Trigun Stampede (2023)

Rezensionen – Trigun Stampede

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Trigun Stampede“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
  •  
Avatar: Boernaut#1
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Synchronisation
Nachdem ich kürzlich den originalen Trigun-Anime von 1998 gesehen hatte und schlichtweg begeistert war, war ich mehr als froh, das Reboot der beliebten Serie hierzulande auf Crunchyroll sehen zu können. Da mich die 12-teilige Neuauflage ebenso begeistern konnte, möchte ich gerne meine Gedanken dazu teilen und Vergleiche zum "alten" Trigun ziehen. Diese Rezension eignet sich mehr für die Leute, die ebenso das alte Trigun schon gesehen haben! Außerdem ist dies meine erste Rezension, die ich auf anisearch schreibe.

Handlung:

In Trigun Stampede wird gleich ab der ersten Folge der Bruder-Konflikt klar, der im 1998er-Anime erst nach gut der Hälfte aufgegriffen wurde. Folge 1 beginnt direkt mit der Vorgeschichte, in dem das Raumschiff mit Vash und seinem Bruder Knives abstürzt. Episodisch, wie man beim alten Trigun fast jede Folge bezeichnen könnte, verläuft es hier keineswegs und die Handlung ist stringent und klar aufeinander aufbauend. Knives wird bereits früh als Gegenspieler Vashs deutlich und man kann gar nicht anders, als jede Folge gespannt mitzufiebern. Allgemein ist dieses Reboot Triguns viel düsterer als das alte Trigun, das gut mindestens 1/3 der 26 Folgen lang lustig und amüsant war.
Die Handlung ist logisch und greift die Thematik der Plants, die im alten Anime nur (meiner Meinung nach) nebensächlich behandelt wurde, aktiv auf und fordert vom Zuschauer, sich selbst eine Meinung zu bilden; so wird doch nicht immer ethisch vertretbar mit diesen sonderbaren Lebewesen umgegangen. Allgemein werden Ethik und Moral hier genau wie im Original oftmals deutlich in den Vordergrund gestellt. Einen Stern Abzug gibt es, da vor allem in den Folgen 10-11 wirre Zeitsprünge waren, die sich nicht ganz in das Geschehen einordnen ließen.

Animation:

Die Animationen in Trigun waren im Anime-Bereich welche der besten, die ich je gesehen habe. Die Kamerafahrten, die cineastischen Shots und die wunderbar animierten Kämpfe waren immerzu überraschend und manchmal richtig "aus dem Sessel hauend". Die Behauptung, das CGI sähe lieblos aus, wie man sie oft im Internet liest, trifft meiner Meinung nach überhaupt nicht zu. Jede Folge war ein Augenschmaus und Trigun Stampede kann - im Vergleich zu wirklich unschön animierten CGI-Animes - wohl gut als CGI-Meisterwerk bezeichnet werden. Studio Orange hat hier ganze Arbeit geleistet und das futuristische Setting großartig in Szene gesetzt. Die Wüstenlandschaften und Sternenhimmel waren wunderschön anzusehen und die Bewegungen der Charaktere (trotz Low-Frame-Animation) stets flüssig und glaubwürdig.

Charaktere:

Über die Charaktere kann man sich streiten. Die einen finden Roberto, der anstelle Milly Thompsons der neue Begleiter von Meryl Stryfe ist, unnötig und langweilig, die anderen lieben ihn und finden ihn witzig. Dazu muss sich jeder selbst eine Meinung bilden, doch ich fand es ganz erfrischend, mal jemand anderes an Meryls Seite zu sehen. Meiner Meinung nach hat das ihr als "Journalisten-Grünschnabel" ganz gut getan, denn so hatte sie in Trigun Stampede fast schon mehr Charaktertiefe als im Original.
Vash ist genauso liebenswürdig wie eh und je, wenn auch vielleicht nicht so "flott" oder "wild" wie im Alten. Das mag aber auch daran liegen, dass Trigun Stampede einen ganz anderen Ansatz zur Handlung hatte.
Nicolas D. Wolfwood, der später dazustieß, ist hier meiner Meinung nach "cooler" und "lässiger" als in der 1998er Version. Auch raucht er gefühlt eine ganze Packung Zigaretten die Minute, das war im alten doch ein wenig gedämpfter, haha.
Knives war mein absoluter Höhepunkt. Im alten Trigun kommt er kaum vor und so war es mehr als erfrischend, ihn hier als so aktives Mitglied der Handlung zu sehen. Um das Bösewicht-Klischee zu erfüllen, saß er auch fast jede Folge an einer Orgel und hat dort sein episches Lied gespielt. Knives' Design ist, wie das der anderen, frisch und originell und wenn er auf den Bildschirm tritt, kann man den Hass, der ihn erfüllt, förmlich spüren. Ganz großes Kino.

Musik:

Der Soundtrack stammt von Tatsuya Kato, der u. a. die Musik zu "Free!", "Dr. Stone", "Mirai Nikki" und anderen namenhaften Animes komponiert hat. Die Musik hat sich stets stimmig in das Gesamtbild eingefügt und ist positiv aufgefallen. Im Nachhinein könnte ich aber nur das Klavierstück, das Knives stets spielte, wiedergeben, da war der Rest dann doch nicht außergewöhnlich genug. Verglichen mit dem alten Trigun, in dem es einige ikonische Stücke gibt, dürfte die Musik in diesem Fall eindeutig schwächer sein. Nichtsdestotrotz ist sie sehr gut und lässt sich auch unabhängig von der Serie gut anhören.

Das Opening TOMBI von Kvi Baba geht sofort ins Ohr und bleibt spätestens nach dem 2. Mal Hören hängen. Mir persönlich gefällt das Lied sehr, sehr gut und es unterstreicht fabelhaft die Frische, die Trigun Stampede mit sich bringt, da man etwas, was so modern klingt, in noch nicht so vielen Animes gehört hat.
Das Ending Hoshi no Kuzu α ist wie die meisten Endings - ich habe es gerne nach den Folgen gehört, aber würde es nicht in meiner Playlist abspeichern. Dafür ist das Lied dann doch nicht besonders genug, auch, wenn es ganz schön ist mit der lieblichen Stimme der Sängerin und den weichen Instrumenten.

Synchronisation:

Die deutsche Synchro ist wunderbar gelungen. Alle Sprecher passen meiner Meinung nach perfekt, nur bei Vash war es etwas ungewohnt, nicht die "motivierte" und manchmal schrille Stimme Stephan Schlebergers zu hören. Mein persönliches Highlight war Nicolas: Lucas Wecker hat diesem ohnehin schon coolen Charakter eine solche Badass..haftig...keit eingehaucht, dass ich während des Schauens völlig begeistert war. Alle anderen sind auch perfekt besetzt und insgesamt ist es ein tolles Hörerlebnis.

Fazit:

Die Welt Triguns wurde in Trigun Stampede wunderbar erweitert und die Macher selbst meinten auch, sie würden gerne "etwas Neues erschaffen," etwas, das unverbraucht wirkt, aber dennoch den Charme des alten Triguns einfängt, das damals so viele Leute begeistert hatte. Und das haben sie meiner Meinung nach perfekt geschafft!
Trigun Stampede ist ein frischer und origineller Science-Fiction Anime, der sich stets dem Original bedient und trotzdem etwas völlig Neues geschaffen hat. Auch meinen Bruder, der sonst selten Animes schaut, hat dieses Reboot restlos begeistert (und er kannte nur wenige Folgen des Originals).
Ich würde Trigun Stampede ohne zu zögern allen empfehlen, denen die 1998er-Serie gut gefallen hat und auch all denen, die am Universum interessiert sind und sich nicht sicher sind, ob Stampede gut genug ist.
Das ist es. Und wie.
    • ×3
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×1
3× Empfehlungen erhalten
  •  
  • Bewerten
  • Lesezeichen
  • Favorisieren

Bewertungen

  • 3
  • 9
  • 33
  • 89
  • 24
Gesamtbewertung
Eigene Bewertung
Klarwert3.55 = 71%Toplist#1882

Mitgliederstatistik

Letzte Bewertungen

Top Eintrager

Neueste Umfragen

Personalisierte Listen

Discord

Teilen


Du hilfst anderen gerne bei der Suche nach einem Anime oder informierst gern über Anime? Dann empfehlen wir, zusätzlich einen Link zum Anime-Eintrag hier auf aniSearch mit anzugeben. Damit erleichterst Du dem Empfänger die Suche nach dem Anime und bietest ihm eine ganze Fülle an Informationen!