Im Gegensatz zum Kurzanime „Are You Lost?“ werden die Folgen hier jedoch innerhalb einer herkömmlichen Laufzeit von 24 Minuten erzählt. Hilfreiche Tipps zu Sport und gesunder Ernährung können nämlich auch nicht ganz salopp im Vorbeigehen abgehandelt werden. Der Spaß kommt aber natürlich auch nicht zu kurz, wodurch es der Anime schafft, die Mischung aus Fitnesstipps und Unterhaltung so gut auszubalancieren wie ein Bankdrücker eine Langhantelstange. Abseits der durchaus ernst gemeinten Tipps präsentiert sich der Anime von seiner augenzwinkernden Seite. Über die wahre Natur von Naruzuo Machio wird man wahrscheinlich genauso sehr staunen wie über den derzeitigen Weltrekord im Planking (8 Stunden, 15 Minuten, 15 Sekunden). Von der Horde an niedlichen und ulkigen Mädchen ganz zu schweigen.
Manch einer wird sich jetzt vielleicht fragen, welche Übungen hier genau vorgestellt bzw. welche Themen besprochen werden, um bereits im Vorfeld sagen zu können, ob ein generelles Interesse an dem Anime besteht. Kein Problem – hier, bitteschön:
Ausfallschritt
Bankdrücken und Schrägbankdrücken
Bauchmuskulatur
BCCA
Beckenheben/Brücke
Beinbeuger/Leg Curls
Bergsteigen
Biceps Curls
Bicycle Crunches
Bizeps und Trizeps
Bodybuilder-Diät
Brustpresse
Burpees
Cheat Day
Deadlift/Kreuzheben
(Dynamisches) Dehnen
Dips/Barrenstütz
Dragon Flag
Ernährung
Fingerhantel
Freie Gewichte vs. Maschinen
Frontheben
Goldenes Zeitfenster
Isometrisches Training
Jo-Jo-Effekt
Kalorien
Kniebeugen/(Half)-Squats
Latziehen
Liegestütze
Muskuläre Ausdauer
Planking
Plyotraining
Posing
Push-Up-Jumps
Regeneration und Active/Passive Rest
Rückenmuskulatur
Rudern
Sauna
Seilklettern
Seitbeugen
Seitheben
Shrugs/Nackenziehen
Stirndrücken/Frensh Press/Skullcrusher
Sumo-Diät
Superman/Hyperextension
Trapezmuskulatur
Treppensteigen
Wrestler-Brücke
Wer sich schon einmal über Fitnessübungen schlaugemacht hat, wird vermutlich ebenso über folgendes Phänomen gestoßen sein: Man sieht sich von einem willkürlichen Herkules ein Trainingsvideos an und freut sich über die tollen Tipps, die dieser gibt – immerhin sieht dieser wie ein Adonis aus, und man meint, er wisse, was er tut. Danach sieht man sich ein weiteres Video eines anderen willkürlichen Herkules an, welcher felsenfest davon überzeugt ist, dass die Übung/Ausführung, die man im vorigen Video gesehen hat, entweder nicht effektiv ist und/oder eine erhöhte Verletzungsgefahr birgt. Das ist verwirrend, frustrierend und lästig. Mit Dumbbell steht einem nun eine weitere Quelle im schier endlosen Ozean an Fitnesstipps zur Verfügung. Aber keine Sorge, man geht hier nicht noch verwirrter und frustrierter unter. Die meisten der hier präsentierten Tipps bekommt man auch in jedem Fitnessstudio, da man sich hier weitgehend auf die Basics beschränkt. Geheime Wunderübungen, die Muskeln wie Unkraut sprießen lassen können, sollte man zwar nicht erwarten, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass man auf die eine oder andere Empfehlung stößt, von der man bisher noch nichts gehört hat.
Verbindung zu Kengan Ashura:
Wer bereits „Kengan Ashura“, ein früheres Werk des Dumbbell-Mangakas, gesehen hat, dem werden bestimmt ein paar Gastauftritte der Charaktere daraus auffallen. So werden sowohl Gaolang Wongsawat, Jun Sekibayashi als auch Setsuna Kiryu – zwar nur als Silhouette, aber dennoch eindeutig porträtiert – gezeigt. Toshio Ozu hat sogar eine kleine Sprecherrolle bekommen und nimmt hier eine aktivere Rolle ein als in Kengan Ashura. Ein Verwandtschaftsverhältnis zu Kengan-Charakteren haben Akemi Soryuin, die kleine Schwester von Shion Soryuin, und Gina Boyd, welche die Nichte von Iwan Karaev ist. Die Lehrerin Yakusha Kure steckt diese aber allesamt in die Tasche. So ist sie hier eine der Hauptcharaktere und läuft fortwährend mit geschlossenen Augen herum. In einer Szene öffnet sie zwar ihre Augen, aber was es mit diesem Insider-Gag auf sich hat, weiß man nur, wenn man Kengan Ashura kennt. Abgesehen von den Charakteren finden auch noch der Gakigahara-Wald und das Tochigi Destiny Land Erwähnung. Solche Cameos und große und kleine Easter Eggs sind für die Fangemeinde immer eine Freude.
Yabako Sandrovich, der Mangaka von Dumbbell, betreibt schon seit mehreren Jahren Kampfsport. Die Tipps, die man hier bekommt, stammen also nicht aus der Feder eines Dilettanten. Wenn man ernsthaft, zielstrebig und mit einer höchstmöglichen Effizienz Sport treiben will, reicht es natürlich nicht aus, sich einen Anime anzuschauen. Dieser ist kein Ersatz für einen Fitnesstrainer, einen Sportmediziner oder dergleichen, welche das Training individuell auf einen zuschneiden oder sich zumindest ansehen können, ob man die Übungen richtig ausführt. Wenn man aber klein anfangen will, kann man ruhig ein paar Übungen, die hier gezeigt werden, in seinen eigenen vier Wänden ausprobieren. Vielleicht gibt dieser Anime sogar den Startschuss für eine Karriere als Fitnessjunkie. Und was ist schon motivierender, als wenn man anstrengenden, schweißtreibenden Sport mit seinem Hobby verbinden kann?
Und wenn nicht, kann man es sich gemütlich machen und den Mädchen dabei zusehen, wie sie sich abrackern – das macht auch Spaß.
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