Made in Abyss: Die Goldene Stadt der sengenden Sonne (2022)

Made in Abyss: Retsujitsu no Ougonkyou / メイドインアビス 烈日の黄金郷

Informationen

Beschreibung

Gerade eben so den Ambitionen von Bondrewd entkommen, machen sich Riko (mit Prushka am Hals), Reg und Nanachi auf die Reise hinunter in die sechste Tiefenschicht. Diese Reise wird unter den Schatzsuchern in Orth auch »finaler Abstieg« genannt, von dem es im Normalfall kein Zurück gibt, weil der Fluch der sechsten Schicht den Verlust der Menschlichkeit oder gar den Tod mit sich bringt. Jede bekannte Weißpfeife hat diesen Schritt bereits hinter sich gebracht; so auch Rikos Mutter Lyza, die auf ihrem Weg bereits einige Spuren hinterlassen hat.

Lyzas Berichte über die Fauna und die Erscheinungen in der sechsten Schicht sind nicht gerade ermutigend. Die Hoffnungen der Truppe auf ein Überleben liegen deshalb hauptsächlich bei Reg, der außer auf seine bekannte Bewaffnung und feine Sensorik seit der fünften Schicht auch auf wiedergewonnene Erinnerungsfetzen zurückgreifen kann, die ihn im Kampf effizienter agieren lassen. In der sechsten Schicht angekommen, geschehen jedoch bereits während der ersten Übernachtung unerklärliche Dinge, in deren Folge ein wichtiger Teil der Ausrüstung vermisst wird. Die drei kleinen Schatzsucher finden dabei nicht nur merkwürdige Hinterlassenschaften, sondern auch eine schwer zu entziffernde Nachricht – und die Spuren zeigen in eine spezielle Richtung …
After barely escaping Bondrewd’s ambitions, Riko (with Prushka on the neck), Reg and Nanachi begin their journey down to the 6th layer. This journey is also known as “The Last Dive” among the treasure hunters in Orth. Usually, this is a journey without return because the curse of the 6th layer causes the loss of humanity or even death. Every well-known White Whistle has already undertaken the journey successfully; so has Riko’s mother Lyza, who left a number of traces along her way.

Lysa’s reports about the fauna and the phenomena of the 6th layer are anything but encouraging. Thus, the group’s hopes for survival lie mainly with Reg, who, in addition to his known weaponry and fine sensor technology, can also draw on memory fragments recovered during the 5th layer fights. These memories allow him to act more efficiently in battle. However, having reached the 6th layer, inexplicable things happen during the first night, resulting in an important part of the equipment going missing. The three little treasure hunters find not only strange remains but also a message that’s difficult to decipher. And the tracks point in a specific direction …
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  • Nanachi

    Wer ich bin? Ich bin ein flauschiges Stofftier und gekommen, um dir Trost zu spenden.

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„Made in Abyss: Die Goldene Stadt der sengenden Sonne“-Review: Blu-ray Vol. 1 von Leonine Anime

Avatar: RocketsSnorlax
Freischalter
Themenstarter#1
Es geht nach unten, sehr weit nach unten: LEONINE Anime veröffentlicht die zweite Staffel von „Made in Abyss“ und führt uns in die „Die Goldene Stadt der sengenden Sonne“.

Aufmachung:

Wie schon bei den bisherigen Veröffentlichungen der „Made in Abyss“-Reihe setzt LEONINE auf eine große Box zum Aufklappen.
Diese ist auf der Innenseite mit einer Art Karte des Abyss bedruckt und beinhaltet neben dem eigentlichen Digipack mit der Disc auch ein Postkartenset und ein 36-seitiges Booklet.

Cover
Innenansicht
Digipack
Booklet
Die Motive der Box und die Bonusinhalte sind mit denen der japanischen Version identisch. Die DVD-Verpackung ist wie bei der vorherigen Staffel etwa 2 cm höher.

Worum geht es in „Made in Abyss: Die Goldene Stadt der sengenden Sonne“?

Die zweite Staffel schließt inhaltlich an den Kinofilm „Seelen der Finsternis“ an und führt Riko, Nanachi und Reg in die sechste Tiefenschicht. Dort finden sie eine Stadt, in der alles einen Wert hat – auch und vor allem das Leben. Über diese Werte wacht ein mystisches Wesen, und wer den Wert eines anderen verletzt muss dafür auch einstehen, notfalls mit den eigenen Körperteilen …

Doch trotz dieses Systems sind die Abenteurer dort keineswegs sicher. Und dass die meisten Wesen dort nur eine gänzlich andere Sprache sprechen, macht es nicht leichter.

Bild und Ton:

Technische Daten


Blu-ray:
Länge:144 Min.
Tonformat:

Deutsch: DTS-HD MA 2.0 (24bit, 1.070 kbps)

Japanisch: DTS-HD MA 2.0 (24bit, 1.750 kbps)

Bildformat:
1920 × 1080 (16:9), 23,976 fps
Bitrate:
ø 32.700 kbps
Verpackung:Aufklappbox
Extras
Opening, Ending, Trailer, Booklet, Postkartenset
FSK:Ab 16 Jahren

Der Serie erscheint auch – inhaltlich identisch – auf DVD.


Made in Abyss: Die Goldene Stadt der sengenden Sonne“ entstand im Studio Kinema Circus und lief im Sommer 2022 im japanischen und deutschen Fernsehen. Die Regie übernahm wie schon bei den Vorgängern Masayuki Kojima (u. A. „Monster“, „Black Bullet“). Auch die zweite Staffel punktet durch die überaus detaillierten Landschaften der Fantasiewelt, die so gänzlich anders sind als das, was man sonst in Anime sieht. Dazu kommt, dass es den Produzenten erneut gelungen ist, das technische Niveau zu steigern. Dabei spielt natürlich auch CGI eine Rolle, was speziell für das Wesen Majikaja gilt.
Zwar beinhaltet der Anime keine brutalen Kampfszenen, Verletzungen und Gedärme, könnte aber trotzdem zart besaitete Menschen verstören.

Die deutsche Blu-ray-Veröffentlichung von LEONINE Anime kommt auf durchschnittlich knapp 33 Mbit/s und lässt auch in den in anderen Titeln oft problematischen Nachtszenen keinerlei Schwächen erkennen.

Untertitel Essen
Bunt Dark
© Akihito Tsukushi, TAKE SHOBO/Made in Abyss „The Golden City of the Sorching Sun“ PARTNERS

Die deutsche Synchronfassung entstand bei EuroSync in Berlin. Das Dialogbuch stammt aus der Feder von Katharina Bese, die Dialogregie übernahm Petra Barthel. Bei den Sprechern gab es hingegen keine Umbesetzungen. Qualitativ überzeugt die deutsche Synchronfassung voll und ganz.
Sowohl die deutsche Fassung als auch die Originalfassung sind im Format 2.0 DTS-HD MA mit 24 bit auf den Discs enthalten, zusätzlich gibt es deutsche Untertitel.

Empfehlung und Fazit:

Mit „Made in Abyss: Die Goldene Stadt der sengenden Sonne“ setzt LEONINE die Veröffentlichung der Erfolgsserie fort und macht dabei aus Sicht der Fans und Sammler alles richtig.

Danke an LEONINE Anime für das kostenlose Muster.
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Rezensionen

Avatar: Asane
Redakteur
#1
Nein. So nicht.

Tosende Beifallsstürme durchzittern das Forum von aniSearch und ich schau mir das an und mag da nicht so recht einstimmen. Hier setzt sich das fort, was sich im Film der 5. Tiefenebene schon angekündigt hat, und mündet in etwas, worin die Autoren dieser Serie wohl ihr Heil sehen: die Transformation eines enigmatischen, eng gesponnenen und fesselnden Fantasy-Stoffes mit seinen eigenen, aber in sich stimmigen Regeln in einen bloßen Actionanime mit epischen Battles und epischem Gemetzel.

Mit der ersten Episode wird eine großartige und weitausgreifende Introduktion gesetzt. Die Anfänge werden gezeigt. Alles fühlt sich an wie bei einer großen Überfahrt in ferne Welten, ins große Ungewisse, wo nur eines gewiss ist: eine Rückkehr wird nicht mehr möglich sein. So könnte man sich die Reise der Wikinger vorstellen, als sie Grönland entdeckt haben nach der Passage tückischer und schier unüberwindlicher Meeresströmungen.
Die Ankunft auf der Insel gestaltet sich recht pittoresk und wunderbar klischeehaft mit all den Eingeborenen, die die Fremdlinge speerbewaffnet empfangen, ganz in der Tradition einschlägiger Indianerfilme. Wer aber schon in der 1. Staffel leichte Bauchschmerzen verspürt hat bei der Vorstellung, daß halbwüchsige Kinder sich auf die Erkundung des Abyss begeben, wird nun mit dem Umstand konfrontiert, daß jetzt noch kleinere Kinder in das dräuend klaffende Loch geschmissen werden. Als Fremdenführer, weil sich sonst ja keiner auskennt …

Bald sind wir wieder bei Riko & Co. wie sie mit der Tauchgondel abwärts schweben, und wieder beginnt der Anime seinen Zauber zu entfalten. Mit seinem etwas speziellen Humor, an dem ich immer noch keine pädophilen Tendenzen erkennen mag, wie das bei der gesamten Community auf MAL der Fall ist. Vielleicht ist das ja auch nur Ausdruck dieser neuen Schneeflöckchen-Achtsamkeit, die es gebietet, in allem und jedem etwas Problematisches zu identifizieren.

So kommen sie im Dorf der 6. Ebene an, und mit ihnen kommen die Probleme. Auch wenn das Staunen und die Faszination über diese fremde Welt noch überwiegt, denn die fantastische, atmosphärische Musik ist im Grunde die gleiche geblieben, nimmt einen bei der Hand und lässt einen über die Töne dieses Besondere erfühlen, was »Made in Abyss« von Anfang an ausgemacht hat. Wie mir scheint, generell etwas dicker, sämiger, dem Topic der Goldenen Stadt entsprechend, wenn auch an einer Stelle ein wenig von Brahms (Doppelkonzert) geklaut.

Dann stellt sich recht schnell Ernüchterung ein, denn das fantastische, immersive Staunen ist gebrochen. Es stellt sich die Frage nach den immanenten Gesetzmäßigkeiten und nach der literarischen Wahrheit generell. Also nach den Regeln, die sich das Werk selbst gibt. Das fängt bei der Schwerkraft an und zieht sich durch so manche Phänomene, die dieser Abschnitt des Abyss zu bieten hat. Denn die Fantastik schießt ins Kraut und scheint sich nicht mehr um die eigenen Regeln zu kümmern. Um Plausibilität auch nicht so besonders. Es kommen Fragen auf wie:

  • Wie kommt der Brief die Schichten hoch? Thermik? Helium-Ballon? Durch das Meer der Leichen?
  • Warum brauchen die Dorfbewohner eine Herberge? Die wohnen doch da alle und erwarten keine Gäste.
  • War das Essen in der Kneipe für umsonst? Und wie hat Riko ihren Hut zurückbekommen?
  • Wie kommt es, daß so viele "Wesen" versammelt sind, wenn der Abstieg zur Sechsten dermaßen knifflig ist? Ficken die da alle wie die Karnikel?
  • Und angesichts dieser beachtlichen Bevölkerungsquote stellt sich diese Frage schon beim Abstieg der Schiffscrew: ohne nennenswerte Vorkenntnisse über das, was sie im Abyss erwartet, ohne Kartenmaterial und ohne eine Ozen schaffen die es bis ganz nach unten? Mit Kindern, teils jünger als Riko?
  • Wie funktioniert diese Fahrstuhlkapsel – mit Magie? Fällt die einfach so aus der Wasserunterfläche raus, ohne dabei hart aufzuschlagen, fast wie an unsichtbaren Fäden gezogen?

Für anhaltende Irritation sorgt auch die Wuselwelt des Dorfes. Haufenweise seltsame bunte Wesen wie Gummibärchen im Pokemon-Stil. Nachdem die erste Kapitalismuskritik im Monopoly-Format überstanden ist
der Wert der Dinge und des Lebens bemisst sich in der Summe des Wertes der einzelnen (Körper)-Teile.
versucht man sich mit der bewährten Devise "viel hilft viel" durch den Tag zu retten. Unter dem Bemühen, möglichst viel reinzupacken, möglichst sich immer überbietend, gerät der Anime letzten Endes zu einem ganz normalen, actionlastigen Abenteueranime, der eben ein paar sonderbare Randbedingungen aufweist. Das Ziel von Riko und ihrer Truppe scheint völlig aus den Augen verloren. An keiner Stelle ist die Rede von ihrer Mutter noch von Regs Ursprung. In der Begegnung mit Fapta stellt sich heraus, daß es eine Vergangenheit gegeben haben muss (wie überraschend) und ein Versprechen. An das er sich nicht erinnert, natürlich. Das Problem mit den Erinnerungen war von Anfang an klar und präsent (siehe 1. Staffel), und es wäre kein großer Akt gewesen, das Fapta begreiflich zu machen. Wollte man wohl nicht. Aus Gründen der Dramaturgie.

Abgesehen vom hier etablierten Setting ist die Dramaturgie der zweite große Punkt, der mich auf die Palme gebracht hat. Beispiel: Namen von Dingen oder Personen, gerne im Zusammenhang mit Wahlmöglichkeiten, werden in den Raum geworfen, mit der Ergänzung, "aber das ist wohl nicht möglich". Natürlich ist es das! Genau das ist ja der Sinn solcher Sätze! Aber nicht nur die Fantasy nimmt überhand, sondern generell das Übernatürliche.
Dieses Übernatürliche folgt nicht nur schwer greifbaren und überdies meist im Nachhinein enthüllten Gesetzen, es schleicht sich nun auch eine eigentümliche Esoterik ein, die den Raum der bisherigen Aura beansprucht. Es hilft auch wenig, das Ganze "symbolisch" verstehen zu wollen (das dahinterstehende Konzept ist schon klar), denn zuerst muss die Geschichte in sich selbst schlüssig und erklärbar sein, bevor symbolische Aspekte, welcher Art auch immer, greifen können. Hier wäre weniger nicht nur mehr gewesen, es wäre auch glaubhafter und verständlicher geraten, ohne daß man die Logik jedesmal neu definieren muss.

Man kämpft hier nicht nur mit einem Storytelling im Stil von »Higurashi«, inszeniert nicht nur
Opfertode
allerorten, samt geschwollener Theaterprosa im Nachgang, man wird auch viel zu oft behelligt von einer Action-Dramaturgie nach Art von »Inuyasha«. Also plötzliches Auftauchen von Monstern aus dem Nirgendwo, überraschende Bekämpfungsstrategien aus dem gleichen Nirgendwo und ähnliche Twists. Zu dem eben erwähnten "viel hilft viel" darf man dann auch den ganz erstaunlichen Body count hinzurechnen. Auch bei Monsters. Denn wie auch Ich&Anime in seinem ersten Spoilerkasten schreibt:
Und wenn jeder stirbt, fühlt es sich oft so an, als würde keiner sterben
So erreicht man, daß sich bald ein indifferentes Desinteresse einstellt, selbst bei blutigen Szenen. Oft bleiben ja solche Szenen als besonders beeindruckend und intensiv im Gedächtnis haften (und im Herzen ebenso), wenn sie mehr verschleiern als preisgeben, mehr andeuten als explizit ins grelle Rampenlicht zerren; aber hier geschieht eher das Gegenteil. So wie die eindrückliche Szene, wo Vueko in der ersten Folge bei schwerem Seegang zu kotzen anfängt, mir weit nachhaltiger im Kopf bleibt, auch weil es mit eminent menschlichen Dingen zu tun hat, so bleibt
ihre unglückliche Deformation und schließlicher Tod
weit schmerzlicher hängen als alles andere, was da so theatralisch aufgebauscht wird. Im Übermaß der zur Schau gestellten Misshandlungen samt blutiger Details verkommen solche Szenen zu einem sinnlosen Gore-Fest, vor allem, weil durch die Natur dieser fremden Welt und ihrer Bewohner nie klar ist, ob derjenige das nach 5 Minuten heil überstanden haben wird und wieder alles so ist wie zuvor, oder ob wer ernstlich entstellt, verwundet, tot sein wird. Als Zuschauer wird einem das irgendwann ziemlich egal und man schaut nüchtern und mit gezügeltem Interesse auf die Sache wie ein Pathologe auf sein Objekt.

Die ganze Geschichte dieser Staffel ist um diese Dinge (und zu diesem Zweck) herumkonstruiert, um den Zuschauer mit diesen Mitteln bei Laune zu halten. Wir brauchen einen Kliffhänger? Da geben wir doch gleich noch einen Charaktertwist gratis mit dazu! Der in der nächsten Folge wieder sich in Wohlgefallen auflöst.

Das Thema dieser Serie ist ja schön und nobel (z.B. was ist Wert und was hat ihn; oder "be careful what you wish for") und zeigt auch, daß dies keine Konstante ist im Leben, aber was hat das mit dem Abyss zu tun und mit der Suche von Riko & Co.? In diesem Versuch, die Sinne zu überfluten und das Action-Gen zu triggern, zeigt der Anime Gestaltungsmerkmale und Qualitäten, die den Anschein erwecken, hier habe ein Fanfiction-Autor 11 Fillerfolgen produziert, um die Lücke zum jetzt aber wirklich letzten Arc mit der siebten Ebene irgendwie zu überbrücken.

"No, this isn't my MiA at all. Can I please have it back?" liest man da auf Anidb, und ich kann kaum anders, als da enttäuscht und mit wundem Herzen zuzustimmen. Man hat das wunderbar Geheimnisvolle und in der Schwebe gehaltene Atmosphärische der ersten Staffel aufgegeben zugunsten eines 08/15-Isekai-Fantasy-Settings, das bei diesem Anime ziemlich aufgeklebt wirkt. Das hat »Made in Abyss« in meinen Augen einfach nicht verdient.
Beitrag wurde zuletzt am 31.05.2023 04:19 geändert.
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2× Empfehlungen erhalten
Avatar: Ich&Anime#2
Ich will mich dafür schlagen, dass ich das hier nicht gut fand.
Wobei – was heißt „nicht gut“ auf einer Skala von 1 bis 5 fand ich es noch immer so gut wie eine 4 – aber tief in meinem Herzen trauere ich weit mehr um die Serie, als um irgendeinen der Charaktere, die hier sterben.

Made in Abyss ist ein wunderschöner Anime. Der namensgebende Abyss ist eine ebenso wunderschöne Höhle, welcher alle möglichen Sagen nachgesagt wird. Und so versuchen seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden, Menschen diesen Abgrund zu erforschen und all die ungeahnten Reichtümer zu ernten. Doch so faszinierend der Abyss auch ist, mindestens genauso tödlich bleibt er. Kaum einer kehrt je zurück, wenn er zu tief vordringt…

Ich werde hier nicht die Story von Made in Abyss nochmal im Detail durchgehen. Das hier ist die zweite Staffel, ich erwarte, dass ihr mit der ersten vertraut seid.

Die Serie ist einzigartig. Man möchte vor Schönheit weinen, vor Grausamkeit schreien, vor Ekel kotzen, während man das liebenswerte Trio verfolgt. Die Faszination, die ein jeder Höhlentaucher mit dem Abyss verbindet schwappt über und packt auch den Zuschauer. In Kombination mit einem atemberaubenden Soundtrack und fantastischen Charakteren heben diese Serie in schwer zu erreichende Sphären. Und dennoch, dennoch habe ich bei dieser Staffel ein unwohles Gefühl.

Lasst euch bitte nicht täuschen, ich könnte und würde am liebsten ein Loblied über diese Serie singen, aber ich möchte mich auf die Staffel konzentrieren. Was macht sie gut, was macht sie schlecht?
Diese Staffel kann Charaktere – besser als jede andere bisher. Vor allem einige Alte kriegen einen fetten Batzen Charakterentwicklung und wie immer leidet man mit, wenn ihnen Dinge angetan werden. Und das bei jeden von ihnen. Naja, nicht ganz.

Leider sterben hier sehr viele neue Charaktere. 99% aller neuen um genau zu sein, nur Fapta (oder Faputa, wie sie scheinbar im Original heißt) überlebt. Und wenn jeder stirbt, fühlt es sich oft so an, als würde keiner sterben. Zumindest ich hätte es um einiges besser gefunden, wenn zumindest eine Person aus dem Dorf überlebt – mit der Last auf den Schultern, deren Wünsche und Träume weiterzuführen. Das alle sterben hat für mich eher einen „hm schade“ Effekt, weil es gefühlt auch niemanden interessiert. Es war halt ihr Schicksal – und alle akzeptieren es, also tue ich das halt auch.
Fapta selber ist noch einmal ein Kapitel für sich, die ich gleich einmal ansprechen möchte.

Musik und Aussehen sind weiterhin eine 10/10, wobei ich beim Aussehen am liebsten Punkte abziehen würde - dazu gleich mehr.

Was diese Staffel zu nahezu 0% so gut macht wie die erste Staffel, ist die Faszination. Made in Abyss ist für mich DAS Paradebeispiel für einen Abenteuer Anime, eine Serie übers Erkunden, Erforschen einer Welt. Erforschen und Erkunden ist aber ziemlich schwer, wenn die Serie die ganze Zeit nur an einem Ort spielt.
Das sehe ich auch nicht als Spoiler, weil das schon im Film „Made in Abyss: Seelen der Finsternis“ so war. Es geht hier um einen spezifischen Ort, um einen sehr spezifischen Cast an Leuten. Ich sage nicht, dass der Ort nicht interessant war, dass es sich nicht gelohnt hätte, ihn zu erkunden – aber ihm wurde einfach viel zu viel Zeit gewidmet, dafür…

dass hier nicht wirklich viel passiert. Eng gesehen ist nichts wirklich für die Reise relevantes geschehen. Keine neuen Begleiter, Fapta verschwindet ja auch einfach, alle verrecken ohne großen Effekt und das Dorf ist wegen der Crew danach Geschichte. Hat das irgendeinen Effekt auf die Charaktere? Ein schlechtes Gewissen? Neue Ziele? Neue Fähigkeiten? Nein – außer dass die weiße Pfeife gebaut wurde, was aber auch in weit weniger Folgen geschehen hätte können.
Vielleicht sehe ich es auch sehr eng. Vielleicht seht ihr ja durchaus einen Sinn dahinter, so viel Zeit an einem Ort zu verbringen, der danach vernichtet wird. Vielleicht gebt ihr Fapta oder Nanachis Erfahrungen oder Regs Erinnerungsschnipsel eine größere Bedeutung. Aber ich sehe hinter dem Aufenthalt eine Zeitverschwendung, weil…

dadurch das Abenteuer gefehlt hat. Es geht um die Reise und der Aufenthalt hier ist ein Teil, ein wichtiger Teil dieser, doch wirklich gereist wird nicht. Damit ging für mich der Aspekt des Abenteuers flöten, der mir in der ersten Staffel sehr wichtig war.

Leider scheint Made in Abyss sich aber nun immer stärker in diese Richtung zu entwickeln, zumindest wenn wir vom Film und der 2. Staffel ausgehen. Offensichtlich missfällt mir dass, doch trotzdem – so verdammt schön schrecklich kann nur Abyss sein!
4 von 5 Kindern, welche von einem giftigen Seepferdchendrachenkrebs gefressen werden.
Trotzdem ist die zweite Staffel der bisher schwächste Made in Abyss Teil.

Anmerkung: Was soll dieses „sengende Sonne“ im Namen?
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Kommentare

Avatar: Aodhan
V.I.P.
#1
Hier stimmt alles: Die Visualisierung, die Musik von Penkin, und die Inszenierung. Es wirkt fast so, als ob der Autor des Mangas selbst Regie geführt hätte, so gut trifft die Adaption die Stimmung der Vorlage. Leider kommt so was nur sehr selten vor.
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Avatar: Penn
V.I.P.
#2
Tatsächlich muss ich sagen, dass die Staffel für mich in einigen Punkten nicht an die Vorgänger heranreichen konnte. Den Handlungsstrang um Vuekos Truppe und ihre Geschichte hätte man meiner Meinung nach kürzen und/oder feiner zerstückeln können. Teilweise gab es ja ganze Folgen ohne Riko, Reg und Nanachi. Die Geschichte um die Entstehung der goldenen Stadt war sicherlich in sich gewaltig und passt gut in den Abyss, ist gleichzeitig aber – auch wegen der darin vorkommenden Figuren – nicht so fesselnd gewesen, dass ich Riko und Freunde nicht mehrmals vermisst hätte. Im Manga ist mir das nicht so negativ aufgefallen. Auch die Ästhetik hat irgendwie gelitten. Die CGI-Elemente haben sich teils drastisch vom Rest in klassischer Zeichneroptik abgehoben – insbesondere Belaf oder die sechsbeinigen Giraffen und ihre monströsen Mitläufer wirkten manchmal geradezu lieblos in Szene gesetzt. In der ersten Staffel hatte ich fast durchgehend das Gefühl, dass man, selbst in brutalen Szenen (wenn man das so sagen kann), um eine optisch geschmackvolle Umsetzung bemüht war. Hier schien mir das weniger oft der Fall zu sein.
Die Handlung hat mir dagegen sehr gut gefallen. Es wurde sich sehr nah an der Vorlage orientiert. Einzig Pakkoyans Verhalten gegen Ende der Serie ergibt wenig Sinn, wenn man im Manga nicht aufgepasst hat. Auch musikalisch wieder sehr erfrischend, da im Gegensatz zum Film zwischen den beiden Staffeln deutlich mehr neue Stücke hinzugekommen sind. Vor allem Belafs Wiegenlied ist im Gedächtnis geblieben.
Leider ist der Manga mit Ende der Staffel quasi eingeholt. Beim derzeitigen Tempo der Veröffentlichungen wird es einige Zeit dauern, bis mit einer Fortsetzung der Anime-Adaption zu rechnen ist …
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Avatar: Lebbo
V.I.P.
#3
Die zweite Staffel macht da weiter, wo die erste Staffel bzw. der anschließende Film aufgehört hat. Das Niveau ist hier also weiterhin brutal hoch. Brutal ist das passende Stichwort, denn auch ähnlich radikal geht es bei der Handlung weiter. Wer damit in der ersten Staffel schon nicht klar kam, wird hier auch keine Freude haben. Eine doch rechte morbide gedrückte Stimmung mit teilweise grausamen Szenen werden auch hier nicht ausbleiben. Dennoch fühlte sich auch die zweite Staffel für mich zu jedem Zeitpunkt so viel wertiger an wie viele andere Titel aus diesem Jahr. Das liegt auch daran, dass man die Story dieses Mal etwas anders aufgebaut hat und dann die Handlungsstränge erst im Laufe der Staffel verknüpft. Die Serie macht als Zuschauer auch Spaß, weil man miträtseln kann, wer oder was denn nun hinter den Ereignissen und Figuren stecken könnte. Und für mich besonders wichtig ist der Aspekt, dass sich der Anime weiterhin wie eine Reise mit großen Abenteuern anfühlt. Auch wenn ich nicht der allergrößte Fan der Charaktere bin, so sind sie für mich so "klein", dass die fantastische Welt um sie herum noch monströser und gewaltiger wirkt. Gewaltig ist übrigens auch der Soundtrack, der 2022 auch wieder ein absolutes Highlight, wenn nicht sogar der beste Soundtrack des Jahres, ist. Und optisch ist die Serie sowieso ein Genuss - da wird es kaum zwei Meinungen geben. Daher bin ich ingesamt wieder sehr zufrieden mit der Serie, weil die Story spannend und erneut top produziert ist. Bei der Serie muss man fast schon erwarten, dass da sogar NOCH mehr geht, denn die Reise ist noch lange nicht vorbei und schon gar nicht auf ihrem Höhepunkt, oder im "Fall" von Made in Abyss" bis zum Tiefpunkt des Abyss, angelangt.
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