Aufmachung:
Der Publisher Kazé hat sich bei der Verpackung für ein dreiseitiges Digipack entschieden, was sonst eher bei Serien-Boxen üblich ist.Neben der Blu-ray-Disc mit dem Kinofilm selbst ist eine weitere Blu-ray mit fast zwei Stunden Bonusmaterial enthalten. Die Artworks der beiden Discs spiegeln dabei die beiden „Schlüssel“ des Tagebuchs wider. Zusätzlich gibt es ein Booklet mit 20 Seiten, das kurze Charakter-Portraits und ausführliche Interviews rund um die Produktion bietet. Fünf Art Cards und ein Aufkleber runden das Gesamtpaket ab.
Worum geht es in „Lupin III.: The First“?
Im Paris vor rund fünfzig Jahren wird das Tagebuch des Archäologen Bresson ausgestellt, dass hinter einem komplizierten Mechanismus Hinweise auf einen unglaublichen Schatz verbergen soll. Diese Gelegenheit kann sich Lupin III. natürlich nicht entgehen lassen, doch kommt ihn diesmal eine junge Frau, Laetitia, in die Quere und stiehlt es selbst. Nach einem erneuten Duell ist zunächst Fujiko die lachende Dritte …Doch weil Lupin einen der Schlüssel für das Tagebuch besitzt, ergibt sich doch noch eine Gelegenheit ans Tagebuch und dessen Geheimnis zu kommen – und damit auch zu dem Schatz am anderen Ende der Welt. Hinter dem sind aber auch Nazis und ein skrupelloser Wissenschaftler her …
Der Name des Films ist auch ein Hinweis auf die Rolle von Lupins Großvater, Lupin dem Ersten. Die komplett neue Geschichte bindet gerade am Anfang typische Gags und Actionszenen ein, die ähnlich schon in anderen Lupin-Filmen und -Serien zu sehen waren. Aber auch Elemente aus Abenteuerfilmen à la „Indiana Jones“ finden sich in der Geschichte.
Bild und Ton:
Technische Daten
Blu-ray: | |
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Länge: | 93 Min. |
Tonformat: | Deutsch: DTS-HD MA 5.1 (24bit, 4.371 kbps) Japanisch: DTS-HD MA 5.1 (24bit, 3.951 kbps) |
Bildformat: | 1920 × 816 (ca. 21:9), 23,976 fps |
Bitrate: | ø 34.931 kbps |
Extras: | Making-of (18 Min.) diverse Trailer |
Verpackung: | Digipack |
Der Film erscheint auch – inhaltlich identisch – auf DVD.
Seit rund fünfzig Jahren zeichnet sich TMS Entertainment führt die „Lupin III.“-Anime verantwortlich, doch für die CGI-Adaption wurde diesmal ein weiteres Studio ins Boot geholt: Marza Animation Planet. Diese Tochterstudio von SEGA war unter anderem für „Resident Evil: Vendetta“ und Teile die „Sonic“-Realverfilmung verantwortlich. Mehr als zwei Jahre dauerte die Produktion von den ersten Probeaufnahmen bis zum fertigen Film – und die Zeit wurde für detaillierte 3D-Modelle, fotorealistische Texturen und eine aufwändig inszenierte Beleuchtung genutzt. Das Ergebnis stellt so ziemlich alle CGI-Anime, die ich bislang gesehen habe, deutlich in den Schatten. Der Stil orientiert sich entfernt an der vermutlich bekanntesten zweiten „Lupin III.“-Serie von 1977 und nutzt auch Slapstick-Elemente.
Die Blu-ray-Veröffentlichung von Kazé weist eine ungewöhnlich hohe Bitrate auf, die nicht nur nah am technisch zulässigen Maximum liegt, sondern auch über den Werten der ausländischen Fassungen. Perfekt ist das Bild jedoch nicht: Das Bildformat weicht mit 2.35:1 gering vom Original 2.39:1 ab, was jedoch allenfalls im direkten Vergleich auffällt. Störender sind hingegen unsaubere Kanten in einigen Szenen.
Im Gegensatz zur US-Version wurde Jigen auf der deutschen Blu-ray übrigens nicht zensiert.
Für die deutsche Vertonung entstand im Auftrag Kazé in den Oxygen Soundstudios Berlin, wobei Dialogbuch und -regie von Karin Lehmann übernommen wurden, die neben dem „Lupin III.“- auch das „Detektiv Conan“-Franchise betreut. Für den Film wurden erneut die bekannten Sprecher verpflichtet, wobei Laetitia, die neue weibliche Hauptfigur im Film, von Lina Rabea Mohr (u.a. Lucy in „Fairy Tail“) verkörpert wird.
Qualitativ wurde erneut das bereits von anderen „Lupin III.“-Filmen gewohnte hohe Niveau erreicht.
Auch die technischen Daten sind hervorragend: So gibt es nicht nur 5.1 Surround-Sound, wie bei Anime-Kinofilmen Standard, sondern sogar 24 bit Tiefe. Das gilt gleichermaßen auch für die japanische Originalvertonung. Fans des Franchises dürfte zudem der Soundtrack gefallen, für den erneut Yuuji Oono verantwortlich war und der wieder die berühmte Melodie der 1977er Serie aufgreift.
Die Limited Edition des Films enthält auf einer Bonus-Blu-ray neben einem Making-of (18 Min.), Szenen vom Roten Teppich bei der japanischen Premiere (1 Min.), einer CG-Modell-Galerie (12 Min.) und
Interviews mit Regie und japanischem Cast (33 Min.) auch Material zur deutschen Synchronisation: Ein Interview mit Karin Lehmann (deutsches Dialogbuch und Regie, 23 Min.) und ein Interview mit Peter Flechtner (deutsche Stimme von Lupin III., 17 Min.)
Empfehlung und Fazit:
Normalerweise bin ich skeptisch, wenn ein etabliertes Franchise einen CGI-Ableger bekommt. Zu groß ist oft der Stilbruch – doch bei „Lupin III.: The First“ waren diese Sorgen unbegründet. Mit extrem hohem Aufwand wurde hier ein Film geschaffen, der technisch begeistert und trotzdem an seinen Wurzeln festhält.Auch bei der deutschen Veröffentlichung passt fast alles: Eine tolle Synchronisation, eine durchdachte Verpackung und und ungewohnt umfangreiches Bonusmaterial. Einziges Manko sind die Probleme bei der Bildqualität, die in ausländischen Fassungen nicht vorhanden sind.
Kaufen:
Wir bedanken uns bei Kazé für das kostenlose Muster.
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