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- Animation
- Charaktere
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„Ich glaube", sagt die Hauptfigur in Hans Christian Andersens Erzählung. Der Schatten von 1847, "mein Schatten ist das einzige Lebewesen, das man gegenüber sieht." Es ist eine interessante Zeile, wenn man darüber nachdenkt - warum zählt der Mann seinen Schatten als ein lebendes Ding? Die meisten würden argumentieren schon allein aus dem absolut logischen Prinzip heraus, dass ein Schatten nicht lebendig ist, sondern die dunkle Reflektion dessen, was lebt. Tatsächlich ist es die Bereitschaft des Mannes seinen Schatten als lebendiges Wesen zu sehen, die ihn im weiteren Verlauf der Geschichte in Schwierigkeiten bringt und der Schatten sein Leben übernimmt.
- Solchen Eindruck etwa bekomme ich auch von dem Anime Shadows House - 👥
Eine wundervoll schräge Beziehung
Shadows House folgt der aristokratischen und adligen Familie Shadow, die sich in einem Herrenhaus im viktorianischen Stil des 19. Jahrhunderts gutgehen lässt. Etwas sehr seltsames und doch offensichtliches an dieser Familie ist, dass sie alle Schattenmenschen sind. Sie haben nicht wahrnehmbare Gesichtszüge, produzieren Unmengen an Ruß, wenn sie sich unwohl fühlen und haben lebende Puppen-Diener, die anatomisch so gemacht sind, dass sie genauso aussehen wie sie. Diese Puppen fungieren nicht nur als ihre Diener, sondern auch als ihre Gesichter, da Schatten kein Gesicht haben, um ihre Gefühle/Anliegen zum Ausdruck zu bringen, was soziale Interaktionen um einiges komplizierter macht
Ein Mysterium zum Aufdecken
Der Anime führt uns auf subtile Weise in diese mysteriöse Welt ein. Zum einen wissen wir noch nicht, wer und warum sie überhaupt Schatten sind. Ist es ein Generationsfluch? Oder ist es ein reiner Umstand und eine Eigenschaft dieser Fantasiewelt? Abgesehen davon wird uns auch mitgeteilt, dass die Schatten eine Familie von Adligen sind, was zu ihrer pompösen Ausstattung und der Existenz von Dienern passt, aber uns wird nicht verraten, was sie eigentlich zu Adligen macht. Sind sie fürstlich oder einfach nur wohlhabend?
Bei so vielen Familienangehörigen plus die Puppen mangelt es nicht an Intrigen aller Art. Wenn man sie nun alle miteinander interagieren sieht, gibt es eine eindeutige Verbindung zwischen der Wahl der Puppennamen und der Funktion des jeweiligen Duos.
Empathie, Ehre, Gerechtigkeitssinn, Charme und natürlich Mut. Dies sind wohl Eigenschaften, die Emilico absolut aufweist und die zentralste Figur der ganzen Serie ist. Man ist Zeuge eines weiblichen MacGyvers, dass ihr sonniges Gemüt mit der Fähigkeit einhergeht, über den Tellerrand hinauszuschauen, was sie zwar manchmal in Schwierigkeiten bringt, ihr aber genauso oft verhilft ein Rätsel zu lösen, an dem alle anderen gescheitert sind. Kate und Emilico sind wirklich das außergewöhnlichste Duo, die ihr Debüt versuchen. Obwohl sie wie die anderen Paare auch anatomisch gleich aussehen, dringen ihre Persönlichkeiten in ihrer Körpersprache durch und lassen sie sehr unterschiedlich wirken. Emilicos innerer Sonnenschein ist ein deutlicher Kontrast zu Kates ernsterer Persönlichkeit, was das Zusammenspiel von Licht & Schatten grandios wiedergibt. Trotz allem sind sie vielleicht tatsächlich das cleverste Paar.
Ricky und besonders Lou haben beide die symbiotischsten und daher für die Standards der Shadows wünschenswerten Beziehungen. Obwohl keiner von ihnen so ausgefeilt ist wie Mia und Sarah noch, leisten sie dennoch bemerkenswerte Arbeit, indem sie ihre eigenen Persönlichkeiten für ihre Meister auslöschen.
John und Shaun sind nicht so gut darin, aber sie bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen gegenseitigem Respekt und dem, was sie tun sollen.
Emilico und Rum sind objektiv betrachtet die Schlechtesten, wenn es darum geht, ihre Rollen zu erfüllen, wobei Rum zu schüchtern ist, um Shirley richtig zu beobachten und Emilico viel zu eigensinnig ist.
Die musikalische Untermalung ist total der mysteriös angehauchten Atmosphäre entsprechend überzeugend gemacht. Der OST spricht Bände!
Dieser Gothic-Style, was manchmal, jedoch nicht zu selten in der Anime-Welt vorkommt, ist allerdings sehr anmutig gemacht trotz Schattierungen, welche ein etwas düsteres Gesamtbild zeigen. Für die Augen und Ohren ist das Ganze dennoch ein Schmaus.
Fazit
Die Folgen sind ein wunderbares, ausbalanciertes Zusammenspiel aus Theorien bzw. bemerkenswerten Details sowie Auflösung, wo daraufhin gleich die nächsten spannenden Mysterien darauf warten um aufgedeckt zu werden, und Charakterdynamik. So funktioniert Mystery, wobei sie auch einen Hang zum Krimi aufweist, bei dem Detektive mehreren Geheimnissen, welche sehr originell durchdacht sind, auf den Grund gehen müssen. Das Tempo in der Erzählung trifft die goldene Mitte - Szenen werden weder zu schnell abgehandelt noch unnötig in die Länge gestreckt.
Ein empfehlenswerter Anime, welcher dessen Potential für die Fortsetzung noch lange nicht ausgeschöpft ist.
- Solchen Eindruck etwa bekomme ich auch von dem Anime Shadows House - 👥
Eine wundervoll schräge Beziehung
Shadows House folgt der aristokratischen und adligen Familie Shadow, die sich in einem Herrenhaus im viktorianischen Stil des 19. Jahrhunderts gutgehen lässt. Etwas sehr seltsames und doch offensichtliches an dieser Familie ist, dass sie alle Schattenmenschen sind. Sie haben nicht wahrnehmbare Gesichtszüge, produzieren Unmengen an Ruß, wenn sie sich unwohl fühlen und haben lebende Puppen-Diener, die anatomisch so gemacht sind, dass sie genauso aussehen wie sie. Diese Puppen fungieren nicht nur als ihre Diener, sondern auch als ihre Gesichter, da Schatten kein Gesicht haben, um ihre Gefühle/Anliegen zum Ausdruck zu bringen, was soziale Interaktionen um einiges komplizierter macht
Ein Mysterium zum Aufdecken
Der Anime führt uns auf subtile Weise in diese mysteriöse Welt ein. Zum einen wissen wir noch nicht, wer und warum sie überhaupt Schatten sind. Ist es ein Generationsfluch? Oder ist es ein reiner Umstand und eine Eigenschaft dieser Fantasiewelt? Abgesehen davon wird uns auch mitgeteilt, dass die Schatten eine Familie von Adligen sind, was zu ihrer pompösen Ausstattung und der Existenz von Dienern passt, aber uns wird nicht verraten, was sie eigentlich zu Adligen macht. Sind sie fürstlich oder einfach nur wohlhabend?
Die Wahrheit stellt sich schlimmer als erwartet heraus: Die Kinder werden von ihren Familien in den umliegenden Dörfern freiwillig als "Opfergabe" an die Herren und Damen des Schattenhauses abgegeben, wenn diese kommen, um als Gegenzug die Kohle zu liefern, mit der die Menschen ihre Häuser heizen und ihr Essen kochen. Inwieweit die Menschen das alles verstehen, sei dahingestellt; wenn sie wirklich dachten, sie würden ihre Kinder nur in den Dienst des örtlichen Adelshauses schicken, würden sie sie sicher nicht als Opfergaben betrachten, denn das hat eine viel unheimlichere Bedeutung, als ihnen einen Job zu verschaffen. Da die Kohle aus dem eigenen Ruß der Schatten hergestellt wird, scheint es wahrscheinlich, dass die Menschen irgendwann einmal wussten, was los war, aber ihr Verstand wurde seitdem wahrscheinlich vernebelt.
Die lebenden Puppen sind also in Wirklichkeit gestohlene menschliche Kinder, deren Erinnerungen gelöscht werden, besonders seit der Tatsache, dass Gehirnwäsche absolut möglich sind (z. B. Rums tragisches Schicksal - ihre Erinnerungen sollten gelöscht werden, sodass sie anschließend zu einer verschleierten Puppe gemacht wird, vermutlich, damit keiner ihrer Freunde sie erkennen kann).
Diese Shadows sind parasitäre Feen namens Morphs, sie erlangen ihren Form durch die Präsentation bzw. durch die Kopie der bewusstlosen Menschenskinder. Sie bilden durch den Kontakt derer eine Persönlichkeit heraus. Den ultimativen Form allerdings erlangen die Shadows durch die Übernahme der Menschenskinder.
Es ist ein menschenverachtender System, das sowohl an alte feudale Herrschaftssysteme als auch an die Tage der Menschenopfer erinnert, als eine Person als Tribut an die Götter geopfert wurde, damit die Sonne aufgeht oder der Frühling zurückkehrt - beides Dinge, die (so möchte ich behaupten) Lord Großvater gefallen würden. Je nachdem, wie alt er ist, könnte er sogar aus einer Zeit stammen, in der solche Dinge gang und gäbe waren.
Die lebenden Puppen sind also in Wirklichkeit gestohlene menschliche Kinder, deren Erinnerungen gelöscht werden, besonders seit der Tatsache, dass Gehirnwäsche absolut möglich sind (z. B. Rums tragisches Schicksal - ihre Erinnerungen sollten gelöscht werden, sodass sie anschließend zu einer verschleierten Puppe gemacht wird, vermutlich, damit keiner ihrer Freunde sie erkennen kann).
Diese Shadows sind parasitäre Feen namens Morphs, sie erlangen ihren Form durch die Präsentation bzw. durch die Kopie der bewusstlosen Menschenskinder. Sie bilden durch den Kontakt derer eine Persönlichkeit heraus. Den ultimativen Form allerdings erlangen die Shadows durch die Übernahme der Menschenskinder.
Es ist ein menschenverachtender System, das sowohl an alte feudale Herrschaftssysteme als auch an die Tage der Menschenopfer erinnert, als eine Person als Tribut an die Götter geopfert wurde, damit die Sonne aufgeht oder der Frühling zurückkehrt - beides Dinge, die (so möchte ich behaupten) Lord Großvater gefallen würden. Je nachdem, wie alt er ist, könnte er sogar aus einer Zeit stammen, in der solche Dinge gang und gäbe waren.
Bei so vielen Familienangehörigen plus die Puppen mangelt es nicht an Intrigen aller Art. Wenn man sie nun alle miteinander interagieren sieht, gibt es eine eindeutige Verbindung zwischen der Wahl der Puppennamen und der Funktion des jeweiligen Duos.
Empathie, Ehre, Gerechtigkeitssinn, Charme und natürlich Mut. Dies sind wohl Eigenschaften, die Emilico absolut aufweist und die zentralste Figur der ganzen Serie ist. Man ist Zeuge eines weiblichen MacGyvers, dass ihr sonniges Gemüt mit der Fähigkeit einhergeht, über den Tellerrand hinauszuschauen, was sie zwar manchmal in Schwierigkeiten bringt, ihr aber genauso oft verhilft ein Rätsel zu lösen, an dem alle anderen gescheitert sind. Kate und Emilico sind wirklich das außergewöhnlichste Duo, die ihr Debüt versuchen. Obwohl sie wie die anderen Paare auch anatomisch gleich aussehen, dringen ihre Persönlichkeiten in ihrer Körpersprache durch und lassen sie sehr unterschiedlich wirken. Emilicos innerer Sonnenschein ist ein deutlicher Kontrast zu Kates ernsterer Persönlichkeit, was das Zusammenspiel von Licht & Schatten grandios wiedergibt. Trotz allem sind sie vielleicht tatsächlich das cleverste Paar.
Ricky und besonders Lou haben beide die symbiotischsten und daher für die Standards der Shadows wünschenswerten Beziehungen. Obwohl keiner von ihnen so ausgefeilt ist wie Mia und Sarah noch, leisten sie dennoch bemerkenswerte Arbeit, indem sie ihre eigenen Persönlichkeiten für ihre Meister auslöschen.
John und Shaun sind nicht so gut darin, aber sie bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen gegenseitigem Respekt und dem, was sie tun sollen.
Emilico und Rum sind objektiv betrachtet die Schlechtesten, wenn es darum geht, ihre Rollen zu erfüllen, wobei Rum zu schüchtern ist, um Shirley richtig zu beobachten und Emilico viel zu eigensinnig ist.
Die musikalische Untermalung ist total der mysteriös angehauchten Atmosphäre entsprechend überzeugend gemacht. Der OST spricht Bände!
Dieser Gothic-Style, was manchmal, jedoch nicht zu selten in der Anime-Welt vorkommt, ist allerdings sehr anmutig gemacht trotz Schattierungen, welche ein etwas düsteres Gesamtbild zeigen. Für die Augen und Ohren ist das Ganze dennoch ein Schmaus.
Fazit
Die Folgen sind ein wunderbares, ausbalanciertes Zusammenspiel aus Theorien bzw. bemerkenswerten Details sowie Auflösung, wo daraufhin gleich die nächsten spannenden Mysterien darauf warten um aufgedeckt zu werden, und Charakterdynamik. So funktioniert Mystery, wobei sie auch einen Hang zum Krimi aufweist, bei dem Detektive mehreren Geheimnissen, welche sehr originell durchdacht sind, auf den Grund gehen müssen. Das Tempo in der Erzählung trifft die goldene Mitte - Szenen werden weder zu schnell abgehandelt noch unnötig in die Länge gestreckt.
Ein empfehlenswerter Anime, welcher dessen Potential für die Fortsetzung noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Kommentare
Dazu gibt es auch gleich einen Teaser zur Ankündigung: