Dear Brother (1991)

Ein neuer Tag, ein neues Beispiel dafür, dass Nanakos Lehrer nutzlos ist und Mariko versucht Nanako zu beschützen, während Aya ein Arschloch in Bezug auf Nanakos „Sorority“-Mitgliedschaft ist – diesmal indem sie ihr eine Notiz und ein Päckchen mit Rasierklingen auf Nanakos Schreibtisch legt.

Während Nanako sich wundert, warum sie gemobbt wird, obwohl sie nie etwas getan hat, um es zu verursachen, wandert sie in den Turm der Schuluhr. In einer der besten Szenen aus dieser Episode sieht sie, wie an der Wand die die Treppe hinaufgeht, vollgekritzelt ist mit Botschaften von Schülerinnen ist, die jahrelang dorthin gegangen sind, um über ihre eigenen Probleme nachzudenken. Der eigentliche Sinn dieser Szene ist großartig.

Diese Episode wirkt schon ziemlich Gothic, was mit der Traurigkeit und dem Wandern im Glockenturm, der nur von Buntglas beleuchtet wird, als Nanako ein Geräusch auf dem Dachboden untersucht (es ist zu offensichtlich, sich zu fragen, ob Ikeda Riyoko Jane Eyre gelesen hat) und stellt fest, dass Rei ihr byron-isches Ich ist und mit einer Zigarette chillt. Und eine Silhouette, die aussieht wie Fukiko, wo die Messer drinstecken.

Natürlich denkt Nanako „WTF“. Sie gibt Rei die Messer und Rei wirft eines erneut in den Herzbereich der Silhouette. Nanako fragt Rei deutlich, ob die Silhouette auf Fukiko basiert und Rei antwortet mit Ja, aber als Nanako fragt, warum, zitiert Rei gerade „It rains in my heart“ („Il pleure dans mon coeur“) des französischen Dichters Paul Verlaine (dies ist eine Ikeda Riyoko-Serie, daher ist die Referenz natürlich französisch) und geht.

Nanako fragt sich, was zwischen Rei und Fukiko vor sich geht und wie es zu Reis Spitznamen Saint-Juste gekommen ist.

Auf dem Weg zur Schule am nächsten Tag sitzen Nanako und Tomoko im selben Zug und Nanako fragt Tomoko ernsthaft, ob sie sie an diesem Abend anrufen kann. Tomoko ignoriert sie völlig und ich möchte sie irgendwie schlagen, weil sie sich nicht gefragt hat, ob Mariko ihre Perspektive überhaupt manipuliert hat. Besonders angesichts dessen was sie schon mit Mariko erlebt hat.

Ein Gespräch zwischen Mariko und Nanako darüber, dass Nanako in die Bibliothek geht und Mariko etwas für ihre Hauswirtschaftsprojekte auswählt, und dann ein Teil mit Rei und Fukiko, der sich visuell auf die Glockenturmszene bezieht, was wiederum mit dem Buntglas und dem Rauchen geschieht.

So sehr ich Rei mag, Kaoru ist ein fröhlicher Hauch frischen Wind in dieser ansonsten bitteren Serie. Sie trifft Nanako in der Bibliothek, hilft ihr dabei, herauszufinden, was sie braucht, um von Reis Spitznamen zu erfahren und sie sprechen über das Lesen und Kaorus Freundschaft mit Rei. Und es gibt einen tollen Rückblick darauf, wie Kaoru und Rei Freunde wurden. Rei lächelt auch dabei! Die einzige Person, bei der Rei bisher ernsthaft lächeln sah war Kaoru. Ich bin mir nicht sicher, warum ich sie nie romantisch geshippt habe, anstatt sie immer nur als Freundinnen zu sehen.

Wie Youko Sachiko in den Yamayurikai gezogen hat, hat Kaoru Rei in den Basketballclub hineingebracht, weil sie glücklicher zu sein schien als sie daran teilnahm. Kaoru gibt zu, dass sie und Rei sich sehr nahe sind, auch wenn sie nicht ganz versteht wie Rei sich fühlt.

Tomoko berappelt sich indem sie Nanako verteidigt als sie sieht wie Aya sie angreift und ihre Freundin Nanako schikaniert.

In ihrem Zimmer liest Nanako über Reis Namensvetter, den Saint-Juste der Französischen Revolution, und denkt über die Ähnlichkeiten nach. Mir gefällt wie diese Szene eine Verbindung zwischen dieser Serie und Rose of Versailles herstellt. Obwohl diese Serie und Rose of Versailles unterschiedlich sind, haben sie einige sehr ähnliche Themen – ich werde darauf näher eingehen wenn dies in dieser Serie deutlicher wird.

Aufgrund der Auflösung von Nanakos Kampf mit Tomoko ist diese Episode die „fröhlichste“ seit langem. Probiert die Serie aus, denn als nächstes taucht die Show mehr in Marikos Leben ein.