LebboV.I.P.
#1Wenn unter Animefans die Rede von "Mononoke" ist, denken die Meisten an das renommierte Werk "Mononoke Hime" aus dem Hause Ghibli. Bei dem gleichnamigen Vertreter aus dem Horrorgenre handelt es sich jedoch um eine weniger bekannte Perle, die in den Tiefen des Animeozeans aufblitzt und den Zuschauer in eine abstrakte Welt voller Rätsel und übernatürlicher Phänomene eintauchen lässt.
Mononoke ist ein Spin Off der Serie Ayakashi~ Japanese Classic Horror und in fünf Storyarcs unterteilt, die jeweils zwei bis drei Episoden umfassen, wobei jeder für sich eine eigenständige Geschichte erzählt. Im Mittelpunkt steht ein namenloser Medizinverkäufer, der von Ort zu Ort reist, um auf sogenannte „Mononoke“ zu treffen und diese zu „beseitigen“. Mononoke sind Geistwesen aus der japanischen Folklore, die auf unterschiedlichste Weise Schrecken verbreiten und aus negativen Wesenszügen der Menschen, wie z.B. Hass, Neid oder Zorn, entstanden sind.
Geheimnisvoll und unverwechselbar präsentiert sich der Hauptcharakter. Wenig ist über ihn bekannt, doch seine durchdachte Vorgehensweise gepaart mit seinem zynischen Humor wecken sofort Interesse beim Zuschauer und ziehen ihn regelrecht in seinen Bann. Auf seinen Reisen begegnet er den skurrilsten Figuren, darunter Samurais, Priester oder Geishas, die von melancholischer, bedrohlicher und zum Teil auch neurotischer Natur sind. Die düsteren Geschichten werden durch den Hobbygeisterjäger in typischer Detektivmanier immer weiter aufgerollt bis auch die letzte Wahrheit ans Licht kommt.
Das die Soundkulisse maßgeblichen Anteil an der Atmosphäre eines Horrorszenarios hat, ist hinlänglich bekannt — doch in diesem Fall ist die Inszenierung außergewöhnlich gut gelungen und zeugt von viel Liebe fürs Detail. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, vor allem der geschickte Einsatz von lauten, intensiven Momenten sowie die stillen Augenblicke, wenn nur die Bilder für sich alleine wirken sollen, harmoniert hervorragend und erzeugt beim Zuschauer ein beklemmendes Gefühl. Das Opening ist orientalisch angehaucht und wirkt anfangs etwas ungewohnt, stimmt aber im Laufe der Serie perfekt auf die mystische Stimmung des Animes ein. Neben vielen ruhigen Instrumentalstücken sticht vor allem das verträumte Ending hervor, welches jede einzelne Folge hervorragend abrundet.
Die Einzigartigkeit von Mononoke zeichnet sich aber durch die optische Gestaltung aus, denn hier kann der Anime sein komplettes Potenzial entfalten. Farben und Formen gehen fließend ineinander über und wirken oft wie ein riesiges Gemälde. Dinge in der Umgebung wie Wolken, Regen oder Schnee haben ihre ganz eigene, abstrakte Note und wirken wie eine Verzierung, um das Hauptmotiv optisch noch schöner zur Geltung zu bringen. Unterschiedliche Blickwinkel, diverse Kameraperspektiven, der Einsatz von Goldtönen, verschiedenste Farbmuster — all das wirkt auf das Auge des Betrachters zunächst sehr ungewohnt und überladen — passt aber perfekt zum Ambiente. Der Anime präsentiert sich wie ein überdimensionales Bilderbuch und je mehr der Leser in den Seiten blättert, umso gieriger wird er nach den Bildern, die in seinem Kopf entstehen. Das eine solch abstrakte Präsentation mitunter ins Surreale abdriftet und eher für Freunde der Metaphorik geeignet ist, dürfte klar sein, wirkt dafür aber umso gefährlicher und geheimnisvoller. „Kunst“ ist ein weitläufiger Begriff und oft werden solche Wörter voreilig in den Raum geworfen, doch selten hab ich eine derart einzigartige Animation gesehen, die mich fasziniert und im selben Moment ebenso schockiert zurücklässt.
Empfehlung
Wer dem Szenario des introvertierten Einzelgängers auf Reisen, der mit den Abgründen der menschlichen Seele konfrontiert wird, nicht abgeneigt ist und nichts an einer episodenhaften Erzählweise auszusetzen hat, der sollte einen Blick auf vergleichbare Vertreter wie Mushishi und Kino no Tabi werfen.
Fazit
Mononoke war der reinste Horror für mich — und das im positiven Sinne! Ich bin wahrlich kein Fan des Horrorgenres und war anfangs skeptisch, da gute Vertreter rar gesät sind und meist in reine Gewaltorgien mit verrücktgewordenen, baseballschwingenden Killerlolis à la Higurashi no Koro ni ausarten. Mononoke hingegen verbindet klassische Horrorelemente aus der japanischen Mythenwelt mit spannenden Detektivgeschichten und das ganze Szenario mit einer atemberaubenden Optik in schaurig-schöner Atmosphäre. Mal wieder viel zu kurz geraten, und mit ein paar Höhen und Tiefen bei den einzelnen Arcs, ist Mononoke trotzdem eine Empfehlung für alle Animeliebhaber, die mal ein Werk der etwas anderen Art — fernab vom Einheitsbrei — genießen möchten.
Mononoke ist ein Spin Off der Serie Ayakashi~ Japanese Classic Horror und in fünf Storyarcs unterteilt, die jeweils zwei bis drei Episoden umfassen, wobei jeder für sich eine eigenständige Geschichte erzählt. Im Mittelpunkt steht ein namenloser Medizinverkäufer, der von Ort zu Ort reist, um auf sogenannte „Mononoke“ zu treffen und diese zu „beseitigen“. Mononoke sind Geistwesen aus der japanischen Folklore, die auf unterschiedlichste Weise Schrecken verbreiten und aus negativen Wesenszügen der Menschen, wie z.B. Hass, Neid oder Zorn, entstanden sind.
Geheimnisvoll und unverwechselbar präsentiert sich der Hauptcharakter. Wenig ist über ihn bekannt, doch seine durchdachte Vorgehensweise gepaart mit seinem zynischen Humor wecken sofort Interesse beim Zuschauer und ziehen ihn regelrecht in seinen Bann. Auf seinen Reisen begegnet er den skurrilsten Figuren, darunter Samurais, Priester oder Geishas, die von melancholischer, bedrohlicher und zum Teil auch neurotischer Natur sind. Die düsteren Geschichten werden durch den Hobbygeisterjäger in typischer Detektivmanier immer weiter aufgerollt bis auch die letzte Wahrheit ans Licht kommt.
Das die Soundkulisse maßgeblichen Anteil an der Atmosphäre eines Horrorszenarios hat, ist hinlänglich bekannt — doch in diesem Fall ist die Inszenierung außergewöhnlich gut gelungen und zeugt von viel Liebe fürs Detail. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, vor allem der geschickte Einsatz von lauten, intensiven Momenten sowie die stillen Augenblicke, wenn nur die Bilder für sich alleine wirken sollen, harmoniert hervorragend und erzeugt beim Zuschauer ein beklemmendes Gefühl. Das Opening ist orientalisch angehaucht und wirkt anfangs etwas ungewohnt, stimmt aber im Laufe der Serie perfekt auf die mystische Stimmung des Animes ein. Neben vielen ruhigen Instrumentalstücken sticht vor allem das verträumte Ending hervor, welches jede einzelne Folge hervorragend abrundet.
Die Einzigartigkeit von Mononoke zeichnet sich aber durch die optische Gestaltung aus, denn hier kann der Anime sein komplettes Potenzial entfalten. Farben und Formen gehen fließend ineinander über und wirken oft wie ein riesiges Gemälde. Dinge in der Umgebung wie Wolken, Regen oder Schnee haben ihre ganz eigene, abstrakte Note und wirken wie eine Verzierung, um das Hauptmotiv optisch noch schöner zur Geltung zu bringen. Unterschiedliche Blickwinkel, diverse Kameraperspektiven, der Einsatz von Goldtönen, verschiedenste Farbmuster — all das wirkt auf das Auge des Betrachters zunächst sehr ungewohnt und überladen — passt aber perfekt zum Ambiente. Der Anime präsentiert sich wie ein überdimensionales Bilderbuch und je mehr der Leser in den Seiten blättert, umso gieriger wird er nach den Bildern, die in seinem Kopf entstehen. Das eine solch abstrakte Präsentation mitunter ins Surreale abdriftet und eher für Freunde der Metaphorik geeignet ist, dürfte klar sein, wirkt dafür aber umso gefährlicher und geheimnisvoller. „Kunst“ ist ein weitläufiger Begriff und oft werden solche Wörter voreilig in den Raum geworfen, doch selten hab ich eine derart einzigartige Animation gesehen, die mich fasziniert und im selben Moment ebenso schockiert zurücklässt.
Empfehlung
Wer dem Szenario des introvertierten Einzelgängers auf Reisen, der mit den Abgründen der menschlichen Seele konfrontiert wird, nicht abgeneigt ist und nichts an einer episodenhaften Erzählweise auszusetzen hat, der sollte einen Blick auf vergleichbare Vertreter wie Mushishi und Kino no Tabi werfen.
Fazit
Mononoke war der reinste Horror für mich — und das im positiven Sinne! Ich bin wahrlich kein Fan des Horrorgenres und war anfangs skeptisch, da gute Vertreter rar gesät sind und meist in reine Gewaltorgien mit verrücktgewordenen, baseballschwingenden Killerlolis à la Higurashi no Koro ni ausarten. Mononoke hingegen verbindet klassische Horrorelemente aus der japanischen Mythenwelt mit spannenden Detektivgeschichten und das ganze Szenario mit einer atemberaubenden Optik in schaurig-schöner Atmosphäre. Mal wieder viel zu kurz geraten, und mit ein paar Höhen und Tiefen bei den einzelnen Arcs, ist Mononoke trotzdem eine Empfehlung für alle Animeliebhaber, die mal ein Werk der etwas anderen Art — fernab vom Einheitsbrei — genießen möchten.
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