Wicked City (1987)

Youjuu Toshi / 妖獣都市

Rezensionen – Wicked City

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Wicked City“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DevilsPlaything#1
Eines muss man diesem Mann lassen: Wenn Kawajiri drauf steht, dann ist auch Kawajiri drin! Und auch diesem frühen Werk von 1987 merkt man sehr deutlich an, wer hier den Regiestuhl besetzte, obwohl es sich erst um seine 2. Arbeit handelte. Zusammen mit Stamm-Autor Hideyuki Kikuchi (Demon City Shinjuku, Wind Of Amnesia, Vampire Hunter D - Bloodlust) gelang ihm mit diesem Film, der inzwischen auch so eine Art Kultstatus genießt wie Yoshiaki Kawajiri selbst, ein sehr entscheidender Schritt für seine spätere Karriere.


Allein durch Die Animationen lässt sich das Alter des Animes nicht bestimmen, denn obwohl der Film nun schon über 20 Jahre alt ist, wirken diese auf eine eigenartige Art modern. Man kann sagen Kawajiri war seiner Zeit voraus. Fast könnte man meinen, der Streifen wäre höchstens 5 Jahre alt.
Als erstes sticht dem Zuschauer das für Kawajiri typische Charakterdesign ins Auge, welches mit diesem Film zum ersten Mal in Augenschein trat und sich bisher durch sämtliche Kawajiri-Arbeiten von Demon City Shinjuku über Ninja Scroll bis hin zu Highlander – The Search For Vengeance – seinem letzten Film – durchzog und somit zu einer Art Markenzeichen avancierte. Einige mögen diese extrem spitzen Gesichter (vor allem bei Frauen) hässlich finden, jedoch ist es nun mal ein eindeutiger Wiedererkennungseffekt. Hintergründe sind hier eher rar gesät. Sind sie einmal im Bild, so hat man auch eine feine, differenzierte Zeichnung vor sich. Allerdings konzentrieren sich die Animationen auffällig oft auf die Protagonisten mitten im Bild, während die Umgebung rings herum schwarz bleibt. Die Bewegungsabläufe sind wie gewohnt sehr flüssig und zeichnen sich durch wenige Standbilder aus. Was auch noch sehr auffällig ist, ist das bewusst geringe Farbspektrum indem sich der Anime bewegt. Es werden fast ausschließlich diverse Schwarz-, Blau-, Grau- und Rottöne verwendet und deuten schon mal sehr deutlich auf die beabsichtigte Atmosphäre hin.

Der Sound verzichtet ebenso bewusst auf eine hohe Vielfalt und bleibt sogar absichtlich hinter dem damaligen Standard zurück. Auf diese Weise kann sich der Zuschauer unbewusst besser auf die Dialoge konzentrieren.
Das bringt uns unweigerlich zur Synchronisation. Meinen Recherchen nach wurde der Film bereits 1996 auf VHS mit einer offensichtlich miesen Synchro veröffentlicht. Seit März 2007 jedoch gibt es den Film auf DVD und SPV gab hierfür eine neue Synchronisation in Auftrag. Mit weitaus bekannteren und natürlich ungleich besseren Sprechern. Verständlicherweise hält sich die neue Übersetzung auch dich am Original.
Auch Musik gibt es hier eher wenig zu hören. Und wenn, dann beschränkt es sich auf zwar düsteres, jedoch auch ziemlich belangloses Synthesizer-Geschrammel. Wirklich Spass hat man als Zuschauer bzw. Zuhörer sicherlich nicht. Ehrlicherweise muss man aber auch zugeben, dass die Musik im Großen und Ganzen auch nicht sonderlich stört. Bis auf das Ending "Hold me in the shadow" von MACHIKO RYUU und YOSHIHIRO IDA >> eine Brechreiz hervorrufende Schnulze in ABBA-Manier. Da hätte man getrost drauf verzichten können.

Atmosphärisch ist der Film eine „gantz“ eindeutige Hommage an den Film-Noir. Düstere Settings, eine Handlung die sich ausschließlich nachts abspielt, schwarze Anzüge, dicke Knarren, Zigaretten, heiße Frauen, Meuchelmörder und trockene Dialoge. Auch die dunkle Farbauswahl und die karge Musik tragen erheblich dazu bei. Alles wirkt irgendwie pessimistisch und ziemlich finster. Sogar die erzählende Stimme aus dem Off – ein für den Film-Noir typisches Stilmittel – wurde nicht vergessen.
Doch auch andere Elemente kommen hier zum tragen. So bekommt man hier einige skurrile, allerdings auch ziemlich lüsterne Dämonen zu sehen. Infolge dessen besitzt der Anime auch eine saftige Dosis Ecchi , die ein ums andere Mal sehr hart an der Grenze zum Hardcore-Porno vorbeischrammt, inklusive auslandender Sexszenen in sämtlichen Stellungen, Dauer-Vergewaltigungen und – ähem – riesige Dämonenmuschis, die den Männern jeglichen Lebensaft entziehen.
Letztendlich, wahrscheinlich um den Geschmack für Jedermann ein bißchen abzurunden, gibt es einige nette Actionszenen und obwohl einige Dämonen zerlegt und zerteilt werden fließt kaum Blut.

Auch die Charaktere entstammen dem Film-Noir. Angefangen mit Taki Renzaburo, einem kaltblütgen Macho. Jedoch nicht ohne Moral, Pflichtbewusstsein und einen Sinn für staubtrockenen Humor. Allerdings auch mit einem gar selbstzerstörerischen Hang zum anderen Geschlecht. Er ist auch derjenige, der aus dem Off erzählt. Seine Partnerin Makie ist, obwohl Dämonin, auch mit überschäumendem Pflichtbewusstsein ausgestattet. Sie ist zwar tough und bemüht, jedoch auch in typischer Film-Noir-Manier unfähig sich gegen gestandene Mannsbilder zur Wehr zu setzten und verdengelt so manch heikle Situation. Letzter im Bunde ist der Asbach-Uralt Italiener Giuseppe Maiyart. Steinalt, ziemlich klein, Intelligent, raffiniert und mit der Geilheit eines Rammlers (so nennt man männliche Kanickel) gesegnet, pfeift er auf seine Mission und denkt angesichts seines ersten Aufenthaltes in Japan nur noch an den Besuch eines All-Inclusive-Massage-Puffs. Das sorgt nicht nur für reichlich Wortwitz, sondern auch noch für einige recht witzige Einlagen.

Die Story beschränkt sich auf ein recht einfaches Konstrukt, dass selbstverständlich auch an den Film-Noir angelehnt ist, aber auch Elemente von James Bond (wer kennt ihn nicht) oder Deep Throat (ein Kult-Porno) enthält. Eine richtige Handlung kann man das, was hier abläuft eigentlich nicht nennen, aber im Groben würde ich sagen, dass man es locker in „Mann rettet Frau mit Hindernissen“ zusammenfassen könnte. Die Terrorismus-Anekdote ist nur gelegentlich am Rand zu spüren. Dass es sich dabei um Dämonen handelt, hat mit der Story an für sich Nichts zu tun und dient offensichtlich nur zu dem Zweck japanische Interessen zu befriedigen. Eigentlich auch ziemlich klischeebeladen, doch genauso unterhaltsam.

Fazit: Es mag seltsam anmuten, dass auch dieser Film zu den Bekannteren innerhalb der Szene gehört und dies trifft zum Großteil auch nur auf die heimische Szene in Japan zu. Hierzulande kam der Film erst 1996 raus und dann noch mit mieser Synchronisation und erheblich gekürzt. Da ist es kein Wunder, dass der Streifen unbeachtet blieb. Doch mittlerweile gibt es den Film auch vollkommen unzensiert und mit einer neuen Synchronisation. Sicherlich ist die Mixtur aus Dämonenhentai und Film-Noir nicht Jedermanns Sache, doch andererseits entwickelt sich daraus auch der Reiz des Films; dies und die wirklich Hardcore-lastigen Sexszenen. Nun, mit der ungeschnittenen Fassung, wird auch deutlich, dass es diese Sequenzen waren, die unter der FSK zu leiden hatten. Denn wirklich heftige Gewalt bekommt man in dem Film nicht zu sehen und es fließt auch kaum Blut. So dass der Film auch für Personen geeignet ist, die keine Gewalt vertragen oder darauf weniger Wert legen.
Ausserdem war der Grundstein für die Karriere Kawajiri`s sogar so erfolgreich, dass 1993 noch der Live-Action-Movie folgte und so wie`s aussieht ist für 2010 ein Remake unter europäischer Schirmherrschaft geplant. Zudem war der Film Beginn einer Trilogie, die mit Demon City Shinjuk fortgesetzt wurde und mit Cyber City Odeo 808 ein Ende fand.
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Avatar: FireDevil#2
Wicked City

Ein schon etwas älterer Streifen.
Naja der Film hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen und teilweise fand ich ihn auch etwas Ekelig, aber angeguckt habe ich in mir trotzdem mal.


Handlung
Menschen und Dämonen leben mehr oder weniger friedlich nebeneinander da dies durch einen Friedensvertrag so ausgemacht wurde. Nun soll dieser Vertrag erneuert werden, und ein Priester der für denn Vertrag wichtig ist kommt nach Tokyo.
Dummerweise sind auch viele gegen den Vertrag und so wird ein Mensch und ein Dämon als Schutz für den Priester eingestellt. Das die ganze Sache kein Spaziergang wird, versteht sich von selbst.

Die Story ist nicht so innovativ, hat aber ein paar witzige Momente. Nicht gefallen hat mir die extreme Darstellung der Sex Szenen was teilweise auf ziemlich merkwürdigen Wesen zurückzuführen ist. Ich meine ne Frau mit einer riesen Vagina ist einfach abgehoben, aber von diesen merkwürdigen Gestallten gibt es ne menge in dem Film. Interessant fand ich dafür das die Menschen und Dämonen nicht als Feinde sondern als Verbündete agieren.

Animation,Sound
Die Animationen gehen für die zeit wo es raus gekommen ist auf jeden Fall in Ordnung,Heute lockt es aber natürlich keinen mehr hinterm Ofen hervor. Die Zeichnungen sind auch klar dieser Zeit angepasst.Zum Sound kann man sagen das er nicht wirklich auffällt und höchstens im Hintergrund umher plätschert.

Fazit Der Film ist nicht richtig schlecht aber auch nicht richtig gut, eben durchschnitt.
Wer sich für die Thematik interessiert wird sicher etwas mehr Spaß daran haben.
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