AsaneRedakteur
#1"Soba e" ist ein kleines, niedliches Werbefilmchen der »Marui Group«, die allgemein für Modeartikel, also auch für Schirme, zuständig ist. Entsprechend gedrängt ist der Ablauf der Ereignisse und entsprechend sympathisch ist das ganze realisiert, speziell natürlich Sayu, die Freundin von Osamu, die ihm als Geburtstagsgeschenk einen Regenschirm überreicht.
Allerdings schon einen Tag früher, denn es soll heute noch regnen. Und Sayu weiß, wie sehr ihr Freund Regen hasst! Und weil dieser Freund ein Schussel ist, geht der Schirm natürlich noch am gleichen Tag verloren, und Osamu muss seiner Freundin geknickt eingestehen, was passiert ist.
Derweil hat es zu schütten angefangen, und der verloren und verlassen am Straßenrand liegende Schirm entwickelt plötzlich ein erstaunliches Eigenleben, indem er sich in ein fröhliches, feengleiches junges Mädchen verwandelt (für den aufmerksamen Betrachter leicht erkennbar an dem grünen Anhänger, der ebenfalls leibliche Gestalt annimmt).
Osamu mag den Regen hassen wie die Pest, aber für ein Regenschirm-Feenmädchen gibt es wahrhaftig nichts Schöneres, als nach Herzenslust durch die nassen Straßen zu tollen, während es wie aus Eimern gießt, und weil auch eine Schirmfee mal müde wird, ruht sie sich auf einer Bank bei einer Bushaltestelle aus und wird prompt von Sayu gefunden - nun natürlich wieder in Originalform.
So überreicht sie diesen Schirm am folgenden Tag noch einmal ihrem Freund, diesmal aber wirklich zu seinem Geburtstag. Und weil sich alles so wunderbar in Wohlgefallen aufgelöst hat, hört der Regen auf und sie schmiegt sich unter dem Schirm an ihn (daher: "soba e"), während sie beide gemeinsam in einen vorbildlich kitschigen Sonnenuntergang schauen: "Tanjoubi, o-medetou!"
Oh Mist, jetzt hab ich das Ende gespoilert!
Als Ausgleich dafür noch ein paar Worte zum Künstlerischen. Regenwetter bietet sich natürlich förmlich an, um schöne Sachen mit CGI zu machen. Macht man auch, aber die in ihrer mitreißenden Lebendigkeit durch die Stadt stürmende Schirmfee mit den lebendigsten roten Haaren, die sich denken lassen (und die sicher nicht zufällig die gleiche Länge wie bei seiner Freundin Sayu haben), ist ganz auf traditionelle Weise von Hand animiert. Allein das zu sehen, ist schon die reine Freude und wahrhaft ansteckend. Wiewohl Osamu etwas bedröppelt und mit angemessen schlechtem Gewissen in das Melancholie-getränkte Wetter blickt, das angenehm passend mit der Musik von Kensuke Ushio unterlegt ist (auch hier mal wieder im gemächlichen Dreiertakt), klart sich nicht nur seine Miene sichtlich auf, als Sayu ihm den Schirm zurückbringt, sondern auch die Wetterlage lässt sich von so viel Erleichterung und Überschwang warmer Gefühle anstecken und gibt den Blick frei auf den oben erwähnten Sonnenuntergang.
Und darin besteht ein wesentlicher Reiz dieses Filmchens: der Kontrast dieser Welten, ohne dass jedoch eine dieser Welten als schlecht oder negativ dargestellt oder empfunden würde. Das Wunder der durchbrechenden Sonne nach einem verregneten Tag vermag ebenso zu beeindrucken wie die schiere, kindlich überschäumende Freude und Begeisterung der Fee, die in diesem Regen in ihrem ureigensten Element ist. Ein Freude, die ungemein ansteckend wirkt und die, ebenso wie die verzeihende Liebe und Gutmütigkeit der Freundin, bestens geeignet ist, Sympathie für die Charaktere, den Film und damit, so die Hoffnung der Auftraggeber, auch für das Produkt selbst zu erzeugen. Eine Hoffnung, die - wenn's nach mir ginge - völlig berechtigt wäre.
Allerdings schon einen Tag früher, denn es soll heute noch regnen. Und Sayu weiß, wie sehr ihr Freund Regen hasst! Und weil dieser Freund ein Schussel ist, geht der Schirm natürlich noch am gleichen Tag verloren, und Osamu muss seiner Freundin geknickt eingestehen, was passiert ist.
Derweil hat es zu schütten angefangen, und der verloren und verlassen am Straßenrand liegende Schirm entwickelt plötzlich ein erstaunliches Eigenleben, indem er sich in ein fröhliches, feengleiches junges Mädchen verwandelt (für den aufmerksamen Betrachter leicht erkennbar an dem grünen Anhänger, der ebenfalls leibliche Gestalt annimmt).
Osamu mag den Regen hassen wie die Pest, aber für ein Regenschirm-Feenmädchen gibt es wahrhaftig nichts Schöneres, als nach Herzenslust durch die nassen Straßen zu tollen, während es wie aus Eimern gießt, und weil auch eine Schirmfee mal müde wird, ruht sie sich auf einer Bank bei einer Bushaltestelle aus und wird prompt von Sayu gefunden - nun natürlich wieder in Originalform.
So überreicht sie diesen Schirm am folgenden Tag noch einmal ihrem Freund, diesmal aber wirklich zu seinem Geburtstag. Und weil sich alles so wunderbar in Wohlgefallen aufgelöst hat, hört der Regen auf und sie schmiegt sich unter dem Schirm an ihn (daher: "soba e"), während sie beide gemeinsam in einen vorbildlich kitschigen Sonnenuntergang schauen: "Tanjoubi, o-medetou!"
Oh Mist, jetzt hab ich das Ende gespoilert!
Als Ausgleich dafür noch ein paar Worte zum Künstlerischen. Regenwetter bietet sich natürlich förmlich an, um schöne Sachen mit CGI zu machen. Macht man auch, aber die in ihrer mitreißenden Lebendigkeit durch die Stadt stürmende Schirmfee mit den lebendigsten roten Haaren, die sich denken lassen (und die sicher nicht zufällig die gleiche Länge wie bei seiner Freundin Sayu haben), ist ganz auf traditionelle Weise von Hand animiert. Allein das zu sehen, ist schon die reine Freude und wahrhaft ansteckend. Wiewohl Osamu etwas bedröppelt und mit angemessen schlechtem Gewissen in das Melancholie-getränkte Wetter blickt, das angenehm passend mit der Musik von Kensuke Ushio unterlegt ist (auch hier mal wieder im gemächlichen Dreiertakt), klart sich nicht nur seine Miene sichtlich auf, als Sayu ihm den Schirm zurückbringt, sondern auch die Wetterlage lässt sich von so viel Erleichterung und Überschwang warmer Gefühle anstecken und gibt den Blick frei auf den oben erwähnten Sonnenuntergang.
Und darin besteht ein wesentlicher Reiz dieses Filmchens: der Kontrast dieser Welten, ohne dass jedoch eine dieser Welten als schlecht oder negativ dargestellt oder empfunden würde. Das Wunder der durchbrechenden Sonne nach einem verregneten Tag vermag ebenso zu beeindrucken wie die schiere, kindlich überschäumende Freude und Begeisterung der Fee, die in diesem Regen in ihrem ureigensten Element ist. Ein Freude, die ungemein ansteckend wirkt und die, ebenso wie die verzeihende Liebe und Gutmütigkeit der Freundin, bestens geeignet ist, Sympathie für die Charaktere, den Film und damit, so die Hoffnung der Auftraggeber, auch für das Produkt selbst zu erzeugen. Eine Hoffnung, die - wenn's nach mir ginge - völlig berechtigt wäre.
Beitrag wurde zuletzt am 09.05.2021 21:13 geändert.
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