AsaneRedakteur
#1Drei Jahrzehnte ist dieser Film nun mittlerweile alt und frisch wie am ersten Tag.
Zumindest kommt es mir so vor…
Damit ist selbstredend nicht das äußerliche Erscheinungsbild gemeint, sondern die dramaturgische Disposition, die Regiearbeit, das Storytelling. Erfreulicherweise wird es dem Zuschauer nicht zu einfach gemacht. Von verschiedenen Seiten und aus verschiedenen Zeiten nähert man sich dem Kern der Geschichte; einzelne Szenen wechseln sich ab, ohne zunächst einen größeren Zusammenhang zu stiften, streuen jedoch immer vereinzelt Informationen, die man wie Puzzlestücke einander zuordnen darf, ohne daß man sofort einen größeren Überblick bekäme. Auf der anderen Seite übertreibt's der Anime auch nicht, gleitet nicht ab in konfuse Zerschnipselung, sondern findet einen guten, angenehmen Mittelweg, der mit der Ankunft auf dem Kannagi-Anwesen zum Hauptstrang der Geschichte führt.
Diese Szenen fügen sich so gut aneinander, daß ich keinen Anlass finde, mich an der antiquiert erscheinenden Optik zu stören. Allerdings sind auch Charakterdesign und Hintergrundzeichnungen auf ansprechendem Niveau, die Bewegungen selbst vielleicht nicht immer ganz rund, dafür mit gutem Timing, das für harmonische, plausible Abläufe sorgt. Dem Genre gemäß ist es über die halbe Länge zappenduster, was offenbar der Atmosphäre zugute kommen soll. Für lichte Momente dagegen sorgt hier die BGM, die recht gut die Horror-Momente unterstützt, es aber auch nicht übertreibt und nicht unnötig tief die Gruseleffekte ausschöpft (hier ist auf Kenji Kawai mal wieder Verlass). Im Gegenteil, an manchen Stellen, besonders gegen Ende, stellt sich die Musik gegen die Dramatik der Bilder, ganz im Sinne des »dramaturgischen Kontrapunkts«, was auch Adorno bestimmt gefreut hätte.
Der Ausklang des Films stellt wieder die wahren Stärken in den Vordergrund, die bei so vielen Werken von Takahashi dominieren. Der heitere, gelassene Humor (hier hauptsächlich verkörpert von Mana, deren naiv-unschuldiges Wesen einen unmittelbar verzaubert), dramaturgisch geschickter, symmetrischer Storyaufbau, wie auch die unaufdringliche Einbindung zentraler Themen: Konsequenz des eigenen Handelns, Selbstverantwortung und - essentiell für einen Horror-Anime! - Rachegedanken. Und eine kindlich-philosophisch anmutende Diskussion über die Ewigkeit.
Ewig schön bei vielen Werken von Takahashi natürlich auch die ebenfalls unaufdringliche und wie zufällige Inszenierung weiblicher Schönheit. Anders als in anderen Animes ist hier das Badewasser nie so heiß, daß wabernde Schwaden dichten Dampfes das Bad einnebeln, gerade wenn das schönste Mädchen von allen dem Zuber entsteigt.
Daher eine Empfehlung auch an diejenigen, die dafür empfänglich sind.
Zumindest kommt es mir so vor…
Damit ist selbstredend nicht das äußerliche Erscheinungsbild gemeint, sondern die dramaturgische Disposition, die Regiearbeit, das Storytelling. Erfreulicherweise wird es dem Zuschauer nicht zu einfach gemacht. Von verschiedenen Seiten und aus verschiedenen Zeiten nähert man sich dem Kern der Geschichte; einzelne Szenen wechseln sich ab, ohne zunächst einen größeren Zusammenhang zu stiften, streuen jedoch immer vereinzelt Informationen, die man wie Puzzlestücke einander zuordnen darf, ohne daß man sofort einen größeren Überblick bekäme. Auf der anderen Seite übertreibt's der Anime auch nicht, gleitet nicht ab in konfuse Zerschnipselung, sondern findet einen guten, angenehmen Mittelweg, der mit der Ankunft auf dem Kannagi-Anwesen zum Hauptstrang der Geschichte führt.
Diese Szenen fügen sich so gut aneinander, daß ich keinen Anlass finde, mich an der antiquiert erscheinenden Optik zu stören. Allerdings sind auch Charakterdesign und Hintergrundzeichnungen auf ansprechendem Niveau, die Bewegungen selbst vielleicht nicht immer ganz rund, dafür mit gutem Timing, das für harmonische, plausible Abläufe sorgt. Dem Genre gemäß ist es über die halbe Länge zappenduster, was offenbar der Atmosphäre zugute kommen soll. Für lichte Momente dagegen sorgt hier die BGM, die recht gut die Horror-Momente unterstützt, es aber auch nicht übertreibt und nicht unnötig tief die Gruseleffekte ausschöpft (hier ist auf Kenji Kawai mal wieder Verlass). Im Gegenteil, an manchen Stellen, besonders gegen Ende, stellt sich die Musik gegen die Dramatik der Bilder, ganz im Sinne des »dramaturgischen Kontrapunkts«, was auch Adorno bestimmt gefreut hätte.
Der Ausklang des Films stellt wieder die wahren Stärken in den Vordergrund, die bei so vielen Werken von Takahashi dominieren. Der heitere, gelassene Humor (hier hauptsächlich verkörpert von Mana, deren naiv-unschuldiges Wesen einen unmittelbar verzaubert), dramaturgisch geschickter, symmetrischer Storyaufbau, wie auch die unaufdringliche Einbindung zentraler Themen: Konsequenz des eigenen Handelns, Selbstverantwortung und - essentiell für einen Horror-Anime! - Rachegedanken. Und eine kindlich-philosophisch anmutende Diskussion über die Ewigkeit.
Ewig schön bei vielen Werken von Takahashi natürlich auch die ebenfalls unaufdringliche und wie zufällige Inszenierung weiblicher Schönheit. Anders als in anderen Animes ist hier das Badewasser nie so heiß, daß wabernde Schwaden dichten Dampfes das Bad einnebeln, gerade wenn das schönste Mädchen von allen dem Zuber entsteigt.
Daher eine Empfehlung auch an diejenigen, die dafür empfänglich sind.
Kommentare
Ova + Serie = "8" Punkte.