„Dragon Ball Movies 1–4“-Review: Blu-ray-Box von Kazé

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„Dragon Ball Movies 1–4“-Review: Blu-ray-Box von Kazé

Veröffentlich am von RocketsSnorlax
Vor 20 Jahren eroberte ein kleiner Junge mit unglaublichen Kräften und einem noch unglaublicheren Appetit die Herzen der deutschen Anime-Fans. Sein Name? Son Goku! Und auch wenn er inzwischen längst erwachsen geworden ist, hat er noch immer viele Fans. Nun bringt Kazé die ersten Leinwandabenteuer des jungen Son Goku erstmals auf Blu-ray nach Deutschland.

Aufmachung:

Die vier Filme werden auf 2 Blu-ray-Discs in einem Digipak ausgeliefert, das in einem stabilen Pappschuber steckt. Das FSK-Logo ist wie bei Kazé üblich auf die Einschweißfolie geklebt und verursacht so keine ärgerlichen Klebereste. Das Digipak selbst ist mit den Dragonballs auf der Innenseite und Artworks der vier Filme auf der Außenseite verziert. Letztere liegen zusätzlich als vier Postkarten bei.

Schuber außen Digipak außen
Schuber und Außenseite des Digipaks

Digipak innen
Digipak innen

Was macht die „Dragon Ball“-Filme besonders?

Die ersten drei Filme aus den Jahren 1986 bis 1988 sind als Trilogie angelegt und interpretieren die Geschichte aus den ersten Bänden des „Dragon Ball“-Mangas neu: Die Charaktere besuchen dabei andere Orte und kämpfen gegen andere Gegner als in der TV-Serie, doch am grundsätzlichen Verlauf der Geschichte und der Entwicklung der Charaktere ändert sich fast nichts. Im dritten Film hat zudem Arale aus „Dr. Slump“ einen Gastauftritt.

Der vierte Film entstand hingegen erst 1996 und orientiert sich grafisch am Stil von „Dragon Ball GT“. Auch er behandelt die Anfänge von „Dragon Ball“, hält sich aber genauer an die Vorlage als die älteren Filme.

Bild und Ton:

Technische Daten


Blu-ray:
Episoden:4 Filme
Länge:ca. 220 Min.
Anzahl Datenträger:2
Verpackung:Digipak im Pappschuber
Tonformat:Deutsch: DD 2.0 (384 kbit/s, Film 1–3)
Japanisch: DD 2.0 (384 kbit/s)
Bildformat:
1920 × 1038, 23,976 fps
Videobitrate:

Film 1 + 2 Ø 29.600 kbps

Film 3 + 4 Ø 37.240 kbps

Extras:4 Postkarten
FSK:Ab 12 Jahren
Die Filme erscheinen auch als inhaltlich identische DVD-Neuauflage.


Nach dem großen Kinoerfolg von „Dragon Ball Super: Broly“ im letzten Jahr geht Kazé zurück zu den Anfängen und veröffentlicht die alten „Dragon Ball“-Kinofilme auf Blu-ray. Dafür greift Kazé auf das von Toei produzierte Remaster zurück, das auch Grundlage der 2019 in Japan veröffentlichten Blu-ray-Boxen war. Die Stärken und Schwächen sind daher mit der japanischen Version weitgehend identisch.

Im Gegensatz zu den alten deutschen DVDs werden alle Filme im Format 1,85:1 präsentiert, was weitgehend der japanischen Kinopräsentation entspricht. Verglichen mit der 4:3-Fassung, der für das japanische Fernsehen (und frühe Heimvideo-Veröffentlichungen) erstellten Version, fehlen hingegen Bildteile oben und unten. Jene 4:3-Fassung war auch Grundlage der deutschen DVD-Fassung der ersten 3 Filme.
Im Vergleich zu anderen Anime-Restaurationen von Titeln aus den 1980er Jahren fällt auch auf: Das Bild wurde stark aufpoliert. So wurden nicht nur die Farben nachkorrigiert – das Filmmaterial kann sich bei langer Lagerung verändern –, sondern auch Beschädigungen entfernt und das Filmkorn herausgefiltert. Letzteres ist allerdings kritisch zu betrachten, denn dieser Vorgang führt nicht nur zu einem harmonischeren Bild, sondern in vielen Fällen auch zum Verlust von Bilddetails.



Vergleichsbilder (alte DVD): #1 #2 #3 #4
© 1986 Toei Animation Co, Ltd (Screenshots stammen aus Film 1)

Der direkte Vergleich macht den Unterschied deutlich: Die alten DVDs von Kazé haben einen deutlichen Blau- bzw. Rotstich – die Blu-ray hingegen etwas zu viel Grünanteil. Dazu kommt, dass sich auf den alten DVDs zahlreiche Bildfehler offenbaren, die nicht allein an Kratzern oder ähnlichem liegen können. Im Bewegtvergleich fällt zudem auf, dass das Bild der DVD teilweise verwackelt ist.



Vergleichsbilder (alte DVD): #1 #2 #3 #4
© 1996 Toei Animation Co, Ltd (Screenshots stammen aus Film 4)

Im vierten Film ist der Unterschied sogar nochmals deutlicher: Zum einen weil hier das Ausgangsmaterial für die Blu-ray offensichtlich wesentlich besser erhalten war (und nicht so stark nachbearbeitet werden musste), zum anderen weil die 2011 veröffentlichte Kazé-DVD eine fast schon katastrophale Qualität hatte: Starkes Ghosting und Interlacing-Streifen machen die DVD kaum anschaubar – dazu kommt, dass durch die ins Bild eingebrannten schwarzen Balken (Letterboxing) nicht einmal die volle DVD-Auflösung ausgenutzt wurde. Kurz gesagt: Blu-ray und DVD trennen bei diesem Film Welten.

Wie auch schon bei der 2011 veröffentlichten DVD-Box sind auch diesmal die ersten drei Filme in der deutschen Synchronfassung vorhanden, die trotz anderer Sprecher als in der TV-Serie als gelungen bezeichnet werden kann. Das Highlight der deutschen Vertonung ist jedoch das deutsche Opening „Such die Dragon Balls“, das anders als das RTL2-Opening der Serie auf dem japanischen Original basiert. Die japanische Vertonung zeigt hingegen qualitative Schwächen, die mutmaßlich durch Versäumnisse bei der Archivierung der Originalaufnahmen seitens Toei verursacht wurden und daher gleichermaßen alle Veröffentlichungen im In- und Ausland betreffen. Zwar sind weder Knistern noch ähnliche Störgeräusche vorhanden, doch der Gesamteindruck der japanischen Tonspur erinnert eher an VHS-Niveau.

Empfehlung und Fazit:

Die Leinwandabenteuer des jungen Son Goku sind etwas, das bei keinem „Dragon Ball“-Fan in der Sammlung fehlen kann. Obwohl die Blu-ray-Veröffentlichung von Kazé längst nicht frei von Makeln ist, ist es dennoch die bislang beste Veröffentlichung weltweit – selbst im Vergleich zur japanischen Blu-ray kann sie punkten.


Wir bedanken uns bei Kazé für die Bereitstellung der Blu-ray-Box.
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Kommentare (4)

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aniSearchler
#1
Für die sintflutliche Audio- und Video-Qualität der 60'er Dekade braucht es keine überdimensionierte Blu-ray Disc, mehrere davon in noch weniger, eine allein langt schon für alle Serien zusammen, ansonsten langt dafür die gute alte Versatile Disc.

Die geldgierige Normative Ökonomik versteht es bestens, mit ihrer geballten Verschwendung von Rohstoffen ihren kleptokratischen Durst zu stillen.
Beitrag wurde zuletzt am 10.08.2020 22:44 geändert.
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Avatar: RocketsSnorlax
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Themenstarter#2
KnSNaruFür die sintflutliche Audio- und Video-Qualität der 60'er Dekade braucht es keine überdimensionierte Blu-ray Disc, mehrere davon in noch weniger, eine allein langt schon für alle Serien zusammen,
Natürlich sagt die Anzahl der Discs nichts über die Qualität aus - das belegt hier konkret die ausländische Veröffentlichung von Zima, die zwar 4 Blu-ray-Discs nutzt, aber in vielerlei Hinsicht ein indiskutables Ergebnis abliefert.
Abhängig vom Ausgangsmaterial und dem verwendeten Blu-ray-Encoder bietet eine zweilagige Blu-ray-Disc (BD 50) Platz für etwa 4 bis 5 Stunden Videomaterial ohne sichtbaren Qualitätsverlust.

Quelle ansonsten langt dafür die gute alte Versatile Disc.
Aus diesem Grund habe ich Bilder der 2011er DVD zum Vergleich ergänzt - der Unterschied ist sehr deutlich.
Auch die Funimation-DVDs, die potenziell als Alternative betrachtet werden können (Regionalcode mal außen vor) sind von guter Qualität ziemlich weit entfernt.
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Avatar: Der-S
V.I.P.
#3
Der Unterschied ist enorm. Ich hätte mir aber doch gerne das unbearbeitete Remaster auf der BD gewünscht, so wie es bei japanischen Streaminganbietern (wohl aus Versehen) der Fall war.

Quelle Obwohl die Blu-ray-Veröffentlichung von Kazé längst nicht frei von Makeln ist, ist es dennoch die bislang beste Veröffentlichung weltweit – selbst im Vergleich zur japanischen Blu-ray kann sie punkten.
Ich bin davon ausgegangen, dass die deutschen und japanischen BDs vom Bild her identisch sind. Sind sie laut des Fazits im Artikel anscheinend nicht. Welchen Unterschied gibt es denn da?
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Avatar: RocketsSnorlax
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Themenstarter#4
Der-SIch bin davon ausgegangen, dass die deutschen und japanischen BDs vom Bild her identisch sind. Sind sie laut des Fazits im Artikel anscheinend nicht. Welchen Unterschied gibt es denn da?
Beim Videomaster selbst sind die Unterschiede geringfügig und könnten möglicherweise dadurch entstanden sein, dass Vergleichsbilder verfälscht waren.
Ins Fazit beziehe ich aber auch u.a. die Verpackung mit ein, bei der Kazé gegenüber Japan (Standard Amaray) deutlich punkten kann.
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