LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
Eine Welt der Süßigkeiten zu erschaffen - das klingt doch mal nach einem schönen Traum für einen frisch reinkarnierten Konditor. Blöd nur, dass in der neuen Welt zwar alle wie Süßkram heißen, das Land, das seinem Vater, einem verarmten Adeligen, gehört, jedoch kaum für den Anbau der dafür benötigten Feldfrüchte geeignet ist. Doch davon lässt sich Pastry Mille Morteln nicht aufhalten. Dank dem Wissen aus seinem vorherigen Leben kurbelt er die Wirtschaft an, führt Verhandlungen mit umliegenden Ländereien und schlägt mit klugen Ideen (und meistens nicht mit Mega-Magiekräften) invadierende Armeen zurück. Dabei scharrt er zahlreiche Freunde und Verbündete um sich, ohne sein großes Ziel aus den Augen zu verlieren. Denn jeder Konflikt, der ihn vom Backen abhält, muss beseitigt werden, um jeden Preis!
Ein weiterer Feel-Good-Reinkarnations-Anime, der seinen Fokus auf Essenszubereitung legt. Diesmal geht es ums Backen, was für mich persönlich der Grund war, diesem Anime eine Chance zu geben. Und ich habe es nicht bereut!
Die Charaktere sind sehr konsistent und nicht übermäßig tief ausgestaltet. Pastry ist eben ein vorlautes Kind mit reinem Herzen, das sich wie ein Erwachsener verhält, dabei aber stets an Süßigkeiten denkt. Da er im Moment seines größten Erfolgs von seiner eigenen Zuckerkreation erschlagen wurde, hält er unbeirrt an seinem Plan, noch mehr Süßkram zu erschaffen, fest. Er ist zu allen freundlich, verbirgt seine starke Transfer-Magie und benutzt sie hauptsächlich, um mit harmlosen Kuppel-Fotos Geld zu verdienen. Pastrys Vater schaut dem Treiben seines Jüngsten wohlwollend zu und lässt ihn gewähren, auch wenn sein Sohn dadurch den Ruf eines Sonderlings bekommt. Zwar fängt er sich unterwegs eine ungeplante Verlobte namens Licorice ein, aber diesmal verfolgt den Protagonisten kein vollbusiger Frauenharem, was ich ganz angenehm fand. Auch die Bösewichte sind meistens schon optisch an ihren verschlagenen Gesichtsausdrücken zu erkennen und schaffen es nie, großartig Schaden anzurichten.
Handlungstechnisch bekommt man ziemlich viele Alltagssituationen zu sehen, in denen sich Pastry vor allem mit dem Backen beschäftigt. Die Geschichte plätschert nach einem überraschend spannenden Anfang mehr so dahin, immer mal wieder passieren kleinere Abenteuer, aber selbst der große "Krieg" beim Staffelfinale verläuft überraschend unspektakulär.
Die Animation hat mir gut gefallen Es wird sehr pastellig und detailreich, was mir meistens grundsätzlich gefällt. Auch die Qualität der Bilder hat mich überzeugt.
Opening und Ending passen sehr gut zur Serie, auch wenn keins von ihnen mir übermäßig lange in Erinnerung bleiben wird. Sie geben die verträumte Atmosphäre des Animes gut wieder.
Bei dem riesigen Angebot an Isekai-Animes ist es manchmal schwierig, jene zu finden, die einem auch gefallen. Eigentlich hatte ich mir von "Sweet Reincarnation" nicht allzu viel versprochen. Doch während der ersten paar Folgen war die Story so mitreißend, dass ich ungeduldig auf die nächste Woche gewartet habe. Leider ist es den Machern meiner Meinung nach nicht gelungen, diese große Spannungskurve aufrecht zu erhalten. Trotzdem hatte ich Spaß dabei, die Geschichte zu verfolgen. Die Charaktere waren alle sympathisch und jeder Konflikt wurde mit minimaler Aufregung gelöst. Ein netter Anime für zwischendurch, für alle, die gerne Süßes mögen.
Kommentare
Was allerdings ganz sicher Abzüge gibt, sind die viele Szenen gänzlich ohne Gesichter. Es ist teilweise schon verstörend, besonders wenn 4 Leute zentral im Bild im Gespräch sind und keiner hat ein Gesicht. Oder Vater und seine Rechte Hand im Gespräch über die Lage.... Es sind dutzende Szenen im Laufe des Anime, selbst die letzte Episode strotzt nur so von ihnen.
Der Anime ist eindeutig anders, als man vom Titel und Visuals her erwarten würde, aber trotz einigem Drama nie düster oder negativ, sondern irgendwie stets heiter. Ich schwankte irgendwie zwischen 6 und 7, aber gebe am Ende "nur" 6, weil einige der Szenen ohne Gesichter wirklich extrem irritierend waren.