Junger Herr

In seiner Kindheit wurde auf dem jungen Herrn von einer unbekannten Hexe der Fluch gelegt, alles zu töten, was er berührt. Seine Mutter Gerbera konnte deshalb nicht mehr unter demselben Dach wie er leben. Aus Angst wurde er von ihr in eine Villa im Wald geschickt. Seitdem hat er seine Familie nicht mehr gesehen. Er wünscht sich, den Fluch zu brechen und wieder nach Hause zurückkehren zu können. Er hält sich jedoch für einen verlorenen Fall, weil er es nach all den Jahren noch immer nicht geschafft hat, den Fluch zu brechen. Er fragt sich, weshalb die Hexe ihn mit diesem Fluch belegt hat, denn dafür gibt es keinen ersichtlichen Grund.

Sein Fluch unterliegt gewissen Regeln. Jeder Organismus, den er berührt, stirbt – selbst dann, wenn er Kleidung über seiner Haut trägt. Weil er schon immer äußerst vorsichtig war, hat er noch keine Menschenseele auf dem Gewissen. Er hat jedoch schon öfters unabsichtlich das Leben von kleinen Tieren genommen. Seit er ganz alleine wohnt, hat er gelernt, was sicher ist und was nicht. Lebewesen können ihm sehr nahe kommen, solange sie keinen direkten Körperkontakt herstellen. Wenn seine Kleidung dick genug ist, können sie ihn berühren. Er selbst kann ohne Gefahr die Kleidung anderer Menschen berühren. Objekte, mit denen er in Kontakt gekommen ist, können ebenfalls gefahrlos berührt werden. Sein Schweiß und sein Speichel sind ungefährlich.

Der junge Herr lebt jedoch nicht alleine in der Villa. Von Beginn an hatte er den Butler Rob an seiner Seite, und das Dienstmädchen Alice kam vor zwei Jahren zu ihm. Alice verdreht ihm ständig den Kopf, indem sie mehr Haut zeigt, als sie eigentlich sollte. Ihm ist das immer so unangenehm, dass er einen knallroten Kopf bekommt. Er sagt ihr andauernd, dass sie damit aufhören soll, aber als sie das einmal wirklich tat, gab er zu, dass er ihre Flirtversuche mag. Die beiden sind offen ineinander verliebt. Der junge Herr macht auch gar kein Geheimnis daraus, dass er sie heiraten möchte, sobald er es geschafft hat, den Fluch zu brechen.

Seit Alice bei ihm ist, hat sich seine Stimmung verbessert. Wann auch immer sie nicht bei ihm ist, denkt er an Dinge, die ihm Unbehagen bereiten. So dachte er nach Philips Besuch, dass auch sie ihn hassen würde. Er hatte kein Selbstvertrauen und glaubte, nicht das Recht zu haben, sie zu lieben. Alice sagte ihm jedoch, dass sie mit ihm gemeinsam den Fluch brechen möchte. Der junge Herr setzte sich zum Ziel, ihr irgendwann einen Ring an ihren Finger zu stecken.

Obwohl es auf den ersten Blick wie eine kaltherzige Tat wirkt, ihn aus dem Haus geworfen zu haben, ist seine Mutter in Wahrheit sehr besorgt um ihn. Alice betraute sie mit bestimmten Aufgaben, z. B. dass er jeden Tag drei anständige Mahlzeiten bekommt. Essen gehört jedoch nicht zu den Dingen, die er gerne macht. Nachdem er als Kind verflucht wurde, gehörten die Mahlzeiten zu den schlimmsten Momenten des Tages. Er saß immer am anderen Ende des langen Tisches. Als Alice zu seinem Dienstmädchen wurde, fing er langsam an, etwas mehr zu essen.

Er mag es nicht, seinen Hut abzunehmen. Aufgrund seines lockigen Haares und der Ringe unter seinen Augen schämt er sich etwas für sein Aussehen. Mit dem Hut möchte er diese etwas verstecken. Alice ist da natürlich ganz anderer Meinung. Sie findet, er habe Haare, welche die Leute gerne um ihre Finger wickeln, mysteriöse Augen und zusätzlich noch Lippen, die man gerne küssen möchte.

Seine Passion und sein größtes Hobby ist das Spielen auf dem Piano. Das ist auch die einzige Sache, für die er in seiner Kindheit gelobt wurde. Für den Fall, dass er von seiner Familie verstoßen werden sollte, komponiert er regelmäßig seine eigenen Lieder, um damit seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können. Das Spielen auf dem Piano ist sein Traum und gleichzeitig seine einzige Hoffnung.



Quelle: www.anisearch.de/character/102638