Wer kennt sie nicht, die Werke von Rumiko Takahashi? Ihre Geschichten, welche alle die Zutaten Comedy und Romance enthalten, sind zwar nicht jedermanns Sache, die Tatsache dass sie nichtsdestotrotz zu den erfolgreichsten Mangakas aller Zeiten zählt kommt aber sicher nicht von ungefähr. Mir ging es in Bezug auf Maison Ikkoku jedenfalls ähnlich wie der Anti-Takahashi Fraktion: 96 Folgen, das hohe Alter von bereits über 20 Jahren, die so oft bemängelte praktisch nicht vorhandene Romantik zwischen den Protagonisten und und und...
Im Gegensatz zu ihren anderen großen Werken, die den Schwerpunkt auf Comedy, Martial Arts oder Fantasy gelegt haben, war ich hier jedoch anhand der Beschreibung und Rezensionen doch etwas interessiert. Nach der finalen Folge musste ich allerdings feststellen, dass meine Skepsis völlig unangebracht war.
Die Story ist typisch RomCom: Die hübsche Kyoko Otonashi wird die neue Hausmeisterin des titelgebenden Apartmenthauses, in dem auch der Student Yusaku Godai wohnt und sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Auf dem Weg sie für sich zu gewinnen kommt ihm allerdings so manches Hindernis in die Quere; von den trinkfesten Nachbarn, die sich einen Spaß daraus machen ihn zu erniedrigen über den reichen und gut aussehenden Tennis-Lehrer, der ebenfalls ein Auge auf sie geworfen hat, bis hin zu der Tatsache, dass seine Angebetete mit ihrem jungen Alter bereits verwitwet ist und ihrem Gatten immer noch nachtrauert. Die Liste ist lang und mindestens genau so groß ist auch die der Folgen, die ihrerseits mit viel Slice of Life angereichert und größtenteils episodisch aufgebaut rüberkommen. Der Drama-Anteil durch Kyokos verstorbenen Gatten und die daraus resultierenden ernsten Szenen sorgen für die entsprechende Tiefe und fügen sich nahtlos in die Handlung ein. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass von den 96 Folgen so gut wie keine überflüssig ist, auch wenn es hier und da welche gibt, die man einfach überspringen möchte. Seien es die Episoden, wo sich in der Pubertät befindende Mädchen an Godai ranschmeissen oder jene, wo die liebe Verwandtschaft mal wieder versucht das Glück von ihren Kindern zu zerstören und damit dem Faktor Romance nur in die Quere kommen. Allein der Charakterentwicklung wegen sind die aber mehr als nur loses Beiwerk und vollführen ihren Zweck.
Bei den Charakteren gibt es ein breites Spektrum an bunten Figuren, die allerhand bieten und der Hauptgrund dafür sind, dass man trotz erwähnter Länge und der sich langsam aufbauenden Beziehung der Hauptfiguren die meiste Zeit über exzellent unterhalten wird. Hervorheben tun sich besonders die besagten Hauptakteure Godai und Kyoko: Der Student mit seiner notorischen Art von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten, was ihn seinen Zielen - sei es die Liebe oder sein Berufsleben - alles andere als näher bringt und ihn somit quasi als Vorreiter dieser allseits bekannten Person erscheinen lässt (wenn auch nicht so krass dargestellt). Kyoko hingegen besitzt wie alle bekannten von Takahashi entworfenen weiblichen Helden ein wechselhaftes Gemüt - einerseits höflich und hilfsbereit, kann ihre Stimmung schnell in das exakte Gegenteil schwenken, was in der Regel mit Eifersucht oder Hass endet. Monotonie bieten die beiden zu keiner Sekunde.
Die Nebenfiguren sind erwartungsgemäß nicht so facettenreich, bieten aber dennoch die nötige Würze um die gesamte Serie voranzubringen; allen voran sticht der mit seinen Aktionen und Sprüchen stets bei Laune haltende Spanner Yotsuya ganz klar hervor.
Was die Animationen angeht, so kann man natürlich nicht erwarten, dass etwas geboten wird, was an die aktuellen Animes heran reicht. Es gibt weder besonders flüssige Bewegungsabläufe, noch sind die Charaktere detailliert gezeichnet - 80er Jahre eben. Wie bei so manchen Kollegen aus derselben Zeit, die eine "lange" Folgenanzahl besitzen ist es auch hier der Fall, dass die Zeichnungen im Laufe der Serie deutlich besser werden und spätestens im letzten Drittel als schön zu bezeichnen sind (für die damalige Zeit jedenfalls). Dafür dass es das Gerüst einer RomCom darstellt, ist es sowieso allemal ausreichend.
Bei der Musik ist für Abwechslung gesorgt worden: Die zahlreichen Lieder, die als OP und ED benutzt werden haben einen nostalgischen Touch, sind auf die Qualität und vor allem Art der Lieder bezogen jedoch stark voneinander abweichend; mal wird an die emotionalen Wurzeln erinnert, andere hingegen machen deutlich, dass man es hier mit einer Romantischen Komödie zu tun hat.
Als Negativ würde ich persönlich nur eine Sache bezeichnen: die Anzahl der Folgen. Wie schon weiter oben erwähnt gibt es Episoden wo man anhand mancher Vorkommnisse nur zu gern seine Augen vom Bildschirm abwenden möchte.
Die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Godai und Kyoko sich langsam entwickelt, wiegt durch die ganze Schar an Figuren und Ereignissen jedoch nicht ganz so stark wie bei so manch ähnlich ablaufenden Serien - zumal man hier ein passendes Ende hat.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Maison Ikkoku ein in fast jeder Hinsicht zu empfehlendes und zeitloses Werk ist. Der Romance-Titel aus den späten 80ern bietet mit seinen durchaus vielschichtigen Charakteren und der niemals ermüdend wirkenden Handlung über die 96 Folgen lang sehr gute Unterhaltung. Dass die Serie kompakter einen besseren Eindruck hinterlassen würde, kann man ihr locker verzeihen. Abrunden kann man den Anime mit den Schlussfolgen welches das schönste Ende einleiten, das ich in einer abgeschlossenen Serie bisher gesehen habe.
Im Gegensatz zu ihren anderen großen Werken, die den Schwerpunkt auf Comedy, Martial Arts oder Fantasy gelegt haben, war ich hier jedoch anhand der Beschreibung und Rezensionen doch etwas interessiert. Nach der finalen Folge musste ich allerdings feststellen, dass meine Skepsis völlig unangebracht war.
Die Story ist typisch RomCom: Die hübsche Kyoko Otonashi wird die neue Hausmeisterin des titelgebenden Apartmenthauses, in dem auch der Student Yusaku Godai wohnt und sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Auf dem Weg sie für sich zu gewinnen kommt ihm allerdings so manches Hindernis in die Quere; von den trinkfesten Nachbarn, die sich einen Spaß daraus machen ihn zu erniedrigen über den reichen und gut aussehenden Tennis-Lehrer, der ebenfalls ein Auge auf sie geworfen hat, bis hin zu der Tatsache, dass seine Angebetete mit ihrem jungen Alter bereits verwitwet ist und ihrem Gatten immer noch nachtrauert. Die Liste ist lang und mindestens genau so groß ist auch die der Folgen, die ihrerseits mit viel Slice of Life angereichert und größtenteils episodisch aufgebaut rüberkommen. Der Drama-Anteil durch Kyokos verstorbenen Gatten und die daraus resultierenden ernsten Szenen sorgen für die entsprechende Tiefe und fügen sich nahtlos in die Handlung ein. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass von den 96 Folgen so gut wie keine überflüssig ist, auch wenn es hier und da welche gibt, die man einfach überspringen möchte. Seien es die Episoden, wo sich in der Pubertät befindende Mädchen an Godai ranschmeissen oder jene, wo die liebe Verwandtschaft mal wieder versucht das Glück von ihren Kindern zu zerstören und damit dem Faktor Romance nur in die Quere kommen. Allein der Charakterentwicklung wegen sind die aber mehr als nur loses Beiwerk und vollführen ihren Zweck.
Bei den Charakteren gibt es ein breites Spektrum an bunten Figuren, die allerhand bieten und der Hauptgrund dafür sind, dass man trotz erwähnter Länge und der sich langsam aufbauenden Beziehung der Hauptfiguren die meiste Zeit über exzellent unterhalten wird. Hervorheben tun sich besonders die besagten Hauptakteure Godai und Kyoko: Der Student mit seiner notorischen Art von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten, was ihn seinen Zielen - sei es die Liebe oder sein Berufsleben - alles andere als näher bringt und ihn somit quasi als Vorreiter dieser allseits bekannten Person erscheinen lässt (wenn auch nicht so krass dargestellt). Kyoko hingegen besitzt wie alle bekannten von Takahashi entworfenen weiblichen Helden ein wechselhaftes Gemüt - einerseits höflich und hilfsbereit, kann ihre Stimmung schnell in das exakte Gegenteil schwenken, was in der Regel mit Eifersucht oder Hass endet. Monotonie bieten die beiden zu keiner Sekunde.
Die Nebenfiguren sind erwartungsgemäß nicht so facettenreich, bieten aber dennoch die nötige Würze um die gesamte Serie voranzubringen; allen voran sticht der mit seinen Aktionen und Sprüchen stets bei Laune haltende Spanner Yotsuya ganz klar hervor.
Was die Animationen angeht, so kann man natürlich nicht erwarten, dass etwas geboten wird, was an die aktuellen Animes heran reicht. Es gibt weder besonders flüssige Bewegungsabläufe, noch sind die Charaktere detailliert gezeichnet - 80er Jahre eben. Wie bei so manchen Kollegen aus derselben Zeit, die eine "lange" Folgenanzahl besitzen ist es auch hier der Fall, dass die Zeichnungen im Laufe der Serie deutlich besser werden und spätestens im letzten Drittel als schön zu bezeichnen sind (für die damalige Zeit jedenfalls). Dafür dass es das Gerüst einer RomCom darstellt, ist es sowieso allemal ausreichend.
Bei der Musik ist für Abwechslung gesorgt worden: Die zahlreichen Lieder, die als OP und ED benutzt werden haben einen nostalgischen Touch, sind auf die Qualität und vor allem Art der Lieder bezogen jedoch stark voneinander abweichend; mal wird an die emotionalen Wurzeln erinnert, andere hingegen machen deutlich, dass man es hier mit einer Romantischen Komödie zu tun hat.
Als Negativ würde ich persönlich nur eine Sache bezeichnen: die Anzahl der Folgen. Wie schon weiter oben erwähnt gibt es Episoden wo man anhand mancher Vorkommnisse nur zu gern seine Augen vom Bildschirm abwenden möchte.
Die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Godai und Kyoko sich langsam entwickelt, wiegt durch die ganze Schar an Figuren und Ereignissen jedoch nicht ganz so stark wie bei so manch ähnlich ablaufenden Serien - zumal man hier ein passendes Ende hat.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Maison Ikkoku ein in fast jeder Hinsicht zu empfehlendes und zeitloses Werk ist. Der Romance-Titel aus den späten 80ern bietet mit seinen durchaus vielschichtigen Charakteren und der niemals ermüdend wirkenden Handlung über die 96 Folgen lang sehr gute Unterhaltung. Dass die Serie kompakter einen besseren Eindruck hinterlassen würde, kann man ihr locker verzeihen. Abrunden kann man den Anime mit den Schlussfolgen welches das schönste Ende einleiten, das ich in einer abgeschlossenen Serie bisher gesehen habe.
Kommentare
ABSOLUTELY RECOMMENDED!!!
Sowohl der Anime als auch der Manga
(manga is besser ;P)
vielleicht sogar die inoffizielle Mutter aller Romantic Comedys.
Sehr viel Herz