Puh, glücklicherweise
hochgehangelt. Die letzte Staffel hat ja mit einem Cliffhanger geendet.
»
D« endet mit dieser letzten, der Final Stage. In vier Episoden erwartet den Zuseher ein einziges Rennen. (Warum hat man keinen Film daraus gemacht?!)
Project D vs.
Sidewinder. Oder aber auch:
Takumi vs.
Shinji Inui.
Der Hill Climb ist vorbei und
Keisuke hat gegen
Gou Houjou gewonnen. Die Fahrer sind auf einem Niveau, das durch alles Weltliche nicht erklärbar ist. Anscheinend haben sie während dem Rennen miteinander
kommuniziert – vielleicht waren ihre Seelen verbunden, vielleicht passierte das sogar durch ihre Autos. Man weiß es nicht. Man weiß nur, dass die Fähigkeiten dieser Fahrer für Normalsterbliche nicht begreifbar und zu erfassen sind. Dennoch bleibt man – bis auf ein paar
Illusionen – auch bei der letzten Staffel auf dem Boden und verschont den Zuseher mit Superkräften. So talentiert die Fahrer auch sein mögen, der Sieg hängt auch von Faktoren ab, auf welche die Fahrer nur wenig Einfluss haben, besonders wenn es um die Autos selbst geht. Das Mechanikerteam rund um
Ryousuke Takahashi macht hervorragende Arbeit, um die bestmöglichen Einstellungen für die bevorstehenden Rennen zu finden. Doch manche Fahrzeuge eignen sich auf gewissen Strecken oder bei gewissen Bedingungen einfach besser als andere. Auch kommt es darauf an, ob man Up- oder Downhill fährt – oder eine Mischung aus beidem. Ein Begriff, der häufig fällt, ist »Tire Management«. Wie lange kann man fahren, bevor die Reifen spürbar an Grip verlieren? Der Fahrer hat nur bedingt Einfluss darauf. Durch seinen Fahrstil kann er etwas Druck von den Reifen nehmen, doch auch äußere Faktoren spielen eine Rolle: Wie schwer ist das Auto? Hat es einen Vorderrad-, Hinterrad- oder Allradantrieb? Auf all diese Dinge wird geachtet. »Ganbare!« oder das Shounen-Jump-Motto »Friendship, Effort, Victory« alleine reicht nicht aus, um zu gewinnen.
Und wie sieht es nun mit den Autos der Fahrer aus? Es sind beides AE86er! Ein Battle Hachi-Roku vs. Hachi-Roku ist nichts Neues. Das gab es schon zwischen Takumi und
Wataru Akiyama. Die Bedingungen sind nur etwas anders. Der AE86 von Takumi ist ein 3-Türer, wohingegen jener von Shinji ein 2-Türer ist – wie man
hier unschwer erkennen kann. Beide Wagen haben ihre Vorzüge. So wird der 3-Türer bei gewöhnlichen
Rennstrecken präferiert, während der 2-Türer bei
Rallys punkten kann. In jenen Szenen, in denen die Kamera mal nicht die Autos verfolgt, bekommt man viele Informationen. Wer kann denn schon rund 100 Minuten zwei Autos beim Rennfahren zusehen?!
(Ich guck euch an, Formel-1-Fans!)Man sieht es bei »
D« nicht häufig, doch für den allerletzten Showdown hat man Takumis Rivalen eine
Vergangenheit spendiert. Takumi hat früh mit dem Auto fahren begonnen. Doch wenn man erfährt, wann Shinji begonnen hat, wird man dessen
Mutter wohl für verantwortungslos oder gar verrückt halten. Es wird nicht nur genau
erläutert, wie es dazu kam, dass Shinji ein so guter Fahrer wurde, sondern auch, welchen
Fahrstil er benutzt. Shinji mag Takumi in manchen Dingen zwar ähneln, doch er ist keine verbesserte Version von ihm. Er ist kein Takumi 2.0. Er besitzt eine ganz eigene Persönlichkeit mit allen Stärken und Schwächen, die man so als Individuum besitzt. Die Vorzeichen, dass Takumi das Rennen gewinnen kann, stehen schlecht. Das verlangt natürlich das Drama. Ein
schlechtes Omen folgt
dem nächsten. Dem Zuseher wird suggeriert, dass Takumi nicht gewinnen kann. Der Rennfahrgott hat es so vorherbestimmt. Sollte er gewinnen, wäre die Freude dann natürlich umso schöner – für seine Freunde als auch für den Zuseher.
Zwischen der letzten Episode der Fifth Stage und der ersten Folge der Final Stage liegt ziemlich genau ein Jahr. Den Zuseher hat man ganz schön auf die Folter gespannt für dieses letzte Rennen. Technisch hat man in diesem Jahr keine sichtbaren Veränderungen vorgenommen. Und auch musikalisch gibt weiterhin die Band
m.o.v.e mit ihrem Gute-Laune-Eurobeat den Ton an. Für das Ending der letzten Episode wurde das Opening der ersten Staffel verwendet, was dem Ganzen einen runden Abschluss verleiht. Ein geschickter
move sozusagen. Wenn man die ersten Noten von »
Rage Your Dream« vernimmt – und ich weiß ganz genau, dass jeder Zuseher das Lied wiedererkennt! –, darf man sich nicht schämen, sollten einem die Tränen kommen. Und wieder sind wir beim Thema:
Dream.
Slaughtertrip, Rezension zu »Initial D First Stage« Handlung:
Autorennen
Bei »
D« geht es um Autorennen – das ist die Handlung. »
D« ist aber so viel mehr. Es ist eine Reise, auf der man so einiges trifft: lächerliches Charakterdesign, veraltete Computerspiel-Animationen und Eurobeat beispielsweise. All das klingt nicht besonders positiv, doch es gehört zum Charakteristischen dieses Animes, der einen über 87 Episoden lang zu packen vermag, einfach dazu – ungefähr so wie ein kleiner Schönheitsmakel bei seinem Liebsten. Und diesen beginnt man auch irgendwann zu lieben …