Shaolan

小狼

Informationen

Beschreibung

Die Archäologie war immer einer der wichtigsten Bestandteile im noch jungen Leben von Shaolan und auch heute noch ist die Suche nach altertümlichen Schätzen und die Wahrheit in der Vergangenheit eines seiner größten Interessensgebiete. Er ist so interessiert an der Vergangenheit, Geschichten aus ferner Zeit, alten Büchern und Gegenständen, dass er sich oftmals total in ihnen verliert und nahezu alles in seinem Umfeld ausblendet, bis er sich satt gesehen hat bzw. alles wichtige in Erfahrung bringen konnte. Seitdem Shaolan im Kindesalter verwahrlost und allein mitten auf den Straßen von Clow Country (玖楼国, くろうこく) vom Archäologen Fujikata aufgefunden wurde, lebten die beiden gemeinsam und Fujikata adoptierte den verschlossenen und extrem verwirrten Jungen. Nichts über seine Vergangenheit wissend, isolierte sich Shaolan so enorm von seinem Umfeld, dass er nahezu niemand an sich heran ließ. Erst die Begegnung mit der warmherzigen, offenen und unheimlich freundlichen Prinzessin Sakura, die mit ihrer bezaubernden Art wohl jedem Menschen ein Lächeln entlocken könnte, brach den Schutzpanzer um Shaolans Herz und ließ ihn zu dem jungen Mann werden, der er heute ist.

Wie unglaublich wichtig ihm seine Freundschaft zu Sakura ist, lässt sich kaum in Worte fassen. Jedes Mal, wenn Shaolan von einer langen Reise durch die vielen Länder um Clow Country zurückkehrt, erwartet ihn die liebenswerte Prinzessin Sakura schon sehnlichst und überhäuft ihn gerade zu mit freundschaftlichen Gesten, die Shaolan, aufgrund ihres Standesunterschiedes, immer in große Verlegenheit bringen. Shaolan und Sakura führen dann immer sehr lange und intensive Gespräche. Er erzählt ihr von seinen atemberaubenden Abenteuern in den fremden Ländern, während Sakura gespannt und aufmerksam zuhört. Dass zwischen den beiden jugendlichen Teenagern sich damit schon seit geraumer Zeit ein weitaus tieferes und wichtigeres Band entwickelt hat, das weit über eine Freundschaft hinaus geht, wissen wohl beide, doch hat noch keiner von ihnen den Mut gefasst, das dem anderen auch so zu sagen und seine Zuneigung zu gestehen.

Was nun, nach seiner neuesten Reise, Shaolan in seiner Heimat erwartet, hätte er wohl nicht für möglich gehalten. Eines Nachts wird Sakura wie in Trance zu den großen Ruinen vor der königlichen Stadt gerufen und in ein gleißendes Licht hineingesogen, aus dem sie Shaolan in letzter Sekunde noch retten kann. Doch kurz darauf wird Shaolan Zeuge wie ein Teil von Sakura, die leuchtenden Schwingen hinter ihrem Rücken, in tausend Teile zerbrechen und in alle Winde zerstreut werden, ehe sie ohnmächtig in seine Arme fällt. Die Diagnose für Sakuras Zustand durch den hohen Priester Yukito Tsukishiro fällt rasch aus: Sakuras Seele ist aufgespalten und über die unzähligen Dimensionen verschiedener Universen verteilt worden. Möchte Shaolan seine geliebte Sakura retten, so muss er sich auf zur »Hexe der Dimensionen« Yuuko Ichihara machen, denn nur sie kann ihm dabei helfen, die verstreuten Teile von Sakuras Seele wiederzufinden und zu ihr zurückzuführen. Shaolan lässt sich von seinem Entschluss, Sakura um jeden Preis zu retten, selbst wenn er dafür das wichtigste in seinem Leben aufgeben muss, durch nichts und niemanden abbringen. Der Verlust von Sakuras Erinnerungen geht ihm unglaublich nahe, weswegen er nur umso energischer und zielstrebiger nach ihren verlorenen Federn sucht, ja selbst wenn es bedeuten sollte, dass er auf seiner Reise an der Seite von Samurai Kurogane, Magier Fye de Flourite, Wollknäuel Mokona Modoki und seiner Sakura selbst zu Schaden kommt.

Hierfür stehen Shaolan aber sehr effektive Mittel zur Verfügung. Trotz seiner 14 Jahre ist Shaolan schon ein überaus verantwortungs- und pflichtbewusster, erwachsener und willensstarker junger Mann, der darüberhinaus entscheidungsstark, zielgerichtet und selbstsicher ist. Doch vor allem seine weitreichenden Kampferfahrungen, die er durch das gemeinsame Training mit seinem Meister Seishirou, und das viele Reisen mit seinem Vater, gesammelt hat, machen ihn so selbstbewusst. Shaolan verfügt über eine geradezu abnorme Körperbeherrschung und eine virtuose Athletik. Er ist schnell, wendig und treffsicher, insbesondere in Anbetracht seiner starken Tritttechniken, um die seine gesamte Kampftechnik fokussiert ist. Shaolan schafft es dadurch immer wieder seine Gegner durch waghalsige Manöver, hohe Sprünge und überraschende Tritte zu verblüffen und weist selbst bewaffneten oder körperlich überlegenen Feinden mit seiner Schnelligkeit und seinem Einfallsreichtum ihre Grenzen auf. Im weiteren Verlauf sieht aber auch er ein, dass er nicht ewig mit der waffenlosen Kampfkunst auskommen kann, weswegen er seinen mitreisenden Gefährten und erfahrenen Samurai Kurogane um die Einweisung in die Schwertkampfkunst bittet. Zu Beginn zeigt sich Shaolan natürlich im Umgang mit seinem später erlangten Schwert Hien (緋炎, ひえん, eng. Scarlet Flame) etwas unsicher und unbeholfen, doch dank der genauen Anweisungen durch seinen Lehrer Kurogane wird Shaolan schnell sehr viel besser und verfügt damit nun über ein weiteres Mittel Sakura auf der gefährlichen Reise durch die Dimensionen zu beschützen.

Als letzten Punkt könnte man wohl noch ein wenig Shaolans Gerechtigkeitssinn hervorheben. Shaolan würde niemals eine Person zu unrecht beschuldigen. Er ist immer auf der Suche nach allen möglichen Fakten, um die echte Wahrheit hinter den Geschehnissen zu erkennen. Sein Urteilsvermögen beruht damit ausschließlich auf Tatsachen, die er logisch und schlüssig begründen kann. Letztlich ist Shaolan ein exzellenter Taucher, sowie Schwimmer und hat am gleichen Tag wie Prinzessin Sakura, dem ersten April, Geburtstag, welcher von ihr überhaupt erst darauf festgelegt wurde, da sich Shaolan ja nicht an seine Vergangenheit erinnern kann und gar nicht weiß, wann er in Wahrheit Geburtstag hat.

Shaolans »rechtes Auge«
Der weitere Text enthält weitreichende Spoiler! Es wird nochmals ausdrücklichst davor gewarnt ab hier weiter zu lesen, wenn man die Geschichte von Tsubasa Chronicle nicht kennt.

Shaolan hat aus einem ganz bestimmten Grund das Training bei Seishirou begonnen: Er ist nämlich auf seinem rechten Auge gänzlich blind. Dadurch bedingt hat Shaolan natürlich Probleme beim räumlichen Sehen und kann Entfernungen oftmals nicht richtig einschätzen. Ihm fällt es deswegen leichter weit entfernte Objekte anzuvisieren, weswegen er auch ausschließlich nur mit Tritten kämpft, da die Reichweite seiner Beine natürlich größer ist, als die seiner Arme. Weiterhin bringt diese Blindheit eine weitere Schwäche in Shaolans Kampfstil hervor. Seine Reaktionen sind auf der rechten Seite deswegen natürlich etwas verzögert, so dass er später auf Angriffe oder Attacken, die von rechts kommen, reagiert. Er kompensiert diesen Nachteil aber durch seinen hervorragenden Instinkt und ahnt sozusagen Angriffe von rechts voraus. Dadurch entsteht aber auch ein gewisses Ungleichgewicht zwischen seinen beiden Körperhälfen, das ihm insbesondere im Schwertkampf zum Verhängnis werden kann, wie Kurogane ihm immer wieder nahelegt.

Woher diese einseitige Blindheit stammt ist aber eine weitaus kompliziertere und längere Geschichte. Shaolan wird oftmals geplagt von Alpträumen, in denen er sich selbst sieht, wie er in einer Art Gefängnis sitzt und sich befreien will. Wie nah diese Alpträume der Realität sind, ahnt der junge Archäologe aber nicht. Shaolan, den man wohl besser als »Shaolan Klon« bezeichnen könnte, ist eine vom Magier Fei Wong Reed künstlich erschaffene Kopie des echten Shaolan Li, den dieser seit unzähligen Jahren in einem magischen Gefängnis gefangen hält. Kurz bevor Fei Wong den Klonprozess des damals noch sehr jungen Shaolan Li beenden konnte, übergab der echte Shaolan sein rechtes Auge an seinen Klon und damit die Hälfte seiner Seele und seiner magischen Kräfte. Fortan konnte Shaolan Li, also der echte Shaolan, die Erlebnisse und Erfahrungen seines Klones durch dessen rechtes Auge sehen, während er sich in Gefangenschaft befand. Für welchen Zweck Shaolan erschaffen worden ist, was für Ziele Fei Wong Reed verfolgt und was für eine Rolle dabei Kimihiro Watanuki noch spielt, bleibt lange Zeit ein komplexes Mysterium.
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