SlaughtertripV.I.P.
#1Nun folgt eine Rezension. Vorher jedoch ein kleiner Exkurs im nächsten Absatz. Wer ihn nicht lesen möchte, kann ihn ja ignorieren. Miko macht das immerhin auch ständig …
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass eine funktionierende Mischung aus Horror und Comedy nicht ganz so einfach ist. Aber was ist schon einfach?* »Scary Movie« beispielsweise ist eine Aneinanderreihung schmutziger Witze für Pubertierende. (Die ersten beiden Teile habe ich selbst gerne angesehen, ich geb’s ja zu!) Filme, die in dieselbe Kerbe schlagen wie »Sharknado« sind Trash, also auch nicht Comedy im eigentlichen Sinne. Dasselbe kann man über Filme wie »Plan 9 from Outer Space« behaupten, die mangels Qualität unfreiwillig komisch sind. Eine angenehme Mischung findet aus meiner Sicht die Schwarze Komödie »Meine teuflischen Nachbarn«. Horror und Comedy sind also nicht gleich Horror und Comedy. Was der Definition von »Horror« wohl am nächsten kommt, ist der große Zeitaufwand, den man investieren muss, um die Filme zu finden, die einem gefallen. Im Live-Action-Bereich lässt sich so viel finden, dass man gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Alleine bei den südkoreanischen Produktionen findet man so viele Perlen, dass man daraus eine Kette machen könnte. Im Anime-Bereich sieht es in dieser Hinsicht jedoch zappenduster aus. Spielt man sich ein bisschen mit den Funktionen der Animeliste und setzt bei »Horror« und »Comedy« ein Häkchen – wobei eines davon ein Hauptgenre sein muss –, stößt man auf sagenhafte 36 Ergebnisse, die zumindest einen Rang aufweisen. Rechnet man die ganzen Fortsetzungen nicht dazu, sind es sogar nur 22 Stück. Führt man das noch weiter aus und überlegt sich, welche dieser Animes auch wirklich eine gute Balance aus beiden Genres finden, was bleibt dann noch übrig?
*Hentai vielleicht … sofern mir mein erfahrener Rezensionsteamkollege nicht widerspricht.
Die Prämisse, mit der potentielle Zuseher geangelt und möglichst lange am Haken gehalten werden möchten, klingt so einfach wie originell: Miko sieht Geister; Miko ignoriert Geister. So nach dem Motto: »Was ich nicht sehe, kann mir auch nichts anhaben.« Zu Beginn erscheint diese Prämisse wie ein Running Gag, der glücklicherweise nicht so konsequent penetrant durchgezogen wird wie beispielsweise jener aus »Kyuuketsuki Sugu Shinu«, einer Horrorkomödie aus demselben Jahr, bei welcher der Protagonist wegen jeder Kleinigkeit stirbt und stirbt und stirbt. Dennoch wird so einige Zeit für diesen »Running Gag« verwendet, weshalb der Anime den Anschein erweckt, etwas arm an Story zu sein. Erst etwas später erkennt man, dass sogar zunächst scheinbar unwichtige Szenen und Komparsen storyrelevant sind und den Grundstein für etwas viel Größeres legen. Bis es jedoch so weit ist, ist der Anime auch schon wieder fast vorbei, und selbst der Manga ist noch nicht viel weiter, weshalb eine potentielle zweite Staffel wohl noch etwas dauern würde.
Zu Beginn bekommt man vielleicht einen etwas falschen Eindruck von diesem Anime, wenn man in Episode 2 mit Fanservice überhäuft wird. Bei Hana wackelt so ziemlich alles, was Mann gerne wackeln sieht, und der perverse Geist nutzt seine Unsichtbarkeit und seine Permeabilität aus, um seinen Spaß an Hana zu haben. Die überdurchschnittliche Größe und der Wackelpudding-Aggregatzustand von Hanas Brüsten sind jedoch die einzigen Dinge, die danach noch vom Ecchi übrig bleiben.
Horror und Comedy halten sich hier die Waage, wobei die Merkmale von keinem dieser Genres auf die Spitze getrieben werden, was womöglich der Grund sein könnte, weshalb dieser Anime so angenehm anzusehen ist. Was den Horror betrifft, so vermeidet man, Splatter- und Gore-Gefilde zu betreten. Die Angst von Miko, die vielen unheimlichen Situationen ausgesetzt ist, ist jedoch jederzeit spür- und auch nachvollziehbar. Aufgelockert wird das Ganze durch eine Prise Humor, wenn Miko versucht, aus den brenzligsten Situationen doch noch irgendwie herauszukommen, ohne dass der Geist erkennt, von Miko gesehen zu werden. Abseits der Geisterszenen gleicht die Atmosphäre dieses Animes einer locker-fröhlichen Komödie, wie es sie zuhauf gibt.
Was wäre dieser Anime wohl ohne Miko? Ein wahnsinnig sympathisches Mädel, das einem so richtig leidtut, wenn abermals ein grausiger Geist vor ihr auftaucht. Die Wahl zum Charakter mit der ID 102.000 hat sie zu Recht gewonnen, und der Eintrager ist wirklich zu beneiden! Mit Stand vom 09.02.2022, 21:33 Uhr, wurde sie von 19 Usern favorisiert – alle anderen Charaktere müssen sich leider mit dem gemeinsamen zweiten Platz begnügen, da sie bislang noch von keinem User in die Favoritenliste aufgenommen wurden. Zuerst scheint Miko, die ihre Gabe vom einen auf den anderen Tag erlangt hat, alleine auf weiter Flur zu sein. Doch die Welt des Übersinnlichen ist gar nicht mal so groß, und so sind es ausgerechnet zwei ihrer Mitschülerinnen, die ebenfalls mit speziellen Fähigkeiten gesegnet sind. Im wahren Leben würde man sowas »Zufall« nennen; in Animes »Normalität«. Mikos beste Freundin Hana besitzt eine überaus starke Aura, die Geister zwar anzieht, die für diese jedoch gefährlich ist, was Hana zu einer Art magnetischen Geistertoaster macht. Weil sie keine Geister sehen kann, ist ihr gar nicht bewusst, wenn sie mal Geister brutzelt oder wenn sich ein Exemplar davon an ihre Fersen geheftet hat. Yuria besitzt dieselbe Fähigkeit wie Miko, jedoch ist diese bei Weitem nicht so stark ausgeprägt, weshalb sie nur die schwachen und ungefährlichen Geister sehen kann; die starken und gefährlichen bleiben ihr – kurioserweise – verborgen, was zu einer Reihe von Missverständnissen führt. Die Dynamik innerhalb dieser kleinen Gruppe funktioniert deshalb so gut, weil sie alle drei einen unterschiedlichen Umgang miteinander und mit ihren Fähigkeiten haben. So verheimlicht Miko ihre Kräfte vor den anderen beiden so gut wie möglich. Yuria weiß zwar von Anfang an über diese Bescheid, jedoch ist sie sich nicht über deren Ausmaße im Klaren. Sie hält Miko für übermächtig und glaubt, dass diese auf sie herabsieht. Hana ist einfach nur die Ahnungslose mit den stärksten Kräften von allen. Außerhalb dieses ESP-Zirkels gibt es noch die erfahrene Godmother, die ebenfalls dieselbe Fähigkeit wie Miko besitzt, jedoch ebenfalls in einem geringeren Ausmaß. Die meisten übersinnlich talentierten Personen besitzen zwar ähnliche Kräfte, jedoch ist Godmother genau die Figur, die in diesem Anime gebraucht wird, da sie dem Zuseher zu den sonst so unerfahrenen und hilflosen Schülern den nötigen Ausgleich bietet. Für ein paar der interessantesten Charaktere war in diesen 12 Episoden dann leider keine Zeit mehr. Romu Shindou beispielsweise ist das fehlende Glied in dieser Kette aus unheimlichen Vorfällen. Er und weitere Charaktere, allen voran Towako Oka, besitzen eine gemeinsame Vergangenheit mit Godmother, wodurch ersichtlich wird, dass der wahre Beginn der Story viele Jahre zurück liegt – weiter zurück als jener Tag, an dem Miko zum allerersten Mal einen Geist gesehen hat.
Was die Story betrifft, so findet man einen zufriedenstellenden Abschluss des Zen-Charakter-Arcs. Die Hauptstory schreitet relativ langsam voran und ist erst ab Mitte des Animes erkennbar, was keineswegs negativ gemeint ist, da es einen spannenden Handlungsaufbau gibt und man Stück für Stück mit Informationen gefüttert wird. Im Zentrum der Hauptstory stehen die Sankai, die vor allem dann auftauchen, wenn Miko in Gefahr schwebt, und der Berggott, von dem nicht bekannt ist, ob er auch tatsächlich ein Gott ist. Die wahre Intention dieser drei Wesen ist nicht bekannt. Da sie die gefährlichsten Geister, die sich um Miko scharen, vernichten, scheinen sie ihr wohlgesinnt zu sein. Doch immer wieder zeigen sie ein etwas aggressives Verhalten oder machen eine Mimik bzw. eine Gestik, die Miko nicht zu interpretieren imstande ist.
Der Anime hält sich sehr genau an die Manga-Vorlage. Gibt es Unterschiede, sind diese für die Geschichte irrelevant. So gibt es beispielsweise nur unwesentliche Unterschiede, auf welche Art und Weise Sakura von Godmother hinters Licht geführt wird. Bei einer anderen Szene hat man im Anime bei einem Komparsen-Geist darauf verzichtet, ihn als Geist darzustellen. Nur wenige Geister sind Anime-only, wie z. B. dieser Geist, der in Mikos Badewanne auftaucht. Wie gesagt: nur Kleinigkeiten. Im Manga sehen die Geister vielleicht etwas grusliger aus (Vergleich Anime/Manga), doch das Medium Manga ist quasi prädestiniert dafür, gezeichnete Monstrositäten unheimlich aussehen zu lassen. Die furchterregendsten Gestalten stammen immer noch aus Mangas. Der Anime macht seine Arbeit jedoch ebenfalls sehr gut und zeigt, dass der richtige und nicht im Übermaß verwendete Einsatz von CGI die Zeichnungen hervorragend unterstützen kann. Während die Sankai und der Berggott teilweise transparent sind, haben die Geister eine Aura, die wie mit Wasserfarben gemalt wirkt und durch die Bewegungen zu Staub zu zerfallen scheint.
Der Anime gibt nur einen kleinen Vorgeschmack darauf, was einen erwartet. Man kann jedoch relativ gut einschätzen, ob einem Konzept und Umsetzung gefallen. Bei »Mieruko-chan« kann man sich einerseits auf ein paar kurze, amüsante, aber dennoch moderat gruslige Geisterbegegnungen freuen, und andererseits auf den Beginn einer spannenden und ernsthaften Geistergeschichte, die sich jedoch erst im Manga so richtig entfalten kann.
PS: Ich würde mich hier im aS-Forum über einen Ignore Button mit Mikos Gesicht darauf freuen. Schnell mal Vendel nerven gehen …
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass eine funktionierende Mischung aus Horror und Comedy nicht ganz so einfach ist. Aber was ist schon einfach?* »Scary Movie« beispielsweise ist eine Aneinanderreihung schmutziger Witze für Pubertierende. (Die ersten beiden Teile habe ich selbst gerne angesehen, ich geb’s ja zu!) Filme, die in dieselbe Kerbe schlagen wie »Sharknado« sind Trash, also auch nicht Comedy im eigentlichen Sinne. Dasselbe kann man über Filme wie »Plan 9 from Outer Space« behaupten, die mangels Qualität unfreiwillig komisch sind. Eine angenehme Mischung findet aus meiner Sicht die Schwarze Komödie »Meine teuflischen Nachbarn«. Horror und Comedy sind also nicht gleich Horror und Comedy. Was der Definition von »Horror« wohl am nächsten kommt, ist der große Zeitaufwand, den man investieren muss, um die Filme zu finden, die einem gefallen. Im Live-Action-Bereich lässt sich so viel finden, dass man gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Alleine bei den südkoreanischen Produktionen findet man so viele Perlen, dass man daraus eine Kette machen könnte. Im Anime-Bereich sieht es in dieser Hinsicht jedoch zappenduster aus. Spielt man sich ein bisschen mit den Funktionen der Animeliste und setzt bei »Horror« und »Comedy« ein Häkchen – wobei eines davon ein Hauptgenre sein muss –, stößt man auf sagenhafte 36 Ergebnisse, die zumindest einen Rang aufweisen. Rechnet man die ganzen Fortsetzungen nicht dazu, sind es sogar nur 22 Stück. Führt man das noch weiter aus und überlegt sich, welche dieser Animes auch wirklich eine gute Balance aus beiden Genres finden, was bleibt dann noch übrig?
*Hentai vielleicht … sofern mir mein erfahrener Rezensionsteamkollege nicht widerspricht.
Die Prämisse, mit der potentielle Zuseher geangelt und möglichst lange am Haken gehalten werden möchten, klingt so einfach wie originell: Miko sieht Geister; Miko ignoriert Geister. So nach dem Motto: »Was ich nicht sehe, kann mir auch nichts anhaben.« Zu Beginn erscheint diese Prämisse wie ein Running Gag, der glücklicherweise nicht so konsequent penetrant durchgezogen wird wie beispielsweise jener aus »Kyuuketsuki Sugu Shinu«, einer Horrorkomödie aus demselben Jahr, bei welcher der Protagonist wegen jeder Kleinigkeit stirbt und stirbt und stirbt. Dennoch wird so einige Zeit für diesen »Running Gag« verwendet, weshalb der Anime den Anschein erweckt, etwas arm an Story zu sein. Erst etwas später erkennt man, dass sogar zunächst scheinbar unwichtige Szenen und Komparsen storyrelevant sind und den Grundstein für etwas viel Größeres legen. Bis es jedoch so weit ist, ist der Anime auch schon wieder fast vorbei, und selbst der Manga ist noch nicht viel weiter, weshalb eine potentielle zweite Staffel wohl noch etwas dauern würde.
Zu Beginn bekommt man vielleicht einen etwas falschen Eindruck von diesem Anime, wenn man in Episode 2 mit Fanservice überhäuft wird. Bei Hana wackelt so ziemlich alles, was Mann gerne wackeln sieht, und der perverse Geist nutzt seine Unsichtbarkeit und seine Permeabilität aus, um seinen Spaß an Hana zu haben. Die überdurchschnittliche Größe und der Wackelpudding-Aggregatzustand von Hanas Brüsten sind jedoch die einzigen Dinge, die danach noch vom Ecchi übrig bleiben.
Horror und Comedy halten sich hier die Waage, wobei die Merkmale von keinem dieser Genres auf die Spitze getrieben werden, was womöglich der Grund sein könnte, weshalb dieser Anime so angenehm anzusehen ist. Was den Horror betrifft, so vermeidet man, Splatter- und Gore-Gefilde zu betreten. Die Angst von Miko, die vielen unheimlichen Situationen ausgesetzt ist, ist jedoch jederzeit spür- und auch nachvollziehbar. Aufgelockert wird das Ganze durch eine Prise Humor, wenn Miko versucht, aus den brenzligsten Situationen doch noch irgendwie herauszukommen, ohne dass der Geist erkennt, von Miko gesehen zu werden. Abseits der Geisterszenen gleicht die Atmosphäre dieses Animes einer locker-fröhlichen Komödie, wie es sie zuhauf gibt.
Was wäre dieser Anime wohl ohne Miko? Ein wahnsinnig sympathisches Mädel, das einem so richtig leidtut, wenn abermals ein grausiger Geist vor ihr auftaucht. Die Wahl zum Charakter mit der ID 102.000 hat sie zu Recht gewonnen, und der Eintrager ist wirklich zu beneiden! Mit Stand vom 09.02.2022, 21:33 Uhr, wurde sie von 19 Usern favorisiert – alle anderen Charaktere müssen sich leider mit dem gemeinsamen zweiten Platz begnügen, da sie bislang noch von keinem User in die Favoritenliste aufgenommen wurden. Zuerst scheint Miko, die ihre Gabe vom einen auf den anderen Tag erlangt hat, alleine auf weiter Flur zu sein. Doch die Welt des Übersinnlichen ist gar nicht mal so groß, und so sind es ausgerechnet zwei ihrer Mitschülerinnen, die ebenfalls mit speziellen Fähigkeiten gesegnet sind. Im wahren Leben würde man sowas »Zufall« nennen; in Animes »Normalität«. Mikos beste Freundin Hana besitzt eine überaus starke Aura, die Geister zwar anzieht, die für diese jedoch gefährlich ist, was Hana zu einer Art magnetischen Geistertoaster macht. Weil sie keine Geister sehen kann, ist ihr gar nicht bewusst, wenn sie mal Geister brutzelt oder wenn sich ein Exemplar davon an ihre Fersen geheftet hat. Yuria besitzt dieselbe Fähigkeit wie Miko, jedoch ist diese bei Weitem nicht so stark ausgeprägt, weshalb sie nur die schwachen und ungefährlichen Geister sehen kann; die starken und gefährlichen bleiben ihr – kurioserweise – verborgen, was zu einer Reihe von Missverständnissen führt. Die Dynamik innerhalb dieser kleinen Gruppe funktioniert deshalb so gut, weil sie alle drei einen unterschiedlichen Umgang miteinander und mit ihren Fähigkeiten haben. So verheimlicht Miko ihre Kräfte vor den anderen beiden so gut wie möglich. Yuria weiß zwar von Anfang an über diese Bescheid, jedoch ist sie sich nicht über deren Ausmaße im Klaren. Sie hält Miko für übermächtig und glaubt, dass diese auf sie herabsieht. Hana ist einfach nur die Ahnungslose mit den stärksten Kräften von allen. Außerhalb dieses ESP-Zirkels gibt es noch die erfahrene Godmother, die ebenfalls dieselbe Fähigkeit wie Miko besitzt, jedoch ebenfalls in einem geringeren Ausmaß. Die meisten übersinnlich talentierten Personen besitzen zwar ähnliche Kräfte, jedoch ist Godmother genau die Figur, die in diesem Anime gebraucht wird, da sie dem Zuseher zu den sonst so unerfahrenen und hilflosen Schülern den nötigen Ausgleich bietet. Für ein paar der interessantesten Charaktere war in diesen 12 Episoden dann leider keine Zeit mehr. Romu Shindou beispielsweise ist das fehlende Glied in dieser Kette aus unheimlichen Vorfällen. Er und weitere Charaktere, allen voran Towako Oka, besitzen eine gemeinsame Vergangenheit mit Godmother, wodurch ersichtlich wird, dass der wahre Beginn der Story viele Jahre zurück liegt – weiter zurück als jener Tag, an dem Miko zum allerersten Mal einen Geist gesehen hat.
Was die Story betrifft, so findet man einen zufriedenstellenden Abschluss des Zen-Charakter-Arcs. Die Hauptstory schreitet relativ langsam voran und ist erst ab Mitte des Animes erkennbar, was keineswegs negativ gemeint ist, da es einen spannenden Handlungsaufbau gibt und man Stück für Stück mit Informationen gefüttert wird. Im Zentrum der Hauptstory stehen die Sankai, die vor allem dann auftauchen, wenn Miko in Gefahr schwebt, und der Berggott, von dem nicht bekannt ist, ob er auch tatsächlich ein Gott ist. Die wahre Intention dieser drei Wesen ist nicht bekannt. Da sie die gefährlichsten Geister, die sich um Miko scharen, vernichten, scheinen sie ihr wohlgesinnt zu sein. Doch immer wieder zeigen sie ein etwas aggressives Verhalten oder machen eine Mimik bzw. eine Gestik, die Miko nicht zu interpretieren imstande ist.
Der Anime hält sich sehr genau an die Manga-Vorlage. Gibt es Unterschiede, sind diese für die Geschichte irrelevant. So gibt es beispielsweise nur unwesentliche Unterschiede, auf welche Art und Weise Sakura von Godmother hinters Licht geführt wird. Bei einer anderen Szene hat man im Anime bei einem Komparsen-Geist darauf verzichtet, ihn als Geist darzustellen. Nur wenige Geister sind Anime-only, wie z. B. dieser Geist, der in Mikos Badewanne auftaucht. Wie gesagt: nur Kleinigkeiten. Im Manga sehen die Geister vielleicht etwas grusliger aus (Vergleich Anime/Manga), doch das Medium Manga ist quasi prädestiniert dafür, gezeichnete Monstrositäten unheimlich aussehen zu lassen. Die furchterregendsten Gestalten stammen immer noch aus Mangas. Der Anime macht seine Arbeit jedoch ebenfalls sehr gut und zeigt, dass der richtige und nicht im Übermaß verwendete Einsatz von CGI die Zeichnungen hervorragend unterstützen kann. Während die Sankai und der Berggott teilweise transparent sind, haben die Geister eine Aura, die wie mit Wasserfarben gemalt wirkt und durch die Bewegungen zu Staub zu zerfallen scheint.
Der Anime gibt nur einen kleinen Vorgeschmack darauf, was einen erwartet. Man kann jedoch relativ gut einschätzen, ob einem Konzept und Umsetzung gefallen. Bei »Mieruko-chan« kann man sich einerseits auf ein paar kurze, amüsante, aber dennoch moderat gruslige Geisterbegegnungen freuen, und andererseits auf den Beginn einer spannenden und ernsthaften Geistergeschichte, die sich jedoch erst im Manga so richtig entfalten kann.
PS: Ich würde mich hier im aS-Forum über einen Ignore Button mit Mikos Gesicht darauf freuen. Schnell mal Vendel nerven gehen …
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