Prinzessin Mononoke (1997)

Mononoke-hime / もののけ姫

Rezensionen – Prinzessin Mononoke

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Prinzessin Mononoke“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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V.I.P.
#16
Wie ein Fels in der Brandung ist Mononoke Hime seit über einem Jahrzehnt mein Lieblingsghibli. 

Der Film bricht aus der typischen Erzählstruktur von Ghibli aus und handelt von Ashitaka, welcher beim beschützen seines Dorfes von einem Fluch getroffen wird und fortan, um sein Leben zu retten, sich auf eine Odyssee nach göttlichen Beistand begibt. Hierbei gerät er in einem Konflikt zwischen Waldbewohnern und Rohstoff gierige Menschen. Ashitaka befindet sich in einer ausweglosen Lage die noch dazu droht zu eskalieren.. 

In hochwertiger Animation und bezaubernden Soundtrack, welcher spielend leicht die Ambiente von ruhigen Szene oder Action geladenen Kämpfen stets passend untermalt, bekommt man es mit einem Abendfüllenden Film zu tun, der mit malerischen Landschaften den Zuschauer in eine fremde Welt entzieht. 

Fazit:
Nicht nur für Anime Fans ein Muss. Hayao Miyazaki paart hier nicht nur eine meisterhaft rasante Geschichte mit Satire, sondern zeigt auch was er als Zeichner und Grafiker auf dem Kasten hat. Ein Film den jeder mal gesehen haben sollte, um sich vor Augen zu halten was einzelne Regisseure aus ein Film machen können..
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Avatar: Schlopsi#17
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Ghibli-Filme zeichnen sich stets aufs neue damit aus, ihre zumeist fantastischen Geschichten mit Subtext zu versehen, die auch - oder gerade - erwachsene Menschen ansprechen und zum Grübeln anregen. Obwohl ich mich im Œuvre des Animationsstudios unter Leitung Hayao Miyazakis noch zu wenig auskenne (Chihiros Reise ins Zauberland konnte ich leider kaum etwas abgewinnen), wage ich jedoch trotzdem schon vorab die These, dass es sich bei Prinzessin Mononoke um einen Film handelt, der mit seinem inhaltlichen Anspruch überrascht. Ob nun im offensichtlichen Sinne, wie zum Beispiel die profitorientierte und skrupellose Gesellschaft und ihre interne, komplexe Verzweigung, auf die der junge Prinz Ashitaka während seiner Suche nach Rettung trifft, oder im unterschwelligen Sinne der belebten Natur, was teils auch nur mittels kleiner, mit den Köpfen klappernder Waldgeister vorgeführt wird.

Die wahre Kunst dabei ist, wie Miyazaki es schafft, all diese Themen und Ebenen miteinander zu verknüpfen. Ohne dass es den Anschein erweckt, er würde sie lediglich aneinanderreihen, konzipiert er mit der Geschichte rund um den Prinzen Ashitaka ein Geflecht aus unterschiedlichen Konzepten, die nahtlos ineinander übergehen ohne sich dabei auch nur in einem einzigen überflüssigen Handlungsstrang zu verirren. Alles hat seine Ordnung, alles ist an seinen rechten Platz gerückt. Ein durchdachtes Konstrukt, dessen ökonomischer und ökologischer Lehrcharakter vielleicht etwas plakativ geraten sein mag, aber durch so viele Kleinigkeiten glänzt, dass man dieses Konstrukt nur als ein großes Ganzes wahrnehmen kann. Niemand stört sich daran, wenn eine Horde Wildschweine geradewegs in ihr Verderben rennt. Warum auch, wenn in diesem Film das einzig rationale das eigene Herz ist. Das Herz, das sich vom ersten Augenblick an in diese fantastische Geschichte verguckt hat und mitfiebert. Bei dem jede Partei ihre Berechtigung hat und die Sympathien lange aufrechterhalten werden. Bis man hinter die Fassade blickt.
Allein hier entpuppt sich eine weitere subtile Stärke des Films: Er lehrt Motive auf gewisse Weise zu hinterfragen. Lässt den Zuschauer an bestimmten Stellen moralische Aspekte genauer betrachten und anschließend ein Urteil fällen. Zwar gibt er später die Richtung seiner Antwort durchaus vor, lässt aber vorher noch genug Raum frei, um den Betrachter selbst mit seinem Denkprozess zu involvieren und diese Gedanken im Anschluss auch zu evaluieren. Denn in simple schwarz/weiße Schubladen lässt sich hier rein gar nichts stecken.

Prinzessin Mononoke mag vielleicht das Herz offen mit sich herumtragen. Doch gerade darin verbirgt sich dessen Quintessenz. Dass der Mensch Güte zeigen muss, um in dieser Welt zu bestehen. Es ist nicht nur die Tat eines einzelnen notwendig. Die Menschen müssen gemeinsam anpacken, ehe sie aufgrund fehlgeleiteter Überzeugungen ins Elend stürzen - und ihre Umwelt gleich mit.
Kaum ein Film vermag das so klar und gleichzeitig so feinfühlig zu vermitteln, wie dieser Animationsfilm. Was für eine Perle, die auch weit über ihre Genregrenzen hinaus strahlt.
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Avatar: Mimi90#18
Das Studio Ghibli ist bekannt für seine kindlichen, verträumten Geschichten, die oft in einer ländlichen Umgebung spielen.

Die ländliche Umgebung findet man auch hier, aber ansonsten ist „Prinzessin Mononoke“ ein recht untypischer Ghibli-Film. Er ist oft brutal, wild, erbarmungslos- und doch von atemberaubender Schönheit.

Story
Japan im Mittelalter: Prinz Ashitaka wird, als er gegen einen Dämon kämpft, von einem Fluch befallen, der tödlich enden wird. Auf der Suche nach Heilung gelangt er zu einer Eisenhütte. Dort ist die Herrin Eboshi die Chefin und die Leute sind ihr auch sehr treu ergeben.
Die Feinde von Eboshi sind San (die titelgebende Prinzessin Mononoke) und die Wölfe, die im angrenzenden Wald leben. So sehr die Bewohner der Eisenhütte Eboshi mögen, so sehr hasst San diese dafür, dass sie den Wald zerstört. Allerdings sagt San, die sich selbst als Wölfin sieht, dass sie Menschen generell hasst.
Ashitaka ist auf Anhieb fasziniert von San, möchte aber im Gegensatz zu ihr eine friedliche Einigung finden. Doch das scheint unmöglich, da beide Parteien äußerst stur sind…


Mensch gegen Natur- ein Thema, das stets aktuell ist.
Was bei diesem Film auffällt: Man kann beide Seiten gut verstehen. Beide sind eben vollkommen davon überzeugt, im Recht zu sein. Sowohl die Menschen als auch die Tiere werden als teilweise rachsüchtig und aggressiv dargestellt. Sie haben sich in ihren Hass und ihren Zorn schon sehr hineingesteigert.
Das ist schlimm, aber leider nachvollziehbar. Wut ist ein Gefühl, das einen schon sehr „aufzehren“ kann.

Neben der Botschaft, dass man die Natur und andere Lebewesen wertschätzen soll, wird auch noch eine weitere wichtige Message vermittelt: Hass ist schlecht und auf irgendeine Art auch ein Fluch.

Der Wald, in dem San und die Wölfe leben, wird sehr lebendig dargestellt. Ich hatte beim Anschauen das Gefühl, ebenfalls Besucher dieses Waldes zu sein. Ein wirklich tolles Setting, das viel Mystik ausstrahlt!
Wer bei einem Anime Wert auf ein sehr japanisches Feeling legt, kommt auch voll auf seine Kosten, denn es gibt hier Götter, Dämonen und unzählige kleine Baumgeister.
Auch fand ich es schön zu sehen, wie sich San und Ashitaka immer näherkamen, denn San hat anfangs viele Vorurteile und sieht jeden Menschen als Feind an. Ich finde die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren faszinierend.

Für einen Ghibli-Film ist „Prinzessin Mononoke“ sehr brutal. Man sieht mehrmals abgetrennte Körperteile und sowohl Mensch als auch Tier werden in diesem Film mehr als einmal verletzt. Die Tiere in diesem Film sind auch größtenteils nicht im klassischen Sinne niedlich, sondern sehr respekteinflößend.
Es ist ein tolles Werk, aber die Altersfreigabe ab 12 Jahren sollte man definitiv beachten.

Charaktere
Obwohl der Film „Prinzessin Mononoke“ heißt, ist nicht San, sondern Ashitaka die Figur, die am meisten Screentime hat.
Ich habe schon öfter gehört, dass Ashitaka angeblich langweilig sei. Irgendwo kann ich diese Meinung verstehen. San und Eboshi, die „Leading Ladys“ in diesem Film, sind halt schon sehr starke Figuren und stehlen ihm ein wenig die Show.
Allerdings kann man sich als Zuschauer ganz gut in Ashitaka hineinversetzen. Einerseits ist er ein Mensch und hat durchaus Sympathien für die Bewohner der Eisenhütte. Allerdings ist er auch von San sehr beeindruckt.
Ich persönlich mochte ihn, weil er sich voller Leidenschaft sowohl für die Menschen als auch für die Tiere einsetzte. Auch gefiel es mir, dass er so liebevoll mit seinem Reittier Yakul umging.

San ist, obwohl sie für einen titelgebenden Charakter gar nicht mal so häufig vorkommt, eine faszinierende Figur. Nicht nur, dass sie bei Wölfen wohnt, sie ist auch noch ein sehr entschlossener, von seinen Ansichten überzeugter Sturkopf. Ich mag sie, auch wenn sie alles andere als fehlerfrei ist. So neigt sie zu Schwarz-Weiß-Denken, da sie sagt, dass sie alle Menschen hasst.
Trotzdem kann man ihr nicht wirklich böse sein. Dafür ihr ist Coolness-Faktor einfach zu hoch!

Sans Gegenspielerin Eboshi ist eine selbstbewusste, etwas kühl wirkende Dame. Da sie den Wald abholzen lässt und später auch noch den Waldgott töten will, kann man verstehen, warum San sie so hasst.
Allerdings sprechen die Menschen in der Eisenhütte sehr wohlwollend über Eboshi. Sie gibt auch Leuten Arbeit, die von der Gesellschaft der damaligen Zeit verachtet wurden (Prostituierte, Lepraerkrankte). Das hat mich überrascht, da ich anfangs damit gerechnet habe, dass Eboshi als ein klassischer Bösewicht ohne nennenswerte gute Eigenschaften dargestellt werden würde.
Eboshi ist eigentlich genauso stur wie San, nur hat sie eben ganz andere Ideale.

Dann gibt es noch diverse Nebenfiguren, die das Gesamtbild gut abrunden. Sans Adoptivmutter, die Wolfsgöttin Moro, fand ich zum Beispiel sehr cool und sehr furchteinflößend zugleich. Eine Figur, vor der man wirklich Respekt hat.

Zeichenstil
Fantastisch! Selbst unter den Ghibli-Filmen, die für ihre wundervollen Bilder bekannt sind, sticht „Prinzessin Mononoke“ hervor.
Die Hintergründe sind wirklich von atemberaubender Schönheit. Die Bilder haben oft glatt etwas Majestätisches. Und sie sind auch wahnsinnig detailreich, wenn ich nur an die zahlreichen Baumgeister denke…
Wie bereits gesagt, ist dieser Film für ein Ghibli-Werk ungewöhnlich düster und so gibt es doch einige verstörende und sogar eklige Bilder zu sehen. Das ist aber nicht böse gemeint. Es passt zu der sehr dramatischen Atmosphäre des Films.
Der Zeichenstil der menschlichen Figuren ist typisch für das Studio, aber gerade San ist mit ihrem Make-up in Sachen Design eines der einprägsamsten Ghibli-Mädels.
Und auch die Tiere sind toll gezeichnet. Die Wölfe sind schön, zugleich aber auch respekteinflößend anzuschauen und Yakul ist einfach so knuffig, dass man ihn als Zuschauer sofort streicheln möchte. Auch die Baumgeister sind erinnerungswürdig. Irgendwie schräg, gruselig und witzig zugleich.
Mit Sicherheit in der Top-5 der visuell schönsten Ghibli-Filme!

Musik
Joe Hisaishi ist zwar generell ein fabelhafter Komponist, aber hier ist ihm wirklich ein herausragender Soundtrack gelungen. Für die Musik gilt dasselbe wie für die Bilder: Majestätisch.
Vor allem „The Legend of Ashitaka“ ist einfach ein phänomenales Stück! Da bekommt man glatt Gänsehaut!
Der Soundtrack von „Prinzessin Mononoke“ ist für mich nicht nur einer der besten Anime-Soundtracks, sondern einer der besten der Filmgeschichte!

Fazit
„Prinzessin Mononoke“ zeigt uns, dass die Natur sehr wichtig ist und was es für Folgen haben kann, wenn jemand von Hass zerfressen ist. Die Story ist spannend und regt zum Nachdenken an, die Bilder sind einfach unglaublich und die Musik ist wunderschön.
Meisterregisseur Hayao Miyazaki ist hier wirklich ein Ausnahmefilm gelungen. Auch wenn er „Prinzessin Mononoke“ heißt, ist er eine wahre Königin unter den Anime-Filmen!
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