Anspruch: | 6 |
Atmosphäre: | 5 |
Inhalt: | 6 |
Optik: | 5 |
Sound: | 6 |
Kybernetik, Genexperimente, Sekten,... all diese Themen versucht Prayers zu behandeln und natürlich das Recht des Stärkeren, das sich vor Allem im Hauptmotiv, dem tödlichen Spiel 'Prey' manifestiert, bei dem es darum geht, den Gegner mit der eigenen Musik in die Knie zu zwingen bzw. ihm das Hirn zu rösten. Viel zu viel für eine zweiteilige OVA und leider hat man es auch nicht geschafft, direkt zu Beginn eine dem Setting angemessene düstere Atmosphäre zu erzeugen. Die gesamte Story bleibt weitestgehend emotions- und stimmungslos und genau hier sehe ich das größte Defizit dieser Produktion. Die Charaktere können ebenfalls nicht überzeugen, was natürlich auch am Mangel an Spielzeit liegt.
Optisch macht Prayers leider nicht viel her und erinnert bis auf die im Vergleich relativ ordentliche Animation doch schwer an Tokko, was aus meinem Munde als ziemlich krasse Beleidigung aufzufassen ist. Das Charakterdesign ist schluderig, die Hintergründe wirken wie in zwei Minuten gepinselt und detaillierte Zeichnungen sind generell sehr spärlich besät. Im Produktionsjahr 2005 sollte man mehr erwarten können, aber KSS ist nunmal auch kein Top-Studio.
Musikalisch sieht es leider trotz sehr guter SFX und druckvollem Sound nicht besser aus. Vor allem die BGM trägt dazu bei, dass dieser Anime den Zuschauer zu keiner Zeit berühren kann. Retro-Klänge und simples Geklimper dominieren die Boxen, während genretypische elektronische Musik kaum zu hören ist. Der grauenhafte 'Gesang' der weiblichen Hauptfigur ist da nur das Tüpfelchen auf dem i. Extrem schade, denn so verschenkt man Atmosphäre.
Fazit: Netter Einfall, alles in allem aber doch eine unterdurchschnittliche Sci-Fi OVA, die man sich eigentlich auch schenken kann. Tiefgreifende Erkenntnisse und gute Unterhaltung: Fehlanzeige.
Kommentare