Persona 4 The Animation (2011)

ペルソナ4 The Animation

Rezensionen – Persona 4 The Animation

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Persona 4 The Animation“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Für Fans…


Wenn man beschließt ein beliebtes Videospiel als Anime zu adaptieren, dann hat man in erster Linie dessen Fans als Käufer im Visier. Es gilt ihnen den nötigen Wiedererkennungswert zu gewährleisten und die entsprechenden Erinnerungen samt der gewissen Nostalgie zu wecken, weshalb man davor scheut sich zu sehr von der Vorlage zu entfernen. Aber genau diese Scheu vor notwendigen Anpassungen an das Medium Anime wird Persona 4 schließlich zum Verhängnis.

Persona 4 lässt seine Zuschauer in seiner Animeform von Beginn an nicht vergessen, welches Medium sein Original hatte. Wie ein Videospieler wird man durch die verschiedenen Handlungsorte geschleust, was von entsprechenden abrupten Szenewechseln begleitet wird und wie es die Spielmechanik verlangt, gilt es zuallererst eine kampfstarke Party zusammen zu sammeln, was sich als größte Schwäche der ersten Episoden herausstellen sollte. Denn während Begleiter im Spiel eine schlichte Notwendigkeit für die Kämpfe sind, kommt es im Anime dazu, dass man der Reihe nach Drama-Episoden über die entsprechenden Figuren präsentiert bekommt, man diese Figuren aber schlicht noch gar nicht wirklich kennt, weshalb einem ihre aus ihrer Persönlichkeit erwachsenden Probleme auch nur wenig berühren. Kein Autor hätte eine Geschichte am Beginn derart aufgebaut, aber man verzichtet eben auf die angebrachten Adaptierungen in der Handlung und hält sich konsequent an die Spielevorlage mit deren anderen Anforderungen. Beim schwachen Aufbau der Geschichte bleibt es dann allerdings nicht, denn hinzu kommt, dass einem etliche Informationen schlicht nicht geliefert werden und man einzelne Szenen überhaupt erst nach Hinweisen von Kennern des Spiels wirklich versteht. Und leider ist auch die Action nur schwach und bietet in den Kämpfen keinerlei Dynamik, sondern maximal ein Effektgewitter, aber mitunter nicht einmal das.

Wären nun aber alle Episoden so wie bisher beschrieben, wäre ich nicht einmal bis zur Hälfte der Serie gekommen. Glücklicherweise lockert sich die Stimmung des Anime nachdem die Hauptgruppe beisammen ist aber ein wenig auf und das Komödienelement erhält stärker Einzug. Hier liegt dann noch die größte Stärke der Serie. Zwar darf man sich auch hier keine Glanzleistungen erwarten, aber die humorlastigen Alltagsepisoden des Anime sind durchaus kurzweilig und unterhaltsam, wenn es auch weiterhin zu leichten Verständnisproblemen kommen kann, weil einem wieder mal eine Detailinformation vorenthalten wurde und wenn sich auch ein sich wiederholender Aufbau mit neu dazustoßenden Partymitgliedern bemerkbar macht. Sobald man sich dann aber wieder der eigentlichen Geschichte zuwendet, beginnt die Serie schon wieder uninteressanter zu werden, weshalb es auch nur einer ungeplanten zweiwöchigen Pause von meiner Seite bedurfte, um die Motivation zum Weiterschauen völlig verloren gehen zu lassen, was dann zwangsläufig im endgültigem Abbruch endete.

Fazit:
Eine schlechte Adaption eines Videospiels, denn man vergisst schlicht darauf, dass das Medium Anime andere Anforderungen stellt und es entsprechender Anpassungen bedarf. Der wenig aufregenden Hintergrundgeschichte, matten Action und einzelnen Informationslücken stehen auf positiver Seite eigentlich nur ein ganz netter Humor gegenüber, der aber auch nur phasenweise wirklich zum Tragen kommt. So bleibt Persona 4 das, was es letztendlich auch in erster Linie sein will, ein Anime für die Fans des Spiels, aber eben auch nicht mehr.
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Avatar: Aurinko#2
Persona 4 The Animation

Fans von japanischen Rollenspielen dürfte Shin Megami Tensei: Persona 4 bereits ein Begriff sein. Beim Anime handelt es sich um eine fast komplett werkgetreue Adaption des Kultspiels aus dem Jahre 2008 für die Playstation 2. Wie überzeugend sich diese schlägt und worin ihre Stärken und Schwächen liegen, möchte ich euch im folgendem Review näher bringen

Story
Genau wie im Videospiel verschlägt es auch im Anime den Jungen Narukami Yu in ein kleines Dorf in Japan, in dem seltsame Morde geschehen, die selbst die Polizei bei weitem überfordert. Das Spiel Persona 4 zähle ich unter anderem auch wegen dieser Story bis heute zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Der Animeadaption ist es allerdings nur bedingt gelungen die Stärken des Vorbildes komplett einzufangen. Dass man sich komplett an die Vorlage halten will, ist zwar löblich, allerdings wirkt vieles eher mäßig umgesetzt. Der Anime scheint auch stark an der knappen Episodenzahl von 25 Folgen zu leiden. Klar ist, dass man bei einem Spiel mit einer Spielzeit von über 60 Stunden nicht alles umsetzen kann, aber hier wurden eindeutig zu viele Abstriche gemacht. Wie im Spiel knüpft der Hauptcharakter auch im Anime neue soziale Kontakte, genannt Social Links, die ihm neue Persona (beschworene Monster) ermöglichen. Im Spiel hat jeder Sociallink seine eigene Geschichte, die immer sehr gelungen wirkt. In der Animeadaption werden einige Sociallinks fast komplett übersprungen oder nur halbgar als Mittel zum Zweck umgesetzt. Sie kommen, sie haben ein Problem und 5 Minuten später ist es auch schon gelöst. Sorry, aber da kann man nicht mitfiebern, wenn man das Spiel nicht kennt. Auch manche Szenen der Hauptgeschichte sind ähnlich ruckartig umgesetzt. So springt man Regelrecht von einem Storyereignis zum nächsten und es werden oft einfach zahlreiche Tage übersprungen. Gerade das macht es einem noch schwerer mit den Charakteren mitzufiebern oder ihre Probleme zu verstehen, wenn man das Spiel nicht gespielt hat. Allgemein bekommt man schnell das Gefühl, dass sich die Animeadaption klar primär an Fans des Spiels richtet. Doch wird sie für diese besser?
Erstaunlicherweise ja. Wenn man durch das durchspielen von Persona 4 die Hintergrundkenntnisse komplett hat, kann man dem Handlungsverlauf viel leichter folgen. Der Anime beginnt hier durchaus Spaß zu machen. Außerdem ist es auch sehr schön all die Charaktere in hübschen Animationen zu genießen. Da die Grafik auf der Playstation 2 eher zweckgemäß war, kam man zu dem Genuss damals kaum.
Der Anime beinhaltet sowie Story- als auch Slice of Life Folgen. Bei den Storyfolgen tut er es sich anfangs etwas schwer alles so atmosphärisch und komplett zu präsentieren, wie im Vorbild. Lediglich zum Ende nimmt das Ganze kräftig fahrt auf und wirkt auf einen schlag viel dynamischer. Allerdings vermisst man hier das ware Ende, das wohl aber per OVA nachgereicht wird. Schade ist es trotzdem. Die Slice of Live Folgen hingegen wirken zu jeder Zeit sehr überzeugend und unterhalten stets gut. Auf Filler wurde glücklicherweise gänzlich verzichtet.

Charaktere
Der Cast an Charakteren ist durchaus gelungen und auch als eine der größten Stärken zu sehen. Alle haben ihre eigene Persönlichkeit und auch wenn es einige Stereotypen gibt, wirkt jeder durchweg symphatisch. Doch auch hier leidet die Adaption oft sehr darunter, dass zu viele Szenen der einzelnen Charaktere zu spärlich umgesetzt wurden. Dadurch fehlt einem zu oft die Möglichkeit ihre Beweggründe und Einstellung so gut nachzuvollziehen, wie im Originalwerk. Wenn man Persona 4 gespielt hat, ist man auch hier wieder stark im Vorteil.
Ein weiteres Problem stellt der Protagonist dar, denn in den Persona-Spielen spricht der Hauptcharakter nicht. Es gibt dafür oft Szenen, wo der Spieler eine aus mehreren Antworten auswählen kann, die auch Einfluss auf den Spielverlauf haben. Wie setzt man so einen Hauptcharakter in einem Anime um? Stumm bleiben kann er ja nicht. Das ist den Entwicklern sicher auch aufgefallen, also haben sie sich auf eine recht simple Weise Abhilfe geschafft. Er sagt einfach immer nur kurze aneinandergereihte Sätze mit maximal 6-7 Wörtern oder kriegt manchmal einen Satz zu sagen, den ein anderer Charakter im Spiel gesprochen hat. Das wirkt gelegentlich unpassend bis hin zu unfreiwillig komisch. Fakt ist, dass das Spiel es geschafft hat durch die Entscheidungen des Spielers zu vermitteln "Ich bin der Hauptcharakter". Für einen Anime wirkt der Hauptcharakter aber vollkommen austauschbar und belanglos.

Animationen
Kurz und knapp schick anzusehen, vor allem wie gesagt für Fans des Originals ein wahrer Genuss. Die Charaktere wurden sehr ansehnlich und detailgetreu aus dem Spiel nachgezeichnet. Auch verglichen mit anderen Animes macht Persona 4: The Animation da einen runden Eindruck. Ein paar kurze Standbilder gibt es, aber ansonsten wirkt alles recht flüssig. Die Actionszenen wirken zwar nicht wirklich überragend, aber immerhin zufriedenstellend. Es gibt sicher auch besser animierte Animes, aber auch viele schlechtere.

Soundtrack und Sprecher
Ein weiterer Pluspunkt. Hier wurden viele Musikstücke aus dem Playstation 2 Original (dem sogar damals eine Soundtrack CD beilag) übernommen und an den passenden Stellen eingefügt. Das ganze hört sich nicht nur gut an, sondern hat natürlich nochmal den gewissen Nostalgiefaktor, wenn man das Spiel kennt. Vergleiche von den Synchronsprechern des Animes bezüglich denen des Spiels, kann ich nicht ziehen, da ich das PS2 Original in englischer Sprachausgabe gespielt habe. Die Synchro des Animes ist aber auf jeden Fall sehr gelungen und alle Sprecher passen prima in ihre Rolle.

Fazit
Eine Empfehlung für Persona 4 kann ich primär für Fans des Spiels aussprechen. An allen anderen dürfte der Anime stellenweise zu belanglos vorbeiplätschern, gerade in der Anfangsphase. Ist man jedoch Fan, wird man gut unterhalten und kann sich über diese Schick anzusehende Adaption freuen. Schade ist jedoch, dass dieser Anime so nur einer kleinen Gruppe von Animefans etwas nützt. Hier wäre mit dem Mut zu mehr Folgen und einer gründlicherern Umsetzung noch eindeutig mehr drin Gewesen. Das Spiel liefert das Potential auf jeden Fall.

Abschliessende Worte
An dieser Stelle möchte ich einfach nochmal Werbung für das Spiel machen. Falls ihr eine PS2 zuhause habt, etwas mit Rollenspielen anfangen könnt und Persona 4 noch nicht kennt, riskiert ruhig mal einen Blick, ihr werdet es nicht bereuen ;)
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Avatar: FearGarden#3
Wer mich sehr gut kennt weiß welchen Narren ich an dem Spiel gefressen habe, auf dem dieser Anime beruht. Und so dürfte es einen eigentlich nur verwundern, warum ich der Serie keine volle Bewertung gegeben habe.

Ganz einfach: Manche Sachen wurden für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt.
Gerade einige Social Links hätten Stoff für mehr als eine Episode gegeben und manche Charaktere wurden einfach vergessen.

Wie Yumi Ozawa.

Es hat einfach für mich etwas am Gesamteindruck gekratzt.

Ansonsten ist die Serie großartig, allein schon deswegen, weil einem so viele Sachen wieder begegnen, die man aus dem Spiel kannte und man sich so wie ein Schnitzel bei jedem dieser Déjà-vus freut, und nicht zuletzt, weil die ganze Musik, die Openings und Endings eingeschlossen, von Shoji Meguro, dem Komponisten schlechthin, stammt.
Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte sich aber erst mal an diesem versuchen: Der Anime spoilert einem alles im Bezug auf das wahre Ende und sollte deswegen erst nach dem Durchspielen angeschaut werden, um sich im Vornherein nicht den Spielspaß zu verderben.
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