Im Nachhinein wirkt Staffel 5 auf mich wie eine bloße Hinführung auf Staffel 6. Es gab damals (mal wieder) ein Turnier, ein bisschen Innenansicht von der bösen Seite und das Interessanteste war noch ein Blick in Endeavors Familienleben. Und jetzt kommt Staffel 6 und feuert aus allen Rohren. Und zwar nicht erst nach ein paar Folgen erneuter Einstimmung, sondern sofort und dauerhaft. Immer wenn ich eine Pause erwartet hatte, hat der Anime mit dem Dauerfeuer an einer anderen Stelle einfach weitergemacht.
Es geht direkt mit geballter Action los mit den wohl besten Kämpfen, die die Serie bislang zu bieten hatte. Sie werden nicht durch Plot Armor und Macht der Freundschaft entschieden, wie My Hero Academia in meinen Augen bislang immer den Eindruck erweckt hatte, ein eher „braver“ und vergleichsweise kindgerechter Fighting Shounen zu sein. Stattdessen sind die Kämpfe hart und verlustreich und genau dadurch auch extrem spannend.
So sind es aber nicht nur die Schlachten, die sich durch die Staffel ziehen, sondern auch die Konsequenzen daraus. Die in Staffel 5 vorbereiteten Plotttwists brechen nun heraus und haben mich zum einen inhaltlich tatsächlich überrascht, aber auch in der Konsequenz, wie sie durchgezogen werden. Wo sich die Handlung in Fighting Shounen normalerweise eher in einer Blase, unbemerkt von der Öffentlichkeit abspielt, wird nun die Gesellschaft direkt miteinbezogen, was die allmählich stattfindende Veränderung der Welt für den Zuschauer spürbarer werden lässt.
Selbst der Hauptcharakter verändert sich und Izuku nimmt im Verlauf der Staffel fast schon die Rolle eines tragischen Helden ein. Überraschenderweise steht diese ihm gar nicht mal so schlecht. Was hingegen nicht überrascht hat, ist die Ankündigung einer siebten Staffel. Ich bete dafür, dass das Niveau von Staffel 6 gehalten wird.
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