LebboV.I.P.
#1Kaiba — einzigartig, ungewöhnlich, verwirrend oder einfach nur anders. Es gibt viele Begriffe, die dieses Werk beschreiben könnten, doch keiner vermag es wirklich, die Komplexität und künstlerische Note vollends zu erfassen. Nichtsdestotrotz soll dieser Kommentar dazu beitragen, dem angehenden Zuschauer Kaiba ein wenig näher zu bringen und schmackhaft zu machen.
Ebenso wie der Hauptcharakter hat der Zuschauer zunächst keine Ahnung davon, wer oder was der gleichnamige Held der Serie überhaupt ist und wo er sich befindet. In jener futuristischen Gesellschaft sind Individualismus und Emotionen reine Makulatur und jeglicher Sinn von Selbstreflexion rückt in den Hintergrund. Gedanken und Körper sind beliebig austauschbar und werden nur noch als Mittel zum Zweck angesehen, wobei dieses System in vielen Fällen missbraucht wird. In einer Welt, die vor Melancholie und Tristesse nur so strotzt, trifft er auf unzählige weitere Charaktere, die alle eine bewegende Geschichte zu erzählen haben. So macht er sich auf eine Reise ins Unbekannte, stets auf der Suche nach seiner eigenen Vergangenheit und Identität.
In Sachen Erzählstruktur muss man dem Anime ein großes Kompliment machen. Schon von der ersten Minute an wird der Zuschauer in seinen Bann gezogen. Meist sehr komplex und verworren präsentiert sich der Anime gut durchdacht und baut bis zum Schluss einen Spannungsbogen auf, der in einem famosen Finale endet.
Themen wie die Sinnfrage, Wertigkeit von Leben und Tod, Macht, Neid aber auch die Liebe spielen eine zentrale Rolle. Stück für Stück fügt sich ein Puzzleteil zum nächsten und man wartet gespannt darauf, was letztendlich hinter dem Geheimnis von Kaiba steckt.
Die musikalische Inszenierung reicht von traurigen Balladen über Stücke aus dem Bereich des Ambient bis hin zu minimalistischen Klängen, die die Bedrohlichkeit und Melodramatik erneut untermalen und den Zuschauer stets fesseln. Opening und Ending sind passend gewählt, bilden einen hervorragenden musikalischen Rahmen und fügen sich nahtlos in die eher nachdenkliche Grundstimmung ein.
Bei der optischen Gestaltung scheiden sich die Geister — oder wie sagt man so schön:
„Love it or hate it“.
Zum Teil sehr abstrakte Darstellungen, die die Charaktere und Formen meist wie eine Vermischung von organischen und fließenden Substanzen aussehen lassen, laden den Zuschauer ein, in eine surreale Welt abzutauchen. Die Einfachheit und der eher kindlich wirkende Animationsstil erscheinen zunächst etwas ungewohnt und abschreckend, entwickeln sich im Laufe der Geschichte jedoch zu einer wahren Stärke und tragen deutlich zur düsteren, teils verstörenden Atmosphäre bei.
Empfehlung
Optikfetischisten und Fans von leichter Unterhaltungskost sollten wohl lieber die Finger von diesem Gesamtkunstwerk lassen. Aber allen, denen die Symbolhaftigkeit zugesagt hat und Lust haben, ein wenig ihre grauen Zellen anzustrengen, dem sei Kaiba wärmstens empfohlen. Leute, die nach einer ähnlichen Erzählweise in außergewöhnlicher Cyberpunk-Umgebung suchen, mit einem Hauptcharakter, der auf den Spuren seiner Vergangenheit ist, sollten einen Blick auf Ergo Proxy und Casshern Sins werfen.
Fazit
Kaiba ist ein großes Spektakel, was wohl auch nur so in seiner Abstraktheit in Ton und Bild funktionieren kann. Der Anime schreit förmlich danach, nochmals angesehen zu werden, um all seine Pracht und künstlerische Vielfalt erneut auf einen wirken zu lassen. Leider ist dieses Werk keineswegs massenkompatibel und spricht somit nur ein gewisses Publikum an. Erschwerend hinzu kommt die doch sehr komplexe Erzählweise, die einen Großteil der Zuschauer überfordern, wenn nicht sogar gänzlich abschrecken könnte.
Müsste ich den Anime mit einem Satz beschreiben, würde ich wohl sagen, dass es um Erinnerungen geht und wie sehr uns diese prägen. Der Anime Kaiba war einer dieser Erlebnisse für mich, die ich nicht so schnell vergessen möchte und hoffentlich noch lange in Erinnerung haben werde...und wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, muss eben ein erneuter Rewatch herhalten.
Ebenso wie der Hauptcharakter hat der Zuschauer zunächst keine Ahnung davon, wer oder was der gleichnamige Held der Serie überhaupt ist und wo er sich befindet. In jener futuristischen Gesellschaft sind Individualismus und Emotionen reine Makulatur und jeglicher Sinn von Selbstreflexion rückt in den Hintergrund. Gedanken und Körper sind beliebig austauschbar und werden nur noch als Mittel zum Zweck angesehen, wobei dieses System in vielen Fällen missbraucht wird. In einer Welt, die vor Melancholie und Tristesse nur so strotzt, trifft er auf unzählige weitere Charaktere, die alle eine bewegende Geschichte zu erzählen haben. So macht er sich auf eine Reise ins Unbekannte, stets auf der Suche nach seiner eigenen Vergangenheit und Identität.
In Sachen Erzählstruktur muss man dem Anime ein großes Kompliment machen. Schon von der ersten Minute an wird der Zuschauer in seinen Bann gezogen. Meist sehr komplex und verworren präsentiert sich der Anime gut durchdacht und baut bis zum Schluss einen Spannungsbogen auf, der in einem famosen Finale endet.
Themen wie die Sinnfrage, Wertigkeit von Leben und Tod, Macht, Neid aber auch die Liebe spielen eine zentrale Rolle. Stück für Stück fügt sich ein Puzzleteil zum nächsten und man wartet gespannt darauf, was letztendlich hinter dem Geheimnis von Kaiba steckt.
Die musikalische Inszenierung reicht von traurigen Balladen über Stücke aus dem Bereich des Ambient bis hin zu minimalistischen Klängen, die die Bedrohlichkeit und Melodramatik erneut untermalen und den Zuschauer stets fesseln. Opening und Ending sind passend gewählt, bilden einen hervorragenden musikalischen Rahmen und fügen sich nahtlos in die eher nachdenkliche Grundstimmung ein.
Bei der optischen Gestaltung scheiden sich die Geister — oder wie sagt man so schön:
„Love it or hate it“.
Zum Teil sehr abstrakte Darstellungen, die die Charaktere und Formen meist wie eine Vermischung von organischen und fließenden Substanzen aussehen lassen, laden den Zuschauer ein, in eine surreale Welt abzutauchen. Die Einfachheit und der eher kindlich wirkende Animationsstil erscheinen zunächst etwas ungewohnt und abschreckend, entwickeln sich im Laufe der Geschichte jedoch zu einer wahren Stärke und tragen deutlich zur düsteren, teils verstörenden Atmosphäre bei.
Empfehlung
Optikfetischisten und Fans von leichter Unterhaltungskost sollten wohl lieber die Finger von diesem Gesamtkunstwerk lassen. Aber allen, denen die Symbolhaftigkeit zugesagt hat und Lust haben, ein wenig ihre grauen Zellen anzustrengen, dem sei Kaiba wärmstens empfohlen. Leute, die nach einer ähnlichen Erzählweise in außergewöhnlicher Cyberpunk-Umgebung suchen, mit einem Hauptcharakter, der auf den Spuren seiner Vergangenheit ist, sollten einen Blick auf Ergo Proxy und Casshern Sins werfen.
Fazit
Kaiba ist ein großes Spektakel, was wohl auch nur so in seiner Abstraktheit in Ton und Bild funktionieren kann. Der Anime schreit förmlich danach, nochmals angesehen zu werden, um all seine Pracht und künstlerische Vielfalt erneut auf einen wirken zu lassen. Leider ist dieses Werk keineswegs massenkompatibel und spricht somit nur ein gewisses Publikum an. Erschwerend hinzu kommt die doch sehr komplexe Erzählweise, die einen Großteil der Zuschauer überfordern, wenn nicht sogar gänzlich abschrecken könnte.
Müsste ich den Anime mit einem Satz beschreiben, würde ich wohl sagen, dass es um Erinnerungen geht und wie sehr uns diese prägen. Der Anime Kaiba war einer dieser Erlebnisse für mich, die ich nicht so schnell vergessen möchte und hoffentlich noch lange in Erinnerung haben werde...und wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, muss eben ein erneuter Rewatch herhalten.
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