LebboV.I.P.
#1Ist bei Tsurune das Glas nun halbleer oder halbvoll? Für mich ist es halbleer. Und das liegt daran, dass es die zweite Staffel nicht geschafft hat, die solide Basis der ersten Staffel für sich zu nutzen und die gesamte Serie auf ein höheres Niveau mit diesem "Linking Shot", wie der Titel schon sagt, zu hieven. Dabei sah es im ersten Drittel doch nach einer positiven Überraschung aus und die Serie bot hier und da ein paar interessante Ideen. Aber nach eben jenem ersten Drittel drehte sich die Serie für meinen Geschmack wieder zu sehr im Kreis. Was ich auch etwas irritierend fand, war, dass man neue Figuren gezeigt hat, die letztlich mit ihrer Ausgangslage und ihrer Entwicklung sogar sympathischer und deutlich interessanter waren als die Protagonisten des Teams Kazemai, auf das man den Blick eigentlich hätte richten müsste. Sogar das sehr sympathische Mädchenteam derselben Oberschule lief dem männlichen Team den Rang ab. Ein gleichbleibendes Niveau muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Auch in der zweiten Staffel bekommt man hier wieder optische Highlights geboten, eine schön produzierte Serie mit tollem OP/ED und auch wie die einzelnen Wettkämpfe inszeniert wurden, gefiel mir gut. Aber es kam mir zu wenig Stimmung rüber und auch zu wenig Euphorie, um dann einzelne Charaktere anfeuern zu wollen. Diese "Verbindung", die die Serie hier immer wieder anstrebt, wird zwar irgendwann zwischen den Charakteren gezeigt...aber mir fehlte die Verbindung zwischen Serie und Zuschauern. Die Serie war letztlich zu brav, die Hauptcharaktere wollten auch keinem wehtun, es wirkte auch zu sehr wie eine nette Kopie der ersten Staffel und damit war Tsurune insgesamt okay bis gut, aber verschwindet dann auch schneller als erwartet aus den Köpfen.
Beitrag wurde zuletzt am 01.04.2023 14:30 geändert.