Der Zustand der Medienlandschaft

Alle Themen rund ums aktuelle Weltgeschehen, Politik, Politiker und politisches Engagement.

Umfrage: Der Zustand der Medienlandschaft

Der Zustand der etablierten Medien

  • Laufzeit: Ohne Begrenzung
  • Teilnehmer: 33
  • Die e.M. sind qualitativ schlechter geworden.
  • 30,3% (10)
  • Die e.M. sind qualitativ besser geworden.
  • 0%
  • Die e.M. sind qualitativ konstant.
  • 39,4% (13)
  • Die e.M. verbreiten oft bewußt Unwahrheiten. Die Motivation dahinter ist mehrheitlich politisch.
  • 36,4% (12)
  • Die e.M. verbreiten oft bewußt Unwahrheiten. Die Motivation dahinter ist mehrheitlich nicht politisch.
  • 18,2% (6)
  • Die e.M. verbreiten oft unbewußt Unwahrheiten.
  • 6,1% (2)
  • Die e.M. verbreiten selten bis gar nicht Unwahrheiten.
  • 0%
  • Die Auswahl und Darstellung der Information sind oft politisch motiviert und stark beeinflussend.
  • 81,8% (27)
  • Die Auswahl und Darstellung der Information sind überwiegend neutral und sachlich.
  • 3,0% (1)
  • Ich ziehe alternative Medien den e.M. vor.
  • 6,1% (2)
  • Ich nutze alternative Medien und die e.M. gleichermaßen.
  • 12,1% (4)
  • Ich ziehe die e.M. alternativen Medien vor.
  • 12,1% (4)
Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#16
stinkytoastAlleine wenn man sich den Schulzhype der vergangenen Wochen angeschaut hat, bleibt einem ja garnicht die Möglichkeit etwas anderes anzuklicken.
Das sind halt Newswellen. Solange darüber geredet wird, muß darüber geschrieben werden, um noch ein Stück vom Klicks-Kuchen abzubekommen, bevor das Thema wieder abflaut.
Solche Effekte begünstigen natürlich solche Geschehnisse wie den Fall "Pewdiepie".
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Avatar: Vincent Law#17

Im Falle Pewdiepie war ich recht erstaunt. Vielleicht habe ich ja die SZ und FAZ Artikel übersehen, aber die ZEIT-Artikel waren doch recht ausgewogen. Dort wurde weder einseitig an den Pranger gestellt, noch stark verteidigt. Es wurde eher eine vergleichende Sphäre (Böhmermann, JuliensBlog) aufgemacht um aufzuzeigen, ab wann scheinbar eine Grenzübertretung stattfindet.

 

Generell scheint meine persönliche Einschätzung mit der von Thetos gezeigten Grafik ähnlich zu sein. Die ZEIT und FAZ geben meist ein ganz gutes Bild. Bei der ZEIT muss man nur enorm aufpassen, wer das geschrieben hat. Witzigerweise kann man dann auch beobachten, wie Thomas Fischer in der ZEIT die 10-vor-8-Kolumne auseinanderreißt, oder etwa Harald Martensteins Kolumne in der selben Stunde mit einem Artikel online geht, der der Sache vollkommen widerspricht. Mit der Kinderversion "Ze.tt" hat nun leider auch die Zeit ein Click-Bait Universum aufgebaut. Wenigstens bleiben sie so fair und setzen die Müll-Artikel auf eine andere Seite, sodass man den Schund gar nicht erst anklicken muss.


Generell muss man aber bei jedem Medienkonsum darauf achten, was eben die Prägung ist. Wenn die SZ gelesen wird, muss man sich darüber im klaren sein, dass man von links-liberalen Idealisten liest. Bei der FAZ von Wirtschaftsnahen. Beim Fokus oder Bild, dass man Abfall liest. Und bei der Tagesschau oder beim Heute-Journal, dass die Darstellung immer, absolut immer, verkürzt ist.

 

Sofern man nun die ganzen Click-Bait-Artikel miteinrechnet kommt man nun natürlich dazu zu sagen, dass die Qualität insgesamt schlechter geworden ist. Selbst die NY-Times hat schon letztes Jahr mal Kochrezepte gebracht. Aber das muss man sich ja nicht geben. Wenn ich mir bspw. die Artikel der Washington Post anschaue, sehe ich die deutsche Medienlandschaft noch recht gerne. Mit ZEIT und FAZ können der Guardian und die NY-Times natürlich sehr gut konkurrieren, wenn sie nicht nochmal besser sind.

 

Nicht zu leugnen ist natürlich, dass wenn man außerhalb vom Thema "Politik" was lesen will, verschiedene Branchen-Zeitungen/Zeitschriften immer besser sind, d.h. der Sache gerechter werden, weil mehr Sachverstand. Witzigerweise ist das gestern sogar bei Spektrum der Wissenschaft vorgekommen. Heise hatte schon vor 3-4 Tagen über die Veröffentlichten Ergebnisse des KI-Verhaltens von DeepMind berichtet; deutlich klarer und besser geschrieben als der Spektrumartikel von gestern.

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Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#18
Übrigens fand ich es auch gut, daß erst so spät über den Vorfall Köln berichtet wurde. Davor gab es eigentlich kaum offizielle Informationen und man hätte sich wieder in spekulativem live-Journalismus verfangen. Genau das wird aber oft kritisiert: Mangelnde Prüfung von Fakten sowie Echtzeit-Sensationsgeilheit gepaart mit einem Haufen Spekulation. Wenn man schon investigativen Journalismus mit Faktenprüfung haben will, sollte man auch warten können, bis überhaupt genug über einen (angeblichen) Vorfall bekannt ist. Im Falle Gina-Lisa wurde der Angeklagte ja schon medial gelyncht, bevor überhaupt ein Urteil gefällt worden war. Da hagelte es Kritik. Warum man nun im Falle Köln die Standards umkehrt, ist mir unklar.
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Avatar: 凹#19
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Avatar: クロキュー#20
Scheint derzeit eine Aktion #CNNLeaks zu laufen~
Die ein, zwei Videos, die ich bisher gesehen habe, waren aber noch nicht soooooooooooooo der heiße Scheiß, wobei dort schon einige, harte Dinge gesagt worden. Aber das zeigt so die gelebte Doppelmoral. ^^

Na ja, mal sehen, was draus wird. Wäre ja cool, wenn da so richtig heißer Scheiß rauskommt.
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Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#21


Fand ich schon etwas ironisch, daß Al Jazeera so ein Video veröffentlicht. Aber okay.


Beitrag wurde zuletzt am 04.03.2017 11:37 geändert.
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Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#22
Das Perverse ist ja, daß insbesondere die reflexhaften "Lügenpresse"-Rufer sich genauso in einer Filterblase befinden, nur eben in einer anderen als der unkritische Mainstream-Medien-Konsument. Zwar beobachtet man hierzulande weniger Korporatismus und Machtspiele rechter Kanäle als in den USA, da die entsprechenden politischen Kräfte noch nicht an der Macht beteiligt sind, aber die Filter der Feindbilder und Quellendiskreditierung sind bereits völlig intakt.
Das Problem, was ich mit dem Konzept der "kulturellen Hegemonie" habe (zumindest aufs kurze Hineinlesen, sollte mich damit mal länger befassen), ist, daß es von einem gesamtgesellschaftlichen Konsens ausgeht. Im Zeitalter des Internets ist es nun jedoch so, daß es für Einzelne immer leichter wird, sich eigene Echokammern zuzulegen. Nicht umsonst ist Europa politische gespalten wie schon lange nicht mehr. Ich denke, daß bei solcher Pluralität mehrer nebeneinander herexistierender Echokammern kulturelle Hegemonie nicht mehr wirklich greift. Aber korrigiere mich gerne, wenn ich falsch liege, wie gesagt, ich habe es mir nur kurz angelesen.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#23
Nicht nur "die Medien" sind voreingenommen, Menschen allgemein sind es. Das kann jeder an sich selbst prüfen: je stärker ein Thema einem am Herzen liegt, desto eher neigt man zu einer gewissen Einseitigkeit. Natürlich gibt es Unterschiede, die eine Einseitigkeit ist schlimmer als die andere, aber grundsätzlich sollte man es den Medien nicht zu sehr verübeln, dass sie nicht wirklich neutral sind. Neutral sein ist ziemlich schwierig, was auch wieder jeder an sich selbst erkennen kann, wenn er mal über ein kontroverses Thema diskutiert. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es für einen Menschen gar nicht möglich ist, die "Wahrheit" zu erfassen, man kann höchstens eine Idee von ihr haben.

Außerdem kommt noch hinzu, dass Zeitungen usw. eine feste Klientel haben, die erwartet, dass sich Artikel nicht zu sehr von ihrer Ideologie entfernt. Es wird also ein Stück weit das geschrieben, was die Leser lesen wollen bzw. glaubt die Zeitung zumindest, dass die Leser es so lesen wollen.

Last but not least sind Worte natürlich immer interpretationsbedürftig. Man kann in einem Artikel also auch Intentionen erkennen, die der Autor nie gehabt hat.

Fazit: Medien sind genauso neutral wie jeder einzelne Mensch und das war schon immer so und wird sich auch nie ändern. Es sei denn, die Artikel werden mal von Robotern geschrieben. ;)
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Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#24
KelvenFazit: Medien sind genauso neutral wie jeder einzelne Mensch und das war schon immer so und wird sich auch nie ändern.
Ich finde, daß so ein Fazit die Komplexität des Ganzen ziemlich wegbügelt und die Verhältnisse zu stark vereinfacht. Damit ignoriert man quasi völlig, daß Medienunternehmen in erster Linie profitorientiert wirtschaften und sich daraus von den Ertragsmodellen abhängige Verhaltensweisen ergeben. (Und diese ändern sich.) Die Meinungsbildung des Konsumenten hingegen ist nicht finanziell motiviert und folgt daher anderen Gesetzen wie ideologischer Voreingenommenheit und confirmation bias. (Klar spielen diese auf individueller journalistischer Ebene ebenfalls eine Rolle, doch in erster Linie muß ein Journalist den Erwartungen seines Medienunternehmens gerecht werden, also profitorientiert handeln.) 
Zum Anderen ignoriert eine solche Banalisierung die Tatsache, daß - insbesondere politische - Institutionen ein starkes Interesse daran haben, die Medienberichterstattung in ihrem Sinne zu beeinflussen, sei es durch Netzwerke, Psychologie oder Gesetze. Trivialerweise ist dieses Interesse gegenüber Journalisten aufgrund ihres Einflusses deutlich größer als gegenüber Ottonormalbürger.

Edit möchte noch etwas loswerden:
Metacommunication about Media ManipulationTreating the press as a political institution is a new theoretical approach in political communication research (Owen 1999). Its main thesis is that the news media fulfill a pivotal political role and are as much a part of the process of governing as are political parties and interest groups—and should therefore be studied and, ultimately, treated as such. A simplified version of the complex argument (cf. Cook 1998) goes as follows: news media are not independent, disengaged bystanders who just chronicle political and governmental affairs as complete outsiders but are, in fact, a political institution. Political because they facilitate communication between the three constitutional branches (executive, legislative, judiciary) and foster “government by publicity” in their role as liaison between governmental actors and citizens.Today,state leaders,members of parliament, and other government officials have all adopted media strategies, and thereby they allowed journalistic norms to influence the process of governance. Press relations cannot be separated anymore from policymaking. According to Cook (1998), “Media strategies become increasingly useful means for political actors to pursue governance—and become an increasing focus of their attention and activities—as the disjuncture between the power of those [political] actors and the expectations placed on them [by the public] grows” (p. 118). The theoretical point is how deeply journalism is implicated in the normal process of governance. The contemporary emphasis on political public relations and spin control reflects the intertwining of journalism with politics particularly well: statecraft and stagecraft go hand in hand. It is important to point out, however, that the media are no weak-willed tool of the powerful. They sometimes use their publications and broadcasts in an active and unified fashion to shape political discourse to their own purposes and to pursue policy objectives on their own (Page 1996a:20; 1996b:116).
Beitrag wurde zuletzt am 05.03.2017 16:58 geändert.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#25
Ich möchte die Diskussion auch nicht abwürgen, sondern nur allen in ihrem Vertrauen besonders Erschütterten sagen: Erwartet nicht, dass Medien neutral sind, denn niemand kann neutral sein, und erwartet nicht, dass die Medien die Wahrheit sagen, weil es keine objektive Wahrheit gibt.

Trotzdem kann (und sollte) man die Frage stellen: Ab wann ist die Parteilichkeit/Einflussnahme der Medien verwerflich?
Beitrag wurde zuletzt am 06.03.2017 14:29 geändert.
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Avatar: クロキュー#26
Völlig Neutralität kann man nicht erwarten, das ist sicherlich richtig so. Aber ich will keine Nachrichten haben, die ständig Position zu Themen einnimmt, ohne dass sich der Leser neutral selbst eine Meinung über das Thema bilden kann. Ich will in meinen Nachrichten keine Meinungen, sondern Inhalt, und aus diesem Inhalt sollte man sich dann seine Meinung bilden können.

Es ist schön, wenn 'ne Zeitung 'ne Meinung 'ner Partei gegenüber hat oder derer affin ist, aber sobald Artikel wegen dieser Affinität gefärbt werden und nicht mehr wahrheitsgetreu berichtet wird, ist das zu viel. Und es ist auch unangebracht, wenn Zeitungen Propaganda für Parteien im Wahlkampf machen, oder auch unbewusst/bewusst politische Propaganda betreiben.

Medien/Journalisten haben eine Verantwortung, die sie nicht missbrauchen sollten. Die Verantwortung ist es, uns Nachrichten aufzubereiten, um uns über die Geschehnisse auf der Welt wahrheitsgetreu zu informieren, woraus wir uns dann unser Bild machen können.
Beitrag wurde zuletzt am 06.03.2017 14:34 geändert.
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Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#27
Verwerflich ist so ein moralisierendes Wort. Ich würde es eher als suboptimal bezeichnen. Inwiefern der Zustand der Medien im bestehenden System verbessert werden kann, ist fraglich. Denn solange es eine Nachfrage nach bestimmten Kanälen gibt, wird der Markt auch für das entsprechende Angebot sorgen.
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Avatar: ballet de la nuitThemenstarter#28
Der 2. und 4. Filter lassen grüßen.



Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 21:34 geändert.
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Avatar: SkyFief
V.I.P.
#29
Quelle Das Thema "Flüchtlingskrise" sei vor allem aus der Perspektive von Politikern beschrieben worden. Andere Beteiligte, die die unmittelbaren Auswirkungen der Krise im Alltag bewältigen, erschienen so unwichtig.
Quelle Dabei sei zudem vorwiegend über die Regierungsparteien berichtet und deren Positionen zum Teil unkritisch übernommen worden. Die Opposition sei unterrepräsentiert gewesen.
Quelle In rund der Hälfte der Berichterstattung sei der journalistische Qualitätsgrundsatz der Neutralität und Sachlichkeit nicht eingehalten, sondern wertend und urteilend formuliert worden. Meinungsbeiträge wie Kommentare seien in der Überzahl gewesen, Interviews dagegen kaum zu finden. Außerdem sei aus den Texten oft eine "persönliche Nähe, auch Vertrautheit zur politischen Elite" herauszulesen.
Quelle Sorgen und Ängste der Bevölkerung seien in der Berichterstattung zu kurz gekommen. "Kaum ein Kommentar", so die Autoren "versuchte eine Differenzierung zwischen Rechtsradikalen, politisch Verunsicherten und besorgten, sich ausgegrenzt fühlenden Bürgern. So dienten die Kommentare grosso modo nicht dem Ziel, verschiedene Grundhaltungen zu erörtern, sondern dem, der eigenen Überzeugung bzw. der regierungspolitischen Sicht Nachdruck zu verleihen."
Quelle Rund um den Begriff "Willkommenskultur" habe sich in der Berichterstattung eine Art "moralisch intonierte Verpflichtungsnorm" entwickelt, also ein positiv besetztes Leitbild. Bedenkenträger und Skeptiker seien zu kurz gekommen.

Gut das ja jetzt alles wieder in Ordnung ist. hah
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