AsaneRedakteur
#1Ficken und fighten. So könnte man das kurz & knackig zusammenfassen.
Will man ein wenig differenzierter darauf eingehen, muss man sich schwer überlegen, wie man diese Katastrophe am besten in den Griff bekommt. Es geht, wie man der Kurzbeschreibung entnehmen kann, um Mädels, die gegeneinander kämpfen, aus Gründen, die nicht so richtig klar werden. Einige inhaltliche Lücken könnten wohl die vorangegangenen OVAs von 1996 füllen, aber nach dem recht zweifelhaften Genuss dieser drei Folgen schwindet die Lust dramatisch, mir das auch noch anzutun.
Die einzige Motivation für diesen Hentai bestand sowieso nur darin, daß es der einzige zu sein scheint, der mit dem Ganbatte-Tag verschwistert ist. Wettbewerbsficken: das klang eigentlich recht interessant und vielversprechend. Aber wie schon angedeutet: nix war's.
Ganz erfreulich war es zu sehen, daß diese Produktion von 2004, was das Artwork betrifft, sich nicht hinter zeitgenössischen normalen Anime zu verstecken braucht. Zumindest nicht allzu sehr. Hintergründe und Charakterdesign sind wirklich auf der Höhe der Zeit, und auch die Animationen sind recht anständig – wenn denn welche stattfinden. Aber dazu gleich noch mehr.
Die Story selber lässt sich bündig zusammenfassen mit: wirr, chaotisch, unausgegoren. Da es aber in Hentais meistens um Sex geht, kann man das erstmal vernachlässigen und als Alibimotivation abhaken. Als Einstieg erleben wir eine der typischen Bondage-Bestrafungsaktionen, also ein Folterfick, der aus Gründen stattfindet, die sich erst im Verlauf der letzten Episode erschließen.
Einige Details, die in der Kurzbeschreibung stehen und die man auch auf anderen Websites so lesen kann, scheinen hier etwas irreführend bzw. schlicht irrelevant zu sein. Beispielsweise, daß es einen "Wettbewerb um die stärkste Kellnerin" gäbe. Was eigentlich suggeriert, daß es hier um spezifische Fertigkeiten von Bedienungen ginge, die auf sportlicher Ebene ausgetragen werden. Nein. Da treten lediglich ein Haufen Mädchen unterschiedlichster Herkunft mehr oder weniger maido-berüscht gegeneinander an. Das ist alles. Das Preisgeld bewegt sich auch nicht auf der Höhe von "10 Millionen Yen", wie immer mal wieder kolportiert wird, es sind "juu oku en", also eine Milliarde Yen. Außerdem ist diese nette Passage aus der Kurzbeschreibung enorm beschönigend ausgefallen: "dafür muss aber die Verliererin eine schlimme Erniedrigung ertragen, nämlich sich öffentlich nackt ausziehen." - Bitte? Nein, Leute! Es geht um nichts weniger als um eine Vergewaltigung vor Publikum.
In solchen Szenen agiert die Regie ziemlich ungeschickt. Es gibt haufenweise Schnitte, die völlig unmotiviert wirken, und man hat dann immer das Gefühl, es würden mehrere Minuten fehlen. Allerdings ist das bei den sogenannten Kämpfen auch nicht viel anders. Am geschlossensten wirkt da noch die Bestrafungsszene ganz zu Beginn, die (wie alle folgenden auch) mit diesen typischen, düster dräuenden Schwummerakkorden aus dem Synthesizer unterlegt ist. (Aber auch der Rest der BGM bedient sich durchweg aus einer der unteren Schubladen.)
Bei den Fights handelt es sich im Grunde genommen um stinknormale Ringkämpfe, nur mit dem Unterschied, daß urplötzlich Magie in Form von Feuerbällen ins Spiel kommt. Warum, versucht die letzte Folge zu erklären, was erwartungsgemäß hanebüchen, hochdramatisch und mehr so auf Weltverschwörungsebene ausfällt, mit entmenschlichten Experimenten, geklonten Geschwistern, übermenschlichen Kräften und weiß der Geier noch was.
Aber diese Kämpfe sind im Grunde eh ein Witz, ein paar wenige dynamische Moves – möchte man sagen, aber oft sind es gar keine, sondern nur Stills mit vibrierenden Speedlines, und das einzig Dynamische sind diese Wusch-Sounds, mit denen das alles unterlegt ist. Jedenfalls sehr unbefriedigend, das Ganze …
Sowas könnte man dann doch glatt auch bei den Sexszenen machen, man spart sich die Loops, hängt ein Standbild rein und garniert das mit einem Dutzend Speedlines. Der Sound müsste natürlich unverändert bleiben, so hätte man dann ein paar Sexszenen als Hörspiel. Warum auch nicht!
Die Mädchen hier hätten ganz interessant sein können, aber bei 3 mal 30 Minuten haben sie natürlich keine Chance, ein wenig Tiefe, Backstory oder was auch immer zu erhalten. Dafür sind es einfach zu viele. Denn gerade bei Sanari Misumi hätte ich mir vom Charakter her sehr gut vorstellen können, daß sie im Zentrum einer normalen Serie steht, ähnlich wie etwa Naru in »Love Hina«, nur mit weniger Comedy. Daß ich sie mag, scheint jedenfalls ein Hinweis zu sein, daß sie zu den solideren Charakteren in diesem Anime gehört.
Einige Eigentümlichkeiten dieses Hentai sind mal wieder ziemlich random und gehören wohl einfach zum guten Ton. Beispielsweise daß die Verliererinnen nicht einfach bloß ausgezogen werden, bevor's zum Sex kommt; sondern die üblichen Herren in Schwarz reißen ihnen die Kleider vom Leibe, als wären diese aus Papier. Viele Jahre Physikunterricht bäumen sich in einem auf, wenn man sowas sehen muss. Aber auch die Sexszenen an sich mal wieder: nicht nur, daß der Typ kurz vor dem Orgasmus drei Sekunden innehält, bevor es ihm dann wirklich kommt; auch wird an diesen Stellen gerne ein Szenenschnitt gesetzt, der die Vermutung nahelegt, zwischen den beiden Bildern müsse eine Molkerei explodiert sein.
Das erlesene Publikum, das dieser geschlossenen Veranstaltung beiwohnt, besteht aus zwei, maximal drei immergleichen Standbildern (in der dritten Folge befindet sich sogar eine Frau darunter), bleibt aber während der Vergewaltigung still und stumm, und erst ab der zweiten Folge muss aufgefallen sein, daß dieses Publikum vielleicht auch mal akustisch präsent sein könnte …
Als Fazit bleibt die Erkenntnis: hätte man sich schenken können. Drei Zeilen Zuordnungen von Genre und Tags machen noch lange keinen sehenswerten Anime. Optisch ganz ansprechend, aber das war's auch schon. Was wirklich hängengeblieben ist, war das Opening (zugleich auch das Ending der Folgen): ein sehr warmer und melodischer Song, der gerade vom Arrangement her auch ein wenig an das von Air erinnert. Aber alles andere war mehr oder weniger ein Schuss in den Ofen.
Will man ein wenig differenzierter darauf eingehen, muss man sich schwer überlegen, wie man diese Katastrophe am besten in den Griff bekommt. Es geht, wie man der Kurzbeschreibung entnehmen kann, um Mädels, die gegeneinander kämpfen, aus Gründen, die nicht so richtig klar werden. Einige inhaltliche Lücken könnten wohl die vorangegangenen OVAs von 1996 füllen, aber nach dem recht zweifelhaften Genuss dieser drei Folgen schwindet die Lust dramatisch, mir das auch noch anzutun.
Die einzige Motivation für diesen Hentai bestand sowieso nur darin, daß es der einzige zu sein scheint, der mit dem Ganbatte-Tag verschwistert ist. Wettbewerbsficken: das klang eigentlich recht interessant und vielversprechend. Aber wie schon angedeutet: nix war's.
Ganz erfreulich war es zu sehen, daß diese Produktion von 2004, was das Artwork betrifft, sich nicht hinter zeitgenössischen normalen Anime zu verstecken braucht. Zumindest nicht allzu sehr. Hintergründe und Charakterdesign sind wirklich auf der Höhe der Zeit, und auch die Animationen sind recht anständig – wenn denn welche stattfinden. Aber dazu gleich noch mehr.
Die Story selber lässt sich bündig zusammenfassen mit: wirr, chaotisch, unausgegoren. Da es aber in Hentais meistens um Sex geht, kann man das erstmal vernachlässigen und als Alibimotivation abhaken. Als Einstieg erleben wir eine der typischen Bondage-Bestrafungsaktionen, also ein Folterfick, der aus Gründen stattfindet, die sich erst im Verlauf der letzten Episode erschließen.
Einige Details, die in der Kurzbeschreibung stehen und die man auch auf anderen Websites so lesen kann, scheinen hier etwas irreführend bzw. schlicht irrelevant zu sein. Beispielsweise, daß es einen "Wettbewerb um die stärkste Kellnerin" gäbe. Was eigentlich suggeriert, daß es hier um spezifische Fertigkeiten von Bedienungen ginge, die auf sportlicher Ebene ausgetragen werden. Nein. Da treten lediglich ein Haufen Mädchen unterschiedlichster Herkunft mehr oder weniger maido-berüscht gegeneinander an. Das ist alles. Das Preisgeld bewegt sich auch nicht auf der Höhe von "10 Millionen Yen", wie immer mal wieder kolportiert wird, es sind "juu oku en", also eine Milliarde Yen. Außerdem ist diese nette Passage aus der Kurzbeschreibung enorm beschönigend ausgefallen: "dafür muss aber die Verliererin eine schlimme Erniedrigung ertragen, nämlich sich öffentlich nackt ausziehen." - Bitte? Nein, Leute! Es geht um nichts weniger als um eine Vergewaltigung vor Publikum.
In solchen Szenen agiert die Regie ziemlich ungeschickt. Es gibt haufenweise Schnitte, die völlig unmotiviert wirken, und man hat dann immer das Gefühl, es würden mehrere Minuten fehlen. Allerdings ist das bei den sogenannten Kämpfen auch nicht viel anders. Am geschlossensten wirkt da noch die Bestrafungsszene ganz zu Beginn, die (wie alle folgenden auch) mit diesen typischen, düster dräuenden Schwummerakkorden aus dem Synthesizer unterlegt ist. (Aber auch der Rest der BGM bedient sich durchweg aus einer der unteren Schubladen.)
Bei den Fights handelt es sich im Grunde genommen um stinknormale Ringkämpfe, nur mit dem Unterschied, daß urplötzlich Magie in Form von Feuerbällen ins Spiel kommt. Warum, versucht die letzte Folge zu erklären, was erwartungsgemäß hanebüchen, hochdramatisch und mehr so auf Weltverschwörungsebene ausfällt, mit entmenschlichten Experimenten, geklonten Geschwistern, übermenschlichen Kräften und weiß der Geier noch was.
Aber diese Kämpfe sind im Grunde eh ein Witz, ein paar wenige dynamische Moves – möchte man sagen, aber oft sind es gar keine, sondern nur Stills mit vibrierenden Speedlines, und das einzig Dynamische sind diese Wusch-Sounds, mit denen das alles unterlegt ist. Jedenfalls sehr unbefriedigend, das Ganze …
Sowas könnte man dann doch glatt auch bei den Sexszenen machen, man spart sich die Loops, hängt ein Standbild rein und garniert das mit einem Dutzend Speedlines. Der Sound müsste natürlich unverändert bleiben, so hätte man dann ein paar Sexszenen als Hörspiel. Warum auch nicht!
Die Mädchen hier hätten ganz interessant sein können, aber bei 3 mal 30 Minuten haben sie natürlich keine Chance, ein wenig Tiefe, Backstory oder was auch immer zu erhalten. Dafür sind es einfach zu viele. Denn gerade bei Sanari Misumi hätte ich mir vom Charakter her sehr gut vorstellen können, daß sie im Zentrum einer normalen Serie steht, ähnlich wie etwa Naru in »Love Hina«, nur mit weniger Comedy. Daß ich sie mag, scheint jedenfalls ein Hinweis zu sein, daß sie zu den solideren Charakteren in diesem Anime gehört.
Einige Eigentümlichkeiten dieses Hentai sind mal wieder ziemlich random und gehören wohl einfach zum guten Ton. Beispielsweise daß die Verliererinnen nicht einfach bloß ausgezogen werden, bevor's zum Sex kommt; sondern die üblichen Herren in Schwarz reißen ihnen die Kleider vom Leibe, als wären diese aus Papier. Viele Jahre Physikunterricht bäumen sich in einem auf, wenn man sowas sehen muss. Aber auch die Sexszenen an sich mal wieder: nicht nur, daß der Typ kurz vor dem Orgasmus drei Sekunden innehält, bevor es ihm dann wirklich kommt; auch wird an diesen Stellen gerne ein Szenenschnitt gesetzt, der die Vermutung nahelegt, zwischen den beiden Bildern müsse eine Molkerei explodiert sein.
Das erlesene Publikum, das dieser geschlossenen Veranstaltung beiwohnt, besteht aus zwei, maximal drei immergleichen Standbildern (in der dritten Folge befindet sich sogar eine Frau darunter), bleibt aber während der Vergewaltigung still und stumm, und erst ab der zweiten Folge muss aufgefallen sein, daß dieses Publikum vielleicht auch mal akustisch präsent sein könnte …
Als Fazit bleibt die Erkenntnis: hätte man sich schenken können. Drei Zeilen Zuordnungen von Genre und Tags machen noch lange keinen sehenswerten Anime. Optisch ganz ansprechend, aber das war's auch schon. Was wirklich hängengeblieben ist, war das Opening (zugleich auch das Ending der Folgen): ein sehr warmer und melodischer Song, der gerade vom Arrangement her auch ein wenig an das von Air erinnert. Aber alles andere war mehr oder weniger ein Schuss in den Ofen.
Beitrag wurde zuletzt am 09.07.2021 03:07 geändert.
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