Lilith

Lilith ist das Hausmädchen von Yuuri. Zwischen den beiden kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Jedes Mal, wenn Lilith Yuuri nur ein kleines bisschen necken möchte, glaubt Yuuri ihr aufs Wort, egal wie unglaubwürdig das Gesagte ist oder wie offensichtlich alles nur ein kleiner Spaß sein soll. Ihre Lieblingsfarbe ist grün. Sie findet diese Farbe sanft und freundlich.

Als Yuuri sie angesehen hat und sie fragte, ob er an ihr interessiert sei, meinte er, sie könne seine Gedanken lesen. Weil sie so gut bei ihrer Arbeit war, kam es Yuuri so vor, als hätte sie einen Zauber ausgesprochen. Er hielt sie deshalb für eine Magierin. Lilith spielte mit und meinte, sie sei aufgeflogen. Sie sagte spaßeshalber, sie habe Yuuri mit ihren Augen verzaubert, sodass er sich in sie verliebt habe. Yuuri erkannte nicht, dass Lilith nur Spaß gemacht hatte und glaubte ihr aufs Wort. Immerhin hatte er sie damals im Arbeitszimmer beim Rezitieren von »Zaubersprüchen« aus einem »Zauberbuch« erwischt.

Einmal dachte Yuuri, sie hätte etwas Verdächtiges in sein Essen gemischt. Er hatte nämlich gesehen, wie sie spät nachts etwas in der Küche gemacht hat. Zum Spaß meinte sie, sie habe einen Liebestrank hineingetan. Yuuri glaubte ihr wieder jedes Wort. Für ihn war es deshalb sonnenklar, warum ihm das Essen immer so gut schmeckt, warum er sie ständig anstarren muss und warum sein Herz rast, wenn sich ihre Augen treffen.

Beim nächsten Mal wollte er sich nicht von ihr täuschen lassen und gründlich untersuchen, weshalb ihr Essen so gut schmeckte. Deshalb bat er sie, ihm das Kochen beizubringen. Er dachte, es würde ein Geheimnis dahinterstecken, und diesem wollte er auf den Grund gehen. Yuuri meinte, ihr Essen würde besser schmecken als alles, was er bisher gegessen hat. Er sagte, ihre Gerichte bis an sein Lebensende essen zu wollen. Dafür wollte er sie sogar am liebsten zur Frau nehmen! Lilith wurde rot. Obwohl sie ihm beim Kochen half, schmeckte das Essen irgendwie anders. Lilith meinte, die »Geheimzutat«, die sie immer in großen Mengen ins Essen hineingibt, würde fehlen: die Liebe, die sie für ihn empfindet. Yuuri erkannte, dass es an ihrer Liebe lag, dass nicht nur das Essen immer so gut schmeckte, sondern dass auch das Anwesen so sehr strahlte und seine Kleidung immer so schnell repariert war.

Weil Lilith so viel über ihn wusste und sie sich wieder einmal ganz »verdächtig« benahm, dachte er, sie wolle etwas mit seinen privaten Informationen anstellen. Er spielte mit dem Gedanken, dass sie ihn an den Pranger stellen oder seine Informationen an eine Untergrundorganisation verkaufen wollte. Er stellte dann selbst Nachforschungen über sie an und lernte dadurch, dass ihr Name »Lilith« war. Ein sehr verdächtiger Name seiner Meinung nach.

Einmal dachte Yuuri, sie wolle ihn mit Geschenken gefügig machen, da sie ihm die neueste Spielekonsole geschenkt hat und ihm die zusammengeflickten Klamotten wie neu vorkamen. Lilith spielte wieder mit und meinte, sie wolle dafür sorgen, dass er bald ihr gehört. Yuuri jedoch meinte, sie sei so anziehend, dass sie es gar nicht nötig habe, ihn mit Geschenken zu ködern. Er sagte zu ihr, dass sie ihn nicht unterschätzen solle und dass sie es sei, die ihm bald gehöre.

Als Lilith ein Foto von Yuuri fallen ließ und dieser es aufhob, meinte sie, sie habe das Foto gemacht, um ihn immer ansehen zu können. Als Yuuri meinte, sie solle ihn direkt ansehen, wurde sie rot. Yuuri glaubte beim Foto an ein Fluchritual.

Yuuri fragte sich, wann Lilith eigentlich schläft. Sie arbeitet, noch bevor er aufsteht, und auch nachdem er zu Bett gegangen ist, arbeitet sie noch. Yuuri fand das verdächtig. Er dachte, sie würde etwas anstellen, wenn er schläft. In Wirklichkeit jedoch sieht sie sich immer sein schlafendes Gesicht an, bevor sie selbst schlafen geht.

Weil Lilith einmal etwas länger einkaufen war, dachte er, sie habe ihn mit einem Fluch belegt, der ihn traurig macht, wenn sie nicht da ist. Bevor sie bei ihm zu arbeiten angefangen hat, war das nämlich nicht so. Selbst als das Anwesen leer und dunkel war und er niemanden um sich herum hatte, ging es ihm gut. Doch nun fühlte er sich einsam, allein und unsicher ohne sie. Er machte sich Sorgen darüber, dass sie vielleicht gar nicht mehr zurückkommt. Er dachte häufiger an sie als sonst. Belegt mit einem solch grausamen Fluch, könne er gar nicht mehr ohne sie leben. Lilith musste ihm versprechen, das Haus nicht mehr zu verlassen, ohne ihm vorher Bescheid zu geben.

Lilith ist in Yuuris Anwesen gekommen, weil sie möchte, dass er körperlich und geistig gesund aufwächst. Doch er misstraute ihr immer. Sie glaubt, dass sie einen negativen Einfluss auf ihn hat, wenn sie so weitermacht wie bisher. Sie nahm sich deshalb vor, ihm etwas näherzukommen. Das hatte jedoch zur Folge, dass Yuuri sich beobachtet fühlte. Er dachte, sie suche nach seiner Schwachstelle. Um ihm näherzukommen, hatte sie eine weitere Idee: mit ihm zu spielen. Sie meinte, das würde sicherlich viel Spaß machen. Yuuri jedoch meinte, er habe bereits viel Spaß, seit sie in sein Anwesen gekommen ist.

Als sie Yuuri fragte, ob es nicht langweilig sei, sie immer anzusehen, meinte er, er würde sich nicht langweilen, egal, was sie tut und von wo aus er sie ansieht. Er könnte ihr stundenlang zusehen. Er möchte sie sein ganzes Leben lang ansehen.

Einerseits möchte sie, dass Yuuri ihr so bald wie möglich vertraut. Andererseits meint sie, es sei besser, wenn er sie noch für eine Weile für verdächtig hält.

Eines Tages wurde sie von ihrem früheren Arbeitgeber kontaktiert. Sie musste wieder zurückkehren. Sie verabschiedete sich von Yuuri und sagte ihm, es sei der letzte Tag, an dem sie miteinander reden. Sie hatte gehofft, es würde noch etwas länger dauern, bis sie gefunden wird. Als Yuuri ihr jedoch zu verstehen gab, wie wichtig sie für ihn war, warf sie den Brief weg.

Quelle: www.anisearch.de/character/109998