht mochte? Oder wenn andere einen Anime nicht mochten, den man selbst als Meisterwerk betitelt?
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Avatar: Nachtnebel#11
So, ganz kurz: Ich hab nichts von dem Thread gelesen und will nur kurz in den Raum werfen, was mich ankotzt.

Bewertungen wie: „Ich persönlich fand den Anime Klasse, er hat mich gut unterhalten und ich hab ihn sehr gerne angeschaut.
Objektiv gesehen ist er aber Mist, also ann ich ihm nicht mehr als 2 Sterne geben“
WAS bitte soll das?
Bleibt bitte mit euren pseudo-objektiven Kriterien zuhause und bewertet ihn, wie ihr ihn fandet und nicht, wie man ihn technisch finden sollte c.c
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Avatar: TripleB#12
Absolute Objektivität ist sicherlich nicht möglich, dennoch habe ich kein wirkliches Verständnis für rein subjektive Bewertungen. Denn auch wenn wir natürlich primär für uns selbst bewerten, so bin ich doch der Meinung, dass die Bewertungen zumindest einen gewissen Mehrwert haben sollten. Denn besonders wenn man Neueinsteiger ist und keine Leute in seinem Bekanntenkreis hat, die dasselbe Hobby haben, richtet man sich zumeist erst einmal danach.

Und es ist in meinen Augen sehr gut möglich einen Anime oder Manga zu genießen und dennoch anzuerkennen, dass er nicht unglaublich gut und teilweise sogar streng genommen schlecht ist und ihn dann auch entsprechend bewerten.
Ein Beispiel wäre für mich persönlich im Mangabereich das Genre "reincarnated into another world" (falls es einen Fachbegriff dafür gibt, dürft ihr mich gerne aufklären). Denn obwohl ich diese Mangas (zumindest momentan) sehr genieße, so ist mir dennoch bewusst, dass sie eigentlich alle eher einfach gestrickt sind und sich so sehr ähneln, dass es mehr oder minder langt einen einzigen zu lesen um sie alle zu kennen. Dementsprechend sind sie für jemanden, der nicht wie ich dieses eher stupide Genre genießt, schlicht ungeignet und eine Bewertung rein nach Unterhaltung, die vielleicht bei 3,5 Sternen läge, für einen Manga, der in meinen Augen höchstens 2 Sterne wert ist, halte ich für schlicht falsch.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
Themenstarter#13
@stinkytoast
Aufsätze sind keine Unterhaltungsmedien. Es wäre fragwürdig, sie auf einer emotionalen Ebene zu bewerten. Animes dagegen wollen die Emotionen ansprechen. Es ist mMn gar nicht möglich, einen Anime nicht auf emotionaler Ebene zu bewerten, weil unsere Emotionen alles, was wir tun, ziemlich stark beeinflussen. Stärker als uns das bewusst ist. Unsere Gefühle manipulieren unsere Wahrnehmung. Aber nochmal zum Lehrer: Bewertet er z. B. eine Erörterung, dann sollte er nicht die Meinung des Schülers bewerten, sondern darauf achten, ob die formalen Aspekte einer Erörterung eingehalten wurden. Das ist auch subjektiv, aber zumindest lassen sich hier formale Aspekte formulieren, während es bei Unterhaltungsmedien nie Einigkeit geben wird.

Gerade viele Animefans sehen die Emotionalität als immenses Kriterium, welches ihnen, laut ihrer Aussage erlaubt einen Anime als solches zu deklarieren.

Emotionen kann jeder nachvollziehen. Schreibt einer, dass er einen Anime schlecht findet, weil er ihn gelangweilt hat, versteh ich das sofort, weil ich weiß, wie sich Langeweile anfühlt. Für mich ist ein Anime auch schlecht, wenn er mich langweilt, egal was und wie er erzählt.

 Zum Beispiel Romantische Komödien. Während Anime A eine wunderbare Symbiose zwischen dem (eh schon schwierigen Genres) Romantik und Komödie bietet, und Anime B dafür in der Rubrik Romantik durchfällt sollte eigentlich klar sein das Anime A besser ist als B.

Beides sind sehr subjektive Einschätzungen. Ein anderer Zuschauer sagt, dass Anime A gar keine wunderbare Symbiose ist und wieder ein anderer sagt, dass Anime B in puncto Romantik keine Wünsche offen lässt. Wie gesagt, unsere Wahrnehmung wird immer beeinflusst. Ein wichtiger Faktor ist z. B. die Sympathie. Je sympathischer wir die Figuren finden, desto eher sehen wir auch den Rest des Animes in einem besseren Licht (oder umgekehrt).

 Das ist mitunter das schlimmste, was jeden diskussionsfreudigen User stört. Dieses ewige "mimimi es ist alles mein Geschmack und das bleibt so" ist wohl mit Abstand der größte Töter jeglicher Diskussionsgrundlage.

Da gibt es einiges, was mich mehr stört: Intoleranz, Polemik, das Abwerten anderer Meinungen, weil sie subjektiv seien.

 Äh. Doch. Die gibt es sehrwohl. Schau dir Kyoto Animation der letzten 10 Jahre an. Oder die Shounen Jump in Japan. Diese folgen allen gewissen Regeln um ein größtmöglichstes Klientel zu erreichen.

Natürlich stecken hinter allen Medien Muster und einige sind erfolgsversprechender als andere. Allerdings sind weder die Animes von KyoAni noch die Mangas aus der Shounen Jump unumstritten. Ich bin zwar auch der Meinung, dass der einzige ansatzweise objektive Maßstab für ein Unterhaltungsmedium der Erfolg bei seinem Zielpublikum ist, aber zum einen ist er kein Totschlagargument (d. h. abweichende Meinungen sind nicht falsch) und zum anderen unterscheiden sich Ansprüche von Autoren und Zielpublikum so sehr, dass sich keine oder höchstens nur vage Regeln aufstellen lassen.

@TripleB
Wie gesagt, jede Bewertung ist rein subjektiv. Alle Maßstäbe, nach denen man bewertet, sind subjektiv gewählt und jede Begründung basiert auf einer subjektiven Wahrnehmung des Inhalts vom Anime.

 Und es ist in meinen Augen sehr gut möglich einen Anime oder Manga zu genießen und dennoch anzuerkennen, dass er nicht unglaublich gut und teilweise sogar streng genommen schlecht ist und ihn dann auch entsprechend bewerten.

Das ist mMn aber ein Widerspruch. Bewertest du, wie du den Anime empfunden hast, oder bewertest du, wie andere den Anime sehen könnten? Ich sprach das oben ja schon an, man kann bestimmte Genres nicht miteinander vergleichen. Eine Seifenoper unterhält auf eine andere Weise als ein Charakterdrama. Deswegen ist eine Seifenoper aber nicht objektiv schlechter. Eine Romcom hat eine leichtherzige, fröhliche Stimmung und oft überzeichnete Figuren, während andere Genres bodenständiger sind, das macht eine Romcom aber nicht schlechter. Bei einem Ero-Anime geht es hauptsächlich um den Ero. Was würde man also eher bewerten: Den Anspruch der Handlung oder die Wirkung der Erotik?

@SkyFief (aus einem Kommentar)

 Ein „ich finde die Figur gut, weil sie nachvollziehbar handelt und charakterliche Tiefe zu bieten hat“ ist viel hilfreicher als einfach nur ein sympathisch. Deshalb ist Objektivierung 1. Grades bei einer Review eigentlich immer wünschenswert. Ein gefällt mir gut reicht nur dann wenn man die betreffende Person zum gewissen Grad kennt und ist ansonsten vollkommen unaussagekräftig.

Eine Meinung muss aber nicht hilfreich sein und es könnte doch sein, dass du es ganz anders als der Autor siehst. Vielleicht schaust du den Anime und findest, dass die Figur nicht nachvollziehbar handelt und keine charakterliche Tiefe hat. Weil diese Einschätzung subjektiv ist. Außerdem ist es nicht für jeden Zuschauer wichtig, dass eine Figur nachvollziehbar handelt und charakterliche Tiefe hat. Das hängt nämlich auch wieder sehr vom Genre und den eigenen Ansprüchen ab. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass Aussage A (nachvollziehbar handeln und charakterliche Tiefe haben) objektiv(!) gesehen nicht wertvoller ist als Aussage B (sympathisch sein)

 Sympathie sieht durchaus jeder etwas anders, wird aber allgemein als nett bzw. charmant ausgelegt.

Ich meinte damit eher, dass nur weil Person A eine Figur sympathisch findet, Person B das noch lange nicht muss.
Beitrag wurde zuletzt am 30.06.2017 10:01 geändert.
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Avatar: TripleB#14
AodhanWie gesagt, jede Bewertung ist rein subjektiv. Alle Maßstäbe, nach denen man bewertet, sind subjektiv gewählt und jede Begründung basiert auf einer subjektiven Wahrnehmung des Inhalts vom Anime.
Ich stimme dir hier größtenteils zu, dennoch sehe ich einen Unterschied ob ich einige subjektiv gewählte Punkte wie Charaktere, Story, usw. habe und diese nach meinem Empfinden abarbeite, oder schlicht sage hat mich unterhalten oder eben auch nicht. Denn nicht jeder Anime, den ich weiterempfehlen würde, hat mich riesig unterhalten und nicht jeden Anime, der mich unterhalten hat, würde ich weiterempfehlen.

AodhanBewertest du, wie du den Anime empfunden hast, oder bewertest du, wie andere den Anime sehen könnten?
Ich bewerte für wie gut ich den Anime halte und das hängt eben nicht ausschließlich vom Unterhaltungsfaktor ab.

AodhanIch sprach das oben ja schon an, man kann bestimmte Genres nicht miteinander vergleichen.
Natürlich stellt man an unterschiedliche Genres unterschiedliche Anforderungen was einen direkten Vergleich erschwert, dennoch kann man ihn erst einmal für sich ohne Berücksichtigung des Genres bewerten um sich dann zu überlegen, welche Kritikpunkte dem Genre geschuldet sind und inwiefern man diese möglicherweise weniger stark oder gar nicht einfließen lässt.

AodhanBei einem Ero-Anime geht es hauptsächlich um den Ero. Was würde man also eher bewerten: Den Anspruch der Handlung oder die Wirkung der Erotik?
Wenn es nur um die Erotik gehen soll, kann man sich auch einfach Bilder geben.
Spaß beiseite, ich gebe zu, dass ich bei diesen Animes wohl zu streng bin, da ich mich kaum dazu bewegen kann für den permanenten, plumpen Ecchi keine Punkte abzuziehen, davon Bonuspunkte zu geben ganz zu schweigen. Sofern also kein höheres Wesen kommt und mir zustimmt, dass penetrantes Ecchi objektiv Bullshit ist, bewerte ich logischerweise auch subjektiv und dennoch möchte ich nicht mit Leuten in eine Schublade gesteckt werden, deren einzige Überlegung bei einer Bewertung war: Hat mir gefallen -> Meisterwerk.


Ein Fehler beim Abschicken hat mir die Formatierung zerschossen und ich habe weder Zeit noch Lust die Zitate erneut einzufügen. Ich hoffe man kann es dennoch lesen.
Beitrag wurde zuletzt am 30.06.2017 11:42 geändert.
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Avatar: NatsukiMiwa#15
hmm...irgendwie habe ich so das gefühl, dass sich die kommentare hier wiederholen ^^"

ich versuche mal mit einem beispiel meine meinung zu verdeutlichen:

was ich zb nie verstanden habe, sind die ganzen serien, die enorm gehyped werden und eine gewisse grosse gruppe im hype-train sitzt und mir zuruft: was den anime hast du noch nicht gesehen?! den MUSST du gucken, der ist richtig gut!!!
während ich einfach nur winke und mir denke "jaja.."

erstens möchte ich hier sagen: ich gucke aus prinzip keine gehyped animes aus der jeweiligen season, die gerade laufen. je mehr eine serie gehyped wird, desto länger brauche ich, um diese zu schauen. bestimmt sind welche darunter, die mir gefallen könnten, aber dieser "gruppenzwang" sag ich jetzt mal, finde ich zum kotzen xD deswegen warte ich immer bis sich das ein wenig gelegt hat und schaue es dann in ruhe, ohne dass mir jemand auf die nerven damit geht.

zweitens: eine aussage wie "den musst du gucken, der is voll gut" ist für mich absolut nichtssagend. nur weil person A ihn gut fand, heisst es nicht, dass ich ihn auch gut finde. hierzu nehme ich mal das beste beispiel: fairy tail.

eine grosse gruppe findet den anime super und ja, leider gibt es auch einen kleinen hype (wieso verstehe ich auch nicht). ich habe davor den manga gelesen gehabt und fand ihn nicht schlecht. bis zu einem gewissen punkt. die story fing an deutlich schwächer zu werden bis mieserabel, gewisse punkte machten keinen sinn mehr und die gegner wurden immer irgendwie besiegt, egal ob logik oder nicht. und dass ging bei mir irgendwann gar nicht.
für diejenigen, die sagen: "aber du hast den manga 4 sternen gegeben". nein. ich gebe die endbewertung immer an, sobald ich die serie abgeschlossen habe, vorher bleibt es also so, wie beim ersten band (oder ersten folge beim anime). wieso also nicht punkte abziehen, wenn mich die reihe nicht mehr so unterhält wie vorher und ich die reihe als ganzes betrachte und nicht nur stückchenweise? es ist auch keine reihe mehr, die ich mir persönlich kaufen würde (bei dem ende sowieso nicht xD).

als viele im hype-train sassen, war ich also noch beim manga. kaum hatte es sich beruhigt, habe ich mir den anime reingezogen. die erste staffel fand ich nicht schlecht. es war noch der teil, den ich mochte, aber es war auch ein arc dabei, den ich im manga schon nicht gut fand + zig filler folgen. wenn mich also ein anime ab einem gewissen grad nicht mehr unterhält, gibt es punktabzug bei mir.

wenn mich also jmd nach MEINER meinung fragt, dann sag ich eben MEINE meinung. und da muss danach nichts kommen wie "was wie kannst du nur, der is doch gar nicht so schlecht" blabla oder ähnliches. wozu also die meinung einer anderen person wissen bzw fragen, wenn man dann doch seine meinung aufzwingen möchte? es ist mir persönlich einfach zu blöd geworden mit dummen menschen über die eigene meinung und den eigenen geschmack zu diskutieren. gewisse kapieren es einfach nicht und wollen einfach nur im recht sein, mehr nicht.
 
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