AsaneRedakteur
#1Bedenkt man, daß ein Cover den fraglichen Titel im besten Licht erscheinen lassen soll, erhält man beim sanftmütigen Löwen immerhin schon einen groben Eindruck davon, was einen hier wirklich erwartet. Nämlich eine eher bescheidene Produktion, die sich technisch wie stilistisch mehr an den Standards der 50er Jahre orientiert.
Und das ist dann doch eher ernüchternd, bedenkt man weiterhin, daß mit Osamu Tezuka (Produzent) und Takashi Yanase (Buchvorlage) zwei nicht völlig unbekannte Namen gelistet sind. Letzterer auch mit Beteiligung an Animes für Kinder wie »Chirin no Suzu«, »Anpanman«, aber auch erwachsenere Produktionen wie »Sen'ya Ichiya Monogatari«.
Künstlerisch begnügt man sich mit Bildern, die aussehen wie grobe Holzkohlezeichnung mit viel Schraffur und flächig auspinselten Partien. Die Hintergründe sind stark vereinfacht bis kindgerecht stilisiert, die Charaktere (wenn man so sagen kann) sind's noch etwas mehr; jedenfalls wird man anfangs recht schnell aus dem Off darüber belehrt, daß die unförmige Ratte, die sich da des Bildschirms bemächtigt, wohl Buru-Buru, das verwaiste Löwenbaby, sein soll. Das Bestreben, Hintergrund und Charaktere in Einklang zu bringen, ist nicht unbedingt spürbar; abgesehen davon, daß die Bewegungsabläufe geradezu getränkt sind von Loops (und dies ist kein Hentai!), kann man hier Kuriositäten erblicken wie zum Beispiel dieses Löwenjunge, das auf einer Fototapete festgeklebt scheint. Naja – mit Kindern kann man's ja machen.
Dramaturgisch sieht es da schon besser aus. Überraschend originell ist die Entscheidung, die Entwicklung der Handlung als Dialog zu realisieren, wo eine Mutter ihrem Kind aus dem Bilderbuch vorliest und die Kleine zuckersüß nachfragt oder Bemerkungen dazu abgibt. Dieser Erzählpart im Frage-Antwort-Stil ist jeweils recht kurz gehalten und wird die ganze Geschichte hindurch abgelöst durch sentimentale, schwer erträgliche Männerchöre, die das Geschehen im Stil des antiken griechischen Theaters kommentieren. Diese Vorgehensweise erspart es dem Studio natürlich, sich allzuviel um die Animation kümmern zu müssen. (Fairerweise sollte man aber auch dazusagen, daß die Sänger eine klassische Ausbildung genossen haben, weswegen das für heutige Ohren recht altbacken klingt, die Textverständlichkeit dafür aber absolut top ist! Trotz der 50 Jahre, die diese Produktion auf dem Buckel hat.)
Empfehlung?
Wahrlich nicht für jeden. Man muss schon die allgegenwärtigen melodramatischen Choreinschübe, die das eben Gesagte gefühlsvertiefend kommentieren, wegstecken können. Von den sehr sparsamen Animationen sowie der lehrbuchhaften Moral mal gar nicht zu reden. Schließlich ist dies eine typisch japanische Produktion, wer also ein Happy End erwartet, ist mit »Yasashii Lion« schon mal auf dem ganz falschen Dampfer.
Ja, klar: ein paar nette Sachen gibt's schon auch – wie zum Beispiel die kleine Szene, wo sich das Löwenkind von einer Schnecke in die Flucht schlagen lässt.
Aber sonst ist die Veranstaltung im Ganzen doch eher mau. Es wird einige Male dick mit Farbsymbolik aufgetragen (siehe Hintergründe), aber das war es dann auch mit künstlerischem Anspruch. Insgesamt leider enttäuschend.
Und das ist dann doch eher ernüchternd, bedenkt man weiterhin, daß mit Osamu Tezuka (Produzent) und Takashi Yanase (Buchvorlage) zwei nicht völlig unbekannte Namen gelistet sind. Letzterer auch mit Beteiligung an Animes für Kinder wie »Chirin no Suzu«, »Anpanman«, aber auch erwachsenere Produktionen wie »Sen'ya Ichiya Monogatari«.
Künstlerisch begnügt man sich mit Bildern, die aussehen wie grobe Holzkohlezeichnung mit viel Schraffur und flächig auspinselten Partien. Die Hintergründe sind stark vereinfacht bis kindgerecht stilisiert, die Charaktere (wenn man so sagen kann) sind's noch etwas mehr; jedenfalls wird man anfangs recht schnell aus dem Off darüber belehrt, daß die unförmige Ratte, die sich da des Bildschirms bemächtigt, wohl Buru-Buru, das verwaiste Löwenbaby, sein soll. Das Bestreben, Hintergrund und Charaktere in Einklang zu bringen, ist nicht unbedingt spürbar; abgesehen davon, daß die Bewegungsabläufe geradezu getränkt sind von Loops (und dies ist kein Hentai!), kann man hier Kuriositäten erblicken wie zum Beispiel dieses Löwenjunge, das auf einer Fototapete festgeklebt scheint. Naja – mit Kindern kann man's ja machen.
Dramaturgisch sieht es da schon besser aus. Überraschend originell ist die Entscheidung, die Entwicklung der Handlung als Dialog zu realisieren, wo eine Mutter ihrem Kind aus dem Bilderbuch vorliest und die Kleine zuckersüß nachfragt oder Bemerkungen dazu abgibt. Dieser Erzählpart im Frage-Antwort-Stil ist jeweils recht kurz gehalten und wird die ganze Geschichte hindurch abgelöst durch sentimentale, schwer erträgliche Männerchöre, die das Geschehen im Stil des antiken griechischen Theaters kommentieren. Diese Vorgehensweise erspart es dem Studio natürlich, sich allzuviel um die Animation kümmern zu müssen. (Fairerweise sollte man aber auch dazusagen, daß die Sänger eine klassische Ausbildung genossen haben, weswegen das für heutige Ohren recht altbacken klingt, die Textverständlichkeit dafür aber absolut top ist! Trotz der 50 Jahre, die diese Produktion auf dem Buckel hat.)
Empfehlung?
Wahrlich nicht für jeden. Man muss schon die allgegenwärtigen melodramatischen Choreinschübe, die das eben Gesagte gefühlsvertiefend kommentieren, wegstecken können. Von den sehr sparsamen Animationen sowie der lehrbuchhaften Moral mal gar nicht zu reden. Schließlich ist dies eine typisch japanische Produktion, wer also ein Happy End erwartet, ist mit »Yasashii Lion« schon mal auf dem ganz falschen Dampfer.
Ja, klar: ein paar nette Sachen gibt's schon auch – wie zum Beispiel die kleine Szene, wo sich das Löwenkind von einer Schnecke in die Flucht schlagen lässt.
Aber sonst ist die Veranstaltung im Ganzen doch eher mau. Es wird einige Male dick mit Farbsymbolik aufgetragen (siehe Hintergründe), aber das war es dann auch mit künstlerischem Anspruch. Insgesamt leider enttäuschend.
Beitrag wurde zuletzt am 19.12.2021 18:25 geändert.
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