„Space Runaway Ideon“ ist eine typische Tomino-Mecha-Serie, die sich vom Grundkonzept her so gut wie gar nicht von denen anderer Mecha-Animes aus der Feder von Tomino, allen voran Gundam 0079 bis ZZ, unterscheidet. Auch hier dient die Auseinandersetzung zweier sich ständig beharkender Gruppen als Grundpfeiler für eine Handlung die von Anfang bis Ende fast gänzlich von Space-Battles geprägt wird, welche mit einem Schema aufwarten das weder sonderlich abwechslungsreich ist noch in sonstiger Weise mit Kreativität glänzen kann. Man kann hier so ziemlich das gleiche bemängeln wie bei den Gundam-Serien aus den 80ern: Die Story verläuft dank ihrer Überfüllung mit langweiligen Scharmützeln, die am Ende ständig das gleiche Ergebnis aufweisen und somit einer Monotonie Vorschub leisten die jeglichen Anflug von Spannung im Keim erstickt, extrem behäbig und leidet obendrein an derart starker Twist- und Überraschungsarmut das es auf Dauer zu einer Zerreißprobe der Geduld des Zuschauers wird die Serie weiter zu verfolgen. Ebenfalls negativ fällt mangelnder Tiefgang in die Waagschale, welchen man bei einer Serie mit Krieg- und Konfliktthematik eigentlich erwarten könnte. Die Idee das Ganze mit einem Mythos um einen Mecha-Gott der unendliche Kraft besitzen soll und scheinbar von einer alten Generation erschaffen wurde anzureichern, klingt zuerst zwar interessant und schafft es sogar ein paar Fragen aufzuwerfen die dazu in der Lage sind zu tangieren, verkümmert aber immer mehr zu uninspirierendem Schmuckwerk neben den unzähligen Gefechten die einfach kein Ende nehmen wollen und schlussendlich das von Beginn an sowieso schon auf Sparflamme kochende Storygerüst gänzlich zum Einsturz bringen. Irgendwann hat mich der Ausgang der ganzen Geschichte einfach nicht mehr gekratzt. Leider gilt so ziemlich dasselbe auch für die Charaktere, deren Auftreten mich zu keinem Moment überzeugen konnte. Sie sind entwicklungstechnisch zu flach ausgefallen und bewegen sich auf emotionaler Ebene zu standardmäßig um in irgendeiner Weise dafür zu sorgen das man ihnen Sympathien entgegen bringt. Wie bei der Story gibt es auch hier kaum Überraschungen und nennenswerte Wendungen, die vom Hocker zu reißen im Stande sind. Kurz gesagt: Substantiell ist „Space Runaway Ideon“ ein Dünnbrettbohrer sondergleichen und selbst die wenigen Momente die etwas Tiefe aufblitzen lassen und nachdenklich stimmen sollen, weisen keine Botschaft oder Weisung an die menschliche Vernunft auf die nicht schon unzählige Male in anderen Serien mit Kriegsthematik vermittelt wurden. Für mich zumindest war hier nichts Neues dabei was mich hat aufhorchen lassen. Nimmt man dann noch die Action-Szenen hinzu, die dank den hoffnungslos veralterten Animationen heute nicht mehr dazu in der Lage sind groß zu unterhalten, dann kommt man bei „Space Runaway Ideon“ in der Summe auf einen Mecha-Anime der in so ziemlich allen Kategorien schon längst von der Zeit überholt wurde und am Ende nicht dazu in der Lage ist auch nur den kleinsten Eindruck zu hinterlassen. Dass die Serie damals aufgrund schlechter Quoten nach 39 Episoden abgebrochen wurde, überrascht mich in keiner Weise. Fazit: Meiner Meinung nach braucht man diesen Anime wirklich nicht gesehen zu haben, es sei denn man ist ein fanatischer Anhänger von Tominos Werken und auch sonst mit allem zufrieden solange nur ein überdimensionaler Mecha auftaucht und alles in die Luft jagt.
Animation
Die Animationsqualität von „Space Runaway Ideon“ entspricht dem Standard einer 80er-Produktion und ist demnach selbstverständlich nicht mit der Optik der Animes von heute zu vergleichen. Man bekommt hier die üblichen „Macken“ eines Oldies zu Gesicht, sprich krakelige Hintergrund- und Charakterzeichnungen von denen erstere in punkto Detailreichtum nur das Nötigste bieten und letztere kontinuierlich Unsäuberlichkeiten aufweisen. Hinzu kommen extrem hakelige Bewegungsabläufe die die Bewegungen der Charaktere in etlichen Szenen unfreiwillig komisch aussehen lassen. Ebenfalls keine Überraschung sind die häufigen, vor allem in den Action-Szenen, zur Geltung kommenden recycelten Szenen und Stills die vor einen mit Speedlines versehenden Hintergrund gepappt wurden. Dass die Action dadurch nicht gerade vom Hocker reißt braucht man wohl kaum erwähnen. In punkto Charakterdesign ist hier alles durch und durch Retro und geht mehr in eine realistische Richtung ohne übergroße Glubschaugen oder Brüste die fast aus allen Nähten platzen, wie bei gewissen anderen Mechas von heute. Spektakulär ist es aber nicht gerade und als besonders hübsch würde ich auch keine einzige Figur bezeichnen. Merkwürdig finde ich übrigens Cosmo, der mit seinem übergroßen, roten Afro irgendwie befremdlich aus der Reihe tanzt. Auch etwas das unfreiwillig für Belustigung sorgt. Zusammenfassen lässt sich sagen das die Optik völlig veraltert ist. Das die Serie zu 95 % aus Action-Szenen besteht und diese aufgrund dessen nicht (mehr) überzeugen können, wiegt da natürlich immens schwer.
Sound
Auch musikalisch bietet die Serie nur alte Schule. Das Opening ist typisch für einen Uralt-Mecha und es wird die Großartigkeit des Super-Mechas besungen. So geht es ständig „Speeeesu Rannawei Ideooon, Ideooohohoooon“ und es klingt kernig ohne Ende (schlimmer ist da nur noch das „Iiiideooooooooooon“ bei den Eyecatchern >_<“). Das Ending hingegen kann sich gut hören lassen und weist einen seichten, melancholischen Klang auf der schönen, säuselnden Frauengesang begleitet. Was die BGM betrifft so präsentiert sich diese überwiegend im klassischen Gewand: Trommeln die hohe Trompetenklänge und/oder Streicher begleiten, sind hier hauptsächlich zu hören. Natürlich darf auch dieses typische, dumpfe Bassgitarrengezupfe, im Zusammenspiel mit Schlagzeug bei dem die Snare am meisten beansprucht wird, nicht fehlen (ich kann’s nicht besser erklären, aber ich denke die Leute die schon viele Oldschool-Mechas gesehen haben wissen was ich meine ^^“). Die Stücke sind nicht schlecht und untermalen die Sci-Fi-Atmosphäre treffend, aber wirklich hitverdächtig ist hier nichts. Die Soundeffekte klingen auch veraltert und es gibt nur sehr wenig Abwechslung. So gibt es für Explosionen z.B. nur einen einzigen Ton der ständig verwendet wird. Von den Seiyuus kommen alles in allem „nur“ solide Sprecherleistungen. Kein Charakter sticht sonderlich spektakulär hervor und es gibt auch die ein oder andere Stimme die nicht nur nervig klingt sondern auch keine allzu gute schauspielerische Leistung abgibt (das betrifft vor allem Kashas Sprecherin *brrr*).
Story
Der Story ist Tomino-typisch: Eine Gruppe Menschen finden einen geheimnisvollen (Gattai-) Mecha und werden danach auch ruck zuck von feindlich gesinnten Aliens verfolgt, die den Mecha für sich haben wollen. Was dann folgt ist für Gundam-Kenner nichts Neues: Der Handlungsverlauf stellt sich so dar das KEINE EINZIGE Episode vergeht in der der Feind nicht versucht mit neuen Taktiken, neuen Waffen und in Massen ersetzbaren oberbefehlshabenden Kommandanten den Mecha zu besiegen, was natürlich jedes Mal nicht von Erfolg gekrönt ist. In der nächsten Episode geht das Spiel dann von vorne los usw. usw… Und das Ganze ist genauso monoton und ermüdend mit anzusehen wie es sich anhört. Es fehlt der Story einfach an allen Ecken und Enden an interessanten Twists die den Plot in eine neue Richtung lenken und ebenso abstinent ist die Substanz die nötig wäre um die Geschichte mit dem Tiefgang zu versehen, den sie schlussendlich haben könnte (Gundam SEED ist hier ein Paradebeispiel dafür wie man es richtig macht!). Potential ist durchaus vorhanden und man kann aus Krieg und Rassenkonflikten diesbezüglich sehr viel machen. Allerdings wird das hier über sehr weite Strecken gänzlich versäumt und selbst wenn man der Story die eine oder andere tiefschürfendere Botschaft nicht gänzlich absprechen kann, kann man am Ende einfach nicht sagen das man es hier mit etwas zu tun hat das großartig dazu in der Lage ist zum Nachdenken anzuregen und falls es doch etwas gibt ist es schon etliche Male da gewesen und kein bisschen inspirierend mehr. Das einzige was ab und zu aufhorchen lässt, ist das Geheimnis des Ideon und in welcher Verbindung er zu den Insassen des Solo Ships steht, was Ide überhaupt ist, wie es funktioniert und was es überhaupt vorhat. Leider muss man auf konkrete Antworten auf die aufgeworfenen Fragen viel zu lange warten, um genau zu sein bis kurz vor Ende der Serie, und bis dahin ist es mehr als nur gut möglich das man bereits sein gesamtes Interesse daran verloren hat. Ich meine jeder Mensch zerreißt irgendwann wenn man ihn zu lange auf die Folter spannt… Fazit: Hier ist alles viel zu leicht vorhersehbar und eintönig und das wenige Potential was hier und da aufblitzt wird leider kläglich verbraten. Besonders das indiskutable Ende ist in der Hinsicht ein Schlag ins Gesicht des Zuschauers.
Charaktere
Ähnlich wie bei Gundam 0079, besteht auch das Lager der „Weltraum-Flüchtlinge“ in „Space Runaway Ideon“ aus Menschen die so ziemlich allen Altersklassen angehören. Babys, Kleinkinder, Teenager und Erwachsene werden „zusammengepfercht“ und müssen gemeinsam etliche gefährliche Situationen überstehen, mit denen sie neue Erkenntnisse erlangen und mit denen sie wachsen. Das dies hier der Fall ist lässt sich sicher nicht abstreiten, allerdings kommen die Charaktere in diesem Fall nicht wirklich überzeugend rüber. Es gibt immer wieder Episoden die sich einem einzelnen Charakter widmen und ihn etwas durchmachen lassen, was ihn eigentlich nachhaltig für den Rest der Serie prägen müsste (z.B. das der männliche Hauptcharakter Cosmo (Genre-typischerweise) über kurz oder lang den Horror des Krieges hautnah erlebt und eine depressive Phase fällt). Jedoch scheint es in der nächsten Episode so als wäre diesbezüglich der Charakter-Reset-Knopf gedrückt worden und die jeweilige Figur verhält sich wieder so wie vorher als wäre nie etwas passiert. Dadurch werden die Charaktere nicht nur kaum mehr glaubwürdig in ihren Verhaltensweisen, sondern auch die eigentlich dramatische, kritische Situation in der sie sich befinden wird davon merklich abgeschwächt und kann dieses gewisse Gefühl der Beklemmung nicht überzeugend an den Zuschauer vermitteln. Darüber hinaus gibt es auch noch Figuren die überhaupt nichts Entscheidendes zur Gesamtsituation beitragen und zusätzlich extrem die Nerven strapazieren, sei es aufgrund ihres unausstehlichen Charakters oder ihres teils unlogischen und stupiden Verhaltens (Kasha und Sheryl sind da die besten Beispiele). Dann haben wir noch die unauffälligen Charaktere bei denen man sich entschließt sie noch mal kurz näher zu behandeln bevor sie dann wenige Minuten später für immer über den Jordan gehen, was in einem kläglichen Versuch mündet das Mitgefühl des Publikums für sie zu erregen. Es ist schon schade. Man hatte hier etliche Möglichkeiten, wirklich interessante und emotionsgeladene Beziehungen zu spinnen die sich aus der Situation der Solo-Ship-Insassen ergeben hätten können, aber alles scheitert hier an eklatanter Oberflächlichkeit die maßgebend daran Anteil hat das man sich irgendwann keinen Deut mehr um den Cast schert. Manche Ansätze sind gut, aber beim Ansatz bleibt es dann auch leider bis zum Ende der Serie. Noch ein paar Worte zu den Buff Clan-Membern (a.ka. die Feinde der Helden): Von Anfang bis Ende uninteressant und flach. Die Verheizung der Charaktere nimmt auf dieser Seite riesige Ausmaße an und jeder Oberbefehlshaber schwindet so schnell aus dem Leben und wird direkt von einem anderen ersetzt, das man nicht den geringsten Bezug aufbauen kann. Insgesamt gesehen gibt es für mich keinen einzigen Sympathieträger in dieser Kategorie, viel zu viele Beziehungs-Baustellen die niemals fertig gestellt werden und viel zu plumpe Versuche den Zuschauer emotional zu manipulieren.
Wert
Meiner Meinung nach ist „Space Runaway Ideon“ viel zu alt und gebrechlich und geht im heutigen Zeitalter hoffnungslos unter. Selbstredend ist der Re-Watch-Wert hier für meine Wenigkeit gleich null. Nur extreme Nostalgiker die das alte „Flair“ der Uralt-Mechas anhimmeln, dürften an dieser Serie noch ihren Spaß haben. Wer aber einen Mecha-Anime mit überzeugenden, dramatischen, emotionsgeladenen Charakteren sehen will der zusätzlich noch eine spannende und substanzreiche Story aufweist (und obendrein gut animierte Action beinhaltet), der guckt „Gundam SEED“ oder „Eureka Seven“!
Animation
Die Animationsqualität von „Space Runaway Ideon“ entspricht dem Standard einer 80er-Produktion und ist demnach selbstverständlich nicht mit der Optik der Animes von heute zu vergleichen. Man bekommt hier die üblichen „Macken“ eines Oldies zu Gesicht, sprich krakelige Hintergrund- und Charakterzeichnungen von denen erstere in punkto Detailreichtum nur das Nötigste bieten und letztere kontinuierlich Unsäuberlichkeiten aufweisen. Hinzu kommen extrem hakelige Bewegungsabläufe die die Bewegungen der Charaktere in etlichen Szenen unfreiwillig komisch aussehen lassen. Ebenfalls keine Überraschung sind die häufigen, vor allem in den Action-Szenen, zur Geltung kommenden recycelten Szenen und Stills die vor einen mit Speedlines versehenden Hintergrund gepappt wurden. Dass die Action dadurch nicht gerade vom Hocker reißt braucht man wohl kaum erwähnen. In punkto Charakterdesign ist hier alles durch und durch Retro und geht mehr in eine realistische Richtung ohne übergroße Glubschaugen oder Brüste die fast aus allen Nähten platzen, wie bei gewissen anderen Mechas von heute. Spektakulär ist es aber nicht gerade und als besonders hübsch würde ich auch keine einzige Figur bezeichnen. Merkwürdig finde ich übrigens Cosmo, der mit seinem übergroßen, roten Afro irgendwie befremdlich aus der Reihe tanzt. Auch etwas das unfreiwillig für Belustigung sorgt. Zusammenfassen lässt sich sagen das die Optik völlig veraltert ist. Das die Serie zu 95 % aus Action-Szenen besteht und diese aufgrund dessen nicht (mehr) überzeugen können, wiegt da natürlich immens schwer.
Sound
Auch musikalisch bietet die Serie nur alte Schule. Das Opening ist typisch für einen Uralt-Mecha und es wird die Großartigkeit des Super-Mechas besungen. So geht es ständig „Speeeesu Rannawei Ideooon, Ideooohohoooon“ und es klingt kernig ohne Ende (schlimmer ist da nur noch das „Iiiideooooooooooon“ bei den Eyecatchern >_<“). Das Ending hingegen kann sich gut hören lassen und weist einen seichten, melancholischen Klang auf der schönen, säuselnden Frauengesang begleitet. Was die BGM betrifft so präsentiert sich diese überwiegend im klassischen Gewand: Trommeln die hohe Trompetenklänge und/oder Streicher begleiten, sind hier hauptsächlich zu hören. Natürlich darf auch dieses typische, dumpfe Bassgitarrengezupfe, im Zusammenspiel mit Schlagzeug bei dem die Snare am meisten beansprucht wird, nicht fehlen (ich kann’s nicht besser erklären, aber ich denke die Leute die schon viele Oldschool-Mechas gesehen haben wissen was ich meine ^^“). Die Stücke sind nicht schlecht und untermalen die Sci-Fi-Atmosphäre treffend, aber wirklich hitverdächtig ist hier nichts. Die Soundeffekte klingen auch veraltert und es gibt nur sehr wenig Abwechslung. So gibt es für Explosionen z.B. nur einen einzigen Ton der ständig verwendet wird. Von den Seiyuus kommen alles in allem „nur“ solide Sprecherleistungen. Kein Charakter sticht sonderlich spektakulär hervor und es gibt auch die ein oder andere Stimme die nicht nur nervig klingt sondern auch keine allzu gute schauspielerische Leistung abgibt (das betrifft vor allem Kashas Sprecherin *brrr*).
Story
Der Story ist Tomino-typisch: Eine Gruppe Menschen finden einen geheimnisvollen (Gattai-) Mecha und werden danach auch ruck zuck von feindlich gesinnten Aliens verfolgt, die den Mecha für sich haben wollen. Was dann folgt ist für Gundam-Kenner nichts Neues: Der Handlungsverlauf stellt sich so dar das KEINE EINZIGE Episode vergeht in der der Feind nicht versucht mit neuen Taktiken, neuen Waffen und in Massen ersetzbaren oberbefehlshabenden Kommandanten den Mecha zu besiegen, was natürlich jedes Mal nicht von Erfolg gekrönt ist. In der nächsten Episode geht das Spiel dann von vorne los usw. usw… Und das Ganze ist genauso monoton und ermüdend mit anzusehen wie es sich anhört. Es fehlt der Story einfach an allen Ecken und Enden an interessanten Twists die den Plot in eine neue Richtung lenken und ebenso abstinent ist die Substanz die nötig wäre um die Geschichte mit dem Tiefgang zu versehen, den sie schlussendlich haben könnte (Gundam SEED ist hier ein Paradebeispiel dafür wie man es richtig macht!). Potential ist durchaus vorhanden und man kann aus Krieg und Rassenkonflikten diesbezüglich sehr viel machen. Allerdings wird das hier über sehr weite Strecken gänzlich versäumt und selbst wenn man der Story die eine oder andere tiefschürfendere Botschaft nicht gänzlich absprechen kann, kann man am Ende einfach nicht sagen das man es hier mit etwas zu tun hat das großartig dazu in der Lage ist zum Nachdenken anzuregen und falls es doch etwas gibt ist es schon etliche Male da gewesen und kein bisschen inspirierend mehr. Das einzige was ab und zu aufhorchen lässt, ist das Geheimnis des Ideon und in welcher Verbindung er zu den Insassen des Solo Ships steht, was Ide überhaupt ist, wie es funktioniert und was es überhaupt vorhat. Leider muss man auf konkrete Antworten auf die aufgeworfenen Fragen viel zu lange warten, um genau zu sein bis kurz vor Ende der Serie, und bis dahin ist es mehr als nur gut möglich das man bereits sein gesamtes Interesse daran verloren hat. Ich meine jeder Mensch zerreißt irgendwann wenn man ihn zu lange auf die Folter spannt… Fazit: Hier ist alles viel zu leicht vorhersehbar und eintönig und das wenige Potential was hier und da aufblitzt wird leider kläglich verbraten. Besonders das indiskutable Ende ist in der Hinsicht ein Schlag ins Gesicht des Zuschauers.
Charaktere
Ähnlich wie bei Gundam 0079, besteht auch das Lager der „Weltraum-Flüchtlinge“ in „Space Runaway Ideon“ aus Menschen die so ziemlich allen Altersklassen angehören. Babys, Kleinkinder, Teenager und Erwachsene werden „zusammengepfercht“ und müssen gemeinsam etliche gefährliche Situationen überstehen, mit denen sie neue Erkenntnisse erlangen und mit denen sie wachsen. Das dies hier der Fall ist lässt sich sicher nicht abstreiten, allerdings kommen die Charaktere in diesem Fall nicht wirklich überzeugend rüber. Es gibt immer wieder Episoden die sich einem einzelnen Charakter widmen und ihn etwas durchmachen lassen, was ihn eigentlich nachhaltig für den Rest der Serie prägen müsste (z.B. das der männliche Hauptcharakter Cosmo (Genre-typischerweise) über kurz oder lang den Horror des Krieges hautnah erlebt und eine depressive Phase fällt). Jedoch scheint es in der nächsten Episode so als wäre diesbezüglich der Charakter-Reset-Knopf gedrückt worden und die jeweilige Figur verhält sich wieder so wie vorher als wäre nie etwas passiert. Dadurch werden die Charaktere nicht nur kaum mehr glaubwürdig in ihren Verhaltensweisen, sondern auch die eigentlich dramatische, kritische Situation in der sie sich befinden wird davon merklich abgeschwächt und kann dieses gewisse Gefühl der Beklemmung nicht überzeugend an den Zuschauer vermitteln. Darüber hinaus gibt es auch noch Figuren die überhaupt nichts Entscheidendes zur Gesamtsituation beitragen und zusätzlich extrem die Nerven strapazieren, sei es aufgrund ihres unausstehlichen Charakters oder ihres teils unlogischen und stupiden Verhaltens (Kasha und Sheryl sind da die besten Beispiele). Dann haben wir noch die unauffälligen Charaktere bei denen man sich entschließt sie noch mal kurz näher zu behandeln bevor sie dann wenige Minuten später für immer über den Jordan gehen, was in einem kläglichen Versuch mündet das Mitgefühl des Publikums für sie zu erregen. Es ist schon schade. Man hatte hier etliche Möglichkeiten, wirklich interessante und emotionsgeladene Beziehungen zu spinnen die sich aus der Situation der Solo-Ship-Insassen ergeben hätten können, aber alles scheitert hier an eklatanter Oberflächlichkeit die maßgebend daran Anteil hat das man sich irgendwann keinen Deut mehr um den Cast schert. Manche Ansätze sind gut, aber beim Ansatz bleibt es dann auch leider bis zum Ende der Serie. Noch ein paar Worte zu den Buff Clan-Membern (a.ka. die Feinde der Helden): Von Anfang bis Ende uninteressant und flach. Die Verheizung der Charaktere nimmt auf dieser Seite riesige Ausmaße an und jeder Oberbefehlshaber schwindet so schnell aus dem Leben und wird direkt von einem anderen ersetzt, das man nicht den geringsten Bezug aufbauen kann. Insgesamt gesehen gibt es für mich keinen einzigen Sympathieträger in dieser Kategorie, viel zu viele Beziehungs-Baustellen die niemals fertig gestellt werden und viel zu plumpe Versuche den Zuschauer emotional zu manipulieren.
Wert
Meiner Meinung nach ist „Space Runaway Ideon“ viel zu alt und gebrechlich und geht im heutigen Zeitalter hoffnungslos unter. Selbstredend ist der Re-Watch-Wert hier für meine Wenigkeit gleich null. Nur extreme Nostalgiker die das alte „Flair“ der Uralt-Mechas anhimmeln, dürften an dieser Serie noch ihren Spaß haben. Wer aber einen Mecha-Anime mit überzeugenden, dramatischen, emotionsgeladenen Charakteren sehen will der zusätzlich noch eine spannende und substanzreiche Story aufweist (und obendrein gut animierte Action beinhaltet), der guckt „Gundam SEED“ oder „Eureka Seven“!
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