Shreider

Vor Jahren musste er auf der Flucht in den Westen seine Frau zurücklassen. Weil sie dort schwanger war, sah sie selbst ein, dass es besser für ihn war, wenn er sie bei der Flucht nicht mitnehmen würde, da sie die Strapazen der Reise nicht durchstehen würde; er konnte sich nur für eine Begleitschaft entscheiden. Aus diesem Grund floh er zusammen mit Teresa, denn sie beide waren Computer-Entwickler, die ohne den anderen nicht arbeiten konnten. Schweren Herzens verließ er seine Frau und das Kind in ihrem Bauch im Osten, aber mit dem Versprechen, sie eines Tages zu sich zu holen.

Daraus wurde jedoch nie etwas und nicht allzu lange später wurde ihm dann gesagt, dass sie beide verstarben. Lange Zeit konnte er damit nicht umgehen und er litt sehr darunter, doch nachdem er ein Bild sah, auf dem Louise abgebildet war, auf dem sie auch das Kind aus ihrem Bauch in den Armen hielt, war ihm klar, dass er belogen wurde. Nach den Jahren, in denen er glaubte, dass seine Frau und Kind tot seien, heiratete er Teresa und hat auch ein Kind mit ihr. Das Familienglück scheint perfekt, doch hat er seine Familie nie vergessen, bei dem Gedanken an sie und vor allem bei dem Gedanken, all die Jahre nicht an deren Seite gewesen zu sein, schmerzt seine ihn sehr.

Es verging kein Tag, an dem er nicht an seine Familie denken konnte und alleine der Gedanke, die beiden im Stich gelassen zu haben, sorgt für Gewissensbisse.

Quelle: www.anisearch.de/character/24616