Ansatsu Kyoushitsu: Shuugakuryokou-hen (2013)

Assassination Classroom ist ein banaler Anime mit einer skurrilen Grundidee: Töte deinen Lehrer um die Welt zu retten. Was sich jetzt nach dem wahnwitzigen Traum eines pubertierenden Delinquenten anhört, wird im Anime als humorvolles Katz und Maus Spiel dargestellt, welches im Endeffekt sein Potenzial ungenutzt lässt.

„Our mission is to kill the unkillable Koro-Sensei!“

Viel kann man jetzt nicht groß urteilen über eine einzige OVA zu einem Manga, in dem ein Alien die Welt vernichten wird und nur eine Schulklasse von Mittelschülern dies verhindern kann. Ausgebildet in Attentatsstechnicken werden sie auch noch von dem gleichen Alien, welches sie töten müssen, damit sie die Welt retten und nicht mehr gemobbt werden - laut dem Alien - von anderen Klassen, obwohl das Fortbestehen der Welt von ihnen abhängt. Versteh der Geier warum. Naja, muss wohl so sein, schließlich besteht die Klasse weniger aus echten Größen mit Persönlichkeit und irgendwelchen nennenswerten Fähigkeiten, als viel mehr aus einen Haufen von......... nun Mittelschülern, bei denen man sich fragt: Warum Sie? Warum hängt das Schicksal der Welt von Mittelschülern ab und warum scheint es hier keine klar denkenden Menschen zu geben? Der Inhalt ist also Schwachsinn hoch 10. Eine Nonsens-Komödie wie man sie gerne sieht, würde dem Anime bei seiner Thematik auch der gewünschte Wechsel zwischen lustig und ernst oder zumindest zu heiterer Ernsthaftigkeit gelingen, nur leider ist das nicht der Fall und Konflikte bekommen eine Pseudo-Ernsthaftigkeit, die weder witzig noch unterhaltsam ist. Ansonsten sind die Witze über das göttliche Alien auch so ziemlich aus der Mottenkisten gegriffen, sehr durchgekaut und kaum bespaßend. Entweder Das oder ich habe keinen Humor, obwohl ich ja sonst bei jedem Müll lache, jedoch hier leider nicht.

Zu der OVA bin ich über den Manga gekommen, der ein echtes Meisterwerk darstellt.
Die Charaktere sind alle wunderbar ausgeglichen, keiner kommt zu kurz oder wird bevorzugt behandelt. Dass die Handlung im ersten Moment komisch, im Sinne von seltsam, anmutet, ist verständlich. Um das Geschehen der OVA zu verstehen, ist es ideal auch die Manga-Version zu kennen. Doch ich halte den Produzenten zugute, dass die Reise als Thematik dennoch sehr gut als Einstieg gewählt wurde, auch wenn im Manga es eher mittig anzusiedeln ist.
Dass das "Töten deines Klassenlehrers" einen ernsthafteren Hintergrund hat, als "nur" die Welt zu retten, geht leider nicht so hervor.
Die OVA ist gut gemacht, aber ich empfehle den Manga ausdrücklich.
(Wie gut, dass ein bekannter Verleger sich vor kurzem die Rechte gesichert hat  )