LparkV.I.P.
#1"Chainsaw Man" fetzt richtig. Dabei ist es nüchtern betrachtet eine ganz gewöhnliche Shounen-Geschichte. Ein Junge, in dem eine außergewöhnliche Kraft schlummert. Eine Welt voller Teufel, die die Menschen drangsalieren. Eigentlich ein sehr herkömmliches Gerüst um dem Helden immer stärkere Gegner vor die Nase setzen zu können. Bei vielen Anime spricht man von verschenktem Potential, hier ist es ausnahmsweise andersherum. Viel Potential scheint da erstmal gar nicht zu sein, aber im Laufe der 12 Episoden wird es aus allen Fugen gesprengt. Ein Anime, der mehr als die Summe seiner Teile ist. "Chainsaw Man" hat eine besondere Atmosphäre, die sich wie ein Schleier über die rasanten Kämpfe legt. Es sind die Melancholie und die Ausweglosigkeit, die sich von Anfang an untermischen und dem Geschehen eine eigene Note verleihen. Auch Denjis niederes, sexuelles Verlangen spielt mit rein. Es raubt den Scharmützeln jeden höheren Sinn und entmystifiziert den Kampf für das Gute. Hier Kämpfen manche der Personen äußerst niederträchtig im Namen der Menschheit. Die dreckigsten und rohsten menschlichen Regungen treiben sie an. Geld, Sex, Rache. Es ist besonders, diese verdorbenen Charaktere zu beobachten. Sie sind eine sehr willkommene Abwechslung zu den sonstigen Moralaposteln. Und irgendwie entdeckt man doch eine Sympathie zu manchen, vielleicht, weil die eigentlich verwerflichen Gedanken eben auch menschlich sind.
Dieser Anime sprießt nur so von Badass-Leuten, die in ihrem außergewöhnlich derben und brutalen Umfeld so richtig gedeihen. Es ist ein einziges Hype-Fest der krassen Fähigkeiten. Hinter jeder Ecke kommt einer daher und fackelt ein Feuerwerk ab. Natürlich wird das unterstützt von den reichhaltigen Ideen hinter den verschiedenen Teufeln. Ständig wird hier der Rahmen des Möglichen ausgereizt, sodass man stets gespannt ist, was wohl als nächstes auf einen wartet. Es sind aber nicht nur die Kämpfe, sondern auch das restliche Geschehen bietet eine wilde Achterbahnfahrt im draufgängerischen Stil. Die skurrilen Persönlichkeiten sind ein Garant für Unterhaltung, wenngleich zuweilen auch echte Traurigkeit aufblitzt. Für mich war es sehr auffällig, dass einfache Dialoge, die in anderen Serien eher flach fallen würden, hier immer ein gewisses Etwas mitbrachten. Es läuft immer mehreres auf einmal ab, und besonders die gekonnte visuelle Umsetzung vermochte es, jeder Situation einen besonderen Reiz zu geben. Ich hatte immer das Gefühl, jede Minute das Herzblut, welches in die Szenen floss zu spüren. Die Liebe fürs Detail ist bei dieser Produktion besonders ausgeprägt. Als Beispiel dafür kann man auch den ausufernden Soundtrack heranziehen. So hat beispielsweise jede Episode ein anderes Ending zum Genießen. Für mich war sogar noch das ganz große Sahnehäubchen in Form eines "Maximum the Hormone"-Songs mit dabei, glücklicher kann man mich was Soundtracks angeht kaum machen.
Ich sehe definitiv auch Kritik, die man an "Chainsaw Man" üben kann. Wie eingangs angeschnitten ist die Handlung für sich nicht weltbewegend. Die Jagd nach dem großen Obermacker-Teufel ist eben ein sehr generischer Kern der Geschichte und für sich erstmal gar nicht so spannend. Gerade zu Anfang geht es auch noch etwas episodischer zu, später sehe ich eine Steigerung. Durch die über die Stränge schlagende Inszenierung und die unterschwellig depressive Stimmung befindet sich diese Serie trotzdem durchweg auf einem eigenen Weg. Die mitunter an den Tag gelegte Obszönität lässt sich meiner Ansicht nach übrigens gut mit Rammstein vergleichen. Dort wie hier gehört der gewisse Schock-Faktor einfach dazu. Es ist genau das Ziel, dass sich daran die Geister scheiden und es trägt einen kleinen Teil dazu bei, etwas zu schaffen, das nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Natürlich funktioniert das aber nur, wenn auch Substanz dahinter steckt, was hier der Fall ist. "Chainsaw Man" gehört für mich zur Kategorie "Muss man gesehen haben". Lediglich Angst vor Blut lasse ich als Ausrede durchgehen.
Dieser Anime sprießt nur so von Badass-Leuten, die in ihrem außergewöhnlich derben und brutalen Umfeld so richtig gedeihen. Es ist ein einziges Hype-Fest der krassen Fähigkeiten. Hinter jeder Ecke kommt einer daher und fackelt ein Feuerwerk ab. Natürlich wird das unterstützt von den reichhaltigen Ideen hinter den verschiedenen Teufeln. Ständig wird hier der Rahmen des Möglichen ausgereizt, sodass man stets gespannt ist, was wohl als nächstes auf einen wartet. Es sind aber nicht nur die Kämpfe, sondern auch das restliche Geschehen bietet eine wilde Achterbahnfahrt im draufgängerischen Stil. Die skurrilen Persönlichkeiten sind ein Garant für Unterhaltung, wenngleich zuweilen auch echte Traurigkeit aufblitzt. Für mich war es sehr auffällig, dass einfache Dialoge, die in anderen Serien eher flach fallen würden, hier immer ein gewisses Etwas mitbrachten. Es läuft immer mehreres auf einmal ab, und besonders die gekonnte visuelle Umsetzung vermochte es, jeder Situation einen besonderen Reiz zu geben. Ich hatte immer das Gefühl, jede Minute das Herzblut, welches in die Szenen floss zu spüren. Die Liebe fürs Detail ist bei dieser Produktion besonders ausgeprägt. Als Beispiel dafür kann man auch den ausufernden Soundtrack heranziehen. So hat beispielsweise jede Episode ein anderes Ending zum Genießen. Für mich war sogar noch das ganz große Sahnehäubchen in Form eines "Maximum the Hormone"-Songs mit dabei, glücklicher kann man mich was Soundtracks angeht kaum machen.
Ich sehe definitiv auch Kritik, die man an "Chainsaw Man" üben kann. Wie eingangs angeschnitten ist die Handlung für sich nicht weltbewegend. Die Jagd nach dem großen Obermacker-Teufel ist eben ein sehr generischer Kern der Geschichte und für sich erstmal gar nicht so spannend. Gerade zu Anfang geht es auch noch etwas episodischer zu, später sehe ich eine Steigerung. Durch die über die Stränge schlagende Inszenierung und die unterschwellig depressive Stimmung befindet sich diese Serie trotzdem durchweg auf einem eigenen Weg. Die mitunter an den Tag gelegte Obszönität lässt sich meiner Ansicht nach übrigens gut mit Rammstein vergleichen. Dort wie hier gehört der gewisse Schock-Faktor einfach dazu. Es ist genau das Ziel, dass sich daran die Geister scheiden und es trägt einen kleinen Teil dazu bei, etwas zu schaffen, das nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Natürlich funktioniert das aber nur, wenn auch Substanz dahinter steckt, was hier der Fall ist. "Chainsaw Man" gehört für mich zur Kategorie "Muss man gesehen haben". Lediglich Angst vor Blut lasse ich als Ausrede durchgehen.
Kommentare
Ich fand die Charaktere nervig, wobei ich vor allem zu beginn mit Denji wirklich meinen Spaß hatte, gingen mir Power und auch Makima vermehrt immer stärker auf den Senkel.
Während die Animationen unglaublich waren, enttäuschte der Sound auf der gesamten Linie. Das hier hätte ein Doom-Style Anime werden können, mit atemberaubenden, wahnwitzigen und viel zu blutigen Kämpfen, die mit schneller, lauter, kraftvoller Musik unterlegt sind. Stattdessen bekamen wir ein leises Klimpern im Hintergrund. Zugegebenermaßen ist die Musik keine Vollkatastrophe, aber hätte man sie nicht jedenfalls ein bisschen lauter stellen können? Insgesamt ist mir der Sound aber immer wieder sauer aufgestoßen.
Insgesamt hat diese eine Staffel auch nur sehr wenig Story behandelt, weshalb das Finale leicht unbefriedigend war. 3,5 von 5 süßen Kettensägenhündchen.
Ansonsten ist ihm alles andere an Menschen und damit auch Frauen egal, er ist ein Soziopath. Das wird ja spätestens in einer Szene aus Folge 10 klar, die ich nicht spoilern möchte.
Man kann sicher darüber streiten, was ein normaler Teenager ist und ob ein Teenager ohne sexuelle Gefühle nicht normal ist (die gibt es auch). Entscheidend ist, dass jemand mit sexuellen Gefühlen nicht zwangsläufig Frauen nur auf die Sexualität reduziert. Denji dagegen ist es nur wichtig, mal Brüste anzufassen, eine Frau zu küssen und mit ihr zu pimpern. Wer es ist spielt keine Rolle.
Zu lang für einen Kommentar
Besonders fragwürdig ist Denjis nun wirklich nicht mehr zeitgemäße Einstellung zu Frauen, die offenbar nur zum Pimpern da sind.
bin echt ziemlich enttäuscht vom Anime. Die 12 Folgen sind sehr gerusht und inhaltlich passiert eigentlich nichts in den 12 Folgen. Man baut keineswegs irgendwelche Bindungen zu den Protagonisten auf und auch visuell ist der Anime echt nicht weit oben. Hätte mir mehr von Mappa erhofft